RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.4.2016

Tagesmeldungen vom 5.4.2016

- Franziskus verlangt faire Preise für Kleinbauern -
- Papst: „Geld ist ein Feind der Harmonie“ -
- Kath. Soziallehre sieht Briefkastenfirmen skeptisch -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Franziskus verlangt faire Preise für Arbeit von Kleinbauern
Papst Franziskus verlangt faire Preise für die Arbeit und die Produkte von Kleinbauern. In einem Kurzvideo zur päpstlichen Gebetsmeinung des Monats April wendet er sich direkt an diese oft vernachlässige Kategorie von Arbeitenden: „Danke Bauer. Dein Beitrag ist unentbehrlich für die ganze Menschheit. Als Person, Sohn Gottes, verdienst Du ein würdevolles Leben.“ Angaben der Weltbank zufolge leben weltweit 1,5 Milliarden Menschen in kleinbäuerlichen Haushalten, viele von ihnen nahe am oder gar unter dem Existenzminimum. Darauf geht Franziskus in seiner Botschaft ein. Papst Franziskus bat die Gläubigen darum, ihre Stimme mit seiner zur vereinen. (rv)
Sehen Sie hier das Video

Franziskus: „Geld ist ein Feind der Harmonie“
Welche Art von Harmonie sollte in christlichen Gemeinden bestehen? Und was bedroht die Harmonie am meisten? Darüber hat Papst Franziskus an diesem Dienstag in seiner Morgenpredigt in Santa Marta gesprochen. Harmonie ist eine innere Gnade, die allein der Heilige Geist erwirken kann, sagte der Papst – und ihre stärkste Bedrohung ist Geld, sagte Franziskus am Tag zwei nach der Aufdeckung eines gewaltigen, weltweiten Systems von Steuerhinterziehung, das als „Panama Papers“ bekannt wurde. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Deutschland: Katholische Soziallehre sieht Briefkastenfirmen skeptisch
Stichwort „Panama Papers“: Die katholische Soziallehre verurteilt Briefkastenfirmen nicht ausdrücklich, spricht aber deutlich von Steuergerechtigkeit. Mit diesen Worten kommentiert der Sozialethiker Peter Schallenberg, Leiter der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle Mönchengladbach (KSZ), die Aufdeckung mutmaßlicher Steuer- und Geldwäschedelikte im Weltmaßstab. Briefkastenfirmen können „zunächst auch einen außermoralischen oder moralischen Zweck verfolgen“, sagte Schallenberg im Gespräch mit Radio Vatikan. „Das heißt, die Briefkastenfirma an sich ist noch nicht unmoralisch, es sei denn, sie würde zur Steuerhinterziehung benutzt werden.“(rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Radioakademie: Flüchtlinge und die Bibel
Flüchtlinge und die Bibel – noch vor ein paar Monaten wäre das so eine Art Orchideen-Thema gewesen. Doch das hat sich mit der Flüchtlingskrise in Europa gründlich geändert. In unserer Radioakademie im April geht Stefan von Kempis der Frage nach, was die Bibel über Flüchtlinge, Migranten und Asylbewerber sagt. Hören Sie heute um 20:20 Uhr den ersten Teil der Radio-Akademie. Die vierteilige Reihe können Sie mit einer Spende für den Unkostenbeitrag bequem per Mail bei uns bestellen.

