RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.9.2015

Tagesmeldungen vom 5.9.2015

- Papst: Theologie in der Sprache der Menschen -
- Papstreise: Weswegen der Papst die USA besucht -
- Flüchtlingskrise: Die zwei Europas -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus: Theologie muss die Sprache der Menschen sprechen
Nur der Blick von der Peripherie her erlaubt wirkliche Theologie; das Subjekt der Theologie sind das Volk Gottes und der Heilige Geist; es gibt keinen Gegensatz zwischen „Lehre“ und „Pastoral“ – drei der zentralen Gedanken Papst Franziskus in einer Videobotschaft an die Teilnehmer an einem theologischen Kongress in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires in dieser Woche. In seiner über dreißig Minuten dauernden Ansprache identifizierte der Papst grundlegende Linien des Nachdenkens über Gott. Als ein erstes Prinzip von Theologie erscheint in der Papstbotschaft das Zusammenwirken von der Wirklichkeit vor Ort und der Gemeinschaft in der einen Kirche. „Es gibt keine Ortskirche, die für sich dasteht, die für sich selber entscheiden kann, als wäre sie die Herrin und alleinige Interpretin der Wirklichkeit und des Handelns des Heiligen Geistes“, so der Papst. (rv)
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Papst Franziskus: Weswegen ich in die USA reise
Zwei Wochen bevor Papst Franziskus von Kuba her kommend das erste Mal in seinem Leben in die USA reist, hat er in einer Art virtuellen Audienz die Wirklichkeit vor Ort besser kennen lernen wollen, mit Menschen sprechen und seine Botschaft für das Land schon einmal äußern wollen. Verbunden war er im US-Fernsehsender ABC mit einer Schule für arme und ausgeschlossene Menschen in Chicago, mit einer Gruppe von Obdachlosen in Los Angeles und einer Pfarrei in der Nähe der mexikanischen Grenze. Warum er in die Vereinigten Staaten von Amerika komme, wurde er von einem obdachlosen Jungen gefragt. „Es ist schwer für mich, den Menschen nicht nahe zu sein“ lautete die Antwort des Papstes. „Meistens gelingt es mir besser, die Menschen zu verstehen, wenn ich ihnen wie es mit euch sein wird direkt begegne, und dann kann ich ihnen auch besser auf dem Weg des Lebens helfen. Deswegen ist meine Reise so wichtig, um euch und eurem Weg und eurer Geschichte nahe zu sein.“ (rv)
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Die zwei verschiedenen Europas
Es ist die größte Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg. Allein 2014 waren weltweit 9,5 Millionen Menschen auf der Flucht, in diesem Jahr könnte die Zahl noch steigen, da ein Ende der  Konflikte wie etwa Syrien nicht abzusehen ist. Nach Einschätzung des Menschenrechtsbeauftragten der UNO, Ivan Simonovic, könnte die Flüchtlingskrise somit noch Jahre andauern. Europa ist im Umgang mit der Problematik gespalten wie nie. Christopher Hein, Vorsitzender des italienischen Flüchtlingsrates in Rom, ist aber trotzdem zuversichtlich. „„Das hängt auch von uns und Ihnen ab. Von den Medien und der Zivilgesellschaft in Europa. Das Spiel können wir nicht nur den Politikern überlassen. Wir sehen, wie eine Änderung in der deutschen Politik und möglicherweise auch in der britischen über eine Änderung der Meinung der Menschen zustande gekommen ist. Daran müssen wir arbeiten.“ (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Ulrich Nersinger: Die Arche Petri: Von großen und kleinen Tieren im Vatikan
Dass der Kleinstaat Vatikan mit seinen Gärten reich an Blumen und Pflanzen ist, sollte nicht überraschen. Weniger bekannt ist die Präsenz von Tieren rund um den Petersdom. Der deutsche Historiker Ulrich Nersinger hat sich umgeschaut und ein Buch über die Fauna hinter den Mauern geschrieben. Es geht um Elefanten und Vögel, es geht um Katzen und Hunde, und es geht um den größten Feind des Vatikan: den Rüsselkäfer. Ein Gespräch mit dem Autor. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der bisherige Nuntius in der Ukraine wechselt nach Bern: Papst Franziskus hat den Vatikanvertreter in Kiew, Thomas E. Gullickson, zum neuen Apostolischen Nuntius für die Eidgenossenschaft und Liechtenstein ernannt, wie der Vatikan an diesem Samstag mitteilte. Der US-Amerikaner war seit 2011 in der Ukraine. Zuvor war er Nuntius in der Karibik und auch im Nuntiaturrat in Berlin. Gullickson folgt als Vatikandiplomat in Bern auf Diego Causero. Der 75jährige Causero war seit 2011 in Bern. Wer auf Gullickson in Kiew folgt, teilte der Vatikan bisher nicht mit. (rv)
Der kanadische Jesuit David Nazar, bisher Oberer seines Ordens in der Ukraine, ist von Papst Franziskus zum neuen Rektor des Päpstlichen Orientalischen Instituts ernannt worden. Das teilte der Pressedienst des Jesuitenordens am Samstag mit. Nazar, in Toronto als Sohn ukrainischer Einwanderer geboren, tritt die Nachfolge des Ägypters Samir Khalil Samir an, der nach Problemen an der Institutsspitze provisorisch dessen Leitung übernommen hatte. Am Orientale absolvieren rund 350 Studenten ein Aufbaustudium über Ostkirchenkunde, über die Orthodoxie und die katholischen Ostkirchen in Nahost, in Indien und im ostslawischen Raum. (kna)

Europa

Deutschland
Eine Visite von Papst Franziskus in Deutschland ist nach Einschätzung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, weiter möglich. Dem Magazin Der Spiegel sagte Marx: „Er hat wohl auch einen Besuch in Deutschland nicht ad acta gelegt.“ Er habe Franziskus allerdings geraten: „Ehe Sie einzelne Länder Europas besuchen, sollten Sie die europäischen Institutionen besuchen.“ (kna)

Ungarn
Mit Blick auf die Flüchtlingshilfe in Ungarn hat der scheidende Vorsitzende der nationalen Bischofskonferenz, Kardinal Peter Erdö, Kritik an der Rechtslage in seinem Land geübt. Diese verbiete den Kirchen, Quartiere für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. „Wenn sie es dennoch täten, wären sie Menschenschlepper“, so Erdö. Die katholische Kirche führe diesbezüglich Verhandlungen mit der Regierung. Er hoffe auf eine rasche Lösung vor dem winterlichen Kälteeinbruch, so der Erzbischof von Esztergom-Budapest. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 6. September, 20.20 Uhr: Menschen in der Zeit
Anton Börner
– Unternehmer, Wein- und Bibelkenner


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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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