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Vatikan erwartet Antwort von den Piusbrüdern -
- Churer Bischof Huonder: Kein Etikettenschwindel -
- Kardinal Koch: Erst Christus, dann Glaubenssätze -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von
Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN
DES TAGES:
Vatikan: Der
Heilige Stuhl rechnet in diesen Tagen mit einer Antwort der Piusbruderschaft
Das sagte der Leiter des Vatikanischen
Pressesaals, Jesuitenpater Federico Lombardi, am Dienstag gegenüber Radio
Vatikan. „Eine Frist, die die vatikanische Glaubenskongregation der
Piusbruderschaft gestellt hatte, läuft in diesen Tagen ab“, so Lombardi
wörtlich. Die Glaubenskongregation hatte der schismatisch orientierten
Piusbruderschaft eine „Lehrmäßige Präambel“ zugehen lassen; nur wenn die
Piusbrüder diesen Text akzeptieren, ist eine Einheit mit der
römisch-katholischen Kirche möglich. (rv)
Schweiz: „Bischof Huonder will keinen Etikettenschwindel
treiben“
Im Schweizer Bistum Chur herrscht kein
Personalkonflikt, sondern es stehen sich verschiedene Interessengruppen
gegenüber. So fasst der Bistumssprecher, Giuseppe Gracia, die Lage in seiner
Diözese gegenüber Radio Vatikan zusammen. Bischof Vitus Huonder sei eine offene
Person, die „einfach nur das Lehramt“ verkünden wolle und aufgrund der
besonderen Schweizer Regelungen über einen Großteil des kirchlichen Personals
keine Weisungsbefugnis habe, so Gracia über den Churer Diözesanbischof. (rv)
Hier finden Sie
das gesamte Interview in Text und Ton
Kardinal Koch über Ratzinger-Theologie:
Erst Christus, dann Glaubenssätze
Zuerst kommt die Freundschaft mit Christus,
dann kommen die Glaubenssätze. In diese Grundaussage lässt sich das
theologische Denken Joseph Ratzingers fassen, sagt im Gespräch mit uns Kardinal
Kurt Koch. Der Präsident des päpstlichen Einheitsrates, selbst Dogmatiker wie
seinerzeit auch Professor Ratzinger, stellte vor einiger Zeit mit seinem Buch
„Das Geheimnis des Senfkorns“ die Grundzüge des theologischen Denkens bei Papst
Benedikt vor. Gudrun Sailer hat anlässlich des siebten Jahrestags der Wahl
Papst Benedikts zum Nachfolger Petri mit Kardinal Koch gesprochen. (rv)
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und Ton
Wer war Konstantin: Stratege? Gläubiger?
Politiker?
Konstantin der Große:
An den Wurzeln Europas. Mit diesem Thema beschäftigt sich ab Mittwoch ein
Historikerkongress im Vatikan. Organisiert hat ihn das Päpstliche Komitee für
Geschichtswissenschaften – 1700 Jahre nach der berühmten Schlacht an der
Milvischen Brücke, nach der der Sieger Konstantin eine Wende in der römischen
Religionspolitik vollführte und das Christentum legalisierte. Dabei versuchen
die Historiker auch, der Lösung eines der großen Rätsel der Geschichte näher zu
kommen: Wurde Konstantin wirklich aus innerer Überzeugung Christ, ließ er sich
tatsächlich erst auf dem Totenbett taufen, leiteten ihn vielleicht vor allem
politisch-strategische Überlegungen? Erster Ausgangspunkt für eine Antwort ist
die römische Schlacht vom Oktober 312… (rv)
Hier mehr
in Text und Ton
Vorhof der Völker: Dialog in Berlin und auf
der Biennale
Der Vatikan will neue Gesprächsinitiativen mit
Nichtglaubenden und Suchenden auch im deutschsprachigen Raum durchführen. Dazu
plant er je eine Veranstaltung in Berlin sowie in Österreich. Das hat der
Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, am
Montagabend gegenüber österreichischen Journalisten in Rom angekündigt. Die
jüngste Gesprächsrunde dieser Art, die im Rahmen der Stiftung „Vorhof der
Völker" durchgeführt wird, hat Ende März in Palermo zur Mafiaproblematik
und den Wert der Rechtsstaatlichkeit stattgefunden. Für eine der nächsten
Veranstaltungen in Berlin sei der Kulturrat bereits im Gespräch mit der
Erzdiözese und der Stadt Berlin. In Österreich gebe es erste interessierte
Gesprächspartner. Ort, Thema und Mitveranstalter seien aber noch offen, so der
Kurienkardinal. (kap)
Hier mehr in Text
und Ton
Das Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde kommt
nach Rom
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ist zur Zeit in
Rom und übergibt am Dienstagabend der deutschen Gemeinde der Stadt, Santa Maria
dell`Anima, Reliquien der heiligen Heinrich und Kunigunde. Der bayrische Herzog
und spätere deutsche Kaiser Heinrich und seine Frau Kunigunde sorgten um das
Jahr 1000 für die Gründung des Bistums Bamberg. In der Kirche wird das
Gedächtnis großer Deutscher lebendig gehalten, in Büsten der Persönlichkeiten
ist ein Platz für Reliquien ausgespart. Die dort aufbewahrten Reliquien von
