RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.9.2015

Tagesmeldungen vom 25.9.2015

- Papst spricht vor der UNO -
- „Nuklearwaffen weltweit abschaffen“ -
- Gebet an Ground Zero -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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DER PAPST IN DEN USA:

Papst Franziskus ist in New York, der vorletzten Station seiner Reise nach Kuba und in die USA (19.-28. September). Vor der UNO-Vollversammlung prangerte er am Freitag Armut und Ungerechtigkeit an. Mit Kapitalismuskritik hielt er sich diesmal zurück, ein anderes kontroverses Thema - die Gender-Theorie - ließ er sich aber nicht nehmen. Weitere Stationen seines NY-Aufenthalts: die St.-Patricks-Kathedrale und der Ground Zero. Am Samstag reist er nach Philadelphia weiter, um am katholischen Welttreffen von Familien teilzunehmen. (rv)

Papst spricht vor der UNO: „Nuklearwaffen weltweit abschaffen!“
Papst Franziskus hat vor der UNO-Vollversammlung in New York dazu aufgerufen, die „unangefochtene Herrschaft des Rechts“ weltweit sicherzustellen. Nur so könne die internationale Politik ihrem Auftrag als Friedensstifterin nachkommen. Er beschwor die anwesenden 160 Staats- und Regierungschefs eindringlich, wichtige Entscheidungen über Umwelt und Politik nicht weiter zu verschieben. Auch auf den höchsten Ebenen müsse die Politik immer konkrete Menschen im Blick haben, vor allem die Armen und Ausgeschlossenen. Eindringlich warb der Papst für eine weltweite Ächtung von Nuklearwaffen. (rv)
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Begegnung mit UNO-Personal: „Lebt das Ideal der Menscheitsfamilie“
Am Hauptsitz der UNO am New Yorker Hudson River traf sich Franziskus nicht nur mit Ban Ki-Moon und wichtigen Staatschefs, sondern auch mit einfachen Mitarbeitern – vom Dolmetscher bis zum Koch. Auch ihre Arbeit sei wichtig, sagte er ihnen. (rv)
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Gebet an Ground Zero: „Seid Propheten des Friedens, nicht der Zerstörung“
Bei einer interreligiösen Begegnung an Ground Zero in New York, Schauplatz der Terroranschläge des 11. September 2001, hat der Papst zum Frieden zwischen Kulturen und Religionen aufgerufen. Es gelte, sich vom Versuch der Uniformität frei zu machen und in einer „versöhnten Verschiedenheit“ zur Einheit zu finden. An der Veranstaltung nahmen Vertreter von Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus teil. (rv)
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Hier finden Sie das Gebet des Papstes an Ground Zero

Vesper mit Franziskus in der St.-Patricks-Kathedrale
Die ersten Worte des Papstes in New York galten, kurz nach seiner Ankunft am Donnerstagabend (Ortszeit), dem Islam: Bei einer Vesper in der St.-Patricks-Kathedrale drückte er „den islamischen Brüdern“ seine „Nähe angesichts der Tragödie“ von Mina (Saudi-Arabien) aus. Er betete für die mehr als 700 Todesopfer während der diesjährigen Mekka-Wallfahrt. In seiner Predigt ging Franziskus ansonsten auch auf die Missbrauchsskandale in der US-Kirche ein. Er sprach von einer „Schande“, „die von vielen Mitbrüdern verursacht wurde“. (rv)
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Die Papstpredigt im vollen Wortlaut

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HINTERGRÜNDE ZUR PAPSTREISE:

Mehrheit der US-Amerikaner stimmt dem Papst zu
Die Mehrheit der US-Amerikaner stimmt mit dem Papst überein, dass mehr gegen den Klimawandel unternommen werden muss. Laut einer von der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichten Umfrage unterstützen 61 Prozent der Befragten die Papstbotschaft zur Umwelt. Die Unterstützung ist höher unter denjenigen, die angaben, keiner Religion anzugehören: Drei Viertel der Atheisten in Amerika unterstützen demnach die Umweltenzyklika Laudato si’, unter den katholischen US-Amerikanern sind es zwei Drittel. (reuters)

