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Tagesmeldungen vom 27.4.2012

- Schuldspruch für Taylor: Bischöfe sind erleichtert -
- Strengere Ehenichtigkeits-Verfahren angemahnt -
- Kardinal Koch über Aufruf zum Ungehorsam -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Liberia: Die Menschen können wieder ruhig schlafen
Charles Taylor ist verurteilt: Das UNO-Sondertribunal in Den Haag befand den früheren Präsidenten von Liberia am Mittwoch für schuldig in allen elf Anklagepunkten. Er habe Beihilfe zu Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit geleistet, habe auch andere zu solchen Verbrechen angestiftet, habe Rebellen im Nachbarland Sierra Leone mit Waffen unterstützt und dafür gesorgt, dass diese Kindersoldaten rekrutierten und Tausende Menschen ermordeten. Mit großer Erleichterung nehmen Kirchenvertreter das Urteil gegen Taylor auf. Davon gehe „eine starke Botschaft an alle Despoten und Gewaltherrscher dieser Welt aus, dass Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit von Staatschefs nicht ungesühnt bleiben dürfen“, sagte etwa Bischof Andrew Karnley vom Bistum Cape Palmas aus Liberia. (rv/pm/diverse)
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Tagung zum Kirchenrecht: „Eheprozesse strenger führen“
Kirchliche Verfahren über eine Nichtigkeit von Ehen müssen künftig strenger geführt werden. Das fordert der vatikanische „Justizminister“, Kardinal Francesco Coccopalmerio. Die Kirche müsse besser aufpassen, dass diese Prozesse nicht missbraucht werden von Paaren, die eine Nichtigkeit ihrer Ehe nur vortäuschten. Ein Missbrauch liege dann vor, wenn jemand genau wisse, dass seine Ehe gültig eingegangen ist, aber sich gleichzeitig bei der Kirche um eine Nichtigkeitserklärung bemüht. (rv/kna)
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Kardinal Koch: Kritische Papstworte waren „notwendig“
Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, hat die päpstliche Kritik an der österreichischen Pfarrer-Initiative als „notwendig“ bezeichnet. Er sei zwar zunächst erstaunt gewesen, dass der Papst dem „Aufruf zum Ungehorsam“ überhaupt „die Ehre einer Erwähnung“ gegeben habe, sagte Koch in einem Interview, das die vatikanische Tageszeitung „Osservatore Romano“ am Freitag in Auszügen veröffentlichte. Andererseits sei er der Auffassung, dass eine Stellungnahme des Papstes zu diesem Thema notwendig gewesen sei. (kap)
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Kardinal Marx: Europas Beitrag für den Frieden
Es sei das Testament Papst Johannes XXIII.: So wird allgemein seine Enzyklika Pacem in Terris beschrieben, die er vor fast 50 Jahren veröffentlichte. Damals hatte er das Konzil bereits zusammengerufen, der Papst hatte hinter den Kulissen der Kubakrise zu vermitteln versucht und er hatte auch schon erfahren, dass er unheilbar erkrankt war. Pacem in Terris wurde seine letzte Enzyklika. Wie kann in Anlehnung an Pacem in Terris heute eine Friedensordnung auf globaler Ebene aussehen? Damit beschäftigt sich in diesen Tagen die Päpstliche Akademie für Sozialwissenschaften, der auch der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx angehört. (rv)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Schweiz/Kongo: Hilfswerke gegen Ausbeutung in Entwicklungsländern
Die beiden Schweizer Hilfswerke „Brot für alle“ und „Fastenopfer“ kritisieren die Tätigkeiten des multinationalen Rohstoffkonzerns Glencore in der Demokratischen Republik Kongo. Das in der Schweiz ansässige Unternehmen kaufe Kupfer von Zwischenhändlern, das unter „sehr prekären Bedingungen und von Kindern abgebaut wurde“, schreiben die Hilfswerke in einer Pressemeldung. Sie bezieht sich auf eine von beiden Hilfswerken durchgeführte aktuelle Studie, in die auch Beobachtungen der kongolesischen Bischofskonferenz (CERN-Kommission) mit einflossen. Die Rede ist von 1.600 informellen Bergleiten, davon 700 Kinder. Glencore hatte die Anschuldigungen unmittelbar nach ihrem Bekanntwerden als „unzutreffend“ dementiert. (rv/pm/diverse)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Politiker aller Bundestagsfraktionen fordern von der Türkei die Achtung der Religionsfreiheit. Wie KNA meldet, beklagten die Politiker die Drangsalierung der Christen. Sie äußerten sich in einer Bundestagsdebatte, in der es um den Erhalt des 397 gegründeten syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel ging. Es symbolisiere den Umgang der Türkei mit christlichen Einrichtungen und religiösen Minderheiten, so die menschenrechtspolitische Sprecherin der Unions-Bundestagfraktion Erika Steinbach. Die türkische Regierung soll die Existenzgrundlage und die Lebensperspektive des Klosters dauerhaft sicherstellen. Zudem sollen religiöse Minderheiten Rechtpersönlichkeit erhalten.. (kna)

Italien
Angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise sollten Christen keine Immobilien einfach leerstehen lassen, sondern sie billig an Bedürftige vermieten. Das schlägt der Erzbischof von Turin vor. In einem Hirtenbrief, der nächsten Sonntag von den Kanzeln verlesen wird, schreibt Erzbischof Cesare Nosiglia, die Krise sei „eine gute Gelegenheit, um christliche Werte wie Brüderlichkeit und Solidarität wiederzuentdecken und konkret anzuwenden“. (agi)

