RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.9.2015

Tagesmeldungen vom 11.9.2015

- Ban Ki-moon im Interview: „Wir brauchen die starke Stimme des Papstes“ -
Papst: Bei Klimaberatungen die Armen hören -
- Papstreise: Franziskus wird mit Putin sprechen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Ban Ki-moon: „Wir brauchen die starke Stimme des Papstes“
Zwei Wochen noch: Am 25. September spricht Papst Franziskus vor der UNO-Vollversammlung in New York. Im Rahmen seiner USA-Reise wird er am Sitz der Vereinten Nationen vor den Staatsoberhäuptern der Welt - darunter Barack Obama und Wladimir Putin – eine Rede halten. Radio Vatikan sprach mit dem Generalsekretär der UNO, Ban Ki-moon, über seine Erwartungen an den Papstbesuch und gemeinsame Ziele bei der Bekämpfung von Armut, Verfolgung und Klimawandel. „Wir brauchen wirklich eine starke Stimme wie die des Papstes, die uns an moralische Werte erinnert“, so der Generalsekretär. In der aktuellen Flüchtlingskrise lobt er die Solidarität und die Initiative, die viele Staatsführer zeigten. Die große Anzahl an Flüchtlingen verlange jedoch, dass die europäischen Regierungen mehr täten. Schließlich die Menschen vor Krieg und Verfolgung auf der Flucht und müssten angemessen und schnell geschützt werden, so Ban. Europa habe da auch etwas von seinem Wohlergehen zurückzugeben. (rv)
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Papst: Bei Klimaberatungen die Stimme der Armen hören
Am Freitag und Samstag treffen sich im Vatikan internationale Umwelt-Experten, um über Klimagerechtigkeit und Klimaveränderung zu sprechen. Papst Franziskus hat aus diesem Anlass eine Rede gehalten und die Teilnehmer ermutigt, bei ihren Beratungen auch die Armen und Ausgeschlossenen zu bedenken. Erst im Juli hatten sich Menschenrechtler, Wissenschaftler und Politiker in der Päpstlichen Universität Augustinianum in Rom zu einer Vatikan-Klimakonferenz versammelt. Nun treffen sich im etwas kleineren Kreis wieder Umwelt-Fachleute aus Politik, Wissenschaft und Kirche, um Vorarbeit zum Weltklimagipfel in Paris zu leisten. „Wissenschaft und Technologie verleihen uns eine beispiellose Macht“, so der Papst. „Diese im Sinn des Gemeinwohls zu nutzen, ist unsere Pflicht gegenüber der gesamten Menschheit und besonders gegenüber den Ärmsten und den künftigen Generationen.“ Angesichts der Dringlichkeit durch die Klimaveränderungen und der wichtigen Treffen in der nächsten Zeit – die Verabschiedung neuer Entwicklungsziele in den Vereinten Nationen Ende des Monats sowie der Weltklimagipfel in Paris – fordert der Papst eine echte Allianz der Akteure, um verbindliche und wirksame Vereinbarungen zu treffen. (rv)
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Papst: „Den Mut haben, sich selber zu verurteilen“
Um barmherzig mit anderen zu sein, müssen wir den Mut haben, uns selbst anzuklagen. Das sagte Papst Franziskus am Freitag in seiner Morgenmesse im Gästehaus Santa Marta. Es gelte zu lernen, die anderen nicht zu verurteilen, weil wir sonst heuchlerisch werden. Diese Gefahr bestehe für alle, erklärte Franziskus, ohne sich selbst auszunehmen. Großzügigkeit im Verzeihen, Großzügigkeit in der Barmherzigkeit. Papst Franziskus unterstrich, dass die Liturgie dazu anrege, über einen christlichen Stil nachzudenken, der von Gefühlen wie Zärtlichkeit, Güte und Sanftmut geprägt sei. Der Herr habe von einer „Belohnung“ gesprochen, so der Papst: „verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt. Verdammt nicht, und ihr werdet nicht verdammt.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/UNO
Papst Franziskus wird seine Rede am 25. September bei der UNO in New York vor den Staatsoberhäuptern der Welt in seiner spanischen Muttersprache halten. Im Anschluss spricht er „privat“ mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin, dessen Land im September die rotierende Präsidentschaft des UNO-Sicherheitsrates innehat. Das berichtete der Ständige Beobachter des Vatikan bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernardito Auza, am Mittwoch im Gespräch mit US-Medienvertretern. Der Nuntius sagte, die Rede des Papstes vor der 193-köpfige Generalversammlung am 25. September werde sich auf Frieden, wirtschaftliche Entwicklung und die Frage der Flüchtlinge konzentrieren. (kna)
Die Flaggen Palästinas und des Heiligen Stuhles werden in Zukunft vor den UN-Sitzen in New York, Genf und Wien gehisst. Dafür sprachen sich die Delegierten der UN-Vollversammlung mehrheitlich aus. Die Resolution war mit Blick auf Palästina aus politischen Gründen umstritten. 119 UN-Mitgliedstaaten stimmten dafür, acht dagegen, darunter Israel und die USA. Deutschland, Österreich und andere enthielten sich der Stimme. Der Vatikan und Palästina sind keine Mitglieder der Vereinten Nationen, sondern haben dort den Status von Beobachterstaaten ohne Stimmrecht. – Papst Franziskus wird am 25. September vor der UNO-Vollversammlung in New York sprechen. (diverse)

