RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.9.2015

Tagesmeldungen vom 23.9.2015

- USA: Papst ruft zu Einsatz für Gerechtigkeit auf -
- Außenminister Kerry froh über Vatikan-Diplomatie -
- Franziskus hat keine „kommunistische Neigung“ -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Nina Oezelt
Redaktionsschluss 18.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

PAPST FRANZISKUS IN DEN USA:

Im Gespräch mit den US-Bischöfen würdigte der Papst am Mittwoch die Dynamik der Kirche in den USA. Bei der Begrüßungszeremonie im Weißen Haus erinnerte der Papst, dass er selber „ein Migranten-Sohn“ ist. (rv)

Papst an US-Bischöfe: Vorsicht vor Spaltungen
Papst Franziskus hat die Dynamik der katholischen Kirche in den USA gelobt. In einer langen Grundsatzansprache in der Kathedrale von Washington erinnerte er die US-Bischöfe am Mittwochvormittag (Ortszeit) daran, dass der Einsatz für die Umwelt und für Einwanderer ebenso zu den Kernaufgaben der Kirche gehöre wie etwa das Engagement gegen Abtreibung oder „die Verkündigung des Evangeliums der Familie“. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

„Religionsfreiheit größter Schatz Amerikas“
Bei der Willkommenszeremonie im Weißen Haus bezeichnete Papst Franziskus in seiner Rede die Religionsfreiheit als einen der „wertvollsten Schätze“ Amerikas. Gleichzeitig erinnerte er an die Verantwortung der USA für den Klimaschutz und die soziale Gerechtigkeit im Land. Dabei zitierte er auch Martin Luther King. Franziskus öffnete seine Rede mit einem biografischen Detail: Als Sohn einer Einwandererfamilie freue es ihn, Gast zu sein in einem Land, das zum großen Teil von solchen Familien aufgebaut wurde. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Der Fiat vor dem Weißen Haus: Ein Kommentar
Fahnen und Uniformen, geordnete Reihen von Besuchern, Protokoll wie es sich für eine Supermacht gehört. Kein Land auf der Welt kann das so überzeugend und bunt inszenieren wie die USA, eine Republik zelebriert die Macht. Und selbst das Wetter machte mit, Sonne, Wind in den Fahnen, 18. Jahrhundert Uniformen, Trommeln und Fanfaren, wunderbares Fernsehen. „What a beautiful day the Lord has made”, die ersten Worte von Präsident Barack Obama. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

US-Außenminister Kerry sieht „politischen Papst“
Der US-Außenminister zeigte sich in einem per Email geführten Exklusiv-Interview für Radio Vatikan erfreut über die gemeinsame „diplomatische“ Linie des Vatikanstaates und den Vereinten Staaten von Amerika. Er unterstrich die ausschlaggebende und auch politische Rolle des Papstes im großen internationalen Themenpool: Von den Annäherungen zwischen Kuba und Washington, bis hin zu seinem Engagement für die Umwelt und die Aufnahme der Flüchtlinge. (rv)
Hier erfahren mehr

USA: Gespräch mit dem Botschafter über die Papstreise
Papst Franziskus wird die Menschen in den USA bei seinem Besuch vor allem an ihre eigenen Werte erinnern, auf denen das Land aufgebaut ist. Davon ist der US-Botschafter beim Heiligen Stuhl, Kenneth F. Hackett, überzeugt. Vor dem Eintreffen des Papstes in Washington berichtete er Radio Vatikan von seinen Erwartungen und der besonderen Situation, in die der Papst in den USA kommt. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Papst: Ich bin nicht „ein bisschen links“
Papst Franziskus hat sich nach seiner Kubareise einmal mehr dagegen verwahrt, dass er kommunistische Neigungen habe. „Ich bin sicher, nicht eine einzige Sache gesagt zu haben, die über die Soziallehre der Kirche hinausginge“, sagte er mitreisenden Journalisten am Dienstagnachmittag (Ortszeit) auf dem Flug von Santiago de Cuba nach Washington (USA). Ein Reporter habe ihn einmal gefragt, ob die Kirche ihm bei seiner sozialpolitischen Linie folgen werde. Seine Antwort sei: „Ich bin es, der der Kirche folgt, und ich glaube, in dieser Hinsicht täusche ich mich nicht.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

AUS UNSEREM BLOG:

In seiner Rede vor dem Weißen Haus zitierte der Papst die Rede von Martin Luther King, die unter den Worten „I have a dream“ berühmt wurde. Was genau hat es damit auf sich? (rv)
Hier mehr

____________________________________

UNSER FILMTIPP:

Stella
Eine 12-Jährige an der Schwelle zur Pubertät entdeckt, dass ihre ältere Schwester, ihr großes Vorbild und eine talentierte Eiskunstläuferin, magersüchtig ist. Das Ansinnen, die Eltern einzuweihen, wird von der Älteren brüsk zurückgewiesen. Zwischen Loyalität und Sorge hin- und hergerissen, gerät das Mädchen selbst zunehmend in Nöte. Der inhaltlich wie ästhetisch auf ganzer Linie überzeugende Film präsentiert keine einfachen Lösungen oder Schuldzuweisungen, sondern schildert das Drama konsequent aus der Perspektive der Jüngeren. Der Film überzeugt nicht nur durch die Genauigkeit im Umgang mit der Essstörung, sondern auch in der lebendigen Beschreibung einer schwierigen Geschwisterbeziehung. - Sehenswert ab 10. (FilmDienst)
Hier zur Rezension

