RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.4.2016

Tagesmeldungen vom 10.4.2016

- Franziskus bittet um die Freilassung von Geiseln -
- Regina Coeli: Das Licht von Ostern leuchtet -
- Brasilien: Bischöfe zu Korruption in der Politik -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Diese Woche ist es erschienen: Das Papstdokument zu Ehe und Familie. In Amoris Laetitia (AL), zu Deutsch: „Die Freude der Liebe“ legt Papst Franziskus auf rund 300 Seiten seine Überlegungen zu neuen Wegen der Familienpastoral vor, wie sie bei den beiden Bischofssynoden von 2014 und 2015 zur Sprache gekommen waren. Den gesamten Text in deutscher Übersetzung des Schreibens finden Sie hier. (rv)

Franziskus bittet um die Freilassung von Geiseln
Papst Franziskus hat beim Regina Coeli-Gebet an den vor einem Monat im Jemen verschleppten indischen Salesianerpater Tom Uzhunnalil erinnert. Er appelliert generell an Geiselnehmer in Gebieten mit bewaffneten Konflikten, ihre Opfer freizulassen. Tom Uzhunnalil war am 4. März in der jemenitischen Hafenstadt Aden verschleppt worden. Die Täter, die einer islamistischen Gruppierung angehören, ermordeten zugleich vier Mutter Teresa-Schwestern in einem Seniorenheim. Verschiedenen kirchlichen Angaben zufolge ist der indische Ordensmann am Leben. (rv)

Regina Coeli: Das Licht von Ostern leuchtet, auch wenn es nicht immer danach aussieht
Die Gegenwart von Jesus, dem Auferstandenen, verwandelt alles. Auch wenn bei oberflächlichem Hinsehen in der Kirche das Böse und die Mühe des Alltags Überhand zu nehmen scheinen: „Die Kirche weiß mit Gewissheit, dass das unauslöschliche Licht von Ostern leuchtet über jenen, die Jesus, dem Herrn folgen“. Das sagte Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Regina Coeli-Gebet auf dem Petersplatz. (rv)
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Brasilien: Bischöfe reden über Korruption in der Politik ihres Landes
Unverhohlene Kritik an der Korruptionsbereitschaft in der Politik Brasiliens kommt von den Bischöfen des Landes. Die weltgrößte Bischofskonferenz tagt derzeit in Vollversammlung in Aparecida und spricht dabei auch über Bestechung, ein Thema, das Brasiliens Gesellschaft seit Wochen erschüttert: Der Staatspräsidentin Dilma Rousseff droht ein Amtsenthebungsverfahren, ein gewaltiges Korruptionsnetz rund um den halbstaatlichen Ölkonzern „Petrobras" flog auf; Firmen bezahlten Bestechungsgelder von drei Milliarden Dollar, um an staatliche Aufträge zu gelangen. Kardinal Raymundo Damasceno Assis, Erzbischof von Aparecida, fordert nun ein Überdenken dessen, was Politik überhaupt ist. (rv)
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Vatikan: „Papst wünscht humanitäre Kanäle, keine Zäune“
Der bevorstehende Abstecher von Papst Franziskus auf die Flüchtlingsinsel Lesbos ist ein konkretes Zeichen seiner Nähe zu den Migranten und Flüchtlingen und lenkt den Blick Europas zurück auf die drängende Migrationsfrage. Diese Einschätzung äußerte Kardinal Antonio Mario Veglio, der Präsident des Päpstlichen Flüchtlingsrates, im Gespräch mit dem „Osservatore Romano“. Zugleich erneuerte der Kurienkardinal seine Kritik am Abkommen zwischen der EU und Türkei zur Rückführung von Flüchtlingen, das er als „kurzsichtig“ und „zynisch“ bezeichnete. (rv)
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MENSCHEN IN DER ZEIT:

Gotthard Fuchs, Kirche ist keine moralische Anstalt
Gotthard Fuchs, Jahrgang 1938, Studien der Philosophie, Theologie und Pädagogik, Priesterweihe 1963 in Paderborn, 1983 bis 1997 Direktor der Katholischen Akademie Rabanus-Maurus der Diözesen Fulda, Limburg und Mainz, seitdem Ordinariatsrat für Kultur, Kirche und Wissenschaft in den Bistümern Limburg und Mainz. Durchlaufend Seelsorge-, Bildungs- und Beratungsarbeit, Lehraufträge und Vorträge, zahlreiche Veröffentlichungen mit dem besonderen Schwerpunkt „Geschichte und Gegenwart christlicher Spiritualität im interreligiösen Gespräch“. Das ist - kurz gesagt - Pfarrer Dr. Gotthard Fuchs. Eine Sendung von und mit Aldo Parmeggiani.
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus ist mit einer Gruppe Transsexueller und früherer Prostituierter zusammengetroffen. Die kurze Begegnung mit den rund 50 Opfern von Menschenhandel aus zehn Ländern fand am Samstag am Rande einer Sonderaudienz auf dem Petersplatz statt, wie die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ berichtet. Es sei eine „bezeichnende Umarmung“ gewesen. In seinem am Freitag veröffentlichten Lehrschreiben über Ehe und Familie „Amoris Laetitia“ hatte Franziskus betont, die katholische Kirche dürfe niemanden ausschließen, weil dessen Lebenssituation nicht ihrer Lehre entspreche. Bereits Ende Januar hatte der Papst einen Transsexuellen zu einem Gespräch im Vatikan empfangen. (kna)
Papst Franziskus trauert um die Toten bei einem verheerenden Brand in einem südindischen Hindu-Tempel. Bei der von explodierende Feuerwerkskörpern ausgelösten Katastrophe starben mehr als 100 Menschen, mindestens 300 Personen wurden nach Polizeiangaben verletzt. Franziskus schickte ein Beileidstelegramm zu den Angehörigen der Toten und den Verletzten. Er bete für alle, die von dieser Tragödie betroffen seien, und erbitte göttlichen Segen und Frieden für Indien, heißt es in dem von Kardinalstaatssekretär Parolin unterzeichneten Schreiben von diesem Sonntag. Das Feuer auf dem Gelände des Puttingal-Tempels in Paravur im Bundesstaat Kerala brach bei der Feier des hinduistischen Neujahrsfests Vishu aus, Ursache sei ein Funkenschlag gewesen, sagte ein Regierungssprecher. (rv)
Wenige, aber herausragende Termine für Papst Franziskus sieht die kommende Woche vor. Höhepunkt ist am Samstag sein
Kurztrip auf die griechische Insel Lesbos, um Flüchtlinge zu treffen, die dort via Türkei Richtung Europa reisen wollten. Radio Vatikan überträgt die Begegnung auf Lesbos live. Die Arbeitswoche beginnt für Papst Franziskus am Montag mit der XIV. Versammlung des Kardinalsrates „K9“, der die Kurienreform vorbereitet. Die Kardinäle, unter ihnen der Münchner Erzbischof Kardinal Marx, tagen bis Mittwoch. Am Montag jährt sich auch die Ankündigung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit mit der Vorstellung der Bulle Misericordiae Vultus an der Heiligen Pforte des Petersdoms. (rv)

