RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.9.2015

Tagesmeldungen vom 2.9.2015

- Erster „Tag der Schöpfung“ für katholische Kirche -
Papst: Familienliebe kann Herz der Städte wärmen -

Reformationsgedenken: „Wir brauchen einander“ -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Tag der Schöpfung: Herr sein wie Gott Herr ist
Premiere in der katholischen Kirche: Erstmals begingen katholische Gläubige auf der ganzen Welt an diesem 1. September den „Tag der Schöpfung“, den die orthodoxen Kirchen bereits seit 1989 feiern. Papst Franziskus leitete am Dienstagnachmittag im Petersdom unter diplomatischer und ökumenischer Beteiligung einen Wortgottesdient, um den Tag auch liturgisch würdig zu begehen. Neben den biblischen Lesungen wurde ein Stück aus der Enzyklika über die Sorge für die Schöpfung verlesen, ausführliche Bittgebete griffen den Ruf des heiligen Franziskus „Laudato Si’“, „gelobt seist du“, auf. Die Predigt übernahm der Prediger des Päpstlichen Hauses, Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa. Er wies darauf hin, dass die biblische Vorschrift, sich die Erde Untertan zu machen, nicht losgelöst vom Rest der Schrift verstanden werden könne. (rv)
Mehr dazu hier

Franziskus: Familienliebe kann das Herz einer ganzen Stadt wärmen
Papst Franziskus hat anlässlich der Gedenkfeiern zum Ende des Zweiten Weltkriegs den internationalen Waffenhandel erneut kritisiert. In seiner Generalaudienz betonte er außerdem die zentrale Rolle der Familien für den Glauben. Die familiären Bindungen würden durch die Erfahrung des Glaubens und der Liebe Gottes verwandelt und mit einem größeren Sinn erfüllt. Die Familie weise über sich hinaus auf eine umfassendere Vater- und Mutterschaft hin. Besonders in Großstädten sei das Zeugnis der der Liebe, das in den Familien gelebt werde, heute entscheidend. „Es gibt viele Möglichkeiten, die Zeit zu vertreiben und Spaß zu haben“, so der Papst, „aber es fehlt die Liebe“. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Erzbischof Fisichella: Franziskus will Barmherzigkeit erfahrbar machen
Mit den eigenen Händen und den eigenen Augen die Barmherzigkeit des Vaters erfahren: Wenn dieses Geschenk durch das kommende Heilige Jahr den Gläubigen zuteil wird, dann hat das Jubiläumsjahr seinen Sinn erfüllt. So kommentiert Kurienerzbischof Rino Fisichella die Verfügung von Papst Franziskus, wonach während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit aller Priester der katholischen Kirche von der Sünde der Abtreibung lossprechen können. Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung, ist von vatikanischer Seite für die Durchführung des Heiligen Jahres zuständig. Im Gespräch mit uns erläutert der Erzbischof auch, wie sehr Papst Franziskus an alte Menschen, Kranke und Gefangene denkt, die selber nicht an die Orte der Jubiläumsfeiern gelangen können. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Ökumene und Reformationsgedenken: „Wir brauchen einander“
Die evangelische Kirche braucht die katholische Kirche und Theologie, um sich selber ganz begreifen zu können. Diese These stellt Christoph Markschies auf. Er ist evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker an der Humboldt-Universität in Berlin. Bei einer Diskussionsveranstaltung in der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl debattierte Markschies am Montagabend mit dem katholischen Theologen Hans-Joachim Sander über die ökumenischen Dimensionen des Reformationsjubiläums. Radio Vatikan hat Markschies gefragt, was die Kirchen gemeinsam 2017 feiern können oder sollen. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Jesuitenflüchtlingsdienst: Legale Fluchtwege und humanitäre Visa
Während in Mitteleuropa Zehntausende Flüchtlinge und Migranten unterwegs sind, um sichere und menschenwürdige Lebensumstände zu suchen, bereitet sich die EU auf den Flüchtlings-Sondergipfel vor, der am 14. September im Brüssel stattfinden wird. Eine europäische Antwort auf die Not der Flüchtlinge ist unabdingbar, kommentiert der Direktor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes Europa, Pater Jean-Marie Carrier. Im Gespräch mit unserem Sender forderte der Jesuit von den Politikern, über legale Fluchtwege und humanitäre Visa nachzudenken. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

LAUDATO SI´ – UNSERE SERIE:

Folge 21: Weltklimagipfel muss Durchbruch bringen
Das Climate Action Network International (CAN) ist ein Zusammenschluss von rund 950 Nichtregierungsorganisationen aus über hundert Ländern, die sich im Kampf gegen den Klimawandel einsetzen. Geleitet wird die Organisation von dem libanesischen Sozialaktivisten Wael Hmaidan, der in den letzten vier Jahren alle internationalen Klimawandel-Verhandlungen begleitet hat. Mit Radio Vatikan sprach Hmaidan über die Herausforderungen vor dem nächsten Weltklimagipfel in Paris. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

UNSER FILMTIPP:

