- Osterfeiern und „Urbi et Orbi“
im Vatikan -
- Benedikt XVI.: „Glaube ist die wahre Aufklärung“ -
- Papst fährt im September in den Libanon -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord
SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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Ostergrüße aus der Redaktion von Radio Vatikan
Christus ist
auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!
Die
deutschsprachige Redaktion von Radio Vatikan wünscht Ihnen allen ein gesegnetes
Osterfest.
Mario Galgano, Gerhard Girardi, Pater Bernd
Hagenkord, Stefan von Kempis, Aldo Parmeggiani, Anne Preckel, Gudrun Sailer,
Christine Seuß und Daniela Venner
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OSTERN:
Gegen Gottesdunkel und Wertedunkel: Papst Benedikt
feiert die Osternacht
„Ostern ist Fest der Neuschöpfung. Jesus ist
auferstanden und stirbt nicht mehr. (…) Eine neue Dimension hat sich für den
Menschen aufgetan. Die Schöpfung ist größer und weiter geworden.“
So Benedikt XVI.
in seiner Predigt in der Nacht zum Sonntag. In einer dreistündigen Liturgie –
der längsten im päpstlichen Jahr – feierte der Papst in einer übervollen
Peterskirche die Auferstehung Christi. Während der Feier nahm er auch acht Katechumenen durch Taufe und Firmung in die Kirche auf.
Seine Predigt stand in diesem Jahr vor allem im Zeichen des Lichtes, eines der
Symbole der Osternacht.
„Was will der Schöpfungsbericht damit sagen? Licht
ermöglicht Leben. Es ermöglicht Begegnung. Es ermöglicht Kommunikation. Es
ermöglicht Erkenntnis, Zugang zur Wirklichkeit, zur Wahrheit. Und indem es
Erkenntnis ermöglicht, ermöglicht es Freiheit und Fortschritt. Das Böse
verbirgt sich. Licht ist daher auch Ausdruck für das Gute, das Helligkeit ist
und schafft. Es ist Tag, an dem wir zu wirken vermögen. Dass Gott das Licht
geschaffen hat, bedeutet: Gott hat die Welt als einen Raum der Erkenntnis und
der Wahrheit, als einen Raum der Begegnung und der Freiheit, als Raum des Guten
und der Liebe geschaffen. Der Grundstoff der Welt ist gut, das Sein selber ist
gut. Und das Böse kommt nicht aus dem von Gott geschaffenen Sein, sondern es
existiert aufgrund der Verneinung. Es ist das Nein.“ (rv)
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und Ton
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Sie hier die Predigt des Papstes
Osterbotschaft zu Urbi
et Orbi: Auferstandener ist Hoffnung für Verfolgte
Papst Benedikt XVI. hat
mit Zehntausenden Gläubigen an diesem Sonntag in Rom das Fest der Auferstehung
des Herrn gefeiert. Nach der Ostermesse auf dem Petersplatz spendete er von der
Segnungs-Loggia des Petersdomes aus den feierlichen Segen Urbi et Urbi,
verbunden mit seiner Osterbotschaft.
„Wenn Jesus auferstanden ist, dann – und nur dann
– ist etwas wirklich Neues geschehen, das die Lage des Menschen und der Welt
verändert. Dann ist er – Jesus – jemand, dem wir unumschränkt vertrauen können,
nicht nur seiner Botschaft, sondern ihm selbst, denn der Auferstandene gehört
nicht der Vergangenheit an, sondern er ist gegenwärtig, heute, und lebt.“
Christus sei
Hoffnung und Ermutigung besonders für jene Christen, die heute diskriminiert
und verfolgt werden, so der Papst. Er benannte mehrere Länder, in denen die
christlichen Gemeinden, und nicht nur sie, einen unsicheren Stand haben, allen
voran den Mittleren Osten: Alle ethnischen, kulturellen und religiösen
Gemeinschaften jener Region sollten „für das Gemeinwohl und für die Achtung der
Menschenrechte zusammenarbeiten“, so der Papst.
„Besonders in Syrien sollte das Blutvergießen
enden und unverzüglich der Weg der Achtung, des Dialogs und der Versöhnung
eingeschlagen werden, was auch dem Wunsch der Internationalen Gemeinschaft
entspricht. Mögen die zahlreichen Flüchtlinge, die aus jenem Land kommen und
humanitärer Hilfe bedürfen, die Aufnahme und die Solidarität erfahren, die
imstande sind, ihre schmerzlichen Leiden
zu mindern.“ (rv)
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und Ton
Die Osterbotschaft
des Papstes
Deutschland: Osterpredigten katholischer Bischöfe
Zu einem
verantwortungsvollen Umgang mit Freiheit haben die katholischen Bischöfe an
Ostern aufgerufen. Sie appellierten in ihren Feiertagspredigten an die
Katholiken, die Gesellschaft aus christlichen Geist
mitzuprägen und sich mit dem Zeitgeist kritisch auseinanderzusetzen. Der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof
Robert Zollitsch, erinnerte in Freiburg an die
Freiheitsbewegungen des arabischen Frühlings und betonte, immer mehr Menschen
ließen sich nicht mehr in Diktaturen zwingen. Aus christlicher Sicht sei aber
die Osterbotschaft als „größte Freiheitsbewegung der Weltgeschichte“ zu
verstehen.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx kritisierte eine
zunehmende Ökonomisierung und Konsumorientierung. Für den Mainzer Kardinal Karl Lehmann hat Ostern die
menschliche Vorstellung vom Tod grundlegend verändert. Jesu Auferstehung zeige,
dass das Leben, welches „durch den Tod hindurchgegangen ist“, nicht mehr durch
den „üblichen Tod des Menschen völlig aufgehoben“ werden könne, sagte Lehmann. (kna)
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und Ton
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WEITERE THEMEN:
Papst reist in den Libanon
Die nächste Reise Papst
Benedikts steht fest: im September besucht das Kirchenoberhaupt drei Tage lang
den Libanon. Das haben an diesem Ostersonntag der Erzbischof von Beirut und der
libanesische Präsident bekannt gegeben. Demnach wird Benedikt von 14. bis 16.
