- Mali: Caritas-Büro
verwüstet -
- Becker: Skepsis über Piusbrüder -
- Kasper: „Jammern auf hohem Niveau“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord
SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN
DES TAGES:
Mali: Tuareg-Aufstände setzen auch der
Kirche zu
Die Unabhängigkeitsbestrebungen der Tuareg schränken
in Mali auch die kirchliche Hilfsarbeit ein. So wurde im Zuge der Eroberung der
Stadt Gao am Wochenende das lokale Caritas-Büro zerstört, Mitarbeiter mussten
fliehen, verbleibende Helfer fürchten um ihr Leben. Das teilte der vatikanische
Dachverband Caritas internationalis am Montag in Rom mit. Ob sich in die Wut
der Rebellen gegen die Zentralregierung in Bamako auch religiöser Fanatismus
mischt, darüber sind widersprüchliche Meldungen zu hören. Der Afrika-Experte
der Jesuitenzeitschrift „Popoli“, Enrico Casale, erklärt im Interview mit uns,
die Tuareg hätten eigentlich immer versucht, sich von islamistischen Gruppen
fernzuhalten. (rv/afp/kna)
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in Text und Ton
Vatikan: „Große Probleme“ mit Piusbrüdern
Große Probleme für eine Einigung zwischen dem Vatikan
und der traditionalistischen Piusbruderschaft sieht Kardinal Karl Josef Becker:
„Beide Positionen zu verbinden, das ist schon schwer“, sagte der Jesuit im
Interview der Kölner Kirchenzeitung vom Sonntag. Er wirkte als Berater der
Glaubenskongregation an den Verhandlungen mit der Piusbruderschaft mit. „Am
katholischen Glauben streichen wir nichts ab - aber die anderen muss ich auch
versuchen zu verstehen“, betonte Becker. Er verwies auf eine Aussage des
Gründers der Piusbruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre, dass mit Pius XII.
(1939-1958) „alle Lehre und Disziplin in der katholischen Kirche festgelegt“
und „nichts mehr zu ändern und zu erneuern“ sei. Wenn ein Lefebvrianer sich
daran halte, habe das Gespräch zwischen Vatikan und Piusbruderschaft keinen
Sinn. Verhalte er sich anders, stehe er vor dem Dilemma: „Wie stehe ich zum
Gründer meiner Bruderschaft?“ Darin sehe er das große Problem für die
Priesterbruderschaft, so Becker. (kna)
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Kuba/Vatikan: Politische Öffnung?
Kurienkardinal Marc Ouellet hofft, dass der Westen das
seit fünfzig Jahren bestehende Embargo gegen Kuba aufgibt. Der aus Kanada
stammende Präsident der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission hat im Gefolge
Benedikts XVI. an dessen jüngster Kubareise teilgenommen. „Ich hoffe nicht nur,
dass der katholische Glaube auf Kuba mehr Freiheiten erlangt, zum Beispiel im
so wichtigen Bereich Erziehung und Bildung, sondern dass eben auch von außen
etwas passiert“, sagte Ouellet im Gespräch mit Radio Vatikan. „Beispiel Kanada:
Das Verhältnis meines Heimatlandes gegenüber Kuba war immer gut, von unser
Seite gab es kein Embargo, was wesentlich für das Überleben der Insel war.“ Er
hoffe, „in diese Richtung geht es weiter“. (rv/or/kna)
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in Text und Ton
Afghanistan: Heilige Woche unter widrigen
Umständen
In Afghanistan, das zu praktisch einhundert Prozent
islamisch ist, versammeln sich die (wenigen) Christen im Verborgenen, um sich
auf Ostern vorzubereiten. Jede Form von Evangelisierung oder öffentlicher
Weitergabe des christlichen Glaubens ist streng untersagt. Giuseppe Moretti ist
der einzige katholischen Pfarrer in Afghanistan, seine Kirche befindet sich in
der italienischen Botschaft in Kabul. Außer ihm gebe es in Afghanistan nur
„Militärkapläne, ich weiß nicht wie viele, die aber nur in ihrem Bereich
wirken“, so Moretti im Gespräch mit Radio Vatikan. „Dann gibt es drei
Schwesterngemeinschaften, darunter die Mutter-Teresa-Schwestern, und die
Jesuiten, die in Afghanistan aber als humanitäre Helfer arbeiten.“ (rv)
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UNSERE LATEIN-NACHRICHTEN:
Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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UNSERE
FASTENEXERZITIEN:
Die Radioexerzitien zur Fastenzeit bei Radio
