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Tagesmeldungen vom 23.4.2012

- Papst ruft gegen Sextourismus auf -
- Kirchen kommentieren Betreuungsgeld -
- Sudan/Südsudan: „Tiefpunkt erreicht“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Benedikt XVI.: „Sextourismus zerstört Individuen und Gemeinschaften“
Als „eine der niederträchtigsten Formen menschlicher Verirrungen“ hat Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum siebten Weltkongress für Tourismusseelsorge den Sextourismus bezeichnet. Vom 23. bis zum 27. April kommen Kirchenvertreter und Experten im mexikanischen Cancún zu dem Kongress zusammen. In seiner Botschaft, die an diesem Montag veröffentlich wurde, geht Benedikt auf die Konsequenzen des Sextourismus ein: In moralischer, psychologischer und gesundheitlicher Hinsicht zerstöre der Sextourismus das Leben vieler Personen, Familien und manchmal ganzer Gemeinschaften, so der Papst. Dagegen müsse „eine Kultur des ethischen und verantwortungsvollen Tourismus“ gefördert werden, damit die Würde der Menschen und der Völker respektiert werde. Der Papst ging in seiner Botschaft auch auf die Themen Menschenhandel, Organhandel und Neuevangelisierung ein. (rv)
Hier die Papstbotschaft im Volltext

Kardinal Marx: Betreuungsgeld gehört zur Familienpolitik
Eine umfassende Familienpolitik muss auf Betreuungsgeld zählen können. Das hat der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, anlässlich der ökumenischen „Woche für das Leben“ geäußert. Eine generelle Ablehnung dieser Leistung finde er merkwürdig, sagte der Vorsitzende der DBK-Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen gegenüber dem Münchner Kirchenradio: „Die katholische Kirche spürt, dass den Familien nicht so einfach zu helfen ist, weil die Situation jeweils so unterschiedlich ist.“ Deshalb müsse das Betreuungsgeld als „ein Moment“ familienpolitischer Maßnahmen wahrgenommen werden, so der Erzbischof, der auch die Situation sozial schwacher Familien und Alleinerziehender thematisierte.

