RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.4.2016

Tagesmeldungen vom 7.4.2016

- Papstreise nach Lesbos am 16. April -
- Ukraine: Enttäuschung über niederländisches Nein -
Skandinavische Bischöfe wollen humane Asylpolitik -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus reist am 16. April nach Lesbos
Papst Franziskus wird am 16. April auf die griechische Insel Lesbos reisen. Das teilte der Vatikan an diesem Donnerstag mit. Dort wird der Papst gemeinsam mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., und dem griechisch-orthodoxen Erzbischof von Athen, Hieronimus II., Flüchtlinge treffen. Die Einladung auf die griechische Insel sei durch Bartholomaios und den griechischen Präsidenten erfolgt. Die Insel ist Haupt-Anlaufpunkt bei der Überfahrt der Flüchtlinge von der Türkei nach Griechenland und Brennpunkt des erst kürzlich in Kraft getretenen Rückführungsabkommen zwischen EU und Türkei. In seiner Mitteilung betonte der Vatikan auch den ökumenischen Charakter des Besuches von Papst Franziskus und den Vertretern der orthodoxen Kirche. Vatikansprecher Federico Lombardi sagte dazu auf Anfrage von Radio Vatikan, dass der Besuch nicht unbedingt „einen direkten politischen Charakter“ hat, sondern menschliche, moralische und religiöse Bedeutung hat. (rv)
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Ukraine: Enttäuschung über ,Nein´ der Niederländer
Während der Papst ,Ja´ sagt zur Hilfe für die vom Krieg geprüften Ukrainer, sagen die Niederländer ,Nein´ zum EU-Abkommen mit Kiew. Bei einem Referendum am Mittwoch haben 61 Prozent der niederländischen Wähler – allerdings bei einer Wahlbeteiligung von nur knapp 32 Prozent – das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine abgelehnt. Grund wird allerdings weniger die Ukraine selbst als vielmehr die Anti-EU-Stimmung in dem Land sein. Davon ist der ukrainische griechisch-katholische Bischof Borys Gudziak überzeugt. Er ist Bischof in Paris und neben Frankreich und der Schweiz auch für die Benelux-Länder zuständig. Die Ukrainer seien enttäuscht, denn es fände derzeit ein „hybrider Krieg“ gegen ihr Land statt, so Gudziak gegenüber Radio Vatikan. (rv)
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Skandinavische Bischöfe mahnen humane Asylpolitik ein
Ohne eine grundsätzlich menschenfreundliche Haltung gegenüber Flüchtlingen bei gleichzeitigem Pragmatismus und gesamteuropäischer Solidarität werden die Herausforderungen durch die Flüchtlingsströme nicht bewältigbar sein. Das hat Bischof Czeslaw Kozon von Kopenhagen im „Kathpress“-Interview betont. Bischof Kozon ist Vorsitzender der Nordischen Bischofskonferenz. Zu dieser gehören alle katholischen Bischöfe von Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island. Die Bischofskonferenz hält noch bis einschließlich Freitag im niederösterreichischen Stift Klosterneuburg ihre Frühjahrsvollversammlung ab. Die katholische Kirche in Dänemark habe sich in letzter Zeit immer wieder in der Asyldebatte zu Wort gemeldet; man werde als kleine Minderheit in der dänischen Öffentlichkeit aber kaum wahrgenommen, wenn man gegen radikale Kräfte in Politik und Gesellschaft auftrete, so Bischof Kozon. (kap)
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Südafrika: Jesuiten fordern Präsident zum Rücktritt auf
Klare Worte der Jesuiten Südafrikas: Präsident Jacob Zuma soll zurücktreten. Zwar habe Zuma ein Misstrauensvotum im Parlament überstanden, doch die Anschuldigungen und die derzeitige Krise in dem Land seien untragbar. Pater Russell Pollitt leitet das Jesuiten-Zentrum in Johannesburg. Er sagt im Gespräch mit Radio Vatikan, dass Zuma bereits vor Jahren wegen des aktuell wieder hochgekochten Finanzskandals in den Schlagzeilen stand. Es wurde nachgewiesen, dass er 254 Millionen südafrikanische Rand – rund 15 Millionen Euro – aus der Staatskasse für den Bau seiner Privatresidenz zweckentfremdet habe.

