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Tagesmeldungen vom 3.4.2012

- Mali: Caritas-Büro verwüstet -
- Becker: Skepsis über Piusbrüder -
- Kasper: „Jammern auf hohem Niveau“  -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Mali: Tuareg-Aufstände setzen auch der Kirche zu
Die Unabhängigkeitsbestrebungen der Tuareg schränken in Mali auch die kirchliche Hilfsarbeit ein. So wurde im Zuge der Eroberung der Stadt Gao am Wochenende das lokale Caritas-Büro zerstört, Mitarbeiter mussten fliehen, verbleibende Helfer fürchten um ihr Leben. Das teilte der vatikanische Dachverband Caritas internationalis am Montag in Rom mit. Ob sich in die Wut der Rebellen gegen die Zentralregierung in Bamako auch religiöser Fanatismus mischt, darüber sind widersprüchliche Meldungen zu hören. Der Afrika-Experte der Jesuitenzeitschrift „Popoli“, Enrico Casale, erklärt im Interview mit uns, die Tuareg hätten eigentlich immer versucht, sich von islamistischen Gruppen fernzuhalten. (rv/afp/kna)
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Vatikan: „Große Probleme“ mit Piusbrüdern
Große Probleme für eine Einigung zwischen dem Vatikan und der traditionalistischen Piusbruderschaft sieht Kardinal Karl Josef Becker: „Beide Positionen zu verbinden, das ist schon schwer“, sagte der Jesuit im Interview der Kölner Kirchenzeitung vom Sonntag. Er wirkte als Berater der Glaubenskongregation an den Verhandlungen mit der Piusbruderschaft mit. „Am katholischen Glauben streichen wir nichts ab - aber die anderen muss ich auch versuchen zu verstehen“, betonte Becker. Er verwies auf eine Aussage des Gründers der Piusbruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre, dass mit Pius XII. (1939-1958) „alle Lehre und Disziplin in der katholischen Kirche festgelegt“ und „nichts mehr zu ändern und zu erneuern“ sei. Wenn ein Lefebvrianer sich daran halte, habe das Gespräch zwischen Vatikan und Piusbruderschaft keinen Sinn. Verhalte er sich anders, stehe er vor dem Dilemma: „Wie stehe ich zum Gründer meiner Bruderschaft?“ Darin sehe er das große Problem für die Priesterbruderschaft, so Becker. (kna)
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Kuba/Vatikan: Politische Öffnung?
Kurienkardinal Marc Ouellet hofft, dass der Westen das seit fünfzig Jahren bestehende Embargo gegen Kuba aufgibt. Der aus Kanada stammende Präsident der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission hat im Gefolge Benedikts XVI. an dessen jüngster Kubareise teilgenommen. „Ich hoffe nicht nur, dass der katholische Glaube auf Kuba mehr Freiheiten erlangt, zum Beispiel im so wichtigen Bereich Erziehung und Bildung, sondern dass eben auch von außen etwas passiert“, sagte Ouellet im Gespräch mit Radio Vatikan. „Beispiel Kanada: Das Verhältnis meines Heimatlandes gegenüber Kuba war immer gut, von unser Seite gab es kein Embargo, was wesentlich für das Überleben der Insel war.“ Er hoffe, „in diese Richtung geht es weiter“. (rv/or/kna)
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Afghanistan: Heilige Woche unter widrigen Umständen
In Afghanistan, das zu praktisch einhundert Prozent islamisch ist, versammeln sich die (wenigen) Christen im Verborgenen, um sich auf Ostern vorzubereiten. Jede Form von Evangelisierung oder öffentlicher Weitergabe des christlichen Glaubens ist streng untersagt. Giuseppe Moretti ist der einzige katholischen Pfarrer in Afghanistan, seine Kirche befindet sich in der italienischen Botschaft in Kabul. Außer ihm gebe es in Afghanistan nur „Militärkapläne, ich weiß nicht wie viele, die aber nur in ihrem Bereich wirken“, so Moretti im Gespräch mit Radio Vatikan. „Dann gibt es drei Schwesterngemeinschaften, darunter die Mutter-Teresa-Schwestern, und die Jesuiten, die in Afghanistan aber als humanitäre Helfer arbeiten.“ (rv)
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UNSERE LATEIN-NACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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UNSERE FASTENEXERZITIEN:

Die Radioexerzitien zur Fastenzeit bei Radio Vatikan, 12. und abschließender Teil. Von und mit Pater Benedikt Lautenbacher, Rektor des Priesterseminars Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom. Wenn Sie alle Folgen nachhören möchten,  schicken Sie uns eine E-Mail, wir senden Ihnen dann gerne eine CD zu. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Gemeinsam zum Frieden erziehen - unter dieses Motto hat der Vatikan seine diesjährige Grußbotschaft an Buddhisten anlässlich des Vesakh-Festes gestellt. Das Vesakh-Fest ist der höchste buddhistische Feiertag. „Als Buddhisten vermitteln Sie der Jugend die notwendige Weisheit, anderen nicht Schaden zuzufügen und ein großzügiges und von Mitgefühl geprägtes Leben zu führen“, heißt es in dem Schreiben des Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog wörtlich. Dies sei „ein konkreter Beitrag der Religion, die damit die jüngere Generation zu Verantwortung und Zusammenarbeit mit den anderen“ erziehe. (rv)

Europa

Deutschland
Kurienkardinal Walter Kasper hat der katholischen Kirche in Deutschland bescheinigt, auf hohem Niveau zu jammern. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts gehe es ihr weit besser als fast allen anderen Ortskirchen der Welt, sagte der langjährige Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen am Montagabend in Würzburg. Kasper forderte eine spirituelle wie strukturelle Veränderung der Kirche. „Mit Freude an der Kirche werden wir fragende und suchende, junge wie ältere Menschen neu anziehen und geistliche Heimat für sie sein“, so Kasper. Die deutschlandweite Veränderung hin zu Großpfarreien bedeute nicht zwangsläufig Ausdünnung, sondern könnte zu Gemeinschaften und Basisgemeinden führen, wie es sie bereits in Afrika oder Lateinamerika gebe. (kna)
Erzbischof Robert Zollitsch äußert sich besorgt über die zunehmende Vereinsamung älterer Menschen und das steigende Risiko der Altersarmut. Die Situation gehe alle etwas an, sagte Zollitsch zum bevorstehenden „Tag der älteren Generation“ am 4. April. Natürlich sei die finanzielle Situation zunächst eine Aufgabe der Politik. Dennoch könne man die Solidarität zwischen den Generationen auch im Alltag einbringen. So solle man älteren Menschen die Möglichkeit geben, sich im Netzwerk der Gemeinde einzubringen, denn auch im hohen Alter verfügen sie über ein enormes Potenzial. (pm)
Das Kinderhilfswerk Unicef ruft zu Spenden für Kinder in der Sahelzone Afrikas auf. „Wir müssen in den kommenden Monaten über eine Million schwer mangelernährte Kinder versorgen“, erklärte die Organisation am Dienstag in Köln. Mädchen und Jungen seien von einer tödlichen Spirale aus Missernten, Dürre, hohen Nahrungsmittelpreisen, politischer Instabilität und extremer Armut bedroht. Nach Angaben des Hilfswerks wurden bereits therapeutische Zusatznahrung und Medikamente in die acht Länder der Sahelzone, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria und Senegal gebracht. Der Höhepunkt der Krise wird in den Monaten Mai bis September erwartet. (rv/kna)
Das Thema der bundesweiten „Woche für das Leben“ vom 21. bis 28. April lautet: „Engagiert für das Leben: Mit allen Generationen“. Die Auftaktveranstaltung findet am 20. April in der Petruskirche in Neu-Ulm mit einem ökumenischen Gottesdienst statt. Seit mehr als zwanzig Jahren engagieren sich die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland in jedem Frühjahr gemeinsam für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens. (pm)

Österreich
Die kirchliche Norm in Erinnerung zu rufen, ist nicht genug. Das sagt der Wiener Kardinal Christoph Schönborn mit Blick auf geschiedene Wiederverheiratete, Paare ohne Trauschein und homosexuelle Partnerschaften. Er äußerte sich Montagabend in seiner Predigt bei der Chrisam-Messe im Stephansdom. Ausdrücklich an Priester gewandt, erinnerte er die Seelsorger an ihre Aufgabe, den „zerbrochenen Herzen“ Heil zu bringen. Viele Gläubige leben nicht nach dem kirchlichen „Masterplan“, weil ihnen dieser „nie als echte Möglichkeit gezeigt, gelehrt und vorgelebt wurde“, formulierte der Kardinal. Oft resignierten Seelsorger „vor der sehr realen Schwierigkeit eines völligen Unverständnisses für das, was die Kirche über Ehe und Enthaltsamkeit, Fruchtbarkeit und Unauflöslichkeit lehrt“, so Schönborn. Dagegen gelte es einerseits an der Überzeugung festzuhalten, „dass Gottes Masterplan für den Menschen gut und beglückend“ sei. Andererseits müsse man sich als Seelsorger liebevoll und geduldig den Menschen zuwenden, damit diese selbst den Weg zu Jesus fänden, so Schönborn. (pm)

