RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.4.2016

Tagesmeldungen vom 24.4.2016

- Papst an Jugend: „Glück ist keine Handy-App“ -
- Franziskus erinnert an entführte Kleriker in Syrien -
- Woelki gegen AfD: Religionsfreiheit in Gefahr -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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JUBILÄUM DER JUGEND:

Rund 70.000 Mädchen und Jungen zwischen 13 und 16 Jahren aus der ganzen Welt nahmen am Wochenende am Jubiläum der Jugend in Rom teil. Am Samstagabend trafen sie sich im römischen Olympiastadion, um gemeinsam zu beten und feiern. Am Sonntag nahmen sie an dem Gottesdienst auf dem Petersplatz teil, an der Papst Franziskus Hauptzelebrant war. (rv)

Papst-Videobotschaft an die Jugend: Jesus als Empfangsnetz
„Ohne Jesus gibt es keinen Empfangsnetz für den Glauben!“ Mit dieser Metapher erläuterte der Papst, weshalb es sich lohnt, zu beten. Franziskus richtete diese Worte in einer Videobotschaft an die Teilnehmer des „Jubiläums der Jugend“, die am Samstagabend im römischen Olympiastadion an einem Fest und Konzert teilnahmen. „Es gibt Orte, wo ein Handy, kein Netz anzeigt… Erinnert euch daran: wenn in eurem Leben Jesus fehlt, dann ist es genauso wie mit dem fehlenden Handy-Empfang“, so der Papst. Deshalb empfahl er, sich immer dorthin zu begeben, wo dieser „Glaubensnetz“ angezeigt wird. (rv)
Hier mehr in Text, Ton und Video

Papst an Jugendliche: „Liebe bedeutet Schenken“
Die Liebe ist die Identitätskarte eines jeden Christen, so der Papst in seiner Predigt in der Heiligen Messe des Jubiläums der Jugendlichen am Sonntag auf dem Petersplatz. Vor den rund 70.000 jungen Teilnehmer dieses Ereignis im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit ging der Papst auf die Bedeutung der Liebe ein. Zu lieben bedeute zu schenken und dies sei eine konkrete Geste, sonst handele es sich um eine abstrakte Handlung, die mehr mit einer Telenovela als mit Liebe zu tun habe. „Euer Glück hat keinen Preis und wird nicht gehandelt“, so der Papst. „Es ist keine App, die auf das Handy heruntergeladen wird.“ (rv)
Hier mehr in Text und Ton
Hier die Predigt im Wortlaut

Papst beim Regina Coeli: „Beten wir für die Entführten!“
Beim Mittagsgebet an diesem Sonntag rief der Papst die Jugendlichen auf, für alle jene Christen zu beten, die in Syrien und anderenorts entführt sind. Er appellierte an die Entführer, die christlichen Geiseln freizulassen. „Der barmherzige Gott möge die Herzen der Entführer berühren und unseren Brüdern die Freiheit schenken, damit sie wieder zu ihrer Gemeinschaft zurückkehren können. Ich lade deshalb alle ein, für diese Entführten zu beten, ohne dass wir all jene auf der Welt vergessen, die ebenfalls entführt sind.“ (rv)
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Eindrücke von dem Jubiläum der Jugend
Bereits um sechs Uhr morgens finden sich die ersten Pilgergruppen auf dem Petersplatz ein. Ihre Gebete und Gesänge schallen über den gesamten Platz und die anliegenden Straßen. 70.000 von ihnen werden in den kommenden Stunden erwartet, um mit dem Papst die Messe zu feiern. Viele Italienische, französische und spanische Flaggen sieht man auf dem Platz, deutsche Pilger sind kaum unter den Jugendlichen. Um sich die Zeit zu vertreiben singen die Mädchen und Jungen immer wieder Lieder aus ihren Heimatländern… (rv)
Hier mehr von Renardo Schlegelmilch

