RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 28.9.2015

Tagesmeldungen vom 28.9.2015

- Papst zurück in Rom -
- Papst zur Flüchtlingskrise: „Wir müssen intelligent sein“  -
- Papst an Jugendliche: Jeden Monat ein Werk der Barmherzigkeit -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus nach Rom zurückgekehrt
Die Erde hat ihn wieder. Papst Franziskus ist nach 8 Stunden Flug, von Philadelphia kommend, in Rom gelandet. Um 10 Uhr setzte seine Maschine auf dem Flughafen Ciampino auf. Damit ist die längste Auslandsreise dieses Papstes, die ihn nach Kuba, in die USA und zur UNO führte, jetzt offiziell beendet. In Philadelphia hatte Franziskus am 8. Welttreffen der Familien teilgenommen. Unmittelbar nach seiner Ankunft in Rom suchte er die Basilia Santa Maria Maggiore auf, um einen Moment vor dem Gnadenbild Salus Populi Romani zu beten. (rv)

Papst zur Flüchtlingskrise: „Wir müssen intelligent sein“
Auf dem Flug von Philadelphia nach Rom hat der Papst ausführlich auf Fragen von mitreisenden Journalisten geantwortet. Zu den angesprochenen Themen gehörten Bombardements auf Syrien, ein Friedensschluss für Kolumbien, Missbrauchsskandale, Frauenpriestertum – und Franziskus’ Traum von einer Reise nach China. (rv)
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Papst an Jugendliche: Jeden Monat ein Werk der Barmherzigkeit
Jetzt wissen wir endlich, was der Papst während seiner „Sommerferien“ gemacht hat: Er hat, u.a., eine Botschaft zum nächsten Weltjugendtag geschrieben, der 2016 in Krakau stattfindet. Das Schreiben trägt das Datum 15. August und wurde an diesem Montag vom Vatikan veröffentlicht. „Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7) ist das Motto. Die Botschaft fügt sich damit thematisch in das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ein. (rv)
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Lesen Sie hier die Botschaft im Wortlaut

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HINTERGRÜNDE ZUR PAPSTREISE:

Alle Reden des Papstes auf einen Klick
Wir haben alle Reden der Papstreise nach Kuba und in die USA im Wortlaut für Sie festgehalten. (rv)
Hier geht’s zur Übersicht

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus begeht das 50. Gründungsjahr der Bischofssynode zusammen mit Gläubigen und allen anderen Interessierten mit einem Festakt im Vatikan. Er wird am Samstagvormittag, den 17. Oktober, in der Audienzhalle stattfinden. Aus jedem Kontinent ist als Redner ein Bischof eingeladen, der an der Ordentlichen Generalversammlung der Synode zum Thema Ehe und Familie teilnimmt. Das einleitende Referat hält der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, der auf Ernennung des Papstes zur Synode reist. Am Schluss ergreift Papst Franziskus das Wort. Europa vertritt bei dem Festakt als Redner der Londoner Kardinal von Westminster, Vincent Gerald Nichols, der zugleich die Bischofskonferenz von England und Wales präsidiert. Mit der Einrichtung der Bischofssynode hatte Papst Paul VI. eine Idee des II. Vatikanischen Konzils aufgegriffen. Er gründete sie vor 50 Jahren mit dem Schreiben „Apostolica sollicitudo“ vom 15. September 1965. (rv)

Europa

Deutschland
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hofft auf Reformen in der Familien- und Sexualethik der katholischen Kirche. Nach den bisherigen Äußerungen vom Papst erhofft er sich von Franziskus, dass „er am Ende der Synode nicht dasselbe zu Ehe und Familie sagen wird, was wir als katholische Kirche immer gesagt haben“. Im Hinblick auf die weltweite Befragung zur Situation von Ehe und Familie meint Bode, hohe Erwartungen unter den Gläubigen sowie eine tiefe Kluft zwischen der Lehrmeinung und dem konkreten Leben zu sehen, was die Kirche nicht ignorieren dürfe. Dabei hoffe er „sehr, dass die Diskussion nicht zu einer Spaltung führt“. Anstatt in die Vergangenheit zu schauen, solle man gescheiterten Ehen Ermutigung nach vorne geben, so der Bischof. Auch bezieht er sich dabei auf Homosexuelle: „Sie leben häufig eine Menge von Werten wie Treue, Verlässlichkeit und Liebe. Wenn ich die Partnerschaft aber von vornherein als schwere Sünde abtue, komme ich gar nicht mehr in einen Dialog“. Bode nimmt als einer von drei deutschen Bischöfen an der Synode, die an diesem Sonntag eröffnet wird und bis zum 25. Oktober dauert, teil. In der Deutschen Bischofskonferenz ist er Vorsitzender der Pastoralkommission und Mitglied einer Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema wiederverheiratete Geschiedener befasst. (kap)

