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Tagesmeldungen vom 26.4.2012

- China: Vatikan kritisiert illegale Bischofsweihen -
- Irak: Religion und Politik gegen Gewalt -
-
Irland: Regierung will Beichtgeheimnis aushebeln -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan/China: Kritik an illegalen Bischofsweihen
Die vatikanische China-Kommission hat sich zu jüngsten Vorgängen rund um Bischofsweihen in China geäußert. In zwei Fällen in den letzten Tagen hatten sich vom Papst nicht anerkannte Bischöfe an der Weihe von neuen papsttreuen Bischöfen beteiligt. Sie haben mit diesem unerlaubten sakramentalen Akt „nicht nur ihre eigene kanonische Lage verschlimmert“, sondern auch „das Gewissen der Priester und Gläubigen in Not gebracht“, die bei den Weihen zugegen waren. Das steht in einer Verlautbarung aus dem Vatikan von diesem Donnerstag. Die China-Kommission hatte sich in den vergangenen drei Tagen über das katholische Glaubensleben in China beraten. An sich ging es dabei um Evangelisierung und die Ausbildung von Priestern und Laien. Allerdings machten die beiden jüngsten Bischofsweihen in China offenbar eine Stellungnahme aus dem Vatikan nötig. (rv)
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Irak: Selbstverpflichtung zur Gewaltlosigkeit
Fünfzig Religionsvertreter und Politiker haben im nordirakischen Kirkuk eine Petition gegen Gewalt unterzeichnet. Die Einladung dazu war vom Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, ausgegangen. Die unterzeichnenden Religionsführer und Politiker verpflichteten sich in der Petition zu mehr vertrauensbildenden Maßnahmen und gemeinsamen Aktionen gegen Gewalt. Zugleich wurde auch ein lokales Komitee eingesetzt, das für die Begleitung und Durchsetzung der Maßnahmen verantwortlich zeichnen soll. Im Irak wurden seit dem Sturz Saddam Husseins und dem – inzwischen beendeten – Einmarsch US-amerikanischer Truppen 1.000 Christen ermordet, 400.000 haben Land verlassen, sagte Erzbischof Kirkuk. Die Zahl der Christen habe sich damit halbiert. Hinter den Attentaten gegen die Christen stünden drei Gruppen, so der Erzbischof: Kriminelle, denen es vor allem um Lösegeld für entführte Personen geht; politisch motivierte Gruppen, die im komplexen Streit zwischen Kurden, Schiiten und Sunniten ihr Süppchen kochen, sowie religiöse Fundamentalisten. (kap)
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Caritas: Ein Standbein kirchlicher Verkündigung
Die kirchlichen Strukturen in den deutschsprachigen Kirchen gehen auf breiter Front zurück, zumindest wenn man die Pastoral betrachtet. Gleichzeitig dominieren die Auseinandersetzungen um den Umbau der Strukturen. Unvermindert gehen hingegen die sozialen und karitativen Aktivitäten der Kirche weiter. Peter Neher ist Präsident des deutschen Caritasverbandes: Pater Bernd Hagenkord hat ihn gefragt, ob die Caritas so etwas wie das zukünftige Standbein der Kirche in Deutschland ist: „Ich denke, dass wir nicht die kommende Stütze sind; wir waren immer ein wichtiges Standbein, indem die Kirche in ihrem Einsatz Notsituationen sieht und konkret handelt, ob es nun für alte Menschen, für psychisch kranke Menschen, für Obdachlose oder für überschuldete Menschen ist.“ Damit mache Caritas etwas aus dem Evangelium deutlich, „und zwar einen menschenfreundlichen Gott, der über die Arbeit der sozialen Einrichtungen wahrgenommen werden kann“, so Neher. (rv)
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Live-Übertragung: Priesterweihe im Petersdom
Am kommenden Sonntag, 29. April, wird Papst Benedikt XVI. im Petersdom eine Priesterweihe feiern. Wir übertragen live und mit deutschem Kommentar ab 8.50 Uhr. Unser Kommentator ist P. Max Cappabianca OP. Sie können die Übertragung wie gewohnt via Vatican-Player mitverfolgen. Dazu müssen auf unserer Homepage auf das entsprechende Fenster in der rechten Spalte klicken. Bei den Priesteramtskandidaten handelt es sich um zehn Diakone aus der Erzdiözese Rom. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