„Es wurde Geld von Steuerzahlern benützt und Südafrikas oberste Ombudsfrau, Thuli Madonsela, hatte ihn dazu aufgefordert, das Geld zurückzuzahlen. Er ignorierte diese Aufforderung, obwohl kürzlich sogar das Verfassungsgericht der Ombudsfrau Recht gegeben hat. Das Parlament, in dem Zumas Partei die Mehrheit hat, hat sich nicht gegen Zumas Handlung ausgesprochen.“ (rv)
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Papstmesse: Alltagsheilige bringen die Kirche vorwärts
Es sind die „unscheinbaren“ Heiligen des Alltags, die die Kirche vorwärts bringen. Das unterstrich der Papst bei der Frühmesse in der vatikanischen Casa Santa Marta von diesem Donnerstag. Bei diesen Alltagsheiligen handele es sich um „einfache Menschen“, die ein Leben nach den christlichen Grundprinzipien führten. Ausgehend von der Ersten Lesung aus der Apostelgeschichte, in der es um den Mut des Apostels Petrus geht, erinnerte der Papst, dass dieser nicht aufhörte, über Jesus zu sprechen, obwohl ihm dies verboten wurde. Petrus, der an Gründonnerstag „wie ein Feigling“ dreimal den Herrn verraten hatte, zeigte sich nach Jesu Tod und Auferstehung als mutiger Glaubensbezeuger, so der Papst. „Die Kohärenz zwischen dem Leben und dem, was wir gesehen und gehört haben, ist die Wurzel des Glaubenszeugnisses. Das christliche Zeugnis geht noch weiter, weil es nicht nur um denjenigen geht, der bezeugt. Beim christlichen Zeugnis geht es immer um zwei Personen. ,Über diese Handlungen sind wir und der Heilige Geist Zeugen´, heißt es in der Heiligen Schrift. Ohne den Heiligen Geist kann es kein christliches Zeugnis geben. Das christliche Leben ist eine Güte des Herrn.“ (rv)
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AMORIS LAETITIA:

Was steht in der Apostolischen Exhortation Amoris Laetitia? Und was bedeutet das, was Papst Franziskus schreibt, für die Kirche und den synodalen Prozess zum Thema Familie? Fragen, die an diesem Freitag bei der Vorstellung des Textes beantwortet werden. Kardinal Christoph Schönborn und der Generalsekretär der Synode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, werden neben einem italienischen Ehe- und Spezialistenpaar den Text bei einer Pressekonferenz vorstellen. Sie können diese Pressekonferenz online live verfolgen, ab 11.30 Uhr entweder über unseren Player oder über Youtube. (rv)

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NUNTII LATINI
UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Ab Montag setzt der Vatikan das Verfahren um die Weitergabe von vertraulichen Dokumenten an zwei Journalisten fort. Das teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Mittwochabend mit. Zu den bisherigen Inhalten des Verfahrens, in dessen Zentrum am Mittwoch die Befragung der angeklagten PR-Frau Francesca Chaouqui stand, äußerte sich Lombardi nicht. Das Verfahren war wegen gesundheitlicher Probleme der hochschwangeren Chaouqui gut drei Wochen ausgesetzt worden. (rv)
Bei einem Treffen des Papstes mit dem kroatischen Ministerpräsidenten Tihomir Orešković an diesem Donnerstagvormittag ging es unter anderem auch um den seligen Alojzije Stepinac. Das schreibt der vatikanische Pressesaal in einer Note im Anschluss an das Treffen. Weitere Themen seien die Zusammenarbeit zwischen Staat und katholischer Kirche gewesen sowie die Lage der kroatischen Minderheit in Bosnien-Herzegowina. Außerdem wurde auch über internationale Fragen wie beispielsweise die Flüchtlingskrise gesprochen. (rv)
Papst Franziskus hat an diesem Donnerstagvormittag eine Delegation der Weltrates der Methodisten im Vatikan getroffen. In seiner Ansprache betonte der Papst die Wichtigkeit des gegenseitigen Vertrauens und Respekts beim ökumenischen Dialog. Es sei ebenfalls wichtig, den gegenseitigen Glauben zu schätzen, fügte Franziskus an. Er erinnerte daran, dass es seit fast fünfzig Jahren eine gemeinsame Gesprächskommission für theologische Fragen gebe. „Abgesehen von den Unterschieden, die es noch gibt, bereichert uns der Dialog auf beiden Seiten“, so der Papst. (rv)
Die Kardinäle Robert Sarah und Raymond Leo Burke haben eine fortschreitende Verwässerung der katholischen Sakramente kritisiert. Deshalb haben sie Papst Franziskus nach eigener Aussage einige Vorschläge unterbreitet. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sei in der katholischen Kirche teilweise eine Sinnentleerung und Banalisierung der Sakramente eingerissen, beklagten die beiden Kardinäle bei einer Buchvorstellung in Rom. Vielen Gläubigen und selbst manchen Priestern fehle heute das Verständnis und die Ehrfurcht vor den Riten, die nach katholischem Verständnis das Wirken Gottes in der Welt sichtbar machen und die Menschen daran teilhaben lassen. (kna)
Amoris Laetitia - der an diesem Freitag zu veröffentlichende Text von Papst Franziskus - steht am Ende eines synodalen Prozesses. Begonnen hatte dieser im Februar 2014 mit einer Kardinalversammlung im Vatikan und einem Vortrag von Kardinal Kasper, es folgten zwei Versammlungen der Bischofssynode und viel Vor- und Nachbereitung. In seinem Blog geht Pater Bernd Hagenkord die Stationen des Prozesses noch einmal ab. (rv)