Österreich
Kardinal Christoph Schönborn erwartet von der anstehenden Familiensynode keine „generellen Bestimmungen“ für den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Wie die Katholische Presseagentur „Kathpress“ berichtet, gehe es in erster Linie um die Seelsorge. Der Wiener Erzbischof verwies am Samstag bei einem Ö1-Radiointerview mit Blick auf seine eigenen familiäre Herkunft darauf, es sei weithin bekannt, dass eine Ehe nicht immer gelinge, auch wenn sie „von ihrem innersten Wesen her auf Dauer und Treue angelegt“ sei. Auch er selbst komme aus so einer Familie. Es könne auch im Leben wiederverheirateter Geschiedener oder im unverheirateten Zusammenleben „sehr viel Edles geben“, so der Kardinal. Bereits zuvor hatte er darauf hingewiesen, dass es auch in irregulären Verhältnissen, auch in homosexuellen Partnerschaften, viele Elemente von Heiligkeit und Wahrheit gäbe, soweit Paare liebevoll Verantwortung füreinander übernehmen. Andererseits könne eine Mensch als Heterosexueller ein „schrecklicher Partner“ sein. Allerdings habe die Heilige Schrift zur gleichgeschichtlichen Partnerschaft eine klare Lehre: Sie sei nicht der ursprüngliche Schöpfungsplan. (kap)
Ein lebendig gelebtes Christentum muss die erste und wichtigste Antwort auf den in Europa stärker werdenden Islam sein. Das hat der Linzer Bischof Ludwig Schwarz gefordert. Der Referatsbischof für Mission und Entwicklungshilfe eröffnete am Montag die Jahrestagung der „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) in Salzburg. Die Begegnung mit dem Islam sei eine Herausforderung, der sich die Christen nicht verweigern dürften, so Schwarz. Das Verhalten der Christen den Muslimen gegenüber müsse von christlichen Maßstäben geprägt sein. Es brauche mehr als bloße Toleranz, die immer einen Herrschenden und einen Beherrschten, der bloß geduldet wird, voraussetze. Demgegenüber forderte der Bischof echten gegenseitigen Respekt ein und mahntee die Muslime zur Absage an Verhaltensmuster und Einstellungen, die die eigene Religion anderen gegenüber als überlegen ansehen. Der Islam zeige sich vielfach in einer „beängstigenden Weise“, räumte der Bischof unter Verweis auf islamistische und terroristische Strömungen ein. Bischof Schwarz appellierte an die internationale Staatengemeinschaft, sich endlich im Nahen Osten stärker für den Frieden einzusetzen. Nur so könnten die Flüchtlingsbewegungen endlich gestoppt werden. (kap)

Serbien
Die Zeit für einen Papstbesuch in Serbien ist nach Auffassung der serbisch-orthodoxen Kirche noch nicht gekommen. Das sagte der Belgrader Patriarch Irinej (Gavrilovic) jetzt während eines USA-Aufenthalts. Der Kirchenführer betonte allerdings, dass der Papst als Staatsoberhaupt von der serbischen Regierung eingeladen werden könne und dass die Kirche sich hierbei nicht einmischen würde. „Wir als Kirche würden nichts dagegen haben, uns wäre es sogar eine Ehre den Papst zu empfangen, aber wir haben eine große Anzahl unseres Volkes im Blickfeld, die aus Kroatien vertrieben wurden, und einige von ihnen leben heute noch als Flüchtlinge“, so Patriarch Irinej wörtlich. Während des Zweiten Weltkrieges seien schreckliche Tragödien in der Region geschehen, so der Patriarch weiter. Sogar ein großer Teil des katholischen Klerus sei an den verabscheuungswürdigen Taten gegenüber dem serbischen Volk beteiligt gewesen. Der serbische Patriarch fuhr fort, die Haltung seiner Kirche zu einer möglichen Heiligsprechung von Kardinal Alojzije Stepinac sei bekannt. Stepinac habe in einer tragischen Zeit an der Spitze der katholischen Kirche in Kroatien gestanden. Alleine im Dorf Mlaka, unweit von Jasenovac, habe es ein Lager mit 20.000 Kindern gegeben, aus dem eine Deutsche 12.000 Kinder habe retten können. „Und wir haben keinen Beweis, dass Kardinal Stepinac auch nur ein Kind gerettet hat“, so Irinej. (orthodoxer informationsdienst)

