RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.4.2016

Tagesmeldungen vom 14.4.2016

- Papstreise nach Lesbos: Flüchtlinge, Premier, Patriarch -
- „Der Papst fliegt nicht zufällig jetzt nach Lesbos“ -
- Amoris Laetitia: Weiter machen, mit Thema & Methode! -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPST AUF LESBOS:

Papstreise nach Lesbos: Flüchtlinge, Premier, Patriarch
Die Lesbos-Reise von Papst Franziskus ist nicht als Kritik an der EU und ihrer Flüchtlingspolitik zu verstehen. So charakterisiert Vatikansprecher Pater Federico Lombardi den kurzen Besuch von Papst Franziskus am Samstag auf der griechischen Insel. „Der Besuch ist ganz klar ein humanitärer und ein ökumenischer,“ sagte Lombardi bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Programms an diesem Donnerstag. Der Papst führe seine Visite gemeinsam mit dem Ehrenoberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche Patriarch Bartholomaios I. und dem griechisch-orthodoxen Erzbischof Griechenlands, Hieronymos, durch. (rv)
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Was Papst Franziskus über die Flüchtlingskrise denkt
Zur Frage der Flüchtlinge in Europa hat sich Papst Franziskus bereits einmal umfasssend geäußert: am 11. Januar 2016 beim Neujahrsempfang für die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten.

„Der Papst fliegt nicht zufällig gerade jetzt nach Lesbos“
„Diese Reise zeigt der ganzen Welt, dass die Migranten keine Zahlen sind, sondern Menschen“: Das sagt der katholische Pfarrer von Lesbos, Leo Kiskinis, zum bevorstehenden Papstbesuch. Franziskus werde auf Lesbos „dasselbe tun wie auf Lampedusa“, nämlich zeigen, dass die Flüchtlinge „Menschen sind, Träume haben, Namen tragen“. Und ja – natürlich sei die Reise auch ein politisches Signal. Diese Entscheidung, gerade nach Lesbos zu kommen und nicht in irgendeinen anderen Teil Griechenlands, könne kein Zufall sein. Gerade auf die Insel zu der die Migranten von der türkischen Seite aus aufbrächen und auf der die Einwohner eine Brüderlichkeit und Menschlichkeit unter Beweis gestellt hätten, wie man sie hier bisher nicht erlebt hätte, betont Kiskinis. (rv)
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Papstreise: Lage an griechischer Küste „nicht mehr friedlich“
Die Lage an der griechischen Küste ist nicht mehr friedlich, das Verhalten der Griechen gegenüber den Flüchtlingen habe sich nach dem EU-Abkommen mit der Türkei im März gewandelt. Mit diesen Worten beschreibt der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz Griechenlands, Bischof Frangiskos Papamanolis, gegenüber dem Osservatore Romano die Lage in seinem Land. Der Bischof erklärte, er könne die Situation aller Beteiligten nachvollziehen. Die griechische Regierung habe aufgrund der Finanzkrise kein Geld, die nötigen Maßnahmen zu finanzieren. (kna)
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EU: Vereinbarung mit der Türkei noch einmal bedenken
Eine humanitäre Geste von außerordentlicher Bedeutung: So bezeichnen die EU-Bischöfe den Papstbesuch auf der griechischen Insel Lesbos an diesem Samstag. Damit verbinden die in der Vereinigung COMECE zusammengeschlossenen Bischöfe auch die Aufforderung, noch einmal die Vereinbarungen der EU mit der Türkei in den Blick zu nehmen, „Wir möchten uns dafür einsetzen, dass die Menschenwürde, die Grundrechte - einschließlich des Rechts, Schutz zu suchen - die humane Behandlung, das Wohl des Kindes, das Gebot der Nicht-Zurückweisung sowie das Recht auf Familienleben unter allen Umständen beachtet werden“, so die Bischöfe in einer Aussendung. (pm)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Amoris Laetitia: Weiter machen, mit Thema und Methode!
Amoris Laetitia ist nicht nur ein Papier; als Abschluss eines synodalen Prozesses von über zwei Jahren ist es Impuls zum Weiterdenken und für neue Initiativen, inhaltlich genauso wie auf dem Weg der Synodalität. Diesen Eindruck haben zwei der deutschen Synodenteilnehmer 2015 bei der Lektüre gewonnen, Petra und Aloys Buch waren als Hörer, so genannte Uditores, im Oktober bei allen Beratungen im Plenum und auch in der deutschen Sprachgruppe dabei. Das Dokument, so wie es nun vorliege, gehe gut mit den Ergebnissen der Beratungen um. „Nach unserem Eindruck ist es sogar in ganz erheblichem Umfang ein Dokument, das unmittelbar die Beratungen aufnimmt“, sagt Aloys Buch. (rv)
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Alle unsere Berichte zum nachsynodalen Schreiben Amoris Laetitia finden Sie hier.

