RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 12.4.2016

Tagesmeldungen vom 12.4.2016

- Papst: Nur Dialog überwindet derzeitigen Weltkrieg -
- Papstmesse: „Verfolgung ist unser tägliches Brot“ -
- D: Frauenverband lobt Amoris Laetitia -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstbotschaft: Nur Dialog überwindet derzeitigen Weltkrieg
Der Austausch zwischen Menschen, die Versöhnung zwischen Völkern und der Einsatz für die Gerechtigkeit sind die drei wichtigsten Schritte, um den gegenwärtigen „Weltkrieg“ zu überwinden. Das schreibt der Papst in einer Botschaft an die Teilnehmer der Konferenz „Gewaltlosigkeit und gerechter Friede“ von Pax Christi International, die derzeit in Rom stattfindet. Beim Stichwort „Weltkrieg“ meint der Papst seinen bereits mehrmals angesprochenen „Dritten Weltkrieg“, der „stückhaft“ in vielen Regionen der Welt und auf verschiedene Art und Weise tobe. Papst Franziskus rief dazu auf, Mauern und Zäune, die heute Realitäten sind, niederzureißen. (rv)
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Papstmesse: „Verfolgung ist unser tägliches Brot“
Die Verfolgung der Christen ist das „tägliche Brot der Kirche“. Das sagte der Papst in seiner Predigt bei der Frühmesse von diesem Dienstag in der Santa Marta. Es sei erst durch den Tod der Märtyrer, dass die Kirche „überhaupt aufgebaut werden kann“, führte der Papst aus. Wer wegen seines Glaubens sein Leben verliere, schenke allen Christen einen wichtigen Schatz, nämlich das Zeugnis „Kinder Gottes“ zu sein. Es gebe verschiedene Arten von Christenverfolgungen. Gab es in der Antike sogar Tötungen durch „wilde Tiere“, die die Märtyrer vor einem großen Publikum auffraßen, so gebe es in der Gegenwart Gläubige, die bei Bombenanschlägen nach der Messe ums Leben kommen, erinnerte der Papst. (rv)
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Österreich: Hilfswerke gegen Asylgesetzverschärfung
Österreichs große Hilfsorganisationen haben ausdrücklich vor einer Verschärfung des Asylgesetzes gewarnt. Die Regierung sei davor, mit der geplanten Gesetzesnovelle „einen riesigen Fehler zu machen“, mahnten Caritas-Präsident Michael Landau, Diakonie-Direktor Michael Chalupka, und der Generalsekretär des Roten Kreuzes, Werner Kerschbaum, am Montag in einer gemeinsamen Pressekonferenz. Es sei eine „faktische Abschaffung“ des Asylrechts mit weitreichenden negativen Folgen für Österreich und ganz Europa, so die Überzeugung der NGOs. In Österreich sollen Asylanträge künftig nur noch in wenigen Ausnahmefällen – wie etwa bei Familienzusammenführung und bei nachweisbarer Gefährdung in anderen Staaten – angenommen werden. (kap)
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AMORIS LAETITIA:

Deutschland: Frauenverband lobt Amoris Laetitia
Papst Franziskus stellt den Menschen in Amoris Laetitia in den Mittelpunkt und genau das lobt der die katholische Frauengemeinschaft in Deutschland. Papst Franziskus nehme keine Haltung der Besserwisserei ein, sondern schreibe als einer, der das Leben der Menschen kennt und ihnen Eigenverantwortung zugesteht, betont Birgitte Vielhaus von der Frauengemeinschaft. Der Papst schreibe außerdem, dass der Mensch in erster Linie Gott und seinem eigenen Gewissen verpflichtet sei. Doch jahrhundertelang habe die katholische Kirche den Menschen genau vorgeschrieben, wie sie zu leben hätten: „Und jetzt nimmt Papst Franziskus - zwar nicht erstmalig - Gewissensentscheidungen in der Weise ernst, dass Frauen und Männer in ihrem Alltag auch ihre eigenen Entscheidungen treffen können - selbst wenn sie streng genommen der kirchlichen Lehre widersprechen," betont Vielhaus. (domradio)
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Alle unsere Berichte zum nachsynodalen Schreiben Amoris Laetitia finden Sie hier.