September für die Unterzeichnung und Übergabe seines päpstlichen Schreibens
nach der Nahost-Bischofssynode in den Libanon reisen. Der Papst werde nicht nur
die zivilen und religiösen Autoritäten des Landes treffen, sondern auch an
einer großen Begegnung mit Jugendlichen teilnehmen, hieß es in einer kurzen
Mitteilung des Erzbischofs von Beirut, Boulos Matar. Bei der Schlussmesse in Beirut werde das
postsynodale Schreiben den Bischöfen des Nahen und Mittleren Ostens überreicht.
Die
Weltbischofssynode zum Nahen Osten tagte im Oktober 2010 im Vatikan. Aus den
Anregungen der Synode verfasst der Papst jeweils ein sogenanntes postsyndales Schreiben. In der kurzen Erklärung aus dem
Büro des libanesischen Staatspräsidenten Michel Suleiman, eines Maroniten,
heißt es, die päpstliche Visite werde „die Tiefe der historischen Beziehungen“
bestätigen, die Libanon und den Heiligen Stuhl verbinden. Der Papst war sowohl
von der Ortskirche als auch vom libanesischen Präsidenten eingeladen worden.
(rv)
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Heiliger Rock: Benedikt würdigt ökumenischen
Gehalt
Papst Benedikt XVI. hat
den ökumenischen Gehalt der Heilig-Rock-Reliquie gewürdigt. In einem Brief an
den Gesandten für die Wallfahrt am 13. April in Trier, Kardinal Marc Ouellet, schreibt der Papst, der Heilige Rock sei durch
seine Machart – aus einem Stück gewebt - ein Hinweis auf „die Einheit der
Gläubigen, für die Christus beim letzten Abendmahl mit Inbrunst zum Vater
gebetet habe, dass sie eins seien.“ Gleichzeitig bittet der Papst Kardinal Ouellet darum, „das Volk Gottes dazu zu ermutigen, intensiv
für die Einheit der Christenheit zu beten, die dafür notwendig ist, dass die
Welt an Jesus Christus, den einzigen von Gott Vater gesandten Retter, glaube.“
Der Heilige Rock sei seit Jahrhunderten „mit großem Nutzen für die Gläubigen“
verehrt worden. Der Papst hatte den kanadischen Kurienkardinal Ouellet bereits Anfang März zu seinem Vertreter in Trier bestimmt.
Die Feierlichkeiten beginnen am 13. April im Dom von Trier und sind dem
Gedenken an den 500-Jahrestag der ersten öffentlichen Ausstellung des Heiligen
Rocks gewidmet. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:
Afrika
Nigeria
In Nigeria ist erneut ein Bombenanschlag
verübt worden, der sich offenbar gezielt gegen Christen richtete. Zwei mit
Sprengstoff präparierte Autos seinen in der Stadt Kaduna während des
Ostergottesdienstes gegenüber einer Kirche explodiert,
berichteten Rettungskräfte. Über die Zahl der Todesopfer gibt es
unterschiedliche Angaben. Laut Behörden kamen mindestens fünf Menschen ums
Leben, Rettungskräfte sprechen von 20 Toten. Bislang hat sich niemand zu dem
Anschlag bekannt, es wird aber vermutet, dass die islamistische Sekte Boko
Haram dafür verantwortlich ist. Ein Sprecher der Polizei sagte, man habe „mit
großen Anschlägen der Terroristen" an den Ostertagen gerechnet. (ard)
In der nordnigerianischen Stadt Kaduna
hat sich eine schwere Explosion nahe einer Kirche ereignet. Zu der Zeit
hätten sich Gläubige einer evangelikalen Gemeinde zum Ostergottesdienst
versammelt. Bislang hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt, es wird aber
vermutet, dass die islamistische Sekte Boko Haram dafür verantwortlich ist.
Über die Zahl der Todesopfer gibt es unterschiedliche Angaben. Laut Behörden
kamen mindestens fünf Menschen ums Leben, Rettungskräfte sprechen von 20 Toten.
Ein Sprecher der Polizei sagte, man habe „mit großen Anschlägen der Terroristen"
an den Ostertagen gerechnet. Papst Benedikt hatte in seiner Osterbotschaft auch
Nigeria erwähnt und dort den „Aufbau einer friedlichen Gesellschaft“ mit
Respekt für die Religionsfreiheit angemahnt. Kaduna, eine der größten Städte
Nigerias, war bereits in den vergangenen Monaten mehrfach Ziel von Attentaten.
Bei islamistischen Terroranschlägen in Nigeria sind nach Angaben von
Menschenrechtlern seit Jahresbeginn mindestens 265 Menschen ums Leben gekommen.
(kna)
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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress,
Ansa, Efe, Afp, Kipa,
Reuters, Ap,
Adnkronos, Upi,
Cns, Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, – die
Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der
Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate
oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der
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Programmvorschau:
Heute Abend, 08.04.2012:
Sondersendungen zu den Osterfeierlichkeiten im Vatikan und in der Weltkirche
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Nachrichtenarchiv
von Radio Vatikan
Radio Vatikan sendet täglich:
16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“
(KW 5885, 7190, 7250, 9645)
20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz,
4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)
6.20 Uhr Wiederholung des
„Magazins“ vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)
Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:
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Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00
Uhr und 20.00 Uhr.
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Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.
·
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MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
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Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8
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Im Internet:
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