RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 15.9.2015

Tagesmeldungen vom 15.9.2015

- Vatikan veröffentlicht Teilnehmerliste zur Synode -
- Papst wünscht „Heilige Pforte“ bei Suppenküche -
- Die Kirche ist Mutter und „kein strenger Verein“  -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Auch ein deutsches Ehepaar reist zur Synode
Der Vatikan hat die offizielle Teilnehmerliste der kommenden Bischofssynode veröffentlicht. Neben den Vertreter aller Bischofskonferenzen und Ostkirchen sowie Gästen anderer Konfessionen wurden auch die von Papst Franziskus direkt berufenen Vertreter bekannt. Unter ihnen ist wie bereits bei der Synode im vergangenen Jahr der deutsche Kurienkardinal und emeritierte Präsident des vatikanischen Ökumene-Rates, Kardinal Walter Kasper; er hatte 2014 mit einem Grundsatzreferat über Ehe und Familie den synodalen Prozess zu diesem Themenkreis eröffnet. Ebenso wie Kasper gehört auch Kardinal Christoph Schönborn von Wien zu jenen 45 Synodalen, die von Papst Franziskus direkt ernannt wurden. (rv)
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Papstmesse: Das ist eine Waisenwelt
Die Kirche ist Mutter und nicht etwa ein „strenger Verein“. Dieses Kirchenverständnis erläuterte der Papst am Dienstag bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta. Bei dem Gottesdienst in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses waren auch die neun Kardinäle des Beratergremiums „K9“ anwesend, die in diesen Tagen ihre Versammlung zur Kurienreform abhalten. In seiner Predigt insistierte der Papst auf der „mütterlichen Seite“ der Kirche; dabei ging er vom Evangelium aus, das schildert, wie Jesus vom Kreuz herab mit den Worten „Siehe da, deine Mutter“ dem Lieblingsjünger seine Mutter Maria anvertraut. (rv)
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Vatikan: 4.000 junge Ordensleute aus aller Welt begegnen sich
Auch ein Treffen mit dem Papst steht auf dem Programm: Rund 4.000 junge Ordensleute nehmen ab diesem Dienstag im Vatikan am internationalen Treffen der Geweihten teil. Papst Franziskus wird sie am Donnerstag zu einer Privataudienz treffen. Bei der Zusammenkunft in Rom geht es darum, Erfahrungen auszutauschen und auf die Schönheit des geweihten Lebens hinzuweisen, sagte der Sekretär der Religiosenkongregation, José Rodriguez Carballo, im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv)
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Große Buchverteilung auf dem Petersplatz
100.000 Exemplare eines Buches werden diesmal bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz verteilt. Das Werk heißt „Lieben heißt alles geben“ – ein Buchtitel, den Papst Franziskus persönlich ausgesucht hat. Es handelt sich um eine Zusammenstellung von Glaubenszeugnissen von Ordensleuten aus der ganzen Welt. Zusammengetragen hat diese Texte nicht etwa ein Mönch, sondern der Schweizer Familienvater Daniel Pittet. „Dieses Buch ist für die Laien gemacht“, erzählte der Autor im Interview mit Radio Vatikan. „Der Papst hat uns gesagt: Wenn wir das Buch auf dem Petersplatz verteilen und es nur einem einzigen Menschen hilft, dann genügt das schon!“ (rv)
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VOR DER PAPSTREISE NACH AMERIKA:

Vatikansprecher: Vielleicht Papsttreffen in Havanna mit Fidel Castro
Papst Franziskus wird auf seiner Kubareise nächste Woche wahrscheinlich auch Fidel Castro treffen; sicher ist der Termin beim greisen Revolutionsführer und Ex-Präsidenten aber noch nicht. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Dienstag bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Papstreise nach Kuba und in die USA. Auf die Frage, ob der Papst in den USA auch Missbrauchsopfer treffen werde, sagte Lombardi, dass Begegnungen dieser Art bisher nie vorher angekündigt worden seien. Deshalb könne er dazu noch nichts sagen. (rv/reuters/ap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Neben der Heiligen Pforte beim Petersdom wird der Papst auch eine „Heilige Pforte der Barmherzigkeit“ in Rom eröffnen. Das kündigte der für die Stadt Rom zuständige Kardinalvikar Agostino Vallini an. Die Pforte werde am 18. Dezember in der Nähe des römischen Hauptbahnhofes Termini aufgehen; sie befinde sich bei der Caritas-Stelle für Obdachlose. Der Papst werde am selben Tag die dortige Caritas-Mensa besuchen sowie die rund 180 Obdachlosen, die dort leben. Die Einrichtung wurde 1987 eröffnet. Weiter kündigte Kardinal Vallini an, dass neben den vier römischen Papstbasiliken auch das Heiligtum „Divino Amore“ im Süden Roms eine Heilige Pforte während des Heiligen Jahrs der Barmherzigkeit haben werde. (ansa)
Der Glaube kann eine Krankheit nicht ungeschehen machen, aber er kann zumindest helfen, das Leben auch in schwierigen Situationen zu verstehen. Das betont der Papst in seiner Botschaft zum 24. Welttag der Kranken, der am 11. Februar 2016 begangen wird. Der Vatikan stellte die Botschaft an diesem Dienstag vor. Ihr Thema lautet: „Auf den barmherzigen Jesus sowie auf Maria vertrauen “. Ausgehend von der biblischen Erzählung der Hochzeit zu Kana, in der Maria sagt: „Was er euch sagt, das tut“, schreibt Papst Franziskus, das Vertrauen auf Jesus könne Großes bewirken. Dies gelte gerade für alle jene, die an physischen Leiden litten. Der Welttag der Kranken wurde 1993 vom heiligen Papst Johannes Paul II. eingeführt. Er wird jährlich am 11. Februar, dem Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes, begangen. (rv)
Die Päpstliche Rat „Cor Unum“ lädt am Donnerstag Vertreter von katholischen Hilfswerken ein, um die Lage in Syrien und im Irak zu besprechen. Dabei soll die Arbeit der Caritas-Hilfswerke koordiniert werden, so eine Mitteilung von „Cor Unum“. An der Konferenz sollen Experten und Bischöfe aus dem Nahen Osten teilnehmen. Bei den vertretenen Hilfswerken handelt es sich um etwa 30 in jener Region tätige Organisationen. „Cor Unum“ nennt Zahlen: So sind seit 2011 mindestens 250.000 Menschen in jener Region gewaltsam ums Leben gekommen. 12 Millionen Menschen in Syrien und mindestens acht Millionen im Irak bräuchten Hilfe. (rv)

Vatikan/Internationale Behörden
„Eine Welt ohne atomare Waffen ist nicht nur ein moralisches Ideal. Sie kann über konkrete politische Initiativen erreicht werden.“ Das sagte der vatikanische Außenminister, Erzbischof Paul R. Gallagher, laut vor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien. 25 Jahre nach dem Kalten Krieg kommen aus seiner Sicht jetzt wieder vermehrt „zweifelhafte strategische Denkmuster“ auf, die Nukleararsenale sogar weiter ausbauen wollten. Das sei nicht zu verantworten, rügte der britische Vatikan-Chefdiplomat. Nukleare Abschreckung sei keine Basis für ein friedliches Zusammenleben von Völkern im 21. Jahrhundert. Die bisherigen Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt kritisierte der vatikanische Außenminister als unzureichend. (rv/kna)
Internationale Organisationen sollten länderübergreifend mehr tun, um die Netzwerke der organisierten Kriminalität, vor allem von Menschenhändlern, zu stoppen. Das sagte Erzbischof Silvano Maria Tomasi, Ständiger Vatikanbeobachter bei UNO-Einrichtungen in Genf, am Dienstag auf der dreißigsten Sitzung des Menschenrechtsrates zum Thema der modernen Sklaverei. Die Situation sei drastisch, zitierte der Repräsentant des Vatikans den aktuellen Bericht des Menschenrates: 35,8 Millionen Menschen sind derzeit, in vielen Teilen der Welt und beileibe nicht nur im Westen, Opfer moderner Sklaverei. Tomasi forderte die internationale Gemeinschaft dazu auf, gegen eine Unkultur zu kämpfen, in welcher Menschen von der Ausbeutung anderer Menschen profitieren. (rv)