Der Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, betonte mit Blick auf das Betreuungsgeld, dass die Menschen selbst bestimmen müssten, wie sie die Kindererziehung gestalten. Allerdings dürfe die Leistung „nicht dazu führen, dass Kinder, die dringend eine Förderung außerhalb des Elternhauses brauchen, dann das Betreuungsgeld in Anspruch nehmen und die außer häuslichen Angebote nicht bekommen“, sagte Bedford-Strohm im Münchner Kirchenradio. Zusammen mit Kardinal Marx eröffnete er am Samstag die bundesweite „Woche für das Leben“ auf dem Freisinger Domberg. Die Initiative befasst sich noch bis 28. April mit dem Jahresthema „Engagiert für das Leben: Mit allen Generationen“. (kirchenradio)
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Nuntius im Sudan: „Tiefpunkt erreicht“
In den Beziehungen zwischen Sudan und Südsudan ist ein Tiefpunkt erreicht. Das sagte der Apostolische Nuntius in Khartum, Erzbischof Leo Boccardi, mit Blick auf die schwelenden Konflikte im erdölreichen Grenzgebiet beider Länder, insbesondere auf die Kämpfe in der Stadt Heglig: „Entweder man spricht jetzt miteinander oder die Gewaltwelle wird nur noch schlimmer. Wir haben bereits viele Tote, Flüchtlinge und Schäden. Allerdings gibt es kein Anzeichen dafür, dass Friedensgespräche aufgenommen werden“, sagte Nuntius Boccardi im Interview mit Radio Vatikan. Auch die Brand-Attacke auf eine Kirche in Khartum vom Sonntag steht offenbar im Kontext der bilateralen Spannungen. Das häufig von südsudanesischen Christen und äthiopischen Flüchtlingen besuchte Gotteshaus wurde von mehreren hundert Muslimen gestürmt; sie schrien Parolen gegen Südsudan. (rv)
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US-Bischöfe beim Papst: Enttäuschung über Versicherungsreform
Enttäuscht sind die US-Bischöfe über die derzeitige politische Situation in den Vereinigten Staaten. Das wurde beim Treffen einer Gruppe von US-Bischöfen mit dem Papst am Montag im Vatikan einmal öfter deutlich. „Wir sind enttäuscht, weil sich die Regierung in das Leben der Kirche eingemischt hat und uns Sachen aufgezwungen hat oder aufzwingen will, die für uns nicht hinnehmbar sind“, sagte zum Thema im Gespräch mit Radio Vatikan Bischof Joseph Cordileone aus Oakland. Beim Ad-Limina-Besuch der US-Bischöfe dürfte es auch um die umstrittene Versicherungsreform der Regierung Obama gegangen sein. Diese sieht unter anderem vor, dass Abtreibung und Verhütungsmittel auch von katholischen Arbeitsgebern mitfinanziert werden sollen. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Heiliges Land: Neues Kinderkrankenhaus „Benedikt XVI.“
Zeichen der Verbundenheit mit den Gemeinden und vor allem den Kindern im Heiligen Land soll das neue Kinderhospital in Bethlehem sein. Das geplante Projekt, das dem Papst anlässlich seines Geburtstages und des siebten Pontifikats-Jubiläums gewidmet ist, wurde Benedikt XVI. in den vergangenen Tagen vom Jerusalemer Patriarchen und der italienischen Stiftung Giovanni Paolo II. vorgestellt. Das Krankenhaus soll 2014 in Betrieb genommen werden. Beeindruckend an dem Projekt sei die positive Zusammenarbeit zwischen verschiedenen kirchlichen und weltlichen Einrichtungen. Das sagte im Interview mit Radio Vatikan der Präsident der Stiftung Giovanni Paolo II. und emeritierte Bischof von Fiesole, Luciano Giovannetti. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Österreich
Wie kann das Evangelium im „digitalen Kontinent“ verkündet werden? Dieser Frage widmet sich die diesjährige Fachtagung „Gott im Web“, die am kommenden Freitag im Stift Heiligenkreuz stattfindet. Laut Nachrichtenagentur „Kathpress“ werden an dem Kongress unter anderem Kurienerzbischof Claudio Maria Celli, Präsident des Päpstlichen Rates für die Sozialen Kommunikationsmittel, sowie Österreichs Medienbischof Egon Kapellari teilnehmen. Ziel sei es, Möglichkeiten und Herausforderungen des kirchlichen Engagements in den neuen Medien aufzuzeigen. (kap)

Schweiz
Kostenlose Koran-Exemplare werden demnächst auch in fünf Städten der Schweiz verteilt. Laut einer Mitteilung der Nachrichtenagentur „Kipa“ haben sich der islamische Zentralrat Schweiz mit den Initianten zum Informationsaustausch getroffen. Der Zentralrat spreche sich aber gegen jede Form „aufdringlichen oder unanständigen Verhaltens“ aus. Deshalb werde der Koran nicht aktiv verteilt, sondern nur an Interessenten abgegeben, berichtete „Kipa“ weiter. Der Dialogbeauftragte des Islamverbands sagte gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, dass sie einen respektvollen Umgang des Korans auch von Nichtmuslimen erwarten. Wer den Koran nicht mehr haben wolle, könne ihn an Moscheen abgeben. (kipa)

Frankreich
Die Katholiken des Landes haben bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am Sonntag mehrheitlich Nicolas Sarkozy gewählt. Wie die katholische Zeitung „La Vie“ am Montag meldete, wählten 47 Prozent der praktizierenden Katholiken den amtierenden Präsidenten und Parteichef der UMP. Insgesamt hatte Sarkozy 26,9 Prozent der Stimmen erhalten. Erst an vierter Stelle steht bei den praktizierenden Katholiken der vorläufige Wahlsieger Francois Hollande, der von 14 Prozent der Katholiken gewählt wurde und insgesamt auf 28,7 Prozent kam. Hollande war in seiner Kampagne unter anderem für Zulassung aktiver Sterbehilfe für Menschen mit unheilbaren Krankheiten, die explizit den Wunsch dazu äußern, eingetreten. Damit hatte es Kritik von kirchlicher Seite auf sich gezogen. (kap)

