RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 17.4.2016

Tagesmeldungen vom 17.4.2016

Lesbos: „Ich habe so viel Schmerz gesehen“ -
Pressekonferenz: Amoris Laetitia und Flüchtlingskrise -
- Pax Christi: Gerechter Frieden, nicht gerechter Krieg -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Maximilian I. Cappabianca OP
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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RÜCKBLICK AUF LESBOS-BESUCH:

Lesbos: „Ich habe so viel Schmerz gesehen“
Franziskus hat an diesem Sonntag seine Reise nach Lesbos Revue passieren lassen. Er dankte allen, die ihm mit ihrem Gebet begleitet hätten und erinnerte an die „Ökumene der Liebe“, die sich darin zeige, dass er die Reise zusammen mit dem Ökumenischen Patriarchen Batholomaios und dem orthodoxen Erzbischof von Athen Hieronymos unternommen habe. Mit nachdenklichen Worten ("Ich habe so viel Schmmerz gesehen!") berichtete er von seinen Begegnungen mit Flüchtlingskindern, die den Tod ihrer eigenen Eltern und Freunde miterlebt hätten und von einem muslimischen Flüchtling, der mit einer Christin verheiratet gewesen ist. Terroristen hätten diese Frau ermordet, weil sie Christus nicht abschwören und ihren Glauben nicht aufgeben wollte. „Eine Märtyrerin!“, so der Papst. Der Mann habe bitterlich geweint… (rv)
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Fliegende Pressekonferenz: Rückkehr aus Lesbos
EU-Flüchtlingspolitik, Amoris Laetitiae, Bernie Sanders: Das waren die Themen, zu denen Papst Franziskus auf dem Rückflug von Lesbos nach Rom am Samstagnachmittag den mitreisenden Journalisten Rede und Antwort stand. Der Papst war dabei noch spürbar unter dem Eindruck seines Besuchs im Flüchtlingslager Moira auf Lesbos: Er hätte „weinen können“ über die dort erlebten Begegnungen. Der Papst zeigte den Reportern Bilder, die Kinder gemalt und ihm überreicht hatten: „Was wollen die Kinder? Frieden. Denn sie leiden.“ Auf die zwölf mitreisenden syrischen Flüchtlinge angesprochen versicherte der Papst, das sei „eine rein humanitäre Sache“, damit verbinde sich „keinerlei politische Spekulation“. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Priesterweihe durch den Papst: Lebt, was ihr lehrt!
Papst Franziskus hat am Sonntag elf Diakone zu Priestern geweiht. Die Priesterweihe der neun Diözesan- und zwei Ordensgeistlichen fand am „Weltgebetstag für die Geistlichen Berufe" im Petersdom statt. „Gebt allen das Wort Gottes weiter, jenes Wort, das ihr selber mit Freude empfangen habt. Seid eurer eigenen Geschichte eingedenk, wie euch das Wort Gottes durch die Mutter, die Großmutter, die Katecheten und die ganze Kirche weitergeben worden ist. Lest und betrachtet eifrig das Wort des Herrn, um das zu glauben, was ihr gelesen habt, das zu lehren, was ihr im Glauben ergriffen habt, und das zu leben, was ihr gelehrt habt,“ so Papst Franziskus in seiner Predigt. Außerdem rief er die neuen Geistlichen eindringlich auf, barmherzig zu sein. Sie seien ausgewählt, um den Menschen zu dienen und für sie da zu sein. (rv)
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Mittagsgebet: „Wir brauchen keine Angst zu haben!“
Nichts und niemand kann die Gläubigen der Hand Jesu entreißen, weil niemand dessen Liebe besiegen könne. Mit dieser Ermutigung beschloss Franziskus die Kurzkatechese zum Mittagesgebet an diesem Sonntag. Ausgehend vom biblischen Bild von den Schafen, die auf ihren Hirten hören, entwickelte der Papst in seiner Ansprache auf dem Petersplatz ein Modell von Jüngerschaft, bei dem das Hören auf Jesus der Kern des Glaubens ist. „Kein oberflächliches Hören, sondern eines bei dem man einander wirklich kennt und das zu einer großherzigen Nachfolge führt. Ein Hören nicht nur mit dem Ohr, sondern mit dem Herzen.“ Das Bild vom Hirten und der Herde bezeichne die enge Beziehung, die Jesus mit jedem einzelnen Gläubigen haben wolle, so der Papst. (rv)
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Weltgebetstag: „Mutter der Berufungen“
Die Kirche begeht an diesem Sonntag den Weltgebetstag um geistliche Berufungen, bereits am zweiten Adventssonntag hatte der Vatikan ein Schreiben des Papstes zu diesem Anlass veröffentlicht, an das wir hier noch einmal erinnern wollen. (rv)

Die Woche im Vatikan
Nach einer ereignisreichen Woche mit der Papstreise nach Lesbos wird die kommende Woche wieder etwas ruhiger: Das Programm von Papst Franziskus für die kommenden Tage finden Sie hier.