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der im so genannten Vatileaks-2-Prozess mitangeklagte Wirtschaftsprüfungs-Sekretär Nicola Maio hat während der jüngsten Gerichtssitzung an diesem Montag den Vorwurf bestritten, Unbefugten Dokumente zugespielt zu haben. Maio war persönlicher Sekretär des ebenfalls angeklagten ranghohen vatikanischen Geistlichen Lucio Angel Vallejo Balda. Der spanische Priester soll nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Unterlagen einer päpstlichen Untersuchungskommission über wirtschaftliche Missstände im Vatikan an die beiden italienischen Journalisten Emiliano Fittipaldi und Gianluigi Nuzzi weitergegeben haben. Maio bestritt jedoch nicht, Unterlagen Dritter an Vallejo weitergeben zu haben. (kap)

Vatikan/Vereinigte Staaten
Papst Franziskus hat einen neuen Nuntius für die USA ernannt. Es handelt sich um Erzbischof Christophe Pierre, bisheriger Vatikanvertreter in Mexiko. Er folgt auf Carlo Maria Viganò, der 75 Jahre alt geworden ist und somit in den Ruhestand geht. Washington gilt als wichtigste diplomatischer Vertretung des Heiligen Stuhles. In Mexiko hat sich der aus Frankreich stammende Vatikandiplomat Pierre unter anderem bei der Vorbereitung zweier Papstreisen bewährt, jener von Benedikt XVI. im März 2012 und jener von Franziskus im Februar 2016. (rv)

Vatikan/Ukraine
Zum 30. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl reist eine Gruppe von Helfern und Geistlichen aus der Ukraine zur Papstaudienz nach Rom. Damit wollen die rund 50 Personen ein Zeichen „gegen das Verdrängen und Vergessen“ des Atomunfalls vom 26. April 1986 und seiner Folgen setzen, wie das Internationale Begegnungs- und Bildungswerk (IBB) als Mit-Initiator am Dienstag in Dortmund mitteilte. Bei der Reise vom 19. bis 22. April stehe neben der Generalaudienz am 20. April bei Papst Franziskus auch ein ökumenischer Gottesdienst in der Basilika Santa Maria Maggiore auf dem Programm. (kna)

Vatikan/Russland
Das Moskauer Patriarchat und der Heilige Stuhl werden gemeinsam die zerstörten Kirchen in Syrien wieder aufbauen. Das teilte das Außenamt der russisch-orthodoxen Kirche mit, wie cath.ch an diesem Dienstag berichtet. Es handele sich in erster Linie um christliche Heiligtümer und Klöster, die von den Terroristen und militärischen Handlungen zerstört wurden. Es soll demnächst eine detaillierte Liste erstellt werden, so die Note aus Moskau. Eine bilaterale Arbeitsgruppe sei bereits im Libanon und in Syrien gewesen, um einen ersten Eindruck von den Zerstörungen zu erhalten, schreibt cath.ch. (cath.ch)

Europa

Deutschland
Islamistische Selbstmordattentäter sind nach den Worten des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer Zerstörer des Lebens und keine Märtyrer. Der christliche Märtyrer suche nicht die Verfolgung und den Tod, hieß es in einer Mitteilung des Bistums. Voderholzer äußerte sich im italienischen Brixen bei einem Festgottesdienst zu Ehren der Diözesanpatrone Vigilius und Kassian. Letzterer kam bei einer Christenverfolgung im 3. Jahrhundert ums Leben. Der Regensburger Bischof wandte sich zugleich gegen eine dauerhafte Schließung der Grenzen in Europa. (muenchner kirchennachrichten)

Österreich
Der sogenannte „Neue Schülerkreis von Kardinal Ratzinger/Papst Benedikt XVI.“ hat an diesem Dienstag ein hochrangig besetztes ökumenisches Symposium veranstaltet. Die Konferenz fand am „International Theological Institute“ im niederösterreichischen Trumau statt. Zu den Referenten zählten gemäß Programm die Kardinäle Christoph Schönborn aus Wien und Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Einheitsrates im Vatikan, sowie der griechisch-orthodoxe Metropolit von Österreich, Arsenios. Die Tagung stand unter dem Titel „Ut unum sint“, nach der Enzyklika von Papst Johannes Paul II. vom Mai 1995. (kna)
Die Sternsingeraktion konnte auch 2015 wieder ein Rekordergebnis einfahren: Rund 16,7 Millionen Euro kamen in diesem Jahr zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag in den Kassen der Sternsinger zusammen. Das gab die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar Österreich am Dienstag in einer Aussendung bekannt. Die Einnahmen konnten im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 16,25 Millionen Euro um rund 2,5 Prozent gesteigert werden. Mit den Spenden werden auch 2016 rund 500 Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt. Seit 1954 haben die Sternsinger mehr als 383 Millionen Euro ersungen. (kap)