Europa

Europäische Union
Die ausdrückliche Verankerung der Definition von Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau im Gemeinschaftsrecht der Europäischen Union: Das ist das Ziel einer neuen Europäischen Bürgerinitiative zum Schutz von Ehe und Familie, für die seit Wochenbeginn in allen EU-Mitgliedsstaaten Unterstützungserklärungen gesammelt werden. Bis Jahresende wollen die Initiatoren der Petition „Vater, Mutter, Kind“ mindestens eine Million Unterschriften für den Entwurf einer EU-Verordnung sammeln, die die Begriffe Ehe und Familie horizontal für das gesamte EU-Recht folgendermaßen festschreibt: „Die Ehe ist ein Lebensbund zwischen einem Mann und einer Frau, und die Familie gründet sich auf Ehe und/oder Abstammung.“ (kap)

Schweiz
Zum internationalen Tag der Roma an diesem Freitag haben europäische Kirchenvertreter die Überwindung der andauernden Diskriminierung gefordert. Noch immer werde Roma-Angehörigen der Zugang zu Bildung, Wohnraum und Gesundheitswesen verweigert; dies sei „eine Schande für alle europäischen Staaten“, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Konferenz Europäischer Kirchen (CEC/KEK) und des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). „Wir ermutigen unsere christlichen Gemeinschaften in Europa, sich weiterhin für das Wohlergehen der Roma einzusetzen und aktiv daran zu arbeiten, Hassparolen und soziale Ausgrenzung zu beenden“, so die Kirchenvertreter. Zugleich appellierten sie an Roma-Angehörige, ihre „einzigartigen Traditionen, Glaubensüberzeugungen und Kulturen“ in die europäische Gesellschaft einzubringen. (kna/kap)

Polen
Das Miteinander von Christen und Juden stand im Mittelpunkt des 23. internationalen Treffens katholischer und jüdischer Würdenträger, das vom 4. bis 7. April in Warschau stattfand. Thema des interreligiösen Treffens war der Umgang mit „den Anderen“, sowohl in der christlich-jüdischen Geschichte, als auch in der aktuellen Flüchtlingssituation. Wie wir mit den Außenstehenden und Verfolgten umgehen, sage auch viel über uns selbst aus, hieß es bei der wissenschaftlichen Betrachtung des Themas. Bereits in den heiligen Schriften von Christen und Juden seien die Grundsätze niedergeschrieben, nach denen wir auch heute handeln sollten. Dabei fänden sich auch Christen und Juden selbst auch heute oftmals in der Rolle der „Anderen“, der Verfolgten (rv)

Großbritannien
Die anglikanische Kirche von Wales hat sich bei homosexuellen Kirchenmitgliedern entschuldigt. In einem gemeinsamen Hirtenschreiben betonen sieben Bischöfe der Kirche laut britischen Medienberichten vom Mittwoch: „Wir erkennen an, dass ihr oft von der Kirche wegen eurer Sexualität verfolgt und geächtet wurdet, dass ihr von der Kirche schlecht behandelt wurdet und zu Geheimniskrämerei und Verstellung gezwungen wurdet durch Vorurteile.“ BBC zufolge entschuldigte sich am Mittwoch der Erzbischof von Wales, Barry Morgan, „uneingeschränkt“ für Vorurteile in der Kirche gegenüber homosexuellen Paaren. Er habe die Sorge, dass die Frage des Umgangs mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften die Kirche auseinanderreißen könnte, so Morgan. (kna/kap)

Asien

Armenien
Der Katholikos aller Armenier, Karekin II., und der Katholikos von Kilikien, Aram I., werden in den kommenden Tagen Berg-Karabach besuchen. Dort findet derzeit ein blutiger Konflikt statt. Die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region befindet sich territorial in Aserbaidschan. Zwischen den beiden Staaten herrschte bereits in der Vergangenheit ein Konflikt. Mit dem Besuch wollen die beiden armenischen Kirchenführer der Bevölkerung im Berg-Karabach beistehen. Der Waffenstillstand von 1993 wurde seit ein paar Tagen mehrfach gebrochen, mindestens 75 Menschen wurden bei den Gefechten bislang getötet. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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