RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.4.2016

Tagesmeldungen vom 21.4.2016

- Papst: Migration ist vor allem „Reichtum und Ressource" -
- Vatikan fürchtet Niederlage für Zweistaatenlösung -
- 90 Jahre Queen Elisabeth: Der Papst und die Queen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPST FRANZISKUS:

Papst: Bei allen Problemen ist Migration „Reichtum und Ressource"
Das Phänomen der Migration hat heute „kritische Aspekte“ erreicht, die „mit organischer und weitblickender Politik“ angegangen werden müssen. Das hat Papst Franziskus am Donnerstag einer großen Gruppe italienischer Caritas-Funktionäre und Freiwilligen gesagt, die ihn im Vatikan zur Audienz besuchten. „Ich möchte euch dazu auffordern, in eurem Engagement für eingewanderte Menschen fortzufahren“, sagte Franziskus und erinnerte neuerlich daran, dass Migration trotz aller Schwierigkeiten „ein Reichtum und eine Ressource“ darstellt. (rv)
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Papstmesse: „Sich erinnern an Gottes Weg mit uns“
Der Glaube ist kein Schatz, den man in eine Truhe sperren kann, sondern ein Weg: Das betont Papst Franziskus immer wieder. „Vorwärtsgehen“ ist deswegen eine seiner häufigsten Vokabeln. An diesem Donnerstag allerdings hat er klargestellt, dass man auf diesem Weg immer wieder auch mal innehalten sollte – und zwar, um sich an all die „guten Dinge“ zu erinnern, die Gott uns im Mitgehen erleben lässt. Der Papst ging in der Predigt seiner Frühmesse von der Lesung in der Apostelgeschichte aus, in der Paulus in der Synagoge von Antiochia auftritt. Franziskus machte darauf aufmerksam, dass die Rede des Paulus eine zutiefst „geschichtliche“ ist. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Vatikan fürchtet Niederlage für Zweistaatenlösung Israel-Palästina
Der Vatikan fürchtet eine Niederlage für die sogenannte Zweistaatenlösung im Heiligen Land und damit ein Scheitern des Friedensprozesses im Nahost-Konflikt. Diese Sorge hat Erzbischof Bernardito Auza formuliert, der permanente Beobachter des Heiligen Stuhles bei den Vereinten Nationen in New York. Die päpstliche Diplomatie favorisiert seit Langem die Gründung eines Staates Palästina neben dem Staat Israel. Im jahrzehntelangen Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern sieht der Vatikan eines der Kernprobleme für die Instabilität im Nahen und Mittleren Osten insgesamt. „Der Heilige Stuhl glaubt fest daran, dass die Zweistaatenlösung die besten Aussichten auf ein Friedensabkommen hat“, so Erzbischof Auza. (rv)
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90 Jahre Queen Elisabeth: Eine historische Aufnahme
Das Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche wird 90: Ja doch, wir meinen Queen Elisabeth II. Nicht alle wissen, dass die britische Staatschefin auch – zumindest nominell – an der Spitze einer Weltkirche steht. Dass zwischen der katholischen und der anglikanischen Kirche 300 Jahre nach dem Bruch wieder eine positive Entwicklung eingesetzt hat, ist zu weiten Teilen auch der Queen zu verdanken. Schon als Thronfolgerin reiste sie 1951 in den Vatikan, und seither hat sie den Gesprächsfaden zu den Päpsten nie abreißen lassen. Aldo Parmeggiani mit einer historischen Momentaufnahme von der Begegnung Elisabeths mit Benedikt XVI. vor knapp sechs Jahren in Schottland. Am Sonntagabend können Sie die gesamte Sendung hören.
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UNSER KULTURTIPP:

Stück Heimat für Deutsche in Rom
Das schlagende Herz der Weltkirche. Das sagt man gerne über Rom. Die ewige Stadt ist gerade im Heiligen Jahr ein Anlaufpunkt für viele Pilger aus aller Welt, darunter auch viele Deutsche. Was macht man aber, wenn man in Rom angekommen ist, zum Gottesdienst will, aber kein Italienisch kann? Dafür gibt es in Rom schon seit Jahrhunderten eine Anlaufstelle: Die deutsche Nationalkirche Santa Maria dell’anima. Renardo Schlegelmilch hat sie besucht. (rv)
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NUNTII LATINI
UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat den römischen Juden zu Pessach gratuliert. Das Fest erinnere daran, dass „der Allmächtige sein geliebtes Volk aus der Sklaverei befreit und ins Gelobte Land geführt“ habe, heißt es in einer Botschaft an die jüdische Gemeinde, die der Vatikan an diesem Donnerstag veröffentlichte. „Auch heute möge Er Sie mit der Fülle seines Segens begleiten, Ihre Gemeinde schützen und in seiner Barmherzigkeit jedem den Frieden schenken.“ Franziskus erinnerte auch an seinen Besuch in der römischen Synagoge am 17. Januar. Abschließend bat er die jüdischen Gemeindemitglieder Roms um ihr Gebet für sich und versicherte seinerseits sein Gebet für die Juden. (rv)
Die Vatikanzeitung L´Osservatore Romano kommt zurück auf das Thema der sogenannten Laienpredigt. Im März hatten einige diesbezügliche Artikel der monatlichen Osservatore-Frauenbeilage „Donne Chiesa Mondo“ für Debatten gesorgt. Einer der Autoren, der italienische Theologe und Gründer der ökumenischen Ordensgemeinschaft „Comunita di Bose“, Enzo Bianchi schreibt nun, die Artikel hätten nicht beabsichtigt, der derzeitigen Regelung zu widersprechen. Vielmehr habe man die Frage gewagt, ob die theologische Forschung und die Anordnungen der Kirche zukünftig zu Positionen kommen könnten, die es erlauben, die Predigt unter bestimmten Umständen Laien anzuvertrauen. (or)
Eine Gruppe katholischer Theologen, Bischöfe, Priester und Ordensfrauen hat die römische Glaubenskongregation zu mehr Transparenz aufgefordert. Unter anderem sollte die Behörde in Zukunft „anonyme Denunziationen“ ignorieren, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben. Außerdem sollten alle, deren Schriften untersucht werden, erfahren, was ihnen genau vorgeworfen wird und wer die Untersuchungen leitet. Außerdem dürften nicht dieselben Personen Ankläger, Untersucher und Richter sein. Die 15 Unterzeichner kommen aus Australien, den USA, Irland oder Spanien und sind nach eigenen Angaben mit ihren Werken von der Glaubenskongregation beanstandet worden. (kna/rv)

Vatikan/Deutschland
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, will an diesem Donnerstag zu einem Treffen mit Papst Franziskus in den Vatikan kommen. Es wäre die erste Begegnung zwischen den beiden. Er wolle mit dem Kirchenoberhaupt auch über das Reformationsgedenken 2017 sprechen, hatte Bedford-Strohm im Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ angekündigt. Es habe ihn beeindruckt, wie deutlich der Papst „die Wunden der Trennung und Spaltung unserer Kirchen“ benannt habe. (kna)

Vatikan/Albanien
Papst Franziskus hat nach der Generalaudienz auf dem Petersplatz einen über Jahrzehnte inhaftierten albanischen Priester persönlich begrüßt. Sichtlich bewegt und mit einem Handkuss empfing der Papst den 85-jährigen Ernest Simoni, den das kommunistische Regime von 1963 bis 1990 wegen seines Glaubens eingesperrt hatte. Während seiner Haftzeit wurde der Priester gefoltert und musste Zwangsarbeit verrichten. Es war bereits die zweite Begegnung des Papstes mit Simoni. Bei seinem Albanien-Besuch im September 2014 hatte Franziskus den Priester schon einmal getroffen und ihm damals ebenfalls als Zeichen der Anerkennung die Hand geküsst. (kna)

Europa

Schweiz
Die Auswertung der Umfrage zu einem möglichen „Bistum Zürich“ wird aufgrund der hohen Teilnahme länger dauern als geplant. Das gab der Sprecher des Bistums Chur am Donnerstag bekannt. Bischof Vitus Huonder werde die Ergebnisse und allfällige nächste Schritte erst Ende Mai bekanntgeben können. Der Bischof hatte die Umfrage bei seinen rund 900 diözesanen Mitarbeitern gestartet, um zu erfahren, ob sie die Gründung einer von Chur abgespaltenen neuen Diözese Zürich befürworten würden. Huonder selbst nehme in der Frage „eine neutrale Haltung“ ein, hieß es vonseiten des Churer Bistumssprechers. (pm/rv)