Großbritannien
Der Richtungsstreit in der anglikanischen Kirche über den Umgang mit homosexuellen Amtsträgern dauert an. Statt die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare zu verdammen oder zu verachten, solle man sich darüber freuen, forderten einige Bischöfe und Dekane die Kirche von England kurz vor einem Treffen traditionalistischer Anglikaner in London auf. Die Bischöfe äußerten sich am Montag in der britischen Tageszeitung „The Times“. Die traditionalistische Gruppe will dagegen die ursprünglichen Werte in der weltweiten anglikanischen Gemeinschaft wiedergewinnen und liberale Positionen zurückzudrängen. (domradio)

Türkei
Die katholische Kirche hat die Rückgabe staatlich beschlagnahmten Eigentums gefordert. Ihre Ansprüche brachte sie laut vatikanischem Fides-Dienst bei einer Anhörung vor der parlamentarischen Kommission zur Formulierung der neuen türkischen Verfassung vor. Zudem verlange die Kirche die eigene juridische Anerkennung sowie Schadensersatz für über 200 Immobilien. Dabei beziehe sich die Kirche auf Vereinbarungen von 1913 zwischen dem damaligen Großvisier und dem Außenminister des Osmanischen Reiches auf der einen und dem französischen Botschafter auf der anderen Seite. In diesem Abkommen werden über 200 Immobilien erwähnt, die als Besitz der katholischen Kirche zu betrachten seien. (fides)

Russland
Kyrill I. hat zu einer Demonstration zur Verteidigung der russisch-orthodoxen Kirche aufgerufen
. Angaben des römischen Pressedienstes Asianews zufolge nahmen 40.000 Gläubige an der Kundgebung teil. Hintergrund der Aktion ist die anhaltende Debatte über die Rolle der Kirche in der russischen Gesellschaft. Der russisch-orthodoxe Patriarch war unter anderem wegen seiner öffentlichen Zustimmungsbekundungen gegenüber Wladimir Putin in die Kritik geraten. Putin war erneut zum Präsidenten gewählt worden; gegen eine neue Kandidatur hatten im Vorfeld der Wahl zahlreiche Oppositionelle demonstriert, danach war von angeblicher „Wahlfälschung“ die Rede gewesen. (asianews)

Asien

Pakistan
Gerichtsverhandlungen dürfen nicht zum Instrument von Ungerechtigkeit werden. Das schreibt die „Justitia et Pax“-Kommission der Pakistanischen Bischofskonferenz mit Blick auf das jüngste Urteil des Obersten Gerichtes zur Zwangsbekehrung und Zwangsverheiratung dreier Frauen in der hinduistischen Glaubensgemeinschaft. Aus einem Berufungsurteil des Gerichtes geht hervor, die drei jungen Frauen sollten zu ihren muslimischen Ehemännern zurückkehren, mit denen sie zuvor zwangsverheiratet worden waren. In der Mitteilung fordern die Bischöfe das Gericht nun dazu auf, die Fälle umgehend neu aufzurollen. In Pakistan werden zahlreiche junge Frauen zwangsverheiratet. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 23.04.2012: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Syrien: Stemmen gegen den Flüchtlingsstrom / Afrika: Der Hunger wächst

Dienstag Abend, 24.04.2012: Die Radioakademie (Teil 3) - von Pater Bernd Hagenkord SJ
Konzilien und Päpste Teil 3: Pius IX und das Erste Vatikanum – Revolutionen

Mittwoch Abend, 25.04.2012: Die Woche in Rom
Themen u.a.: Die Generalaudienz des Papstes / Die Hochschule Sant’ Anselmo auf dem Aventin / Das IOR

Donnerstag Abend, 26.04.2012: Kreuz des Südens – Syrien-Spezial

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)

20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).

· Radio Stephansdom um 19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de.

Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried Aufterbeck, Wiesenstr. 9a, D-40878 Ratingen. - Tel.: 0 21 02 / 711711 Fax: 0 21 02 / 2 14 13, E-mail: aufterbeck@radiovaticana.de

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
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