„Pacem in terris“: Das Schweigen Papst Johannes XXIII.
Die päpstliche Friedensenzyklika „Pacem in terris“ wird nächstes Jahr 50 Jahre alt. Die päpstliche Akademie für Sozialwissenschaften beschäftigt sich in ihrer bevorstehenden Vollversammlung bereits zum zweiten Mal mit diesem herausragenden Lehrschreiben, das Johannes XXIII. zwei Jahre nach der Errichtung der Berliner Mauer und unter dem Eindruck der Kubakrise schrieb, die die Welt an den Rand eines Atomkrieges gebracht hatte. Johannes XXIII. hieß darin als erster Papst ausdrücklich die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO von 1948 gut; damit integrierte er die Auffassung, dass es unveräußerliche Menschenrechte gebe, in die katholische Soziallehre. Die US-amerikanische Jura-Professorin Mary Ann Glendon ist Präsidentin der päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften. Sie sagte uns:

„Interessant ist, wenn man Pacem in terris heute liest, dass da kaum etwas über die große Frage Krieg und Frieden ausgesagt ist. Man muss sich also fragen, was bedeutet dieses Schweigen des Papstes? Mir scheint, dass uns Johannes XXIII. da etwas sagen wollte, das wir heute sogar besser verstehen als damals.“ (rv)
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Rom: Studieren auf dem Aventin - seit bald 125 Jahren
Rom ist der Ort schlechthin, um Theologie zu studieren. In keiner anderen Stadt auf der Welt ist das theologische Angebot so vielfältig wie in Rom: Neun päpstliche Hochschulen gibt es hier, eine davon stellen wir Ihnen heute näher vor, und zwar Sant´Anselmo, die Benediktiner-Universität auf dem malerischen Aventin-Hügel. Vergangenen Samstag – dem Gedenktag Anselm von Canterburys – wurde dort ein Buch über die päpstliche Hochschule von den Anfängen bis zur Gegenwart vorgestellt. Autor ist der deutsche Abt Pius Engelbert von Gerleve, der Archivar von Sant´Anselmo. (rv)
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RV-SPEZIAL:

Thailand: Ordensfrauen gehen gegen sexuelle Ausbeutung vor
Schätzungen gehen Experten derzeit von etwa 20 bis 40 Millionen Prostituierten weltweit aus, in Brennpunktländern wie Brasilien, Indien, Thailand und den Philippinen ist ein erheblicher Teil der Betroffenen minderjährig. Schwester Michelle Lopez von der Kongregation „Schwestern vom Guten Hirten“ betreut ein Frauenzentrum im thailändischen Badeort Pattaya.

„Zwischen 200 und 300 Frauen kommen täglich zu uns, von Montag bis Freitag. Sie brauchen Beratung und alles, was heilt, sie müssen ihre Würde zurückerlangen und neu integriert werden. Wir beraten, therapieren, bieten Bildungsmöglichkeiten: Frisieren, Nähen, traditionelle Massage, Computerkurse, Englisch- und Sprachunterricht, die wir dank Freiwilliger aus ganz Europa anbieten können. Durch diese Möglichkeiten bekommen die Frauen die Kraft, Entscheidungen zu treffen und mehr Autonomie zu erlangen.“ (rv/missio)
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Missio klärt über Folgen des Sextourismus auf
Unerlässlich, um den Sextourismus einzudämmen: gesetzliche Ahndung und gesellschaftliche Ächtung des Phänomens. Und zwar vor allem in den Herkunftsländern der Freier, die das Geschäft am Laufen halten. Neben Hilfe für Sextourismus-Opfer in den Zielländern engagiert sich das katholische Hilfswerk „Missio“ im Rahmen der „Aktion Schutzengel“ im Bereich Aufklärung und Prävention. Im Interview mit Radio Vatikan unterscheidet Jörg Nowak von Missio zwei Typen des Sextourismus:

„Man muss unterscheiden zwischen Sextouristen, die zu volljährigen Prostituierten gehen – das ist je nach Land vielleicht sogar legal und wäre das Phänomen des Sextourismus, wo Männer sagen: da bin ich unbeobachtet in einem fernen Land, da gibt es Prostituierte, die sind viel billiger. Und auf der anderen Seite gibt es kriminelle Gewalttäter, die brutal sind, die es auf Minderjährige abgesehen haben, die kinderpornographisches Material selber drehen und das dann weiterverkaufen für viel Geld und das auch als eine Einkommensquelle sehen, da handelt es sich um Gewaltverbrechen und um Kriminalität.“ (rv/missio)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/UNO
Nur mit dem Menschen als Zentrum werden Wachstum und Entwicklungsstrategien nachhaltig. Daran hat der Vertreter des Heiligen Stuhles bei der UNO-Konferenz über Handel und Entwicklung in Accra erinnert; der Vatikan veröffentlichte den Redetext von Erzbischof Silvano Maria Tomasi an diesem Donnerstag. Die Wirtschaft habe nur dann eine nachhaltige Zukunft, wenn sie die ethische Dimension mit einschließe, die in ihr auch angelegt sei, weil alles Wirtschaften das Ergebnis gemeinsamen Handelns von Gruppen aus Menschen sei, so der Erzbischof. Den Menschen in den Mittelpunkt von Wirtschaftspolitik zu stellen, hieße in erster Linie, beschäftigungsorientiert zu denken, so der Vatikan-Diplomat. Gerade im letzten Jahrzehnt habe es in entwickelten Volkswirtschaften das Phänomen des „joblosen Wachstums“ gegeben. (rv)

Europa

Deutschland
Vor dem „Tag der Diakonin“ fordern katholische Frauen die Zulassung zum Diakonat. Dieses Weiheamt werde ihnen von der Kirche nicht zugestanden, obwohl Frauen in den Gemeinden längst entsprechende Aufgaben leisteten, erklärte die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) am Donnerstag in Düsseldorf. So arbeiteten überwiegend Frauen als Betreuerinnen in der Vorbereitung auf Erstkommunion und Firmung, als Leiterinnen von Wortgottesdiensten oder begleiteten alte und kranke Menschen. Das Diakonat ist die unterste Weihestufe in der katholischen Kirche. Die kfd hat nach eigenen Angaben rund 600.000 Mitglieder und ist damit die größte Frauenorganisation in Deutschland. (kna)

Irland
Die irische Regierung plant eine Verschärfung der Anzeigepflicht für Kindesmissbrauch. Ein gemeinsamer Gesetzentwurf des Justiz- und des Familienministeriums sieht vor, das Unterlassen entsprechender Hinweise mit bis zu fünf Jahren Haft zu bestrafen, wie irische Medien am Donnerstag berichten. Priester sollten sich dabei nicht auf das Beichtgeheimnis berufen dürfen, betonten Justizminister Alan Shatter und Familienministerin Frances Fitzgerald bei der Vorstellung des Textes am Mittwochabend. Die Untersuchungsberichte über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche hätten gezeigt, dass das betreffende Gesetz verschärft werden müsse, erklärte Shatter. Es sei nicht hinnehmbar, dass über solche Vergehen „ein Mantel des Schweigens“ gebreitet werde. (kna)

Rumänien
Die Rückgabe der zu Unrecht vom kommunistischen Regime beschlagnahmen Besitztümer ist ein Akt der Gerechtigkeit und kein Privileg des Staates. Dies sagte der Erzbischof von Bukarest und Präsident der Bischofskonferenz Rumäniens, Ioan Robu, der Nachrichtenagentur „Sir“. Eine Gesetzes-Initiative der rumänischen Regierung soll zukünftig die Rückgabe der illegal durch das kommunistische Regime beschlagnahmter Dinge regeln. Mit dieser Maßnahme zeigen sich die Bischöfe nicht einverstanden. Der Gesetzesentwurf von Bogdan Dragoi, Minister für öffentliche Finanzen, sei eine erneute Fortsetzung der Praktiken des kommunistischen Regimes. Die Regierung würde mit solchen Aktionen wieder auf den Eigentumsrechten herumtrampeln, so Robu weiter. (sir)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 26.04.2012: Kreuz des Südens
Themen u.a.: Glencore und die Menschenrechte / Aktion Schutzengel: Einsatz gegen Sextourismus / Iraker für Gewaltlosigkeit

Freitag Abend, 27.04.2012: Prisma-Magazin
Schwerpunkt: Die Woche für das Leben

Samstag Abend, 28.04.2012: Unsere Woche - Mit der Betrachtung zum Sonntag
Die Tagung der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften: Kardinal Marx im Interview

Sonntag Abend, 29.04.2012: Menschen in der Zeit - Joseph Ratzinger
Benedikt XVI. ist 85 Jahre alt geworden; eine Würdigung von Aldo Parmeggiani

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)

20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).

· Radio Stephansdom um 19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de.

Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried Aufterbeck, Wiesenstr. 9a, D-40878 Ratingen. - Tel.: 0 21 02 / 711711 Fax: 0 21 02 / 2 14 13, E-mail: aufterbeck@radiovaticana.de

Post: Radio Vatikan - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
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