Papstmesse: Dem Geist Gottes nicht Widerstand leisten
Dem Heiligen Geist darf man keinen Widerstand leisten, auch nicht mit Verweis auf eine angebliche „Treue zum Gesetz“. Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnertag bei seiner Predigt während der Morgenmesse. Alle Lesungen der vergangenen Tage seien Geschichten der Verschlossenheit vor dem Heiligen Geist gewesen, wies der Papst auf die Liturgie hin. Und immer sei das mit genau dieser Begründung gerechtfertigt worden, mit den Buchstaben des Gesetzes. (rv)
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Syrien: Hilfswerk spricht von „Genozid an Christen"
Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ wird in Syrien immer weiter zurückgedrängt. Immer deutlicher wird aber auch das Ausmaß der Zerstörung. Auch christliche Stätten und Gläubige werden schwer in Mitleidenschaft gezogen. „Dort wo der sogenannte ‚Islamische Staat‘ aktiv ist, sind die Christen eine Zielscheibe. Da findet schon so etwas wie ein Genozid statt.“, meint Peter Humeniuk. Er ist Referent des kirchlichen Hilfswerkes ‚Kirche in Not‘ für den Dialog mit der russisch-orthodoxen Kirche. Eine Delegation des Hilfswerks hat sich kürzlich gemeinsam mit Vertretern der russisch-orthodoxen Kirche die Zerstörung vor Ort selbst angeschaut. (rv)
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NUNTII LATINI:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Ein „Ja“ zum Dienst in der Kirche muss überzeugt und mit Selbstlosigkeit gelebt werden. Das gab Papst Franziskus an diesem Donnerstag den Studenten und Mitarbeitern des Schottischen Priesterseminars in Rom, die er in Audienz empfing, mit auf den Weg. Der Papst erinnerte an die Märtyrer der Kirche, von ihnen könne man Überzeugung lernen. Der Papst betonte, dass die Kirche auch heute viele Märtyrer habe, „inmitten einer Kultur, die so oft dem Evangelium gegenüber feindlich eingestellt ist.“ (rv)

Vatikan/Italien
Trotz des Heiligen Jahres ist die Zahl der Rom-Besucher im ersten Quartal 2016 zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr kamen 3,5 Prozent weniger Besucher in die Ewige Stadt, teilte die Tourismusbehörde der Region Latium laut italienischen Medien mit. Insbesondere die Italiener verzichteten auf Besuche in ihre Hauptstadt; die Zahl der ausländischen Gäste sei um ein Prozent gestiegen. Als mögliche Ursachen nennt die Behörde Angst vor islamistischen Terroranschlägen, aber auch die angespannte Wirtschaftslage. Die Tourismusbranche ist laut den Berichten hart getroffen, zumal sie mit Blick auf einen erwarteten Besucherboom ihr Personal deutlich aufgestockt habe. (kna)

Vatikan/
Der demokratische US-Präsidentschaftsanwärter Bernie Sanders erhält bei seinem Besuch im Vatikan am Freitag keine Audienz beim Papst. Das berichtet der US-Pressedienst „Religion News Service“ unter Berufung auf eine nicht näher identifizierte Quelle im Vatikan. Allerdings lasse sich nicht ganz ausschließen, dass Franziskus in letzter Minute seine Pläne ändere. Seit die Nachricht von der Einladung des demokratischen Präsidentschaftsanwärter die Runde machte, wird in den USA darüber spekuliert, warum Sanders eine Einladung zu einer Akademietagung erhielt und Clinton nicht. Vatikansprecher Federico Lombardi schloss aus, dass Franziskus die Einladung veranlasst haben könnte. (kna)