Türkei
Der türkische Staat will zurückerstattete Kirchengüter vom Orthodoxen Patriarchat in Istanbul wiederhaben. Die Behörden in Ankara hätten eine entsprechende Klage angestrengt, meldete der vatikanische Pressedienst Fides unter Berufung auf eigene Quellen in der Türkei. Bei der versuchten Neu-Enteignung geht es demnach um rund 40 Hektar Land im Bezirk Goksu am Bosporus und um ein weiteres Grundstück auf der Insel Chalki neben dem orthodoxen Priesterseminar, das seit 1971 zwangsweise geschlossen ist. Nach Darstellung des Pressedienstes handelt es sich um einen von zahlreichen Versuchen, auf gerichtlichem und behördlichem Weg Einschränkungen gegen das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel durchzusetzen. (kap)

Asien

Pakistan
Es wird nicht leicht sein, im Fall des Lynchmordes an einem christlichen Ehepaar vom November 2014 Gerechtigkeit zu erhalten. Diese Einschätzung äußerte einer der drei Anwälte der KIägerseite,  Sardar Mushtaq Gill, gegenüber dem vatikanischen Fidesdienst. Die Angeklagten hätten sogar im Gerichtssaal Zeugen bedroht, um sie einzuschüchtern. Einige der Angeklagten hätten allerdings auch Reue gezeigt. Ein aufgebrachter Mob von Muslimen hatte das aus armen Verhältnissen stammende christliche Ehepaar Shshzaz Masih und Shama Bibi totgeprügelt, weil dieses Gerüchten zufolge Seiten des Koran verbrannt haben soll. (fides)

China
Die Frau eines evangelischen Untergrundpfarrers ist gemeinsam mit ihrem Mann von Bauleuten lebendig begraben worden. Die beiden hatten versucht ihre Kirche vor dem Abriss zu bewahren. Ihr Ehemann schaffte es noch sich frei zu graben, die Frau hingegen kam ums Leben. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Henan. Die Polizei hat im Anschluss Ermittlungen gegen die Abrissfirma eigenleitet und zwei Bauarbeiter festgenommen, will sich jedoch nicht zu Einzelheiten äußern. Nach Angaben von China Aid,  einer Nichtregierungsorganisation, sollen Pfarrer Li Jiangong und seine Frau Ding Cuimei versucht haben, einen von der Regierung geschickten Abrissbagger aufzuhalten. (asianews)

Armenien
Armenier in aller Welt begehen am kommenden Sonntag, den 24. April, den 101. Jahrestag des Völkermordes im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs. Zudem bereitet sich Armenien auf den Papstbesuch von 24. bis 26. Juni vor. Franziskus hatte beim Armeniergedenken im Vatikan vor einem Jahr dem Katholikos-Patriarchen Karekin II. Nersissian einen Besuch in seinem Land versprochen. Die christlichen Armenier fordern seit Jahrzehnten die Anerkennung dieses Völkermordes durch die Türkei, dessen Historizität Ankara bis heute in Abrede stellt. Franziskus hatte beim Gottesdienst für die Armenier in Anlehnung an Papst Johannes Paul II. wörtlich von „Völkermord“ gesprochen. (kap)

Philippinen
Die Lebenssituation von Bauern in den südlichen Philippinen bleibt weiter dramatisch angespannt. Eine Dürre in Folge des Sturmtiefs El Niño hatte große Teile der Ernten vernichtet. „Die Verteilung von Lebensmitteln läuft zu langsam an, die Spannungen zwischen den Bauern nehmen zu. Und bis jetzt ist zudem auch kein Ende der Dürre in Sicht,“ sagt Peter Geremia, Missionar im Bistum Kidapawan. „In vielen Regionen sind die Vorräte längst aufgebraucht.“ Bei Massenprotesten der Bauern Anfang April waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Die Proteste haben nun auch die Aufmerksamkeit der Regierung auf das Dürreproblem gelenkt. (asianews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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20.20 Uhr „Magazin“

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