UNO: Auftakt einer turbulenten Woche
Die Papstrede vor der UNO war der Auftakt einer wichtigen Woche: Die 193 UNO-Staaten wollen in den nächsten Tagen einen ehrgeizigen Aktionsplan beschließen, der erstmals den Kampf gegen die Armut mit dem Klimaschutz verbinden soll („Agenda 2030“). Vom 28. September bis 6. Oktober geht dann im Glaspalast die „Generaldebatte“ der 70. UNO-Generalversammlung. Thema ist u.a. der Syrien-Konflikt. (rv/kap)
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Der Heilige Stuhl und die UNO
Franziskus hielt seine UNO-Rede genau siebzig Jahre nach der Gründung der Vereinten Nationen. Der Vatikan ist nicht Vollmitglied des Staatenbunds, sondern hat seit 1964 den Status eines „Ständigen Beobachters“. (rv)
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New York: Begegnung besiegt den Terror
Rabbi Noam Marans hat an Ground Zero das Gebet mit dem Papst miterlebt. Der Verantwortliche für interreligiöse Beziehungen beim American Jewish Committe sagte uns vor der Begegnung: „Wir nehmen an, dass Franziskus diesen Ort ausgesucht hat, um die sehr verschiedenen Religionen gerade dort zusammen zu bringen, wo Religion missbraucht wurde... Auch wenn die Attentäter des 11. September 2001 islamische Fundamentalisten waren, kamen die Opfer aus allen Religionen.“ (rv)
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Franziskus vor dem US-Kongress: Ermutigung und Provokation
Die Papstrede vor dem US-Kongress am Donnerstag war eine Herausforderung für die Politiker – durch ihre Inhalte natürlich, aber vielleicht mehr noch durch die Grundhaltung, aus dem parteipolitischen und wahlkämpferischen Gegeneinander herauszukommen und Verantwortung zu übernehmen. Das sagt Chris Lowney, Autor des Franziskus-Buchs „Why he leads the way he leads“, im Gespräch mit unserem Korrespondenten in NY. (rv)
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Verhaltensregeln für ein Treffen mit dem Papst
Wie verhält man sich eigentlich, wenn der Papst auf einmal vor einem steht? Umarmen, Selfies machen oder lieber auf seine Initiative warten? „Experten“ in den USA raten davon ab, den Papst zu umarmen. Ein ehemaliger Protokolloffizier des US-Außenministeriums empfiehlt eine Handlänge Abstand und die Anrede „Heiligkeit“ oder „Heiliger Vater“. (ap)
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SERVICE:

Alle Reden des Papstes auf einen Klick
Wir halten alle Reden der Papstreise nach Kuba und in die USA im Wortlaut für Sie fest. Die Liste wird ständig aktualisiert.
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Unsere Live-Übertragungen
Die großen Auftritte des Papstes auf seiner USA-Reise übertragen wir live, mit deutschem Kommentar.
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WEITERE NACHRICHTEN:

Europa

Österreich
Der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn hofft, dass die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung gegenüber den Flüchtlingen nicht abflaut, denn er sieht kein baldiges Ende der Flüchtlingsströme. Der Kardinal fordert, die EU solle sich bei der Frage nach dem Umgang mit Flüchtlingen einig werden; dass man sich früher nicht in den Herkunftsländern ausreichend engagiert habe, räche sich nun. (ap)

Luxemburg
Luxemburgs Erzbischof Jean-Claude Hollerich sieht die Flüchtlingskrise als eine Chance für Europa. Bei der sogenannten „Messe für Europa“ sprach er von der Pflicht der Christen, Flüchtlinge aufzunehmen, gleichzeitig aber nicht die Werte aufzugeben. Es sei der Heilige Geist, der dazu einlade, unter Krieg und Verfolgung leidende Schwestern und Brüder, unabhängig von ihrer Konfession, aufzunehmen: „Der christliche Charakter Europas ist wirklich in Gefahr, wenn wir den Werten des Evangeliums nicht mehr folgen“, so der Erzbischof. Die Messe für Europa wird alljährlich von der Kommission der Bischofskonferenzen der EU (COMECE) zu Beginn der neuen Sitzungsperiode der EU-Institutionen im September organisiert.  (pm)

Naher Osten

Arabische Staaten sollten angesichts des Bürgerkriegs in Syrien mehr Flüchtlinge aufnehmen. Das fordert der Regionaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Beirut, Michel Constantin. Außerdem sollte es eine festgelegt Quote für christliche Flüchtlinge geben. Die Lage der im Libanon gestrandeten Menschen sei extrem schwierig: Zu den nur 4,5 Millionen Libanesen kämen, so Constantin, schätzungsweise mehr als 1,5 Millionen Flüchtlinge allein aus Syrien, 500.000 aus Palästina und 100.000 aus dem Irak. Das führe inzwischen auch zu gesellschaftlichen Spannungen. (kath.ch)

Amerika

Kolumbien
Der Weltrat der Kirchen begrüßt den Durchbruch bei den Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Rebellenorganisation FARC. Damit sollen die seit 50 Jahren andauernden Spannungen, die bereits 220.000 Todesopfer gefordert haben, beendet werden. Pastor Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Weltkirchenrates, nennt das Abkommen ein Zeichen der Hoffnung für die ganze Welt. Der Rat freut sich speziell darüber, dass sich die beiden Konfliktparteien darauf einigen konnten, das heikle Thema Menschenrechtsverletzungen anzugehen, eine Wahrheitskommission zu etablieren, den Opfern Reparationszahlungen und den Kämpfern mit Ausnahme der Kriegsverbrecher Amnestie zu gewähren. (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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Programmvorschau:

Bis 27. September 2015: Mit Papst Franziskus auf Kuba und in die USA
In jeder Sendung hören Sie die aktuellsten Reden, Treffen und Ereignisse der 10. Papstreise von Franziskus

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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