RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.10.2015

Tagesmeldungen vom 21.10.2015

- 13 Synoden-Berichte: Pastorale Kreativität gesucht -
- Kardinal Marx will Klarheit über Fragen zur Ehe -
- Vatikansprecher: „Papst bei guter Gesundheit“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BISCHOFSSYNODE:

Die Bischofssynode über Ehe und Familie will am Donnerstagnachmittag über den Erstentwurf des Schlusstextes diskutieren. Am Mittwoch veröffentlichten die Arbeitsgruppen 13 Berichte. (rv)

Bericht aus den Arbeitsgruppen: Pastorale Kreativität
Der pastorale Blick und der authentische Geist der Barmherzigkeit werden gebraucht, aber wie lassen diese sich in konkrete Entscheidungen und Situationen übersetzen? Die Aufgabe der Bischofssynode zum dritten, praktischen Teil des Vorbereitungsdokumentes war nicht einfach; es war der längste Teil, und dementsprechend hat er die meisten „Modi“, also Änderungsvorschläge, bekommen. Pater Bernd Hagenkord gibt uns einen Überblick über die 13 Berichte. (rv)
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Der Text der deutschen Sprachgruppe
Die deutsche Sprachgruppe hat bei dieser Synode viele überrascht: durch theologische Tiefe und klare Formulierungen, vor allem aber, weil da von ihrer Art ganz unterschiedliche Teilnehmer – man denke nur an die Kardinäle Kasper und Müller – am Ende immer einstimmig votierten. Lesen Sie hier den Text der deutschen Sprachgruppe im Original. (rv)

Deutsche Gruppe auf Synode: „Wir distanzieren uns entschieden“
Die deutschsprachige Arbeitsgruppe der Bischofssynode kritisiert mit deutlichen Worten Äußerungen einiger Synodenväter. „Die gebrauchten Bilder und Vergleiche sind nicht nur undifferenziert und falsch, sondern verletzend“, heißt es zu Beginn der Relatio, also des einstimmig verabschiedeten Papiers zur Arbeit in der Kleingruppe, das am Dienstag der Plenarversammlung vorgelegt wurde. Einzelheiten und Namen werden in dem Papier allerdings nicht genannt. (rv)
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Kardinal Marx: „Keine neue Kommission machen“
Kardinal Reinhard Marx lehnt eine Vertagung von kirchlichen Entscheidungen über Fragen zu Ehe und Familie ab. Mit Blick auf wiederverheiratete Geschiedene und anderen Kategorien von Gläubigen sollte man „jetzt nicht wieder eine neue Kommission machen“, sagte Marx an diesem Donnerstag vor Journalisten in Rom. Es gebe allerdings einige andere theologische Fragen, die in den letzten zwei Jahren im Verlauf des synodalen Prozesses aufgekommen seien und die durchaus Vertiefung verdienten. (rv)
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Erzbischof Koch: „Wir sind zufrieden“
„Jetzt am Ende kann ich sagen: Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir leisten konnten, und haben schon sehr viel Anerkennung erfahren.“ Das sagt der Relator (dt.: Berichterstatter) des deutschen Sprachzirkels auf der vatikanischen Bischofssynode, Berlins Erzbischof Heiner Koch. Im Gespräch mit Radio Vatikan erzählte er an diesem Mittwoch von der Arbeit im „Germanicus“-Zirkel, zu dem u.a. die Kardinäle Kasper, Müller und Marx gehören. (rv)
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Hier das gesamte Interview mir Erzbischof Koch

Aus der Aula: Wer berät die päpstliche Reform der Synode?
Ein neuer Synodenrat wird gewählt: Nachdem an diesem Mittwoch die Kleingruppen ihre Ergebnisse vorgestellt haben, geht es in eine erste Wahlrunde. In der angespannten Atmosphäre ging das fast unter, aber es ist ein fester Bestandteil des Verfahrens: Jede Versammlung der Bischofssynode wählt einen „Rat des Generalsekretariates der Synode", der bis zur nächsten Versammlung im Amt ist. Er hat jeweils drei Mitglieder aus Afrika, Europa, den beiden Amerikas und Asien/Ozeanien. Dazu kommen noch weitere drei, die von Papst Franziskus ernannt werden, so sieht es die Ordnung vor. (rv)
Aus der Synodenaula Pater Bernd Hagenkord

