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Tagesmeldungen vom 26.9.2015

- Papst an Bischöfe: Teilt Verantwortung mit Laien -
- Franziskus warnt vor anonymen Moloch -
- „Dreamers“ und der Papst in Harlem -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Claudia Zeisel
Redaktionsschluss 17.20 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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DER PAPST IN DEN USA:

Wo andere sich Wrestling-Kämpfe anschauen, hat Papst Franziskus Messe gefeiert: Im Madison Square Garden in New York. Er erinnerte daran, dass Gott in den Städten lebt. Zuvor war Papst Franziskus in Harlem in der „Queens of Angels“ Schule und hat dort Schüler sowie ihre Familien getroffen. In Philadelphia, einem des größten Erzbistümer der USA, findet derzeit das Weltfamilientreffen statt, dessen Abschlussmesse Franziskus am Sonntag feiern wird.

 

Papst an Kleriker und Geweihte: Teilt Verantwortung mit Laien
Papst Franziskus hat in den USA Bischöfe, Priester und Ordensleute dazu aufgerufen, ein gutes Miteinander mit Laien zu finden. Besonders gelte es, den „unermesslichen Beitrag“ von Frauen für das kirchliche Leben zu würdigen, sagte der Papst bei einer Heiligen Messe in der Kathedrale von Philadelphia. Die Herausforderung für Kleriker und Ordensleute sei es heute, „einen Sinn für Zusammenarbeit und für geteilte Verantwortung“ in den Pfarreien und Instituten zu fördern. Das bedeute keineswegs einen Verzicht „auf die geistliche Autorität, die uns übertragen wurde“. Vielmehr gehe es darum, „die vielfältigen Gaben, die der Geist über die Kirche ausgießt, zu unterscheiden und weise zu nutzen“.(rv)
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Stadionmesse im Big Apple: Appell gegen anonymen Moloch
Normalerweise finden im „Madison Square Garden“, einem Stadion in New York, Wrestling-Wettkämpfe statt – oder Parteitage. Doch an diesem Freitagabend (Ortszeit) hatte das Erzbistum NY das Rund gemietet: Etwa 20.000 Menschen nahmen hier an einer Messe mit Papst Franziskus teil. Die Eintrittskarten für das Ereignis waren in den letzten Wochen heiß begehrt, sogar ein Schwarzmarkt hatte sich dafür entwickelt. Der Papst bat die New Yorker, ihre Stadt nicht zu einem anonymen Moloch werden zu lassen: „Gott lebt in unseren Städten“, rief er ihnen zu. Bunt und lebhaft – so präsentierten sich die Katholiken des „Big Apple“ dem Besucher aus dem Vatikan. „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht“: Über diesen Vers aus dem alttestamentlichen Prophetenbuch des Jesaja predigte Papst Franziskus. Es sei „eine besondere Gabe des gläubigen Volkes Gottes“, auch inmitten der „Dunkelheiten“ das Licht Christi zu entdecken. (rv)
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Papst besucht Armenschule in Harlem
Er war selbst einmal Lehrer: zuerst in einer ärmlichen Dorfschule in Chile, dann an einem der prestigeträchtigsten Kollegs seiner Heimat Argentinien. An diesem Freitagnachmittag (Ortszeit) nun kam Papst Franziskus gewissermaßen zurück an die Schule: Im New Yorker Stadtteil Harlem (nicht gerade da, wo die Reichen und Berühmten wohnen), besuchte er die Grund- und Mittelschule „Maria, Königin der Engel“, an der knapp dreihundert Kinder im Alter von fünf bis vierzehn Jahren pauken – siebzig Prozent von ihnen dank eines Stipendiums. Man nennt sie „dreamers“, zu deutsch „Träumer“: weil sie hoffen, dass sich bei ihnen der amerikanische Traum bewahrheitet, vom Tellerwäscher zum Millionär. Fast alle Schüler an der „Queen of Angels“-Schule, die der Papst an diesem Freitag traf, kommen aus einkommensschwachen Familien; die Eltern sind in der Regel Einwanderer aus Lateinamerika oder Flüchtlinge aus Afrika bzw. dem Nahen Osten. (rv)
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HINTERGRÜNDE ZUR PAPSTREISE:

Die Teile einer Reise: Ein Kommentar
Was haben die USA und Kuba gemeinsam? Was verbindet die beiden Länder, die beide in einer Reise von Papst Franziskus besucht werden? Gar nicht so einfach zu sagen. Die schnelle Antwort wäre natürlich die Öffnung der beiden Staaten füreinander, bei der der Papst Hilfestellung geleistet hat. Die Reise betont, der Papst hat die Gelegenheit wahrgenommen, deswegen die beiden Staaten in einer Reise. Das stimmt, und doch ist es zu kurz. Papst Franziskus hatte ja nicht nur eine Absicht, sondern er hat auch gesprochen. Wenn man den Doppelbesuch nun nach dem Ereignis, in der Rückschau, betrachtet, dann ergeben sich noch andere Bilder als im Blick von vorne. (rv)
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Alle Reden des Papstes auf einen Klick
Wir halten alle Reden der Papstreise nach Kuba und in die USA im Wortlaut für Sie fest. Die Liste wird ständig aktualisiert. (rv)
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UNSERE LIVE-ÜBERTRAGUNGEN:

Am Samstagabend den 26. September um 22:15 Uhr (Mitteleuropäischer Zeit) übertragen wir die Begegnung von Papst Franziskus für die Religionsfreiheit mit hispanischen und anderen Einwanderern in Philadelphia. In der Nacht von Samstag auf Sonntag den 27. September ab 01:20 Uhr übertragen wird die Gebetsvigil von Papst Franziskus zum Weltfamilientreffen. Am Sonntag (27. September) ab 16:50 Uhr besucht Papst Franziskus Häftlinge in Philadelphia, wir übertragen live und mit deutschen Kommentar. Zum Abschluss seiner Papstreise und zum Abschluss des Weltfamilientreffens feiert Papst Franziskus die Schlussmesse in Philadelphia ebenfalls am Sonntag, ab 21:50 Uhr übertragen wir für Sie live.(rv)
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AUS UNSEREM BLOG:

Der Papst, ein Politiker? „Their problems are our problems"
„Die Zukunft der Welt liegt nicht nur in den Händen der Mächtigen, der großen Mächte und der Eliten. Sie liegt grundsätzlich in den Händen der Völker und in ihrer Fähigkeit, sich zu organisieren. Es liegt in ihrer Hand, die mit Demut und Überzeugung den Prozess des Wandels leiten kann." Richtig, das ist ein Papst-Franziskus-Zitat. Und nein, es ist nicht in den USA oder in Kuba gefallen. Es stammt aus einer Rede, die man am besten mit der vor dem US-Kongress zusammen lesen sollte. Die beiden gehören zusammen. Eine Beobachtung von Pater Bernd Hagenkord. (rv)

 

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WEITERE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat zwei neue Mitglieder der Kongregation für die Heiligsprechungen ernannt. Demnach werden in Zukunft der Erzbischof von Bologna, Kardinal Carlo Caffarra, sowie der Patron des Souveränen Malteser Ritterordens Kardinal Raymond Leo Burke über den Fortgang von Prozessen zur Selig- und Heiligsprechung mitbestimmen. Beide Kardinäle gelten als der Tradition verbunden. Der US-Amerikaner Burke leitete in früheren Jahren das Höchstgericht der katholischen Kirche, die Apostolische Signatur, ehe Franziskus ihn zum Patron des Malteserordens bestimmte. (rv)

Vatikan/Vereinigte Staaten
Der Papst als Rockstar
: Ein Musik-Album mit eingemixten Redeschnipseln von Papst Franziskus erscheint im November. Das in den USA produzierte Album trägt nach Angaben des Musikmagazins „Rolling Stone“ den Titel „Wake up!“ („Wach auf“) und ist vom Vatikan genehmigt. Die beigemischte Musik der elf Titel reiche von Pop-Rock bis Gregorianik. Als Produzent des Albums fungiert der Priester Giulio Neroni. Er sagte dem Blatt, die Reden des Papstes passten gut zu zeitgenössischer Musik. Er habe versucht, der Persönlichkeit von Franziskus als „Papst des Dialogs, der offenen Türen, der Gastfreundschaft“ gerecht zu werden. (kna/rv)

Europa

Deutschland
Zehn Monate vor Beginn des Weltjugendtages in Krakau ist die deutsche Fassungder Hymne für das Event im kommenden Jahr erschienen. Zeitgleich mit dem Auftritt der Band LIVEWORSHIP am Samstag bei einer Auftaktveranstaltung in Köln wurde die Musikaufnahme auch ins Internet gestellt. „Wir wollten die Hymne nicht nur als Audiofile veröffentlichen, sondern sie sollte auch dort Premiere feiern, wofür sie komponiert wurde: für den Glauben, die Freude und das Feiern der jungen Menschen“, so Paul Metzlaff, zuständig für den Weltjugendtag bei der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz. (pm

Der Münsteraner Kirchenrechtsexperte Klaus Lüdicke würdigt die Änderungen im Ehenichtigkeitsverfahren. Er bezeichnete die Änderungen als tiefgreifenden Wandel, allerdings könne man sie nicht als „katholische Scheidung“ interpretieren. Der Papst wolle mit der Reform den Eheprozess zu einem effektiven und seelsorgerischen Hilfsmittel machen, um gescheiterten Eheleuten zu einer neuen kirchlichen Ehe zu verhelfen. Am Prinzip der Unauflöslichkeit einer rechtmäßig zu Stande gekommenen Ehe habe sich allerdings nichts geändert, so Lüdicke. (kna)

Deutschland/UNO
Als einen möglichen „Meilenstein auf dem Weg nachhaltiger Entwicklung überall auf der Welt“ wertet die Deutsche Bischofskonferenz die Verabschiedung der „Agenda 2030“ durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen. Damit begebe sich die Staatengemeinschaft „auf den Weg, wirtschaftliches Wachstum, Menschenrechte, soziale Sicherheit und ökologische  Verantwortung stärker zu verzahnen“, erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, am Freitagabend in Bonn. Dem Programm liege die Idee ganzheitlicher Entwicklung zugrunde, wie sie die Kirche seit Jahrzehnten fordere, so Schick. (kna)

Tschechien
Der tschechische Staatschef Vaclav Klaus möchte angesichts der Flüchtlingskrise Neuwahlen oder eine Volksabstimmung. Er sieht diese Maßnahme als erforderlich an, weil die Regierung es nicht vermocht habe, verbindliche Quoten der EU zu verhindern. Die Regierung habe für diese grundlegende Angelegenheit, die die Sicherheit und den Charakter des Landes verändern könnten, kein Mandat erhalten, so der Präsident. Er sieht die Notwendigkeit, die Stellung der Regierung legitimieren zu lassen. Klaus selbst wolle unter den Parteien und Gruppierungen prüfen, ob ein allgemeiner Wille zu einem Referendum bestehe. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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Programmvorschau:

Bis 27. September 2015: Mit Papst Franziskus auf Kuba und in die USA
In jeder Sendung hören Sie die aktuellsten Reden, Treffen und Ereignisse der 10. Papstreise von Franziskus

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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