Europa

Deutschland
Der Vertreter der katholischen Priesterausbilder in Deutschland, Hartmut Niehues, fordert neue Wege in Seelsorge und Priesterausbildung. „Das System, wie es bisher besteht, ist am Ende", sagte der Vorsitzende der Deutschen Regentenkonferenz im Interview der Bistumszeitung „Kirche+Leben" in Münster. Das gelte für die Ebene der Gemeinden, die Strukturen darüber sowie für die Priesterausbildung. Bei den Priesteramtskandidaten sei die katholische Kirche in Deutschland „quasi an der Nulllinie" angekommen, so der Geistliche anlässlich des Weltgebetstags um Geistliche Berufe am Sonntag. (kna)
Kardinal Christoph Schönborn eröffnet am 1. Mai die diesjährige Wallfahrtszeit in Kevelaer. Mit drei symbolischen Hammerschlägen und den auf Deutsch, Latein und Niederländisch gesprochenen Worten „Öffnet die Tore eures Herzens Christus, dem Erlöser" wird der Erzbischof von Wien das Pilgerportal der Marienbasilika öffnen, kündigte die Wallfahrtsleitung in Kevelaer an. Kevelaer ist nach dem bayerischen Altötting der größte katholische Wallfahrtsort in Deutschland. (kap)
Für eine zukunftsfähige Lösung der Flüchtlingsfrage bedarf es nach Auffassung des Trierer Bischofs Stephan Ackermann legaler Zugangswege nach Europa. Dann brauchten Menschen nicht unter dem Vorwand der Asylsuche nach Europa zu kommen, und es ließen sich Regelungen finden, die praktikabel und menschenwürdig zugleich seien, betonte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax am Donnerstag in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur in Trier. (kna)
Die Debatte über einen Unions-Vorschlag für eine „Deutschpflicht“ in Moscheen hält an. So will sich die Türkische Gemeinde in Deutschland die Sprache in Moscheen nicht vorschreiben lassen. „Deutsch für Predigten in Moscheen festzulegen, ist ein Eingriff in die freie Religionsausübung. In katholischen Kirchen wird ja auch noch Latein gesprochen“, sagte der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Gökay Sofuoglu, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Und weiter: „Das Grundgesetz garantiert die Religionsfreiheit. Es ist verfassungswidrig, für eine einzelne Religion ein Gesetz zu erlassen.“ (kna)

Deutschland/Brasilien
Erwin Kräutler, langjähriger Bischof der brasilianischen Amazonasdiözese Xingu, erhält den mit 15.000 Euro dotierten „Memminger Freiheitspreis 1525". Das gab Oberbürgermeister Ivo Holzinger am Donnerstag in Memmingen bekannt. Der aus Vorarlberg stammende Kräutler gilt als einer der wichtigsten Kämpfer für die Rechte indigener Völker in Lateinamerika sowie für den Schutz des Regenwaldes. Er nimmt die Auszeichnung am 25. September entgegen. Der Memminger Freiheitspreis erinnert an die im März 1525 von der Kramerzunft der damaligen Reichsstadt abgefassten „Zwölf Bauernartikel". Sie gelten als erste demokratische Verfassungsurkunde auf deutschem Boden. (kap)

Österreich
Deutliche Kritik an den Plänen zur Verschärfung des Asylrechts hat die Katholische Aktion Österreich geäußert. Die Regierung habe „zu einem Schulterschluss der Unmenschlichkeit" gefunden und beschließe im Eiltempo wie zuvor beim Fortpflanzungsmedizingesetz ein Gesetz, „das in Österreich verbürgte Grundrechte aushebelt", warnte KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer am Donnerstag in einer Aussendung. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
In den anderen Top Ten: Die Bibel ist in den USA erstmals unter den zehn am häufigsten beanstandeten Büchern gelandet. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Statistik der US-Bibliothekars-Vereinigung „American Library Association" landete sie auf dem sechsten Platz. 2015 gab es demnach 275 schriftliche Beschwerden über die Bibel. Beanstandet würden vor allem Gewalt und Sexualität. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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20.20 Uhr „Magazin“

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