Gerechter Frieden, nicht gerechter Krieg
Boko Haram, Islamischer Staat, Bürgerkrieg in Syrien und im Irak. Was Papst Franziskus als „Weltkrieg in Etappen“ bezeichnet, ist ein komplexes Gemisch aus Kriegsschauplätzen und –parteien, wo es selten nur zwei Gegner oder klare Fronten gibt. Angesichts dieser Krisen fordert die katholische Friedensbewegung Pax Christi einen Paradigmenwechsel. Denn die katholische Kirche hat in ihrem Katechismus das Prinzip vom „gerechten Krieg“ festgeschrieben. Bei einer Konferenz diese Woche im Vatikan kamen die Teilnehmer zu dem Schluss, dass man viel eher von „gerechtem Frieden“ sprechen müsste. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Für eine positivere Sicht auf die letzte Lebensphase sprechen sich die christlichen Kirchen in Deutschland aus. Bei einem ökumenischen Festgottesdienst zum Abschluss der „Woche für das Leben“  in Nürtingen bemängelte der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, dass in der Gesellschaft alt sein oft als Makel gelte: Alterung werde als Abstieg, Erstarrung und Vergreisung gebrandmarkt.  Landesbischof Frank Otfried July äußerte den Wunsch dass die Generationen sich aufeinander verlassen können. Die ökumenische Aktion, „Woche für das Leben“ endete am 16. April 2016. Sie stand unter dem Motto „Alter in Würde“. (pm)

Österreich
Der Wiener Erzbischof hat bei einer Gedenkfeier für Nicolaus Harnoncourt an das tiefe Wissen der großen Musiker über den Tod und über die Notwendigkeit eines inneren Friedens mit dem irdischen Lebensende erinnert. Wie Mozart habe Harnoncourt viel über die „Ars moriendi“ gewusst, und er habe dies vermitteln können, so Kardinal Christoph Schönborn bei der Feier im Musikverein Wien. Diese „Kunst des Sterbens“ sei für den modernen Menschen etwas völlig Fremdes, bedauerte der Kardinal. Der Dirigent und Aufführungspionier Nikolaus Harnoncourt war am 5. März im Alter von 86 Jahren in St. Georgen im Attergau gestorben. (kap)

Polen
Mehr als 30.000 Menschen haben am Samstag bei einem Gottesdienst in Posen (Poznan) der Christianisierung Polens vor 1.050 Jahren gedacht. Die Messe im Fußballstadion der westpolnischen Stadt leitete der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Parolin, die Nummer zwei des Vatikan, bezeichnete die Taufe des Fürsten Mieszko I. 966 als „Durchbruch“ für die polnische Nation. Die katholische Kirche müsse ihre Missionsaufgabe neu entdecken, sonst drohe eine Schwächung des Christentums. Neben dem Altar waren Reliquien der Heiligen und Seligen aller polnischen Diözesen ausgestellt. (kap)
Polens katholische Bischöfe haben zur Solidarität mit Flüchtlingen aufgerufen. Sie sollten angesichts der Flüchtlingskrise in Europa im Geist des Evangeliums mit Offenheit behandelt und ihre Würde respektiert werden, heißt es in der am Wochenende veröffentlichten Abschlusserklärung der Vollversammlung der Bischofskonferenz, an der auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin teilgenommen hatte. Die Hauptinitiative und die Verantwortung für die Akzeptanz von Asylbewerbern müsse bei der Regierung liegen, die für die Sicherheit und die Versorgung der Flüchtlinge verantwortlich sei. (kna)

Amerika

Ecuador
Nach dem schweren Erdbeben in Ecuador stellt Caritas international 100.000 Euro für die Soforthilfe bereit. Das Geld steht unter anderem für die Versorgung der Erdbebenopfer mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Notunterkünften zur Verfügung. Auch Papst Franziskus gedachte der Erdbebenopfer in Ecuador. "Die Hilfe Gottes und der Mitmenschen möge ihnen Kraft und Unterstützung geben", sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag. Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,8 erschütterte in der Nacht auf Sonntag das Land. (pm)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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