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Vatikanischen Museen starten eine Initiative zum Blutspenden. Gemeinsam mit dem römischen Poliklinikum und der Universität Tor Vergata haben die Museen die Initiative „RossoArte“ ins Leben gerufen, die am Donnerstag vorgestellt wird. Damit wolle man im Heiligen Jahr dieses leibliche Werk der Barmherzigkeit würdigen, das eine echte Aufmerksamkeit für den Nächsten bedeute und Leben retten könne, so eine Pressemitteilung der Museen. Wer sich bei den Partnern der Aktion zum Blutspenden meldet, wird demnach einen Gutschein bekommen, mit dem er ohne anzustehen für vier Euro die Vatikanischen Museen besuchen kann. (rv)
Papst Franziskus hat seinem ehemaligen päpstlichen Reisemarschall Alberto Gasbarri die Medaille des Ritters des Großen Kreuzes vom Pius-Orden verliehen. Es ist aktuell der höchste Ritterorden, den der Heilige Stuhl verleiht, und der dritthöchste Orden, den ein Papst überhaupt verleihen kann. Er wurde von Papst Pius IX. 1847 gegründet und zeichnet besondere Verdienste für die katholische Kirche aus. Der ehemalige Cheforganisator der Papstreisen und Verwaltungsdirektor von Radio Vatikan Gasbarri begann seine Laufbahn im Vatikan schon mit 23 Jahren, mit einem Job in der Technik-Abteilung des Radiosenders. (rv)
Sechs große Heilige Messen sieht der liturgische Kalender für Papst Franziskus in den Monaten April und Mai vor. Am Sonntag, den 17. April nimmt der Papst im Petersdom Priesterweihen vor, eine Woche später empfängt er auf dem Petersplatz Jugendliche und feiert mit ihnen die Messe für das „Jubiläum der Jugendlichen“ im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Am Donnerstag, den 5. Mai abends um 18 Uhr steht Franziskus einer besonderen Gebetsvigil für Trostbedürftige vor. Zu Pfingsten am 15. Mai feiert der Papst im Petersdom die Heilige Messe, während er am Donnerstag, den 26. Mai zu Fronleichnam die Eucharistie in seiner Bischofskirche im Lateran zelebriert. Am Sonntag, den 29. Mai schließlich feiert der Papst eine Heilige Messe mit den Diakonen, eine weitere Liturgie im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. (rv)
Sankt Peter und die römischen Basiliken von Rom sind bald in einem 3D-Film zu bewundern. In dem 90-minütigen Film sind unter anderem exklusive Bilder von der Pietà von Michelangelo zu sehen, die Peterskuppel von oben, sowie die drei weiteren päpstlichen Basiliken Santa Maria Maggiore, Sankt Paul vor den Mauern und die Lateran-Basilika. Die Tour durch die vier Papst-Basiliken wird eingeleitet von Auszügen aus Stendhals Römischen SpaziergängenVom 11. bis 13. April wird der Film zunächst in den italienischen Kinos zu sehen sein, um dann in über 50 Ländern weltweit, unter anderem auch in deutsprachigen Kinos, gezeigt zu werden. (rv)

Vatikan/Kuweit
Papst Franziskus hat einen neuen Nuntius für Kuweit ernannt: Erzbischof Francisco Montecillo Padilla wechselt auf die Arabische Halbinsel, deren Apostolischer Delegat er zugleich wird. Der 62-jährige aus den Philippinen stammende Vatikandiplomat wirkte zuletzt im afrikanischen Tansania, davor war er als Nuntius in Papua-Neuguinea und auf den Salomonen im Einsatz. Auf der Arabischen Halbinsel leben laut Schätzungen rund eine Million Christen. Viele von ihnen stammen so wie der neue Nuntius selbst von den Philippinen und sind als Bauarbeiter oder Hausangestellte unter oft schwierigen Lebensbedingungen beschäftigt. Mit Kuweit unterhält der Heilige Stuhl seit 1968 diplomatische Beziehungen. (rv)

Europa

Deutschland/Italien
Rund 800 christliche Pilger aus ganz Deutschland machen sich im Oktober auf eine ungewöhnliche ökumenische Romreise. Unter dem Motto „Mit Luther zum Papst“ wollen sie Papst Franziskus Thesen und Wünsche zur Ökumene überreichen, die derzeit erarbeitet werden, wie die Veranstalter am Montag in Magdeburg mitteilten. Es sind die Jugendstellen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, des Bistums Magdeburg und der Evangelischen Landeskirche Anhalts. Schirmherrin des Projekts ist die deutsche Vatikan-Botschafterin Annette Schavan. (kna)

Skandinavien
Die Nordische Bischofskonferenz hat die Regierungen Skandinaviens zu einer „verantwortlichen und menschenfreundlichen“ Flüchtlingspolitik ermahnt. Dies sei stets Aufgabe der Kirche, sagte der Vorsitzende, Bischof Czeslaw Kozon von Kopenhagen, zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung (Montagabend) in Stift Klosterneuburg bei Wien. Bei dem bis Freitag dauernden Treffen soll auch ein Hirtenwort zum Reformationsgedenken 2016/17 verabschiedet werden. Papst Franziskus nimmt am 31. Oktober auf Einladung des Lutherischen Weltbundes und des päpstlichen Einheitsrates am Reformationsgedenken im schwedischen Lund teil. (kna)

Afrika

Kenia
Kenias Präsident Uhuru Kenyatta hat posthum einen muslimischen Lehrer gewürdigt, der christliche Mitbürger vor dem Zugriff islamistischer Terroristen beschützt hatte und selbst an den Folgen der Attacke starb. Salah Farah sei „in Verteidigung von Menschen gestorben, die er nicht kannte, doch an deren Recht auf Kultfreiheit er glaubte“, so der Präsident bei der nationalen Ehrung im kenianischen Parlament. Das Schicksal des Lehrers erinnere Kenias Bürger daran, dass jeder sich „für den Schutz unserer Freiheiten“ einsetzen müsse. Farah war ve von Al-Shabaab-Terroristen angeschossen worden, als er sich weigerte, in einem Bus von den anwesenden Christen getrennt zu werden, um sie zu schützen. (apic)