Maidan
Meisterhafter Dokumentarfilm über die Ereignisse auf dem Maidan-Platz in Kiew, wo ab Ende November 2013 Hunderttausende friedlich gegen die Aussetzung des EU-Assoziierungsabkommens der Regierung Janukowytsch protestierten. Zwei Monate später eskaliert die Lage auf dem Platz, als Sondereinheiten der Polizei den Maidan gewaltsam räumen wollen. Der Film fängt das Treiben der Menschen fast durchweg in unbewegten, lange dauernden Totalen ein, ohne einzelnen Figuren zu folgen oder den Blick des Publikums zu lenken. Während der Fokus zunächst auf der logistischen Herausforderung der Proteste liegt, dominieren im zweiten Teil Straßenschlachten und die bürgerkriegsähnliche Zuspitzung. Die Spannung zwischen der betont sachlichen Form und den aufpeitschenden Emotionen auf der subtil gestalteten Tonspur lassen das Entstehen einer Revolution hautnah miterleben. (O.m.e.U.) - Sehenswert ab 12. (FilmDienst)
Hier erfahren Sie mehr

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Eine frühere Hamburger Kirche wird mit finanzieller Hilfe aus Kuwait in eine Moschee umgewandelt. Das Emirat trägt etwa 40 Prozent der Kosten für den Umbau der ehemaligen evangelischen Kapernaumkirche im Stadtteil Horn. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf 2,5 Millionen Euro, berichtet der Informationsdienst der deutschen Evangelischen Allianz (Idea) am Mittwoch. Das 1958-1961 errichtete, 2002 entwidmete und unter Denkmalschutz stehende Sakralgebäude soll außen als Kirche erkennbar bleiben, aber innen eine Moschee sein, so der Vorsitzende des islamischen Zentrums Al Nour (Das Licht), Daniel Abdin. Das Zentrum hatte die ehemalige Kirche im November 2012 erworben. (kna/idea)

Österreich
Die Flüchtlinge in Österreich können auf die Unterstützung der katholischen Kirche zählen. Sie ist „der größte Quartiersgeber“ und tut weiterhin „alles, was möglich ist“, sagte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn am Dienstagabend gegenüber dem ORF. Der Kardinal forderte eine Verkürzung des Asylverfahrens für syrische Flüchtlinge und kündigte an, in seinem Erzbistum 1.000 Flüchtlinge aufzunehmen. Auch andere Bistümer haben bereits einige ihrer Einrichtungen als Quartiere zur Verfügung gestellt. Dabei spiele die Religionszugehörigkeit der Flüchtlinge keine Rolle. Kardinal Schönborn sagte, er sei tief beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Bevölkerung und forderte weitere Aufnahmebereitschaft von den Pfarreien. (kap)

Polen
Kirche und Politik haben am Dienstag der Gründung der Solidarność-Bewegung vor 35 Jahren gedacht. Mit feierlichen Gottesdiensten und anderen Festveranstaltungen erinnerten sie an die Rolle der Gewerkschaft als Triebfeder der friedlichen Revolution. Der Danziger Erzbischof Sławoj Leszek Głódź bezeichnete den heiligen Johannes Paul II. als „geistigen Vater” und den seligen Jerzy PopieÅ‚uszko als „besonderen Fürsprecher” der Bewegung. Die Bewegung habe „ihre dienende Mission gegenüber Arbeitern und gegenüber dem Volk noch nicht zu Ende gebracht“, so Głódź beim Gottesdienst, an dem unter anderen ehemalige Solidarność-Aktivisten und der polnische Staatspräsident teilnahmen. (kap)

Großbritannien
Der englische Kardinal Vincent Nichols hat die Katholiken in England und Wales aufgefordert, sich in die Debatte über eine mögliche Legalisierung der Sterbehilfe einzumischen. Die Gläubigen sollten den Parlamentsabgeordneten, die am 11. September im britischen Unterhaus über einen entsprechenden Gesetzentwurf beraten, kritische Briefe schreiben, so der Erzbischof von Westminster in einer Mitteilung vom Dienstag. „Der immanente Wert eines jeden Lebens wird erheblich untergraben, falls dieser Entwurf Gesetz wird“, erklärte der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales. Katholiken und „aktive Bürger“ sollten vor der Parlamentsdebatte daher dringend ihre lokalen Abgeordneten kontaktieren. (kna)

Naher Osten

Libanon
Angesichts wochenlanger Demonstrationen in Beirut fordern die Patriarchen der verschiedenen Kirchen des Nahen Ostens die Wahl eines neuen Präsidenten. Sie erhoffen sich damit ein Ende der von Gewalt und Randalen begleiteten Demonstrationen. Es bestehe die Gefahr einer gewalttätigen Infiltration, so die Patriarchen in einer Stellungnahme. Anders als andere Stimmen, fordern sie auf einem Gipfeltreffen in Bkerkè, die Präsidentschaftswahl dem Regierungswechsel vorzuziehen und daraufhin institutionelle und wahlrechtliche Reformen einzuleiten. An dem Gipfeltreffen der Religionsgemeinschaften in Bkerkè nahmen die Patriarchen der maronitischen, griechisch-orthodoxen, armenischen, melkitischen und syrisch-katholischen Kirche sowie der apostolische Nuntius teil. Muslimische Religionsvertreter sind trotz Einladung aus unbekannten Gründen nicht erschienen. Der Libanon hat seit Mai 2014 keinen Präsidenten. (fides)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
____________________________________

Programmvorschau:

Sonntag Abend, 6. September, 20.20 Uhr: Menschen in der Zeit
Anton Börner
– Unternehmer, Wein- und Bibelkenner


____________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, E-Mail: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va