Afrika

Äthiopien/Ägypten
Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. hält sich derzeit zu einem fünftägigen Besuch in Äthiopien auf. Die äthiopisch-orthodoxe Kirche ist mit 40 Millionen Mitgliedern die zweitgrößte Ostkirche weltweit. Unmittelbarer Anlass des ersten „apostolischen Besuchs“ von Tawadros II. ins Nachbarland ist das Fest der Kreuzerhöhung nach äthiopischem Kalender, eines der höchsten Kirchenfeste in dem ostafrikanischen Land. Der Besuch des koptischen Patriarchen hat sowohl kirchenpolitischen als auch staatspolitischen Charakter. Denn die Auseinandersetzungen um die Nutzung des Nil-Wassers belasten die Beziehungen zwischen Kairo und Addis Abeba. In Ägypten wird befürchtet, dass sich das äthiopische Bauprojekt negativ auf den Wasserstand des Nils auswirken könnte und damit die für die Wirtschaft und die Bevölkerung des Landes notwendige Wassermenge reduzieren würde. (kap)

Naher Osten

Libyen
In Libyen sind zwölf koptische Christen aus Ägypten entführt worden. Die Entführung soll in der Küstenstadt Sirte stattgefunden haben, die zum größten Teil von der Terrororganisation „Islamischer Staat" (IS) kontrolliert wird. Das ägyptische Außenministerium habe die Entführungen bisher weder dementiert noch bestätigt. Im Februar hatten IS-Terroristen 21 koptische Christen in Libyen entführt und ermordet. Im April wurden 28 äthiopisch-orthodoxe Christen entführt und ermordet, im Mai kam es zur Entführung von 86 eritreisch-orthodoxen Christen, deren Schicksal bis heute nicht aufgeklärt ist. In allen Fällen handelte es sich entweder um Arbeitsmigranten oder um Flüchtlinge, die auf dem Weg durch die libyschen Wüsten zum Mittelmeer waren. (kap)

Israel
Nach wochenlangen Streiks der christlichen Schulen in Israel läuft nun wieder der gewöhnliche Schulbetrieb. Die Schulen und das Bildungsministerium konnten eine Einigung erzielen. Die christlichen Privatschulen hatten aufgrund der Budgetkürzungen durch die israelische Regierung den Schulbetrieb Anfang September ausgesetzt. Schüler, Eltern und Lehrer gingen auf die Straße, um gegen die Maßnahmen zu protestieren. Nach langen Verhandlungen hat das israelische Bildungsministerium die „hohe Wichtigkeit christlicher Schulen für Israel“ anerkannt. Für das erste Viertel des Schuljahrs 2015/2016 ist zunächst eine Zahlung von 50 Millionen Schekel (zirka 11,3 Millionen Euro) an die Schulen vorgesehen. Zudem wurden die Budgetkürzungen der letzten zwei Jahre zurückgenommen. Landesweit gibt es etwa 47 Schulen in christlicher Trägerschaft mit rund 33.000 Schülern. Unter ihnen ist zirka die Hälfte nicht getauft. (cath.ch)

Amerika

Vereinigte Staaten
Nur wenige Tage nachdem Papst Franziskus in Washington Pater Junipero Serra heiliggesprochen hat, wurde dessen Grab in der Mission in Carmel in Kalifornien geschändet. Unbekannte Täter beschmierten das Grab mit Farbe und zerstörten die Außenseiten der nahe gelegenen Missionsbasilika sowie einige Statuen. Auf einer der Gedenktafeln hinterließen die Vandalen der Schriftzug „Heiliger des Völkermordes“. Ein Polizeisprecher sagte, der Vorfall werde bei den Ermittlungen als „Hassverbrechen“ eingestuft. In diese Kategorie fallen Delikte mit rassistischem oder diskriminierendem Hintergrund. (agi)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Upi, Cns, Ucanews, Misna, Kirche in Not, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören
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Programmvorschau:

Heute Abend, 20.20 Uhr: Radioakademie – von Mario Galgano
Die Dokumente des II. Vatikanischen Konzils. Heute: Unitatis redintegratio, das Ökumene-Dekret der katholischen Kirche. Mit Kirchenhistoriker Johannes Grohe und Armin Mettler, reformierter Pfarrer
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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

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· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

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