Irland
Die irische Regierung verhandelt mit dem Heiligen Stuhl über eine Wiedereröffnung ihrer Vatikanbotschaft. Sie solle künftig im Haus der diplomatischen Vertretung Irlands bei der Republik Italien untergebracht werden, berichtet die irische Presse an diesem Freitag. Entsprechende Pläne seien am Vortag im Parlamentsausschuss für öffentliche Ausgaben vorgestellt worden. Der Vatikan legt Wert auf eine Trennung der Botschaften in Italien und beim Heiligen Stuhl; allerdings hatte auch Großbritannien 2006 einen gemeinsamen Dienstsitz für die beiden Vertretungen in Rom eingerichtet. Die römische Villa Spada solle als gemeinsames Botschaftsgebäude genutzt werden, hieß es in Medienberichten. (kna)

Afrika

Sudan
Seit der Unabhängigkeit des Südsudan vor fast zehn Monaten ist die Demarkationslinie zum Sudan noch immer nicht geklärt. Die Gefahr eines neuen Krieges sei hoch, sagte Christine du Coudray Wiehe, internationale Leiterin der Hilfsorganisation Kirche in Not. Die Bevölkerung habe Angst. Die Kinder flüchten sich Höhlen, wenn sie das Geräusch eines Flugzeuges hören, so Coudray weiter. Viele Bewohner der Grenzregionen wurden bei einem Bombenangriff getötet oder schwer verletzt. Informationen von lokalen Quellen zufolge habe die sudanesische Regierung die Verteilung von Lebensmittel und das Einrichten von Flüchtlingslagern verboten. Mehrere Mitglieder des katholischen Klerus und der humanitären „SudanAid“ seien dabei verhaftet worden. Es müsse so schnell wie möglich gehandelt werden, denn die Menschen brauchen Hilfe, so Wiehe. (rv)

Ozeanien

Priester sollten sich nicht auf die politische Bühne begeben, und sich bei Wahlen als Kandidaten aufstellen lassen. Dies betonen die Bischöfe von Papua Neuguinea in einem Schreiben laut Fidesdienst. Grund ist die bevorstehende Wahl, zu der sich einige Priester aufstellen lassen. In dem Schreiben betonen die Bischöfe, es sei wichtig, dass sich qualifizierte katholische Laien in der Politik engagieren. Dasselbe gelte aber nicht für Priester. Deren Aufgabe sei es, moralische Prinzipien zu verkünden und allen die Inhalte der katholischen Soziallehre zu vermitteln. Aus diesem Grund sei es Priestern kirchenrechtlich untersagt, sich für ein politisches Amt zu bewerben. (fides)

Amerika

Guatemala
Anlässlich des 14. Jahrestages der Veröffentlichung des Berichts „Guatemala, nunca mas“ erinnert Erzbischof Oscar Julio Vian Morales in einem Hirtenbrief an den ermordeten Weihbischof Juan José Gerardi. Der Weihbischof wurde 1998 getötet, nur zwei Tage nach Veröffentlichung seines Projekts zur Geschichtsbewältigung. In seinem Text „Guatemala, nunca mas“ (Guatemala, nie mehr) legte er einen Rechenschaftsbericht über den guatemaltekischen Bürgerkrieg zwischen Regierung, Guerrilla und paramilitärischen Gruppen ab und machte die Regierungskräfte für Verbrechen an der Bevölkerung verantwortlich. Gerardi veröffentlichte gesammelte Zeugenberichte und Dokumente. Seinen Dokumenten zufolge wurden 90 Prozent der Verbrechen von Soldaten und Sonderkommandos der regulären Streitkräfte begangen, 90 Prozent der Opfer waren Zivilisten. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kipa, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.
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Programmvorschau:

Heute Abend, 27.04.2012: Prisma-Magazin
Themen u.a.: Die Woche für das Leben

Samstag Abend, 28.04.2012: Unsere Woche - Mit der Betrachtung zum Sonntag
Die Tagung der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften: Frieden heute

Sonntag Abend, 29.04.2012: Menschen in der Zeit – von Aldo Parmeggiani
Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. ist 85 Jahre alt geworden

Montag Abend, 30.04.2012: Weltkirchen-Magazin
Themen u.a.: Malteserhilfe gegen Lepra im Südsudan / Syrien: Die Christen fliehen

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“ (KW 5885, 7190, 7250, 9645)

20.20 Uhr „Magazin“: (1530 kHz, 4005 kHz, 5885 kHz, 7250 kHz)

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag (1530 kHz, 4005 kHz, 7250 kHz)

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· World-Radio-Network um 8.15, 9.30, 16.00, 19.00 und 0.45 Uhr MESZ, Tonunterträger von MTV-deutsch, (Frequenz 7.38 MHz).

· Radio Stephansdom um 19.30 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz.

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de.

Das Vier-Monatsprogramm können Sie anfordern bei: Winfried Aufterbeck, Wiesenstr. 9a, D-40878 Ratingen. - Tel.: 0 21 02 / 711711 Fax: 0 21 02 / 2 14 13, E-mail: aufterbeck@radiovaticana.de

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