Europa

Europäische Union
Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst dringt auf gemeinsames Handeln der EU-Staaten in der Flüchtlingsfrage. In einem Schreiben an den Präsidenten des europäischen Rates, Donald Tusk, fordert die katholische NOG einen menschlichen und würdigen Umgang mit den Flüchtlingen. Konkret bitten die 13 unterzeichnenden Büros und zwei Partnerbehörden des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes darum, bei dem Treffen der EU-Staaten am 14. September eine gemeinsame Maßnahme zur Flüchtlingshilfe zu erarbeiten, um Leben zu retten. Polen etwa sei vor wenigen Jahren selbst noch das größte Auswanderungsland gewesen und genieße nun volle Freiheit. Die polnische Tradition der Gastfreundschaft sollte daher auf europaweite Ebene transformiert werden. (rv)

Deutschland
Es haben sich viele Meinungen herausgebildet, daher wird die Familiensynode mit Spannung erwartet: Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hofft auf Offenheit der Teilnehmer und wünscht sich, dass die Bischöfe die Türen für neue Lösungen offenhalten. Zum Thema des Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen empfiehlt er einen neuen Zugang: Zwar hätte die zweite Ehe sakramental niemals die gleiche Bedeutung wie die erste, allerdings müssen man sich fragen, ob der Ausschluss von der Beichte und der Kommunion Folge der neuen Wirklichkeit sein müsse. Bisher behandle die Kirche „alle gleich, ob jemand Schuld trägt oder nicht“, so der Bischof. (kna)

Österreich
Der St. Pöltner Bischof Klaus Küng bietet nächste Woche mit Erreichen seines 75. Geburtstags Papst Franziskus seinen Rücktritt an. Ein solcher Schritt ist im Kirchenrecht bei Bischöfen vorgesehen. „Wenn ich entlastet werde, wird dies für mich kein Problem sein, im Gegenteil“, sagte der Bischof in einer Stellungnahme. Seine Aufgabe in der Diözese St. Pölten sei es gewesen, „eine Spaltung zu überwinden und Frieden zu stiften“, was gelungen sei. Küng trat sein Amt 2004 in Nachfolge von Kurt Krenn an, der wegen kinderpornografischer und homosexueller Umtriebe am St. Pöltner Priesterseminar in die Kritik geraten war. (pm)

Naher Osten

Israel
Das durch ein Brandanschlag teilweise zerstörte deutsche Kloster am See Genezareth wird entgegen früherer Zusagen keine Entschädigung vom israelischen Staat erhalten. Die Begründung lautet, es habe sich nicht um ein terroristischen, sondern religiös motivierten Anschlag gehandelt. Wie die Zeitung „Times of Israel“ am Donnerstag berichtete, wurde der Antrag der Benediktiner abgelehnt. Das Gesetz sieht eine Entschädigung für Schäden vor, die aus Terrorakten im Zusammenhang mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt entstehen. Bei dem Anschlag auf das erst 2012 eingeweihte Kloster in Tabgha entstanden Schäden in Höhe von 1,6 Millionen Euro. (kna)

Saudi-Arabien
Die jüngste arabischsprachige Ausgabe der US-Zeitschrift „National Geographic“ mit einem Titelfoto von Papst Franziskus durfte in Saudi-Arabien nicht erscheinen. Das Bild zeigt den Papst von hinten in der Sixtinischen Kapelle. Er habe von dem Distributionsunternehmen „kulturelle Gründe" für diesen Schritt genannt bekommen, erklärte der Chefredakteur der Zeitschrift den Abonnenten. In Saudi-Arabien ist das öffentliche Zeigen oder Tragen nicht-muslimischer religiöser Symbole bei strengen Strafen verboten. Vor einigen Jahren durfte erstmals ein Foto des damaligen Papstes Benedikt gedruckt werden, auf dem dessen Brustkreuz zu sehen war. (cath.ch)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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Programmvorschau:

Sonntag Abend, 13. September, 20.20 Uhr: Aktenzeichen – von Aldo Parmeggiani
Maria Goretti – Schuld und Vergebung

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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