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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Kardinal Koch: Päpste haben gleiches Ökumene-Ziel
Übereinstimmung über das Ziel der Ökumene – bei unterschiedlichen Akzenten, wie dieses Ziel besser zu erreichen ist: So hat der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch die ökumenischen Profile von Papst Franziskus und Papst Benedikt XVI. im Interview mit „Kathpress“ beschrieben. Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Einheit der Christen äußerte sich am Rande einer ökumenischen Tagung im „International Theological Institute“ (ITI) in Trumau (Niederösterreich), zu der der „Neue Schülerkreis von Kardinal Ratzinger/Papst Benedikt XVI.“ geladen hatte. Papst Benedikt sei lebenslang ein Theologe gewesen und geblieben und habe auch die Ökumene in diesem Sinn reflektiert, skizzierte Koch. Papst Franziskus sei hingegen „eher der Pfarrer, der Akzente setzt im praktischen Handeln“. (kap)
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Kardinal Woelki über AfD: Solche Alternativen sind unbrauchbar
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat die Aussage führender Politiker der Alternative für Deutschland (AfD), wonach der Islam nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei, kritisiert. „Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Eine ganze Religion, ja, eine der großen Weltreligionen wird hier in gehässiger Absicht an den Pranger gestellt“, sagte er am Sonntag im Kölner Domradio. Ein Blick in das Grundgesetz hätte gereicht, um festzustellen, dass in Deutschland Religionsfreiheit gelte. „Nein, solche Alternativen für Deutschland brauchen wir nicht!“ (domradio/kna)
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Die Woche in Rom: Jugend, Vatileaks und Militär
Am Montag
endet das Jubiläum der Jugend, eines der Highlights im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Am Dienstag gehen die Anhörungen im Vatikangericht zum Vatileaks-2-Prozess weiter. Am Mittwoch findet wieder eine Generalaudienz statt. Am Donnerstag empfängt Papst Franziskus die Teilnehmer einer internationalen Konferenz zur regenerativen Medizin, die bis Samstag dauert. Am Freitag beginnt zudem ein weiteres Jubiläumstreffen, nämlich das der Familien von Militär und Polizei. Am Samstag nehmen die Familien teil an der außerordentlichen Generalaudienz mit Papst Franziskus zum Heiligen Jahr, am Sonntag wird Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin mit ihnen im Petersdom eine Messe feiern. (rv)
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AKTENZEICHEN:

Elisabeth II., Königin von England - 90 Jahre
Queen Elizabeth ist 90 Jahre alt. Sie ist die am längsten regierende Monarchin und hat damit den Rekord ihrer Ur-Ur-Großmutter Victoria gebrochen. Sie hat bereits mit Winston Churchill beraten, John F. Kennedy und Ronald Reagan gekannt, Marilyn Monroe und den König von Bahrain, die Beatles, mehrere Päpste, darunter als letzten Papst Franziskus in Rom getroffen. Benedikt XVI. empfing Elisabeth bei dessen Besuch in Großbritannien in ihrer schottischen Residenz Holyroodhouse. Die Herrschaftsdauer der Queen ist die bisher längste aller britischen Monarchen, die längste aller Regierenden überhaupt. (rv)
Hier die Sendung von Aldo Parmeggiani

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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz hat gewarnt,
im Zuge von Gender-Theorien die Unterschiede von Frau und Mann allein als gesellschaftliches Konstrukt zu beschreiben. „Der Mensch ist mehr als eine leere Projektionsfläche, die es nach eigenem Belieben und mit beliebiger Zielrichtung zu füllen gilt“, sagte die an der Hochschule im niederösterreichischen Heiligenkreuz lehrende Philosophin am Wochenende bei einer Tagung der Katholischen Akademie Freiburg. Dagegen betonte der Wiener Theologe Gerhard Marschütz, moderne Gender-Theorien könnten Theologie und Religion wichtige Impulse geben. Auch leugneten die Gender-Theoretiker keineswegs die Unterschiede in Natur und Biologie von Frau und Mann. „Aber sie fordern uns heraus, vermeintlich unumstößliche Wahrheiten neu zu überdenken.“ (kap)
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) fordert eine „Weiterentwicklung“ der kirchlichen Aussagen zu Empfängnisverhütung, vorehelichen sowie gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Papst Franziskus habe die Diskussion zu Ehe und Familie mit seinem jüngsten Schreiben „Amoris laetitia“ neu eröffnet, sagte der BDKJ-Bundesvorsitzende, Wolfgang Ehrenlechner, am Sonntag auf der Hauptvollversammlung des Verbandes in Rothenfels. Nun müsse die Diskussion vorankommen. Die deutschen Bischöfe sollten „die Lebensrealitäten, Überzeugungen und die Gewissensentscheidungen junger Menschen“ anerkennen, so der BDKJ weiter. (pm/kna)
Der Deutsche Caritasverband hat die Bundesregierung aufgerufen, keine abgelehnten Asylbewerber nach Afghanistan abzuschieben. „Es darf nicht sein, dass die politisch Verantwortlichen in Deutschland in dem Bemühen, die Zahl der Schutzsuchenden zu senken, Menschen in unsichere Staaten abschieben“, sagte Caritaspräsident Peter Neher am Sonntag der KNA in Freiburg. Nach jüngsten Angaben der Vereinten Nationen seien bei den anhaltenden Konflikten in Afghanistan zwischen Januar und März mehr als 600 Zivilisten getötet und rund 1.300 verletzt worden. Bei den internationalen Hilfen für Afghanistan seien schwere politische Fehler gemacht worden, so Neher. (kna)
Der bekannte TV-Entertainer Thomas Gottschalk setzt große Hoffnungen in Papst Franziskus. Das Kirchenoberhaupt verstehe es, seine Botschaft in einer „beruhigend schlichten“ Sprache und nicht zu verkopft zu vermitteln, sagte Gottschalk am Samstagabend in München. Der 65-Jährige sprach mit Kardinal Reinhard Marx, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, über das neue Papst-Buch „Der Name Gottes ist Barmherzigkeit“. Die Kirche müsse mit mehr Selbstbewusstsein auftreten, sagte Gottschalk. Dann könne sie auch wieder mehr junge Menschen erreichen. (online)