Polen
Bereits 600.000 Teilnehmer haben sich für den Weltjugendtag Ende Juli im südpolnischen Krakau angemeldet. Das teilte am Dienstag das Organisationskomitee zum Stand der Vorbereitungen mit. Demnach wurden mehr als 3.000 Pilgergruppen aus 157 Staaten über das Internetportal registriert. Die meisten Anmeldungen liegen mit etwa 83.000 aus Italien vor, gefolgt von 40.000 aus Frankreich und 32.000 aus Spanien. Eine Zahl für Deutschland wird in dem Bericht nicht genannt. Zum Höhepunkt des Weltjugendtags, der Abschlussmesse mit Papst Franziskus am 31. Juli, erwarten die Organisatoren den Angaben zufolge zwei Millionen Teilnehmer. (pm/kna)

Norwegen
Die evangelisch-lutherische Kirche in dem Land hat sich dafür entschieden, in Zukunft auch homosexuelle Paare zu trauen. Die Generalsynode der Norwegischen Kirche nahm den Vorschlag am Montag in Trondheim mit 88 von 115 Stimmen an. Bis Januar 2017 soll nun eine angepasste Liturgie erarbeitet werden. Geplant sei eine eigene kirchliche Zeremonie für Homosexuelle, berichten norwegische Medien. Knapp drei Viertel der rund fünf Millionen Einwohner Norwegens sind Mitglieder der Norwegischen Kirche. Der norwegische Staat erkennt gleichgeschlechtliche Paare juristisch seit 2009 an. (pm)

Afrika

Kenia
Klare Worte der Bischofskonferenz: „Das Geschwür der Korruption tötet unser Land.“ Kenia befände sich „auf dem Weg zu einer gottlosen Gesellschaft, die von Stammesdenken gebeugt wird und in der Geld die einzige Gottheit ist“. Das prangern die Bischöfe Kenias am Rande ihrer Vollversammlung an, wie der vatikanische Fidesdienst an diesem Dienstag berichtet. In ihrer Botschaft erinnern die Bischöfe an den Besuch von Papst Franziskus in Kenia im vergangenen November und beschreiben eine ihrer Ansicht nach sehr besorgniserregende Situation: „Einfache Männer und Frauen tragen die Last der Korruption. Die Mehrheit der Bürger leidet unter der Armut und kann ihre grundlegenden Bedürfnisse kaum erfüllen. Sie haben keinen Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung oder guten Schulen und qualitativ hochwertiger Bildung”. (fides)

Naher Osten

Syrien
Das Blutbad unter Christen im syrischen Quaryatayn soll nicht
durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verübt worden sein. Das ergeben Recherchen der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides. In den vergangenen Monaten kamen in der syrischen Stadt zahlreiche Christen unter den unterschiedlichsten Umständen ums Leben, nachdem sich die vor kurzem von der syrischen Armee zurückeroberten Stadt seit August 2015 in den Händen der Dschihadisten des Islamischen Staates befand. Einheimische Beobachter dementieren jedoch Nachrichten, die in den vergangenen Tagen von der internationalen Presse in Umlauf gebracht wurden und mit Bezug auf Erklärungen des syrisch-orthodoxen Mar Ignatios Aphrem II. von einem Blutbad unter Christen in Quaryatayn sprachen. (fides)
Nach der Rückeroberung der syrischen Stadt Qaryatayn und des Klosters Mar Elian hat der ansässige Ordensbruder Jihad Youssef wenig Hoffnung, dass die Christen bald zurückkehren. „Die geflohenen Bewohner – Christen wie Muslime – haben Angst, dass die Terrormiliz ‚Islamischer Staat‘ zurückkommt. Sie fürchten sich sehr“, erklärte Youssef dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Die Stadt sei zu großen Teilen zerstört, Strom und Wasser fließen nicht mehr. Wann die Bewohner überhaupt die Möglichkeit bekämen, in ihre Wohnungen und Häuser zurückzukehren, sei ungewiss. Im Moment ist Qaryatayn noch militärisches Sperrgebiet. (pm)

Vereinte Nationen

Laut einer Studie des Kinderhilfswerks UNICEF ist die Zahl der Selbstmordattentäter unter 18 bei der Terrorgruppe Boko Haram dramatisch angestiegen. Waren es im Jahr 2014 noch vier Kinder, wurden im vergangenen Jahr 44 Kinder auf diese Weise brutal missbraucht. Drei Viertel der Kinder seien Mädchen, teilweise sogar erst acht Jahre alt. Die Terrorgruppe Boko Haram ist aktiv in Nigeria, Kamerun, Tschad und Niger. „Um es ganz klar zu sagen: Diese Kinder sind Opfer, nicht Täter“, sagt Manuel Fontaine, UNICEF-Regionaldirektor für West- und Zentralafrika. „Kinder zu täuschen und sie zu tödlichen Angriffen zu zwingen ist ein besonders grausamer Aspekt der Gewalt in Nigeria und seinen Nachbarländern.“ (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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20.20 Uhr „Magazin“

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