Europa

Deutschland
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, unterstützt den „Marsch für das Leben“ am 19. September in Berlin. In einem Grußwort wünscht er der Kundgebung guten Erfolg und rege Teilnahme. Mit dem Marsch für das Leben finde die Überzeugung vom gleichen Wert und der Würde eines jeden Menschen in einer friedlichen Demonstration öffentlich Ausdruck, so Kardinal Marx, der bereits den Marsch für das Leben im vergangenen Jahr unterstützt hatte. Zum elften „Marsch für das Leben“ durch das Zentrum Berlins werden am Samstag, 19. September, mehrere tausend Christen verschiedener Konfessionen erwartet. (pm)

Deutschland/Vatikan
Bundestagspräsident Norbert Lammert hat am Montag Gespräche im Vatikan geführt. Das teilte die deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhl mit. Lammert sprach demnach u.a. mit dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. An diesem Dienstag steht eine Begegnung mit dem Präsidenten des Päpstlichen Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, auf dem Programm. Zusammen mit Lammert sind auch die für religionspolitischen Fragen zuständigen Sprechern der vier im Bundestag vertretenen Fraktionen bei den Gesprächen in Rom dabei. Es handelt sich um Franz Josef Jung (CDU), Kerstin Griese (SPD), Volker Beck (Grüne) und Dietmar Bartsch (Die Linke). Anlass der Reise ist ein Vortrag Lammerts zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit in Rom. (pm/rv)

Schweiz
Auch Papst Franziskus unterstützt den sechsten Marsch für das Leben in Zürich. Er findet am kommenden Samstag statt. In einem Schreiben der Apostolischen Nuntiatur in Bern teilt der Papst mit, dass er „das klare und starke christliche Zeugnis des ,Marsch fürs Läbe´“ schätze. Er begleite das Projekt mit Wohlwollen und Interesse und sei überzeugt, dass es „sehr, sehr wichtig sei“, was die Teilnehmenden des Marsches tun. Speziell begrüßt Papst Franziskus die Tatsache, dass der Marsch in Zürich gemeinsam von katholischen und reformierten Gruppierungen verantwortet wird. Linksautonome Gegner haben wie in den Vorjahren zu einer unbewilligten Gegendemo aufgerufen - dieses Mal direkt auf dem Veranstaltungsgelände. (kath.ch)

Amerika

Kuba
Eine kleine Internet-Revolution auf der Karibikinsel: Zum bevorstehenden Papstbesuch hat die kubanische Regierung eine neue Internetseite online gestellt sowie mehrere Accounts in den sozialen Netzwerken. Der Internetzugang auf Kuba war bisher sehr beschränkt. Das kubanische Außenministerium kündigte am Montag an, eine Internetseite mit dem Titel „Papst Franziskus auf Kuba“ online zu stellen. Die weiteren Konten zum selben Thema wurden auf Twitter, Facebook, Youtube, Flickr und Google+ eingestellt. Inwieweit die Kubaner selber auf die Seiten Zugriff haben werden und ob der Internetzugang allgemein gelockert werden soll, teilte das Außenministerium nicht mit. (welt-online)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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Programmvorschau:

Heute Abend, 20.20 Uhr: Radioakademie – von Gudrun Sailer
Die Dokumente des II. Vatikanischen Konzils. Heute: Lumen Gentium („Das Licht der Völker“), die Dogmatische Konstitution über die Kirche. Mit Johannes Grohe und Veronika Prüller-Jagenteufel

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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