Heinrich sind in der Vergangenheit abhanden gekommen, so dass mit dem Besuch
von Bischof Schick die Büste wieder ihrer Bestimmung zugeführt werden kann. (rv)
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und Ton
Italien: „Der Ansatz der Lega ist nicht der
christliche Ansatz“
Seit dem Amtsantritt der „Techniker-Regierung“ von
Mario Monti, die vom Vatikan mit viel Wohlwollen begleitet wird, ist in der
italienischen Politik nichts mehr so wie es war. In der Regionalpartei „Lega
Nord“, einem der wichtigsten Stützpfeiler des früheren Berlusconi-Systems,
kommt es zum Großreinemachen: Ein Skandal um die Veruntreuung von Geldern hat
in dieser Woche nach dem Rücktritt von Parteichef Umberto Bossi zu mehreren
Parteiausschlüssen geführt. Der Erzbischof von Trient, Luigi Bressan,
kommentierte am Samstag gegenüber Radio Vatikan die Haltung der Lega zu
Einwanderern. (rv)
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und Ton
Die Selige des Tages: Kateri Tekakwitha
Sie gilt als Bindeglied zwischen Indianerkultur und
christlicher Tradition in Nordamerika: Kateri Tekakwitha ist zudem die erste
nordamerikanische Ureinwohnerin, die heiliggesprochen wird. Papst Benedikt XVI.
erhebt die Kanadierin am kommenden 21. Oktober zur Ehre der Altäre.
Tekakwitha wird 1656 als Tochter eines
irokesischen Häuptlings und einer christlichen Algonkin geboren. Mit 20 Jahren
lässt sie sich taufen und entscheidet sich für ein Leben im Dienst für die
Armen und in Jungfräulichkeit. Ihre indianischen Verwandten missbilligen die
Entscheidung, ihre Eltern sterben – an einer Pockenkrankheit, die durch
christliche Einwanderer in das Land eingeschleppt wurde. Auch Tekakwitha trägt
die Narben der Krankheit im Gesicht. Bis zu ihrem Tod am 17. April 1680, als
die Leidenzeichen auf mysteriöse Weise verschwunden sein sollen. (rv)
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und Ton
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DIE
NACHRICHTEN:
Vatikan
Eine Papstreise
nach Serbien ist für 2013 noch nicht in Planung. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am
Dienstag vor Journalisten in Rom. Es sei zwar in der Vergangenheit mehrfach von
einer möglichen Papstreise die Rede gewesen, „aber wir sind bisher noch nicht
darüber hinausgegangen, da ist nichts Konkretes“, so Jesuitenpater Lombardi
wörtlich. (ansa)
Europa
Deutschland
Die Mehrzahl der Imame in Deutschland seien für einen dialogbereiten Islam.
Dies besagt die Studie „Islamisches Gemeindeleben in Deutschland“ vom Bundesamt
für Migration und Flüchtlinge. Allerdings klagten viele Imame auch über die
eigenen, schlechten Deutschkenntnisse im Vergleich zu der muslimischen
Gesamtbevölkerung. Laut Bericht im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz (DIK)
gibt es in Deutschland rund 2.350 Moscheegemeinden. Damit werde der Wert von
Initiativen der DIK zur Aus- und Fortbildung von Imamen und islamischen
Gemeindepersonal bestätigt, kommentierte Bundesinnenminister Hans-Peter
Friedrich die Studie. (kna)
Österreich
Aus der päpstlichen Antwort auf die österreichische Pfarrerinitiative dürfe
auf keinen Fall die Einladung abgeleitet werden, auf dem Weg des Ungehorsams
fortzufahren. Das betonte der Grazer Bischof Egon Kapellari vor Journalisten in
Rom. Benedikt XVI. war im Rahmen seiner Predigt am Gründonnerstag auf diese
Initiative eingegangen. Der in der Bischofskonferenz für Medienfragen
zuständige Bischof verstand - wie er sagte - die kritischen Äußerungen des
Papstes zum priesterlichen Ungehorsam zwar als „moderat“ - Benedikt XVI. habe
„keine Türen zugeschlagen“. Dennoch würde das Sprechen vom „Ungehorsam“ in
vielen Kirchenkontexten einen Tabubruch darstellen, so Kapellari. Es gelte also
weiterhin, dass sich die österreichischen Bischöfe eine Distanzierung von dem
„Kampfbegriff" erwarteten. (kap)
Türkei
Eine Verfassung sollte „wie eine Mutter alle ihre Kinder umarmen“. Das
rieten Vertreter der christlichen Minderheiten der Türkei am Montag bei einer
Anhörung durch eine Parlamentskommission. Die Christen zeigten sich zufrieden,
dass man sie bei der Erstellung einer neuen Verfassung nach ihrer Meinung
fragt. „Als christliche Bürger machen wir dieselben Rechte wie muslimische
Bürger der Türkei geltend“, sagte Yusuf Sag vom Patriarchat der
syrisch-katholischen Kirche am Tag nach dem Gespräch mit der Kommission. Bei
der Anhörung war auch der Vorsitzende der katholischen Türkischen
Bischofskonferenz, Erzbischof Ruggero Franceschini, anwesend. (fides)
Afrika
Mali
Bei Malis Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen spielt nach
Agenturberichten der Erzbischof von Bamako, Jean Zerbo, eine wichtige Rolle.
