RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.9.2015

Tagesmeldungen vom 7.9.2015

- Franziskus: Ein Lob auf den Mut der Märtyrer -
- Vatikan will Ehenichtigkeitsverfahren beschleunigen -
Ungarn: Kardinal klärt Worte zu Flüchtlingspolitik -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: Gott gebe uns den Mut der Märtyrer
Der Papst hat das Glaubenszeugnis der Christen gewürdigt, die als Märtyrer sterben. Sollte die Christenverfolgung eines Tages nochmals nach Europa übergreifen, seien die Armenier, aber auch die Kopten, die vom „Islamischen Staat“ in Libyen ermordet wurden, Vorbilder. Das sagte Papst Franziskus bei seiner Morgenmesse in Santa Marta an diesem Montag. Er feierte sie gemeinsam mit dem armenischen Patriarchen von Kilikien, Gregor Bedros XX. Ghabroyan, dem er am 25. Juli in einem Brief die kirchliche Gemeinschaft gewährt hatte. (rv)
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Franziskus bereist im November auch Kenia
Der Papst kommt im November im Zug seiner Afrikareise auch nach Kenia. Das haben die Bischöfe des ostafrikanischen Landes nun offiziell bestätigt. In einer Mitteilung des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bischof Philip Anyolo von Homa Bay, bezeichnet dieser die Papstvisite als Staatsbesuch, referiert der vatikanische Fidesdienst. (fides)
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Franziskus: „Wir dürfen uns niemals dem Krieg ergeben“
Der Mensch darf sich „niemals dem Krieg ergeben“. Das betonte der Papst in einer Botschaft an die katholische Gemeinschaft von Sant’Egidio, die von Sonntag bis Dienstag zu einem internationalen Friedenstreffen im albanischen Tirana eingeladen hat. An dem Treffen unter dem Motto „Frieden ist immer möglich“ versammeln sich rund 400 Religionsvertreter aus etwa 60 Ländern. Dort beraten sie über, Migration, bewaffnete Konflikte und eine globale Solidarität. (rv)
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Europa: Bischöfe prüfen Aufnahme von Flüchtlingen
Nicht jedes katholische Pfarrhaus, sondern jede katholische Pfarrgemeinde in Europa soll eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen. So ist nach Angaben von Vatikansprecher Federico Lombardi die jüngste Aufforderung von Papst Franziskus zu interpretieren. Eine „Hilfe und Anregung“ für alle Länder Europas soll dieser Aufruf des Papstes sein, meint Kardinal Angelo Bagnasco, der Vize-Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen und Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz. (rv)
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„Liturgie ist, was uns alle verbindet“
Zuwachs aus Deutschland an der römischen Kurie: Der aus dem Erzbistum Köln stammende Priester Michael Kahle verstärkt ab sofort die vatikanische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Vor wenigen Tagen hat der 42-jährige gebürtige Solinger seinen Dienst an der Behörde angetreten und fühlt sich dort, wie er im Interview mit Radio Vatikan verrät, außerordentlich herzlich aufgenommen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus will das Verfahren zur Nichtigkeitserklärung von Ehen vereinfachen. Er hat zu diesem Zweck zwei päpstliche Schreiben verfasst, die am Dienstag im Vatikan vorgestellt werden. Eines der beiden Dokumente zur Reform des kirchenrechtlichen Prozesses für Ehe-Annullierungen gilt dem Kirchenrecht, das andere dem Ostkirchenrecht. Franziskus selbst, aber auch viele Bischöfe hatten seit längerem eine Straffung von Ehenichtigkeitsverfahren gefordert. Derzeit können sie in manchen Teilen der Weltkirche mehrere Jahre dauern, auch weil nicht alle Diözesen mit den an sich vorgesehenen rechtlichen Instanzen ausgestattet sind. Im vergangenen September setzte Franziskus eine Studienkommission ein, die Reformvorschläge prüfen sollte. Das Prinzip der Unauflöslichkeit der Ehe solle jedoch nicht angetastet werden, teilte der Vatikan damals mit. (rv/kna)
Hoher Vatikan-Besuch in Asien: Kardinal Fernando Filoni, der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, besucht von 9. bis 18. September Indien, Bangladesch und Nepal. Auf dem Programm stehen unter anderen Treffen mit Regierungsvertretern, Kranken und Behinderten sowie mit Geistlichen und Gläubigen. In Bangladesch ist unter anderem auch ein Treffen mit dem Premierminister geplant. In Kalkutta in Ostindien wird Kardinal Filoni eine heilige Messe am Grab der seligen Mutter Teresa feiern. Außerdem trifft er sich in dem Land, in dem Christen über wachsende Verfolgung klagen, mit führenden Religionsvertretern. In der nepalesischen Hauptstadt Katmandu trifft der Kurienkardinal neben religiösen Vertretern auch Regierungsangehörige und Caritas-Organisationen. (rv)