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Wieder ein diplomatischer Erfolg für Papst Franziskus: Die auf Initiative von Papst Franziskus zustande gekommene Bürgermeisterkonferenz vom Juli 2015 im Vatikan zieht weitere Kreise. Kommenden Donnerstag, der Abend bevor Papst Franziskus vor der UNO in New York eine Rede hält, treffen einmal mehr über 30 Bürgermeister von Amerika und anderen Kontinenten aufeinander, um weitere Mitglieder willkommen zu heißen, die das gemeinsame Abkommen unterzeichnen für eine Reduzierung die Treibhausgase auf „urbaner Ebene“. Die neue „Urbane Partnerschaft für nachhaltigen Entwicklungsziele“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die globale Erderwärmung auf einer städtischen Ebene zu bekämpfen. (rv)

Europa

Deutschland
Die katholischen Bischöfe setzen ihre Herbstvollversammlung in Fulda fort. An diesem Mittwoch wollen sie ein Papier über neue Formen der Seelsorge angesichts schrumpfender Priester- und Gläubigenzahlen vorstellen. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki warnte an diesem Mittwoch davor, dass die Kirchen sich in der Öffentlichkeit vor allem als „der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland“ präsentieren: Mit diesem Hinweis komme die Kirche „endgültig auf dem Legitimationsniveau der örtlichen Müllverbrennungsanlage“ an, sagte er in der Predigt bei einer Messe mit den Bischöfen. „Nein, eine Kirche kann weder allein als Arbeitgeber noch als Stütze des Sozialsystems ernst genommen werden, sondern nur als Glaubensgemeinschaft“, so Woelki. „Und genau das, die gemeinsamen Glaubensinhalte, hat sich weitgehend in Luft aufgelöst.“ (rv)

Österreich
Die Enzyklika „Laudato Si‘“ soll dazu ermutigen, sich „der schreienden Not der Armen und des Planeten zu stellen“. Kurienkardinal Peter Turkson sieht in der Papstenzyklika eine nicht nur ökologische, sondern vor allem soziale Botschaft. In einem Interview für das österreichische Magazin „Inpuncto“ spricht der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden von einer „umfassenden Sozialenzyklika“, die ökologische, ökonomische und politische Dimensionen „auf einzigartige Weise“ verbinde. Die Verbindung von Moral und Spiritualität bildet für Turkson dabei das Neuartige an der Enzyklika. (kap)

Großbritannien
Kirchenvertreter Nordirlands haben angesichts der politischen Krise vor einer Bedrohung für die Schwachen gewarnt. Auch der seit 20 Jahren andauernde friedliche Prozess sei in Gefahr. Die Kritik gilt vor allem den Abstrichen im Wohlfahrtsstaat. Die führenden Kirchenvertreter fordern, einen neuen Weg einzuschlagen, der zu einer gerechteren Gesellschaft führe. Die aktuelle Krise bilde besonders für die Schwächsten der Gesellschaft eine Gefahr. Die Kirchenvertreter weisen dabei auf ihre Verantwortung hin, mit politischen Entscheidungsträgern und der Gesellschaft zusammenzuarbeiten , um Strukturen zu ändern, die die Menschen in Armut fallen lassen. Die Spannung zwischen der unionistischen und republikanischen Partei sorgt seit einigen Tagen in Nordirland für eine politische Krise. (rv)

Luxemburg
Mit dem Projekt „Reiche die Hand“ fordert der Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich, dazu auf, sich für die Flüchtlinge zu engagieren. In seinem Hirtenbrief spricht er von der im christlichen Glauben wurzelnden Pflicht zur Solidarität und Verantwortung gegenüber den Schwächsten der Gesellschaft. Christus selbst habe mit seinem Beispiel gezeigt, wie das Engagement für die Armen und Ausgegrenzten aussehen sollte. Dabei betont Hollerich, man müsse sich für alle, auch die Nicht-Christen, engagieren. Das wahre Risiko, die christliche Identität zu verlieren, liege dabei darin, die Grenzen zu schließen und somit nicht nach der Botschaft des Evangeliums zu handeln. Der Erzbischof lädt alle Pfarrgemeinden dazu ein, an dem Projekt „Reiche die Hand“ teilzunehmen und ein Team aus Freiwilligen und einer Kontaktperson zu formen. (rv)

Amerika

Kolumbien
Die kolumbianische Guerillabewegung FARC dankt dem Papst dafür, dass er sich hinter den Friedensprozess für Kolumbien gestellt hat. In einer Erklärung drückt die Rebellengruppe ihre Überzeugung aus, dass es bis zu einem endgültigen Friedensabkommen mit der kolumbianischen Regierung kein weiter Weg mehr sei. Die FARC wird von der EU als Terrororganisation eingestuft; ihre Gespräche mit der Regierung von Bogotà werden in Havanna, der kubanischen Hauptstadt, abgehalten. Papst Franziskus hatte am Sonntag in Havanna vor einem Scheitern der Verhandlungen für Kolumbien gewarnt. (ansa)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
____________________________________

Programmvorschau:

Bis 27. September 2015: Mit Papst Franziskus auf Kuba und in die USA
In jeder Sendung hören Sie die aktuellsten Reden, Treffen und Ereignisse der 10. Papstreise von Franziskus

____________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, E-Mail: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va