RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.8.2015

Tagesmeldungen vom 22.8.2015

- „IS kann unseren Glauben nicht zerstören“ -
- Römischer Bischof verwundert über Mafia-Beerdigung -
- Papst nimmt an Messe im Petersdom teil -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Syrien: „IS kann unseren Glauben nicht zerstören“
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat im Zentrum Syriens das jahrhundertealte katholische Kloster Mar Elian zerstört. Die Extremisten verbreiteten am Freitag im Internet Bilder, die zeigen, wie Bulldozer das historisch bedeutende Bauwerk in dem Ort Karjatain südöstlich der Stadt Homs niederreißen. Das von syrischen Christen bis heute verehrte Heiligtum ist im 6., möglicherweise schon im 5. Jahrhundert entstanden. Die meisten Christen flohen zum Kloster Deir Mar Musa, wo auch der syrisch-katholische Pater Youssef Jihad gerade ist, das berichtet er Radio Vatikan. Das Ausmaß der Zerstörung des Kloster Mar Elian zeigen Fotos, die Pater Jihad vorliegen. Die Mission des IS sei die Zerstörung von allem, was gut und bedeutend ist. Was habe das mit Islam oder mit Religion zu tun? „Doch sie können unseren Glauben nicht beseitigen und auch nicht unsere Hoffnung,“ betont Jihad. (rv)
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Römischer Bischof zu Mafia-Beerdigung: Distanz und Barmherzigkeit
Als am Donnerstag in Rom eine von Kitsch überbordende Trauerfeier für den Mafia-Boss Vittorio Casamonica gefeiert wurde, war die Empörung in der italienischen Hauptstadt groß. Nun fragen sich viele Italiener: Wie konnte die Stadt Rom, wie konnte die Kirche dann eine derart pompöse Beerdigung eines Mafia-Bosses zulassen? Radio Vatikan sprach mit dem römischen Weihbischof Giuseppe Marciante. Auch er war verwundert über diese Art eine Beerdigung zu feiern. Er protestiert gegen „gegen eine solche Instrumentalisierung des Todes und der Beerdigungsfeier“. Außerdem distanziere er sich von dieser „mafiösen, arroganten und gewaltvollen Mentalität“. Dennoch war der Tote Katholik und getauft, er war Christ, das dürfe man auch nicht vergessen. (rv)
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Deutschland: Jura-Studenten helfen Flüchtlingen im juristischen Chaos
Flüchtlinge, die nach Europa und Deutschland kommen, haben mit vielen Problemen zu kämpfen: Traumata, Trennung von Familie und Freunden, und eine unklare Zukunft. Ein großes Thema für sie: das Verfahren vor deutschen Behörden und Gerichten, in dem über ihr Bleiberecht entschieden wird. In der Katholischen Akademie im oberschwäbischen Weingarten treffen sich dieser Tage Jura-Studenten, die sich in der Rechtsberatung für Flüchtlinge engagieren. Die Studierenden und Dozenten, die sich mit den Rechten der Flüchtlingen, mit dem Asyl- und Ausländerrecht beschäftigen, engagieren sich im Rahmen der sogenannten „Refugee Law Clinics“, das sind Ausbildungsstätten an mehr als zehn deutschen Hochschulen, in denen die Nachwuchsjuristen die Beratung von Flüchtlingen lernen. Sie wollen staatliche Lücken wie im Asyl- und Flüchtlingsrecht füllen, sagt Laura Hilb, Juradozentin an der Uni Gießen. (rv)
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Österreich: Trauerfeier für Ökumene-Förderer
Unter großer öffentlicher Beteiligung ist am Freitagnachmittag in St. Pölten der am Sonntag überraschend verstorbene niederösterreichische evangelisch-lutherische Superintendent Paul Weiland beigesetzt worden. Neben der Familie hatten sich auch zahlreiche Vertreter aus Kirche und Politik zu der Trauerfeier in der Landhauskapelle eingefunden. Die Predigt hielt der evangelische Bischof Michael Bünker. Er bezeichnete Weiland als einen „liebevollen Kämpfer für Gerechtigkeit“ mit der unantastbaren Gabe, immer mit größter Neugierde auf das Neue und Andere zu schauen. In einer Zeit in der die Gegensätze immer größer werden, sei Weiland immer für den Zusammenhalt eingetreten, sei es zwischen den evangelischen Kirchen, in der Ökumene, oder im Land Niederösterreich. Dafür gelte ihm uneingeschränkte Dankbarkeit, so Bünker. (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Papst hat „überraschend“ an einem Gottesdienst beim Altar für Pius X. im Petersdom teilgenommen. Am Freitagmorgen sei er um 7 Uhr in den Bänken vor dem Altar gewesen, um an der Messe teilzunehmen und habe sich wie die alle anderen bei der Kommunion in die Schlange der Gläubigen eingereiht. Für Franziskus ist sein Vorgänger Pius X., der heiliggesprochen ist, ein Vorbild, weil der Heilige der Patron der Katecheten ist. Als Erzbischof von Buenos Aires hat er am Gedenktag des Heiligen Pius X. jeweils den Gottesdienst mit „seinen“ Katecheten des Bistums gefeiert. Der Feiertag ist jeweils am 21. August gemäß dem Kirchenkalender.(rv)
Papst Franziskus will Menschen nicht in einer „Sardinenbüchse“ begegnen Ein Papamobil mit kugelsicherer Glaskabine lehnt er nämlich stets ab. Deswegen wird er während seines Besuchs in den Vereinigten Staaten einen umgebauten Jeep Wrangler als Papamobil benutzen. Nach Vatikan-Angaben sei das Fahrzeug bereits in der Hand des „United States Secret Service“, der für den Personenschutz von hohen Staatsgästen zuständig ist, wie die Zeitung „Washington Post“ meldete. Ausstattungsdetails seien noch nicht bekannt. Franziskus hatte einen ähnlichen offenen Jeep in Weiß während seines Ecuador-Besuchs Anfang Juli benutzt. Franziskus reist vom 22. bis 28. September in die USA. Stationen sind Washington, New York und Philadelphia. Zuvor besucht er Kuba. (kna)
Papst Franziskus hat den ehemaligen Präsident von Cor Unum, den deutschen Kurienkardinal Paul Josef Cordes, zum Sondergesandten für die Abschlussfeiern des Ersten Nationalen Eucharistischen Kongresses der Tschechischen Republik ernannt. Das teilte der Vatikan an diesem Samstag mit. Die Abschlussfeier des Kongresses findet am 17. Oktober 2015 in Brünn (Brno) statt. (rv)

