RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.4.2016

Tagesmeldungen vom 13.4.2016

- Papst bittet um Gebet für Lesbos-Reise -
- Hoffnung für Syrien: Gespräche mit Moskau -
- Amoris Laetitia: „Viel von deutscher Sprachgruppe“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst bittet um Gebet für Lesbos-Reise
Papst Franziskus bittet um Gebet für seine eintägige Reise zu Flüchtlingen auf der Insel Lesbos. „Am nächsten Samstag werde ich nach Lesbos reisen, wo in den letzten Monaten sehr viele Flüchtlinge gelandet sind“, sagte er bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch. „Ich fahre dorthin zusammen mit meinen Brüdern, Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel und Erzbischof Hiieronymos von Athen und ganz Griechenland, um den Flüchtlingen, aber auch den Bewohnern von Lesbos und dem ganzen griechischen Volk Nähe und Solidarität zu zeigen.“ (rv)
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Italien: Mehr Flüchtlinge auf dem Seeweg
Nach der Schließung der Balkanroute nehmen immer mehr Flüchtlinge den gefährlichen Seeweg nach Europa auf sich. Nach Angaben der italienischen Küstenwache wurden alleine am Montag und Dienstag 4.000 Menschen in Booten aufgegriffen. Die Vereinten Nationen berichten, dass seit Anfang des Jahres bereits 20.000 Flüchtlinge versuchten, von Nordafrika aus über das Mittelmeer zu kommen. Griechenland zähle sogar 150.000, obwohl der Landweg von Griechenland nach Mitteleuropa dicht ist. (reuters)

Italien/Österreich: Kirche warnt vor Mauerbau am Brenner
Europa braucht angesichts der aktuellen Flüchtlingsproblematik gemeinsame Lösungen, aber keine neuen Grenzen: Das hat der Südtiroler Bischof Ivo Muser in einer am Mittwoch von der italienischen Diözese Bozen-Brixen verbreiteten Erklärung betont. „Grenzzäune, nationalstaatliche Interessen, die Unterscheidung zwischen uns und den anderen, zwischen Einheimischen und Fremden, schüren Ängste und bauen Barrieren in unseren Köpfen und Herzen auf“, warnt Muser. (kap)
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AMORIS LAETITIA:

Amoris Laetitia: „Papst griff vieles von deutscher Sprachgruppe auf“
Papst Franziskus hat bei der Abfassung von „Amoris Laetitia“ besonders viele Vorschläge des deutschen Sprachzirkels aufgegriffen. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan Abt Jeremias Schröder, der als gewählter Ordensvertreter an der Synode 2015 teilnahm. Der deutschsprachige Zirkel war theologisch besonders breit zusammengesetzt, in ihm erarbeiteten unter anderem die Kardinäle Gerhard Ludwig Müller, Walter Kasper und Christoph Schönborn als Moderator einstimmig verabschiedete Texte.
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Deutschland: „Wahrnehmung von Papstschreiben einseitig“
Der emeritierte Tübinger Religionspädagoge Albert Biesinger hält die öffentliche Wahrnehmung des Schreibens „Amoris Laetitia“ von Papst Franziskus für zu einseitig. Die Debatte um eine Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion und die Diskussion um Sexualität spielten in der Praxis vor Ort oft nicht wirklich eine große Rolle, sagte Biesinger am Mittwoch in Tübingen. Für entscheidend hält Biesinger, dass sich immer mehr Eltern bei der religiösen Erziehung allein gelassen fühlten. (kna)
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Alle unsere Berichte zum nachsynodalen Schreiben Amoris Laetitia finden Sie hier.

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Papst: „Die Kirche ist nicht die Gemeinschaft der Perfekten“
„Das ist, als ob man dir ein Geschenk machen würde, und du siehst nur auf das Geschenkpapier und achtest gar nicht darauf, was das eigentliche Geschenk ist!“ Mit diesen Worten hat sich Papst Franziskus an diesem Mittwoch gegen eine „Fassaden-Religiösität“ gewandt, die „nur auf den Anschein, auf die Formen achtet, aber nicht auf den Kern der Gnade, auf das Geschenk, das (uns) gemacht wird“. Vor Zehntausenden von Menschen auf dem Petersplatz sprach der Papst, passend zum Heiligen Jahr, über die göttliche Barmherzigkeit. (rv)
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Hoffnung für Syrien und die Ökumene: Gespräch mit Moskau

Der Papst wollte nicht so richtig mit der Sprache herausrücken, worüber er denn auf Kuba mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill gesprochen habe: Es seien gemeinsame Projekte in Planung, äußerte sich Franziskus nach der historischen Begegnung vom Februar sybillinisch. Jetzt sind wir etwas schlauer: Eine Delegation der russisch-orthodoxen Kirche und des katholischen Erzbistums der Gottesmutter von Moskau hat am 6. und 7. April den Libanon und Syrien besucht. Dabei stieß sie gemeinsame Initiativen an, koordinierte Hilfen und zeigte geschlossene Unterstützung für bedrängte Christen in Nahost. (rv)
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Brasilien: Kirche unterstützt Amtsenthebungsverfahren
Brasilien droht im Staatschaos zu versinken. Seit Wochen gehen zigtausende Menschen auf die Straße und demonstrieren gegen Präsidentin Dilma Rousseff. Korruption und Verschleierung wird der Politikerin vorgeworfen. Jetzt hat sich ein Ausschuss des Parlaments für ein Amtsenthebungsverfahren ausgesprochen. Wenn diese Entscheidung vom Senat bestätigt wird, verliert Brasilien seine Präsidentin. Ein notwendiger Schritt, da das Land im Chaos der Korruption versinkt, meinen die Bischöfe des Landes. Radio Vatikan sprach darüber mit Kardinal Odilo Scherer, Erzbischof von Sao Paolo.
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UNSER FILMTIPP:

