RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.4.2016

Tagesmeldungen vom 22.4.2016

Österreich: „Zaun auf Kirchengrund wäre pervers“ -
- Ökumene: Bedford-Strohm besucht den Papst -
Türkei: Enteignungen seit über 80 Jahren-
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Pia Dyckmans
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Österreich: „Zaun auf kirchlichem Boden wäre pervers“
Es ist widersprüchlich, heute Anti-Migrations-Zäune auf kirchlichen Grundstücken zuzulassen, nachdem die Diözese Eisenstadt in Österreich im vergangen Jahr so viele Flüchtlinge aufgenommen hat. Das sagt der Sprecher der Diözese über die aktuellen Maßnahmen an der Grenze zu Ungarn. Am Donnerstag untersagte Bischof Ägidius Zsifkovics - übrigens der Flüchtlingsbeauftragte der EU-Bischofskonferenz COMECE - die Errichtung eines Grenzzauns auf den Grundstücken seiner Diözese. Der von der Polizei geplante, mehrere Kilometer lange Zaun wird deshalb eine Lücke aufweisen. (rv)
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Österreich: Bischöfe lehnen Asylverschärfungen ab
Mit einem klaren Nein reagiert die katholische Kirche in Österreich auf die geplanten Verschärfungen im Asylrecht. So kritisiert die Bischofskonferenz, dass im angestrebten Gesetzesentwurf das bestehende Recht auf Asyl „maßgeblich einschränkt" wird. Die geplante Weigerung österreichischer Beamter, Asylanträge anzunehmen und zu bearbeiten, würde einen „nicht akzeptablen Eingriff in die Grundrechte betroffener Menschen auf Asyl bedeuten", heißt es in der Stellungnahme. (kap)
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Ökumene: Bedford-Strohm besucht den Papst
Papst Franziskus hat am Donnerstagabend erstmals den neuen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland getroffen, den bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Im vergangenen November hatte der Papst einen Gottesdienst in der deutschen evangelischen Kirche in Rom gefeiert, und im Gespräch mit dem Gast aus Deutschland sagte er: „Redet miteinander, redet mit Christus, und schreitet mutig voran!“ Bedford-Strohm: „Der Papst hat ein gutes und wichtiges Wort gebraucht. Er hat gesagt, wir sind gemeinsam auf dem Weg.“ (rv)
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Türkei: Enteignungen seit über 80 Jahren
Die Aktionen vom türkischen Präsidenten Erdogan scheinen sich zu überschlagen. Erst die Anklage gegen den deutschen Satiriker Böhmermann, dann die Festsetzung eines ARD-Korrespondenten, und jetzt enteignete Ankara ein christliches Kloster auf der Insel Chalki bei Istanbul. Nun wird beobachtet, ob sich der Ton gegenüber Christen verschärft. Der Theologe Timo Güzelmansur, Geschäftsführer der christlich-islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle in Frankfurt, gibt im Interview mit dem Kölner Domradio Entwarnung. (dr)
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Papstmesse: Verkündigung, Fürbitte, Hoffnung
Vor genau 43 Jahren legte ein junger Jesuit in Argentinien seine Ordensgelübde ab. Heute ist er Papst. In der Predigt bei seiner Frühmesse am Jahrestag beschäftigte sich „Padre Jorge“ alias Papst Franziskus in bester jesuitischer Tradition mit drei Kernpunkten: Verkündigung, Fürbitte, Hoffnung. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers ausgesetzt. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi nach Angaben der Agentur reuters. Der Vatikan wolle „mehr Kontrolle über gewisse Aspekte des Vertrags“ mit den Wirtschaftsprüfern erlangen, fügte er hinzu, ohne Details zu nennen. Lombardi reagierte damit auf Berichte, wonach der Grund für die Suspension ein Vertragsabschluss durch Kardinal George Pell war, der allerdings für die Beauftragung eines Wirtschaftsprüfers nicht zuständig sei. Pell, Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats, zeigte sich seinerseits „überrascht“ über die Maßnahme, gab sich aber in einer Mitteilung zugleich sicher, die von ihm beauftragten Wirtschaftsprüfer würden „nach der Diskussion und Abklärung einiger Themen“ in Kürze ihre Arbeit im Vatikan wieder aufnehmen. (reuters)
Nach dem Tod des US-Musikers Prince herrscht offenbar auch im Vatikan Betroffenheit. Der Präsident des Päpstlichen Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, twitterte am Freitagmorgen ein Zitat des Künstlers: „Manchmal, manchmal wünschte ich, das Leben würde niemals enden/All die guten Dinge, so sagt man, dauern nicht an“. Prince passte zeitlebens in kein Klischee und galt als komplexe Gestalt. Er war Anhänger der „Zeugen Jehovas“, äußerte aber öfters große Anerkennung für den Papst und nahm neben schlüpfrigen Songs auch religiöse wie „The Cross“ auf. (kna)

Europa

Deutschland
Die vom Papst ernannten „Missionare der Barmherzigkeit“ könnten sich nach einem Vorschlag des Augsburger Bischofs Konrad Zdarsa künftig um die mögliche Kommunionzulassung für wiederverheiratete Geschiedene kümmern. Es gehe um jene Fälle, bei denen man viel zuhören und pastoral begleiten müsse, „um das Heil der Seelen im Hinblick auf den Empfang der Sakramente zu gewährleisten“, sagte er in Augsburg dem Sender katholisch1.tv. Nach Zdardas Vorstellung könnten die Missionare der Barmherzigkeit zur Dauereinrichtung werden. Der Bischof warb zugleich für einen differenzierten Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. „Die Situationen der Menschen sind niemals gleich“, man müsse sich jeden Fall anhören und anschauen. (kna)

Österreich
Das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, besucht am Wochenende Österreich. Einzige Station der zweitägigen Kurzvisite des 76-jährigen Kirchenführers ist Wien. Bartholomaios soll am Samstagabend in der österreichischen Bundeshauptstadt eintreffen. Am Sonntagvormittag wird er in der Wiener Innenstadt die älteste orthodoxe Kirche Österreichs nach deren Renovierung feierlich wiedereröffnen und die orthodoxe Palmsonntags-Liturgie feiern. Im Rahmen des Besuchs sind zudem private Begegnungen mit Kardinal Christoph Schönborn und Bundespräsident Heinz Fischer vorgesehen. Noch am Sonntag wird der Patriarch nach Istanbul zurückreisen. (kap)

Ukraine
Die katholische Kirche in der Ukraine bereitet sich auf die Verteilung der von Papst Franziskus ausgerufenen Sonderkollekte für das Bürgerkriegsland vor. Mindestens 1,5 Millionen Menschen sollten von der Spende am kommenden Sonntag profitieren, sagte der griechisch-katholische Bischof Borys Gudziak am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur in Rom. Dabei solle die Religionszugehörigkeit der Bedürftigen keine Rolle spielen, so der Bischof. In den Kampfgebieten in der Ostukraine fehlt es nach seinen Worte vor allem an Medikamenten, Lebensmitteln und Kleidung. Hinzu komme die Not der Binnenflüchtlinge im Land. „Es handelt sich um die größte humanitäre Krise in der Ukraine seit dem Zweiten Weltkrieg.“ (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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20.20 Uhr „Magazin“

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· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

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