Europa

Deutschland
Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, hat den Einsatz der Bürger für die Hunderttausenden Flüchtlinge gewürdigt, die in diesen Tagen auf der Suche nach einer sicheren Zukunft in den Westen kommen. Dabei sei auch das Engagement der Caritas in den Aufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende hervorzuheben, sagte Eterovic am Sonntag bei einem Wallfahrtsgottesdienst in Essen-Werden. Zugleich rief der Erzbischof die Katholiken in Deutschland auf, gegenüber den 40 Prozent Nichtchristen im Land die biblische Botschaft entschieden und unverfälscht zu vertreten. Die Staat-Kirchen-Verträge gäben der Kirche in Deutschland hierfür günstige Voraussetzungen auf den Gebieten der Erziehung und Bildung, des Gesundheitswesens und der Caritas. (kap)

Österreich
„Christen sollen und dürfen sich nicht verschweigen“, so der neue Vorsitzende der „Katholischen Medien Akademie“, Kardinal Christoph Schönborn. Die Journalistenschule vermittelt journalistisches Fachwissen auf christlichem Wertefundament und bietet Seminare und Kurse für angehende Journalisten an. Bei der jüngsten Generalversammlung betonte Kardinal Schönborn die Wichtigkeit dessen, sich Medienkompetenzen anzueignen und das „Christsein in die Sprache der Medien zu übersetzen“. Die „Katholische Medien Akademie“ bildet vor allem Führungskräfte und Mitarbeiter von Pfarreien und kirchlichen Institutionen aus. (kap)

Türkei
Der türkische Außenminister hat einen aus seiner Sicht „lächerlich geringen Anteil“ der EU-Mitgliedstaaten an der Flüchtlingshilfe kritisiert. Die Türkei hingegen habe zwei Millionen Syrer und Iraker aufgenommen und damit eine „Pufferzone zwischen dem Chaos und Europa hergestellt“, schrieb der Minister in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Montag). Ahmed Davutoglu kritisierte, dass die EU bislang nur einen geringen Finanzbeitrag geleistet habe, um die Türkei zu unterstützen. Zugleich warnte er vor einem „bequemen Reflex, die ganze Last auf die Türkei zu laden, indem man massive Sicherheitsvorkehrungen trifft und Mauern baut, um eine christliche Festung Europa zu errichten“. (kna)

Ungarn
Der Budapester Erzbischof Péter Erdő hat die Medienberichterstattung kritisiert, die ein aus dem Kontext gerissenes Zitat von ihm verbreitete. Die Kirche in Ungarn sei sehr wohl bereit, den Flüchtlingen zu helfen, betonte der Erzbischof nach einem Bericht der österreichischen Presseagentur „Kathpress“. Am vergangenen Donnerstag hatte er gesagt, dass Kirchen in Ungarn im Moment nicht berechtigt seien, Asylsuchende aufzunehmen. Es sei verboten. Täten sie es dennoch, wären sie Menschenschlepper, hatte der Erzbischof gesagt. Damit habe er nur auf die rechtlichen Barrieren hinweisen wollen, die es verunmöglichten, die bereits vorbereiteten Quartiere für Migranten zu nutzen, so Kardinal Erdő. (kap)

Griechenland/Nahost
Hochrangige christliche und muslimische Kirchenführer aus dem Nahen Osten haben in Athen gemeinsam zum Einsatz gegen Terrorismus aufgerufen. Sie prangerten mit Nachdruck die Verfolgung christlicher und anderer religiöser oder ethnischer Gemeinschaften in Nahost an und verurteilten jene, „die die Religion manipulieren, um Gewalt gegen Menschen anderen Glaubens und die Entweihung heiliger Stätten und Symbole zu rechtfertigen“. Das steht in der „Erklärung von Athen“, die bei einer interreligiösen Tagung in der griechischen Hauptstadt erarbeitet wurde. Veranstalter waren das Wiener König-Abdullah-Dialogzentrum (KAICIID) und das Ökumenische Patriarchat von Istanbul. Auch ein Vatikan-Vertreter war in Athen zugegen. (kap)
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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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Programmvorschau:

Dienstag Abend, 8. September, 20.20 Uhr: Radioakademie - von P. Bernd Hagenkord SJ
Inter mirifica – Das Konzilsdokument zu Kommunikation

Sonntag Abend, 13. September, 20.20 Uhr: Aktenzeichen – von Aldo Parmeggiani
Maria Goretti – Schuld und Vergebung

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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