Bosnien
„Ein grausamer und sinnloser Krieg, der Katholiken gegen Orthodoxe gegen Muslime aufgebracht hat“: So nennt Kardinal Vinco Puljic von Sarajewo in der Rückschau den Balkankrieg. In einem Brief, der an den Ausbruch des Kriegs vor genau zwanzig Jahren und an die „dramatische Belagerung“ von Sarajewo erinnert, schreibt Puljic, das Wichtigste in der eingeschlossenen Stadt seien „die Freundschaft und der Kontakt mit anderen“ gewesen. Ihm sei in den vier Jahren der Belagerung klar geworden, dass ein Bischof nicht nur für seine eigenen Leute da sein müsse, sondern für alle. Im September findet das große Friedenstreffen der Religionen, das die römische Basisgemeinschaft Sant Egidio jedes Jahr woanders organisiert, in Sarajewo statt. (rv)

Naher Osten

Syrien
Die bürgerkriegsähnliche Lage in Syrien scheint einen religiös motivierten Einschlag zu bekommen. Islamistische Sunniten gehen jetzt in Homs und Umgebung gegen Christen und andere Minderheiten vor, berichtet der vatikanische Fides-Dienst am Montag. Männer, Frauen und Kinder würden als Geiseln genommen und nur gegen Lösegeld freigelassen. Zudem besetzten die Islamisten Häuser von Christen und stahlen deren Autos. In der Ortschaft Kusayr unweit der Grenze zum Libanon sollen nach Informationen von Fides auch Christen getötet worden sein. Die sunnitischen Salafisten versuchten, alte Spannungen zwischen den Volksgruppen wiederzubeleben. Christen sind laut Fides jedoch keiner systematischen Verfolgung durch die bewaffnete Opposition ausgesetzt. Die Gewalt gehe ausschließlich von salafistischen Gruppen aus. (fides/kna)

Amerika

Kolumbien
Mit großer Freude haben die Bischöfe des Landes die Freilassung zehn kolumbianischer Soldaten und Polizisten durch die Rebellen der „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) aufgenommen. Mit der Freilassung der Geiseln, die sich mindestens zwölf Jahre in der Gewalt der Rebellen befanden, sind nach offiziellen Angaben alle von der FARC angekündigten Freilassungen in die Tat umgesetzt. Die linksgerichteten Rebellen kommen damit den Bedingungen der kolumbianischen Regierung zur Aufnahme von Friedensverhandlungen nach. In einer Bekanntmachung vom Montag schreiben die Bischöfe, sie schlössen sich der Freude der Freigelassenen, ihrer Familien, Freunde und aller Kolumbianer an, „die nicht die Hoffnung auf eine Freilassung aller Gefangener aufgeben“. Zugleich riefen die Bischöfe zur Befreiung aller anderen Geiseln auf, die sich noch in der Gewalt paramilitärischer Gruppen in dem Land befinden. Immer noch in der Gewalt der FARC-Rebellen sind zivile Geiseln, wie viele ist unklar. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 03.04.2012: Die Fastenexerzitien - mit P. Benedikt Lautenbacher SJ (12. und letzter Teil)

Mittwoch Abend, 04.04.2012: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Kreuzweg am Kolosseum: Das Ehepaar, das die Meditationen schreibt, im Gespräch mit uns / Hans-Peter Fischer ist neuer Leiter des deutschen Pilgerzentrums in Rom / Vorschau auf die Kar- und Ostertage mit Papst Benedikt / Generalaudienz

Donnerstag Abend, 05.04.2012: Gründonnerstag - Kar- und Ostertage anderswo

Freitag Abend, 06.04.2012: Karfreitag

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)

20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).

· Radio Stephansdom um 19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de.

Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried Aufterbeck, Wiesenstr. 9a, D-40878 Ratingen. - Tel.: 0 21 02 / 711711 Fax: 0 21 02 / 2 14 13, E-mail: aufterbeck@radiovaticana.de

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail: deutsch@vatiradio.va


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