Vatikan, 12. und abschließender Teil. Von und mit Pater Benedikt Lautenbacher,
Rektor des Priesterseminars Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom. Wenn Sie
alle Folgen nachhören möchten, schicken Sie uns eine E-Mail, wir
senden Ihnen dann gerne eine CD zu. (rv)
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DIE
NACHRICHTEN:
Vatikan
Gemeinsam zum Frieden erziehen - unter dieses Motto hat der Vatikan seine diesjährige Grußbotschaft an
Buddhisten anlässlich des Vesakh-Festes gestellt. Das Vesakh-Fest ist der
höchste buddhistische Feiertag. „Als Buddhisten vermitteln Sie der Jugend die
notwendige Weisheit, anderen nicht Schaden zuzufügen und ein großzügiges und
von Mitgefühl geprägtes Leben zu führen“, heißt es in dem Schreiben des
Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog wörtlich. Dies sei „ein konkreter
Beitrag der Religion, die damit die jüngere Generation zu Verantwortung und
Zusammenarbeit mit den anderen“ erziehe. (rv)
Europa
Deutschland
Kurienkardinal Walter Kasper hat der katholischen Kirche in Deutschland
bescheinigt, auf hohem Niveau zu jammern. Als Körperschaft des öffentlichen
Rechts gehe es ihr weit besser als fast allen anderen Ortskirchen der Welt,
sagte der langjährige Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit
der Christen am Montagabend in Würzburg. Kasper forderte eine spirituelle wie
strukturelle Veränderung der Kirche. „Mit Freude an der Kirche werden wir
fragende und suchende, junge wie ältere Menschen neu anziehen und geistliche
Heimat für sie sein“, so Kasper. Die deutschlandweite Veränderung hin zu
Großpfarreien bedeute nicht zwangsläufig Ausdünnung, sondern könnte zu
Gemeinschaften und Basisgemeinden führen, wie es sie bereits in Afrika oder
Lateinamerika gebe. (kna)
Erzbischof Robert Zollitsch äußert sich besorgt über die zunehmende
Vereinsamung älterer Menschen und das steigende Risiko der Altersarmut. Die
Situation gehe alle etwas an, sagte Zollitsch zum bevorstehenden „Tag der
älteren Generation“ am 4. April. Natürlich sei die finanzielle Situation
zunächst eine Aufgabe der Politik. Dennoch könne man die Solidarität zwischen
den Generationen auch im Alltag einbringen. So solle man älteren Menschen die
Möglichkeit geben, sich im Netzwerk der Gemeinde einzubringen, denn auch im
hohen Alter verfügen sie über ein enormes Potenzial. (pm)
Das Kinderhilfswerk Unicef ruft zu Spenden für Kinder in der Sahelzone
Afrikas auf. „Wir müssen in den kommenden Monaten über eine Million schwer
mangelernährte Kinder versorgen“, erklärte die Organisation am Dienstag in
Köln. Mädchen und Jungen seien von einer tödlichen Spirale aus Missernten,
Dürre, hohen Nahrungsmittelpreisen, politischer Instabilität und extremer Armut
bedroht. Nach Angaben des Hilfswerks wurden bereits therapeutische
Zusatznahrung und Medikamente in die acht Länder der Sahelzone, Burkina Faso,
Kamerun, Tschad, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria und Senegal gebracht. Der
Höhepunkt der Krise wird in den Monaten Mai bis September erwartet. (rv/kna)
Das Thema der bundesweiten „Woche für das Leben“ vom 21. bis 28. April
lautet: „Engagiert für das Leben: Mit allen Generationen“. Die
Auftaktveranstaltung findet am 20. April in der Petruskirche in Neu-Ulm mit
einem ökumenischen Gottesdienst statt. Seit mehr als zwanzig Jahren engagieren
sich die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland
in jedem Frühjahr gemeinsam für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens.
(pm)
Österreich
Die kirchliche Norm in Erinnerung zu rufen, ist nicht genug. Das sagt
der Wiener Kardinal Christoph Schönborn mit Blick auf geschiedene
Wiederverheiratete, Paare ohne Trauschein und homosexuelle Partnerschaften. Er
äußerte sich Montagabend in seiner Predigt bei der Chrisam-Messe im
Stephansdom. Ausdrücklich an Priester gewandt, erinnerte er die Seelsorger an
ihre Aufgabe, den „zerbrochenen Herzen“ Heil zu bringen. Viele Gläubige leben
nicht nach dem kirchlichen „Masterplan“, weil ihnen dieser „nie als echte
Möglichkeit gezeigt, gelehrt und vorgelebt wurde“, formulierte der Kardinal.