Vatikan/Italien
Ein Nigerianer hat am Samstagmorgen einen vatikanischen Gendarmen bei Santa Maria Maggiore angegriffen. Der Täter wurde in der Basilika von italienischen Soldaten verhaftet, berichtet die italienische Nachrichtenagentur askanews. Der Nigerianer war den italienischen Behörden bereits wegen Vergewaltigungsfällen bekannt. Weitere Hintergründe des Angriffs wurden nicht bekannt gegeben. Die italienische Armee hat in Rom bei den Sehenswürdigkeiten Soldaten aufgestellt, um für mehr Sicherheit zu sorgen. (askanews)

Europa

Italien
3.000 Menschen auf 18 Booten sind vor der Küste Italien in Seenot geraten, das hat die italienische Küstenwache bekannt gegeben. Die Rettungsbemühungen für die offenbar in Libyen gestarteten Flüchtlingsboote seien in vollem Gange, teilte die Küstenwache mit. Mindestens sieben Hilfsschiffe seien an den Rettungsaktionen beteiligt. Die Küstenwache empfing nach eigenen Angaben Hilferufe von 14 Schlauchbooten sowie von vier weiteren Flüchtlingsschiffen, die alle offenbar völlig überladen waren. Schätzungen zufolge starben in diesem Jahr schon 2500 Flüchtlinge bei der gefährlichen Überfahrt. (reuters/ap)
Elf Tonnen Lebensmittel von der Weltausstellung in Mailand hat die örtliche Caritas bisher an Bedürftige verteilt. Das berichtete der kirchliche Pressedienst SIR am Freitag unter Hinweis auf Angaben der Hilfsorganisation. Die Nahrungsmittel, die ansonsten im Müll gelandet wären, stammten von einem Coop-Supermarkt auf dem Expo-Gelände. Auch andere Ausstellungspartner hätten sich an der Sammlung beteiligt. An der Zubereitung der Gerichte beteiligten sich in den vergangenen dreieinhalb Monaten auch 20 internationale Chef-Köche. Empfänger der Lebensmittel sind neben der Caritas auch Pfarren der Erzdiözese Mailand und Tafeln. (kap/sir)
„Spende Leben – Donum Vita“. Diese Initiative vom Land Südtirol für mehr Organspenden unterstützt auch der Bozener Bischof Ivo Muser. Für ihn sei die Organspende „ein ganz konkretes Zeichen von Nächstenliebe und auch von Solidarität gegenüber Kranken und Behinderten“, sagt Muser in einem auf dem Online-Portal „stol.it“ abrufbaren Video-Statement. Er selbst habe bereits 2010 eine Erklärung unterschrieben, wonach seine Organe nach dem Tod für eine Spende zur Verfügung stehen. Zur Frage, ob Christen zur Organspende moralisch verpflichtet sind, betont der Bischof, dass es sich dabei um eine freie und persönliche Gewissensentscheidung handle. (kap/sir)

Afrika

Somalia
Bei einem Bombenanschlag von Extremisten sind am Samstag in der somalischen Hafenstadt Kismayu mindestens zehn Soldaten getötet worden. Dabei sei ein mit Sprengstoff beladenes Auto in ein Trainingslager der Streitkräfte gerast, sagte ein ranghohes Regierungsmitglied, das namentlich nicht genannt werden wollte. Ein Befehlshaber der radikalislamischen Terrormiliz Al-Shabaab bekannte sich zu der Tat, bei der seiner Aussage nach mehr als 20 Menschen getötet worden sein sollen. Der Anschlag sei als Vergeltung für eine Militäroffensive gegen die Miliz gedacht, sagte Sheikh Abdirahman Hudeyfa der Deutschen Presse-Agentur. (reuters/ap)

Amerika

Bolivien/Chile
Die Äußerungen des Papstes zum Grenzstreit zwischen Bolivien und Chile sorgen weiterhin für Reaktionen. „Die Stellungnahme von Franziskus hat das chilenische Volk verblüfft“, sagte Boliviens Ex-Präsident Jorge Quiroga laut lateinamerikanischen Medienberichten vom Freitag. Es sei eine „Wohltat“ für die Bolivianer, dass der Papst bei seinem jüngsten Besuch beide Länder zum Dialog aufgerufen habe. Die Beziehungen zwischen den Nachbarstaaten sind seit vielen Jahren belastet, weil Bolivien den Meereszugang im Salpeterkrieg an Chile verlorenen hat und nach wie vor zurückfordert. Während seiner Südamerikareise Anfang Juli hatte der Papst in der Kathedrale von La Paz im Hinblick auf den ungelösten Streit gesagt, es gelte Brücken zu bauen, keine Mauern. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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