Kardinal Ravasi: Schon die Apostel schlossen Kompromisse
Schon in den Evangelien wird das Thema Ehe und Familie „ganz unterschiedlich durchdekliniert“. Darauf macht Kurienkardinal Gianfranco Ravasi im Gespräch mit Radio Vatikan aufmerksam. So sei der erste Evangelist Markus „radikal“, wenn er Jesus von der Unauflöslichkeit der Ehe sprechen lasse. „Matthäus wiederholt diese Radikalität, nennt dann aber eine Ausnahme; das bedeutet, dass er das pastorale Problem in seiner Komplexität wahrnimmt.“ (rv)
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Kardinal Napier lobt die Organisation
Der südafrikanische Kardinal Wilfrid Fox Napier lobt die Organisation der laufenden Bischofssynode gegenüber der Vorgängersynode vor einem Jahr. Er hob bei einer Pressekonferenz am Dienstag im Vatikan besonders die deutlich längere Diskussionszeit in den 13 Sprachgruppen hervor. Die afrikanischen Bischöfe blickten optimistisch auf die Synode und den Führungsstil von Papst Franziskus, so der Erzbischof von Durban. (kna)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus: Ehrt das Treueversprechen!
In der vergangenen Katechese sprach Franziskus über die Bedeutung des Versprechens vor allem gegenüber den Kindern. Diesmal widmete sich der Papst – wieder passend zur Familiensynode – dem Liebesversprechen, das ein Mann und eine Frau sich gegenseitig geben. Denn die gesamte Wirklichkeit der Familie sei auf diesem Versprechen aufgebaut: „Vergesst nie: Die Identität der Familie ist immer ein Versprechen, welches sich stets ausweitet und ausweitet auf die ganze Familie und die gesamte Menschheit.“ (rv)
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Vatikanbotschafter in Zentralafrika und die Erwartungen an die Papstreise
In rund einem Monat (29-30. November 2015) wird Papst Franziskus die Zentralafrikanische Republik besuchen. Die letzten gewalttätigen Ausschreitungen führten zu Spekulationen, dass der Besuch vielleicht doch ins Wasser fallen könnte. Doch die Erwartungen sind groß in der Bevölkerung, erklärt der Nuntius von Zentralafrika, Franco Coppola, im Gespräch mit Radio Vatikan. Die erneuten Unruhen wurden durch den Tod eines muslimischen Mannes ausgelöst, dessen Leichnam in der Nähe einer Moschee zurückgelassen worden war. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Unser letzter Sommer
Ostpolen im Sommer 1943. Ein knapp 18-jähriger deutscher Soldat und ein gleichaltriger Pole erleben den Verlust ihrer Unschuld und sehen sich dem Strudel von Tod und Verderben ausgesetzt. Auf dem schmalen Grat von Naivität und Gleichgültigkeit, Lebenslust und Todesangst balancierend, werden ihnen Entscheidungen abgerungen, die sie für immer belasten werden. Ein atmosphärisch dichtes, historisch präzises, vor allem in den beiden Hauptrollen herausragend gespieltes Drama, das Polen wie Deutsche gleichermaßen differenziert darstellt. Das Schicksal der beiden Hauptfiguren weitet sich überzeugend zur Parabel über persönliche Verantwortung und Versagen in grausamen Zeiten. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat einen italienischen Medienbericht dementiert, wonach Papst Franziskus einen Gehirntumor hat. Vatikansprecher Federico Lombardi bezeichnete die Information als „komplett gegenstandslos“. Der Bericht der italienischen Zeitung „Quotidiano Nazionale“ sei „schwer unverantwortlich“, eine Weiterverbreitung dieser Informationen müsse umgehend aufhören. Wie jeder sehen könne, gehe der Papst ohne Unterbrechung und auf völlig normale Art und Weise seinen Aufgaben nach. Franziskus sei gesund, so Lombardi. Die Zeitung „Quotidiano Nazionale“ titelte am Mittwoch mit der Nachricht, Franziskus habe einen kleinen, gutartigen Gehirntumor. (rv)

Europa

Österreich
In Wiener Caritas-Einrichtungen haben Heimkinder und Jugendliche um die Jahre zwischen 1950 und 1980 psychische, physische und auch sexuelle Gewalt erfahren. Das verdeutlicht ein 100-Seiten-Bericht, der am Mittwoch in Wien präsentiert wurde. „Caritas-Einrichtungen gehören in die breite Reihe jener staatlich wie konfessionell betriebenen Fürsorgeanstalten, die in den vergangenen Jahrzehnten systematische und systemimmanente Gewalt aufwiesen“, beschrieb Caritas-Präsident Michael Landau vor den Journalisten die Erkenntnis der Aufarbeitung, die unter Anleitung externer Experten in dreijähriger Arbeit erstellt worden ist. (kap)

Naher Osten

Heiliges Land
Erzbischof Fouad Twal, seit 2008 Lateinischer Patriarch von Jerusalem und damit höchster Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land, wird am Freitag 75 Jahre alt. Gemäß dem Kirchenrecht muss er mit Erreichen dieser Altersgrenze dem Papst seinen Amtsverzicht anbieten. Ob Franziskus diesen zeitnah annimmt, ist offen. Der Jordanier Twal wurde am 23. Oktober 1940 als fünftes von neun Kindern einer christlichen Familie geboren. Nach seiner Priesterweihe und sechs Jahren in verschiedenen Pfarreien ging Twal 1972 zur Promotion in Kirchenrecht nach Rom. Anschließend wechselte er als erster Araber in die diplomatische Akademie des Heiligen Stuhls und diente 18 Jahre als Kirchendiplomat, unter anderem von 1988 bis 1990 in Deutschland.(kna)

Amerika

Vereinigte Staaten
In sechs Kirchen bei Saint Louis im US-Bundesstaat Missouri ist es in den vergangenen Tagen zu Brandstiftung gekommen. Wie der Sender „CNN“ am Dienstag berichtete, handelt es sich jeweils um Gotteshäuser, die vorwiegend von Afroamerikanern besucht werden. Die Vorgehensweise der Täter war demnach jedes Mal die gleiche: Sie legten vor der Kirchentüre Feuer, während sich niemand in dem Gotteshaus aufhielt. „Wir glauben, dass diese Taten eine Botschaft übermitteln sollen“, heißt es in einer Stellungnahme der Behörden. Es könne sich um rassistische oder religiöse Motive handeln. Die Kirchenvertreter von Saint Louis sind wegen der Brandserie beunruhigt. (kap/kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 8. November: Menschen in der Zeit – von Aldo Parmeggiani
Thomas Gottschalk –
Ikone des Fernsehens

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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