Zerbo habe am letzten Wochenende in Burkina Faso als einer der Vertreter der
Zivilgesellschaft an den Verhandlungen mit Putschisten und Parteien aus Mali
teilgenommen, so die Berichte der Agenturen. Bei den Gesprächen sei festgelegt
worden, dass der neue Interims-Präsident Dioncounda Traoré binnen vierzig Tagen
den Weg für eine neue Regierung räumen muss. Dass die Putschisten vom März sich
nicht lange an der Macht halten können, hat vor allem mit dem Druck der
Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft zu tun. (rv)
Naher Osten
Israel
Die katholische Kirche im Heiligen Land will Ostern künftig ebenfalls
nach dem orthodoxen Kalender feiern. Dies sagte der Franziskaner-Kustos in
Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa der Nachrichtenagentur „KNA“. Die Ostkirchen
bestimmen den Ostertermin nach dem alten Julianischen Kalender von 46 v. Chr.,
der heute 13 Tage nachgeht. Die westlichen Kirchen hingegen berechnen das Datum
nach der Kalenderreform von Papst Gregor XII. Die Abweichung vom eigentlichen
katholischen Termin seien aus seelsorglichen Gründen geschehen. Denn die
meisten christlichen Familien im Heiligen Land seien konfessionsgemischt,
erklärte Pizzaballa. Ausgenommen von der Regelung, seien jedoch die
Grabeskirche und die Geburtskirche in Bethlehem, dort lasse der „status quo“ -
eine gemeinschaftliche Festlegung aus dem Jahr 1852 - keine Änderung zu. (kna)
Asien
Indien
Alle Schulen müssen ab Herbst ein Viertel ihrer Plätze für arme Kinder bzw.
Jugendliche reservieren. Das hat das Oberste Gericht in Neu Delhi entschieden.
Der Beschluss betrifft sowohl staatliche als auch private Schulen; unter den
letzteren sind viele katholische Einrichtungen. „Wer einem Kind das Recht auf
Schulbildung verweigert, beraubt es seines Rechts, in Würde und Freiheit zu
leben“, so der Richter Sarosh Homi bei der Urteilsverkündung. Ausgenommen von
der Quotenregelung sind nur Schulen für Minderheiten, die keine staatliche
Förderung erhalten. In Indien ist Schulbildung obligatorisch und kostenlos für
Kinder von sechs bis 14 Jahren. (rv)
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Die Quellen unserer
Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna,
Kathpress, Ansa,
Efe, Afp,
Kipa, Reuters,
Ap, Adnkronos,
Upi, Cns,
Ucanews, Misna,
Kirche in Not, Osservatore Romano, – die
Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der
Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate
oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der
Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle
Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer
Internetseite hören.
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Programmvorschau:
Heute Abend, Abend, 17.04.2012: Die
Radioakademie (Teil 2)
Thema: Der Papst und sein Konzil. Folge 2. Das Konzil der vielen Päpste: Trient
Mittwoch Abend, 18.04.2012: Die Woche in
Rom
Themen u.a.: Kardinal Koch: Erst Christus, dann die Glaubenssätze. Die Theologie Joseph
Ratzingers / Caritas: Katholisches Ehrenamt soll
katholische Grundierung haben / Heinrich und Kunigunde / Vatikan-Kongress über
Konstantin den Großen / Generalaudienz mit Papst Benedikt aus dem Vatikan
Donnerstag Abend, 19.04.2012: Kreuz des
Südens
Themen u.a.: Sieben Jahre Benedikt – Wie die Welt nach
Rom blickt / Landraub: Misereor protestiert gegen eine der großen Verursacher
von Hunger
Freitag Abend, 20.04.2012: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Das Bistum Chur und der Konflikt:
Bistumssprecher Gracia im Gespräch – Die Klasnic-Kommission in Österreich
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Nachrichtenarchiv
von Radio Vatikan
Radio Vatikan sendet täglich:
16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)
20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)
6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz,
4005 kHz, 7250 kHz)
Radio Vatikan ist außerdem zu
hören bei:
· Radio Horeb um 16.00
und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz -
analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg
106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.
· Domradio Köln über
Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.
· Radio Gloria über Kabel
in der Schweiz und Satellit.
· World-Radio-Network um
8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).
· Radio Stephansdom um
19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.
· Radio Grüne Welle um
6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)
· Radio Maria Österreich
um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im
Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz
Im Internet:
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