Oft resignierten Seelsorger „vor der sehr realen Schwierigkeit eines völligen
Unverständnisses für das, was die Kirche über Ehe und Enthaltsamkeit,
Fruchtbarkeit und Unauflöslichkeit lehrt“, so Schönborn. Dagegen gelte es
einerseits an der Überzeugung festzuhalten, „dass Gottes Masterplan für den
Menschen gut und beglückend“ sei. Andererseits müsse man sich als Seelsorger
liebevoll und geduldig den Menschen zuwenden, damit diese selbst den Weg zu
Jesus fänden, so Schönborn. (pm)
Bosnien
„Ein grausamer und sinnloser Krieg, der Katholiken gegen Orthodoxe gegen Muslime
aufgebracht hat“: So nennt Kardinal Vinco Puljic von Sarajewo in der
Rückschau den Balkankrieg. In einem Brief, der an den Ausbruch des Kriegs vor
genau zwanzig Jahren und an die „dramatische Belagerung“ von Sarajewo erinnert,
schreibt Puljic, das Wichtigste in der eingeschlossenen Stadt seien „die
Freundschaft und der Kontakt mit anderen“ gewesen. Ihm sei in den vier Jahren
der Belagerung klar geworden, dass ein Bischof nicht nur für seine eigenen
Leute da sein müsse, sondern für alle. Im September findet das große
Friedenstreffen der Religionen, das die römische Basisgemeinschaft Sant Egidio
jedes Jahr woanders organisiert, in Sarajewo statt. (rv)
Naher Osten
Syrien
Die bürgerkriegsähnliche Lage in Syrien scheint einen religiös motivierten
Einschlag zu bekommen. Islamistische Sunniten gehen jetzt in Homs und
Umgebung gegen Christen und andere Minderheiten vor, berichtet der vatikanische
Fides-Dienst am Montag. Männer, Frauen und Kinder würden als Geiseln genommen
und nur gegen Lösegeld freigelassen. Zudem besetzten die Islamisten Häuser von
Christen und stahlen deren Autos. In der Ortschaft Kusayr unweit der Grenze zum
Libanon sollen nach Informationen von Fides auch Christen getötet worden sein.
Die sunnitischen Salafisten versuchten, alte Spannungen zwischen den
Volksgruppen wiederzubeleben. Christen sind laut Fides jedoch keiner
systematischen Verfolgung durch die bewaffnete Opposition ausgesetzt. Die
Gewalt gehe ausschließlich von salafistischen Gruppen aus. (fides/kna)
Amerika
Kolumbien
Mit großer Freude haben die Bischöfe des Landes die Freilassung zehn
kolumbianischer Soldaten und Polizisten durch die Rebellen der „Revolutionären
Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) aufgenommen. Mit der Freilassung der
Geiseln, die sich mindestens zwölf Jahre in der Gewalt der Rebellen befanden,
sind nach offiziellen Angaben alle von der FARC angekündigten Freilassungen in
die Tat umgesetzt. Die linksgerichteten Rebellen kommen damit den Bedingungen
der kolumbianischen Regierung zur Aufnahme von Friedensverhandlungen nach. In
einer Bekanntmachung vom Montag schreiben die Bischöfe, sie schlössen sich der
Freude der Freigelassenen, ihrer Familien, Freunde und aller Kolumbianer an,
„die nicht die Hoffnung auf eine Freilassung aller Gefangener aufgeben“.
Zugleich riefen die Bischöfe zur Befreiung aller anderen Geiseln auf, die sich
noch in der Gewalt paramilitärischer Gruppen in dem Land befinden. Immer noch
in der Gewalt der FARC-Rebellen sind zivile Geiseln, wie viele ist unklar. (rv)
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Die Quellen unserer
Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna,
Kathpress, Ansa,
Efe, Afp,
Kipa, Reuters,
Ap, Adnkronos,
Upi, Cns,
Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, – die
Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der
Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate
oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der
Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle
Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer
Internetseite hören.
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Programmvorschau:
Heute Abend, 03.04.2012: Die
Fastenexerzitien - mit P. Benedikt Lautenbacher SJ (12. und
letzter Teil)
Mittwoch Abend, 04.04.2012: Die Woche in
Rom
Themen u.a.: Kreuzweg am Kolosseum: Das Ehepaar, das die Meditationen schreibt, im
Gespräch mit uns / Hans-Peter Fischer ist neuer Leiter des deutschen
Pilgerzentrums in Rom / Vorschau auf die Kar- und Ostertage mit Papst Benedikt
/ Generalaudienz
Donnerstag Abend, 05.04.2012: Gründonnerstag
- Kar- und Ostertage anderswo
Freitag Abend, 06.04.2012: Karfreitag
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Nachrichtenarchiv
von Radio Vatikan
Radio Vatikan sendet täglich:
16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)
20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)
6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz,
4005 kHz, 7250 kHz)
Radio Vatikan ist außerdem zu
hören bei:
· Radio Horeb um 16.00
und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz -
analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg
106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über
Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel
in der Schweiz und Satellit.
· World-Radio-Network um
8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um
19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.
· Radio Grüne Welle um
6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich
um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im
Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
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