Demokratische Republik Kongo
Ein hochrangiger Kirchenmann aus dem Kongo erhebt schwere Vorwürfe gegen westliche Konzerne, die ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt Rohstoffe in dem afrikanischen Land abbauen. Der Einsatz hochgiftiger Chemikalien zerstöre das ökologische Gleichgewicht mit weitreichenden Folgen für die Gesundheit der lokalen Bevölkerung. Außerdem würden dabei Menschenrechte und Arbeitsrechte verletzt. Und die grassierende Korruption verhindere, dass auch die Bevölkerung vom Rohstoffabbau profitiere, sagte Léonard Santedi, der Generalsekretär der kongolesischen Bischofskonferenz. (berner zeitung)

Naher Osten

Irak
Christliche Politiker sollen in die neue Regierung aufgenommen werden und Gläubige sollen sich nicht zur Flucht bewegen lassen. Mit diesen Anliegen befassten sich die chaldäischen Bischöfe bei ihrer Versammlung unter Leitung von Patriarch Louis Raphael I. Sako im Hinblick auf die aktuelle Lage im Irak und im Nahen Osten. Die Bischöfe kamen am Dienstag in Erbil zusammen, wo die meisten in der Hauptstadt der Autonomen Provinz Kurdistan lebenden Christen wohnen. Außerdem müsse man alle militärischen Bemühungen des Landes zur Bekämpfung des Islamischen Staates unterstützen, so das Anliegen der chaldäischen Bischöfe im Irak. (fides)

Syrien
Es ist eines der wichtigsten Zentren der syrisch-katholischen Kirche überhaupt: das Kloster „Mar Elias" in der Nähe von Homs. Hier lagen über 1600 Jahre lang die Gebeine des Heiligen Elias, eines christlichen Märtyrers, bis im vergangenen Jahr die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gekommen ist. Mit Bulldozern haben sie das Bauwerk zerstört und die Reliquien verstreut. Jetzt, da der IS aus der Region vertrieben wurde, soll auch das Kloster wieder komplett aufgebaut werden. Im Gespräch mit der vatikanischen Nachrichtenagentur „Fides“ betont der Prior des Klosters, Pater Jacques Mourad, dass besonders die Rekonstruktion der Reliquien des Heiligen Elias eine wichtige Rolle spiele. (fides)

Amerika

Brasilien
Die Kirchen Brasiliens haben mit Blick auf die politische Krise im Land zum Gebet und Dialog aufgerufen. Die gesamte christliche Gemeinschaft des Landes sei sehr besorgt angesichts einer mehr moralischen als wirtschaftlichen Krise der Gesellschaft, sagte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖKR), Olav Fykse Tveit. Es gelte, die eigenen demokratischen Prinzipien zu verteidigen, grundlegende Menschenrechte zu achten und die Meinungsfreiheit zu schützen, zitiert der Osservatore Romano Fykse Tveit. „Die künftige demokratische Stabilität in Brasilien ist sehr wichtig für alle zivilgesellschaftlichen Gruppen des Landes, aber auch für ganz Lateinamerika.“ (rv)

Vereinigte Staaten
Prominente orthodoxe Theologinnen in den USA fordern die Beteiligung von Frauen am Konzil der Orthodoxie im Juni auf Kreta. Theologisch gebildete und in der kirchlichen Arbeit bewährte Frauen könnten zwar nicht „Konzilsmütter" mit Sitz und Stimme auf dieser „Heiligen und Großen Synode der Orthodoxie" werden, sollten jedoch für die verschiedenen Fach- und Beratungsgremien herangezogen werden. Fünf bekannte Theologinnen brachten diese Anregung im Namen zahlreicher Kolleginnen vor. Sie verwiesen auf die theologische Konferenz zur Konzilsvorbereitung, die vergangenen Januar am Ökumenischen Patriarchat in Istanbul stattfand. Bei dieser waren Frauen in großer Zahl und besonders aktiv beteiligt. (kna)

____________________________________

Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

____________________________________

Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Unseren aktuellen Programmflyer können Sie anfordern bei:
Ulrich Knop, Im Hafer 2, D-71636 Ludwigsburg, Tel./Fax: 0049 (0) 7141 - 43212, E-Mail: programm@radiovatikan.de
oder hier zum downloaden

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va