A War
Während eines Afghanistan-Einsatzes will ein dänischer ISAF-Kommandant in einer Kampfsituation seine Soldaten schützen und ordnet das Bombardement eines Gebäudes an, in dem dann elf Frauen und Kinder umkommen. Dafür wird er in Dänemark vor Gericht gestellt. Vielschichtiges Kriegs- und Gerichtsdrama über die „Kollateralschäden“ des Krieges, das zwischen Kampfeinsatz und der in der Heimat zurückgelassenen Familie des Kommandanten wechselt und dabei Fragen nach Schuld, Recht und Gerechtigkeit aufwirft. Die Inszenierung stellt sorgsam entwickelte Standpunkte einander gegenüber, ohne selbst Partei zu nehmen, was die Dilemmata der Figuren sowie der Situation nachhaltig veranschaulicht. Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Sollte der Vatikan etwas verändern am Prozedere für die Auswahl und Ernennung von Bischöfen? Auch über dieses Thema hat sich Papst Franziskus in den letzten drei Tagen mit seinem Kardinalsrat ausgetauscht. Vatikansprecher Federico Lombardi nannte an diesem Mittwoch, dem letzten Sitzungstag, einige Details der insgesamt 14. Runde des sogenannten K-9. „Sie wissen ja alle, was der Papst über Bischöfe und zu Bischöfen sagt“, so der Jesuit Lombardi. Das verleitete eine italienische Nachrichtenagentur zu der Schlagzeile, Franziskus wolle „neue und weniger römische Kriterien für die Auswahl von Bischöfen“. Gesprochen wurde nach Auskunft Lombardis über den Platz mehrerer Kongregationen und Räte in der künftigen neuen „Apostolischen Konstitution“, also dem Grundgesetz des Heiligen Stuhls. (rv)
Am Mittwoch hat das Vatikan-Gericht die Anhörungen der Angeklagten im Vatileaks-2-Prozess fortgesetzt. Die Anhörung widmete sich laut Vatikan-Sprecher Federico Lombardi ausschließlich dem angeklagten italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi, anwesend waren aber auch die anderen Angeklagten, der spanische Geistliche und frühere Sekretär der vatikanischen Wirtschaftspräfektur Lucio Ángel Vallejo Balda, Francesca Immacolata Chaouqui, Nicola Maio, sowie der Journalist Emiliano Fittipaldi. Einige Anwälte forderten zudem die Einladung weiterer Zeugen. Die nächste Anhörung ist für den 26. April vorgesehen. (rv)

Europa

Deutschland
Der Historiker Lucian Hölscher wirbt für eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Reformation. Im Gedenkjahr 2017 könnten die Kirchen wechselseitige Wunden heilen, schreibt er in einem Gastbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“ vom Mittwoch. Dies könne geschehen durch die „Anerkennung des eigenen Unrechts“ und die Aufarbeitung von Vorurteilen zwischen den Konfessionen. Die Reformation sei „ein staatspolitisches Ereignis“ gewesen. Es sei „vermessen“, sie als „Geburtsstunde der modernen säkularen Gesellschaft zu feiern“. Hölscher plädiert dafür, im Gedenkjahr an die „gemeinsamen Grundlagen der reformatorischen Aufbrüche in allen Konfessionen“ zu erinnern, auch an „katholische Reformatoren wie Ignatius von Loyola. Protestantische Reformation und katholische Reform gehören zusammen, sie bilden nur verschiedene Seiten des einen reformatorischen Aufbruchs an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit“. (kna)

Italien
Nach der Schließung der Balkanroute nehmen immer mehr Flüchtlinge den gefährlichen Seeweg nach Europa auf sich. Nach Angaben der italienischen Küstenwache wurden alleine am Montag und Dienstag 4.000 Menschen in Booten aufgegriffen. Die Vereinten Nationen berichten, dass seit Anfang des Jahres bereits 20.000 Flüchtlinge versuchten, von Nordafrika aus über das Mittelmeer zu kommen. Griechenland zähle sogar 150.000, obwohl der Landweg von Griechenland nach Mitteleuropa dicht ist. (reuters)

Frankreich
Um gegen sexuellen Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen vorzugehen, hat die französische Bischofskonferenz am Dienstag umfangreiche Maßnahmen vorgestellt. Den Kern der Maßnahmen bildet eine neue „Kommission für Pädophilie“, die pastorale Angestellte schon in der Ausbildung über das Thema informieren und aufklären soll. Die Kommission will bereits dann die Arbeit aufnehmen, wenn die Justiz noch nicht aktiv geworden ist. Unterstützt wird die Kirche dabei von einer Expertenkommission aus Medizinern, Psychologen, Eltern und Richtern. In jedem französischen Bistum sollen zudem Kontaktstellen für Missbrauchsopfer eingerichtet werden, die auch anonym über das Internet zu erreichen sind. (afp)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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20.20 Uhr „Magazin“

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