Europa

Deutschland
Der Freiburger Theologe Eberhard Schockenhoff sieht im neuen Papstdokument zu Ehe und Familie eine Bestätigung des Freiburger Zugehens auf wiederverheiratete Geschiedene. „Die Diözese hat allen Grund, sich auf ihrem bisherigen Weg bestätigt zu fühlen und mit Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen weiter zu gehen. Wenn nun weitere Bistümer folgen, umso besser“, sagte Schockenhoff. Vor zwei Jahren hatten die unter dem damaligen Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch erarbeiteten neuen Seelsorge-Leitlinien unter anderem im Vatikan Kritik hervorgerufen. Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, bezeichnete die Leitlinien als unvereinbar mit dem in der katholischen Kirche zentralen Prinzip der von Gott gesegneten unauflöslichen Ehe. Schockenhoff sieht mit „Amoris Laetitia“ einen Paradigmenwechsel. (kna)
Deutschlands oberster Verfassungsschützer sieht bei der zunehmenden Zahl arabischsprachiger Moscheen teilweise radikale Strömungen am Werk. Viele dieser Häuser seien „fundamentalistisch geprägt oder aufgrund ihrer salafistischen Ausrichtung gar Beobachtungsobjekt der Verfassungsschutzbehörden“, sagte der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, der „Welt am Sonntag“. Der Bau von Moscheen werde teils durch private Spenden aus Saudi-Arabien gefördert. Zugleich verwies Maaßen auf die Notwendigkeit, neue Moscheen zu errichten. Vor allem bei den jungen Flüchtlingen sehe er einen „immensen Bedarf“, in eine religiöse Umgebung zu gelangen, die verfassungskonform sei. (kna)

Österreich
Das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, besucht demnächst Wien. Anlass der Begegnungen am 24. April ist die feierliche Wiedereröffnung der griechisch-orthodoxen Kirche zum Heiligen Georg im Stadtzentrum in der Griechengasse 8. Die älteste orthodoxe Kirche Österreichs war zuletzt einer gründlichen Renovierung unterzogen worden. Der Patriarch von Konstantinopel wird der Göttliche Liturgie in der Kirche zum Heiligen Georg vorstehen und die renovierte Kirche danach weihen. Eine Woche vor seiner Wien-Reise besucht Bartholomaios am 16. April gemeinsam mit Papst Franziskus die griechische Flüchtlingsinsel Lesbos. (kap/rv)

Großbritannien
Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hat erfahren, dass er einer unehelichen Beziehung entstammt. Für ihn war das „eine vollkommene Überraschung“, schrieb das Oberhaupt der anglikanischen Weltkirche und der Kirche von England in einer Erklärung, über die britische Zeitungen am Samstag berichteten. Der 60-jährige Erzbischof ist demnach Sohn des damaligen Privatsekretärs des britischen Premiers Winston Churchill, Anthony Montague Browne. Welby erinnerte daran, dass seine Mutter und ihr 1977 verstorbener Ehemann Alkoholiker waren. Wegen des Suchtproblems der Eltern sei seine Kindheit „chaotisch“ gewesen, sagte der Erzbischof. Die Ehe habe nur drei Jahre gehalten. Zugleich würdigte er die „wunderbare Rolle“ seiner seit Jahrzehnten trockenen Mutter in seinem Leben und ihr gesellschaftliches Engagement. (cath.ch)

Tschechien
Die tschechische Regierung hat ein Aufnahmeprogramm für christliche Flüchtlinge aus der irakischen Ninive-Ebene gestoppt, die vor den IS-Terroristen aus ihrer Heimat flüchten mussten. Die Entscheidung aus Prag erfolgte, nachdem 25 christliche Flüchtlinge, die in der Tschechischen Republik aufgenommen worden waren, ohne Erlaubnis nach Deutschland fahren wollten, um dort um Asyl anzusuchen. Innenminister Milan Chovanec gab Anweisung an die tschechischen Sicherheitsbehörden, solche Flüchtlinge, die „den guten Willen der Tschechischen Republik missbraucht“ hätten, in den Irak zurückzubringen.
(kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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