Asien

Indien
Erneut ist es zu einem Übergriff radikaler Hindus auf Christen gekommen. Wie lokale Medien übereinstimmend melden, setzten die beiden Täter vergangene Woche die Kirche von Pastor Dinbanhu Sameli in Karanji (Bundesstaat Chhattisgarh) in Brand. Den Berichten zufolge gaben sich die Hindus als Mitglieder einer methodistischen Gemeinde aus und baten Sameli, in der Kirche beten zu dürfen. Plötzlich hätten sie den Pastor und seine hochschwangere Frau jedoch mit Messern bedroht und sie aufgefordert, ein hinduistisches Glaubensbekenntnis zu sprechen. Als das Ehepaar das ebenso ablehnte wie auf eine Bibel zu treten, verschütteten die Täter überall in der Kirche Benzin. (idea)

Nepal
Mit zahlreichen Gedenkgottesdiensten haben die Menschen in Nepal der etwa 9.000 Todesopfer des gewaltigen Erdbebens vor einem Jahr gedacht. In der Hauptstadt Katmandu kamen Premierminister K.P. Sharma Oli und andere Politiker an den Ruinen des Dharahara-Turms zusammen, der schon bei einem Beben im Jahr 1934 einstürzte, erneut errichtet worden war und beim Erdbeben vor einem Jahr wieder in sich zusammenfiel. Angehörige der Toten beteten zusammen mit buddhistischen Mönchen an der Stelle, an der einst der Kasthamandap-Tempel stand. Das Himalaya-Land begeht den Jahrestag nach nepalesischem Kalender bereits am 24. statt am 25. April. (afp/reuters)

Bangladesch
Drei Jahre nach dem Einsturz des Fabrikgebäudes
Rana Plaza in Bangladesch haben tausende Hinterbliebene und Aktivisten eine juristische Aufarbeitung der Katastrophe gefordert. „Obwohl schon drei Jahre vergangen sind, wurde noch nicht für Gerechtigkeit gesorgt. Niemand wurde wegen einer der schlimmsten je von Menschen verursachten Unglücke zur Rechenschaft gezogen“, sagte der Gewerkschaftschef Abul Hossain, der die Kundgebung am Sonntag anführte. Überlebende legten am Ort des Unglücks am Rande der Hauptstadt Dhaka Blumen nieder und erinnerten an die mehr als 1.100 Opfer. Hinterbliebene beteten für ihre getöteten Familienmitglieder. Der Fabrikkomplex von Rana Plaza war am 24. April 2013 unter dem Gewicht mehrerer illegal aufgestockter Etagen eingestürzt. (afp)

Amerika

Ecuador
Bei allen Gottesdiensten am Sonntag ist für die Opfer des Erdbebens vor einer Woche gebetet worden. „Bitten wir den Gott des Lebens, dass er all die Opfer der beklagenswerten Naturkatastrophe in sein ewiges Königreich aufnimmt“, sagte der Vorsitzende der Ecuadorianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Fausto Gabriel Travez, in seinem Gebetsaufruf. Bei dem Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala waren am Samstag vergangener Woche nach aktuellen Regierungsangaben rund 650 Menschen ums Leben gekommen. Rund 12.500 Menschen wurden demnach verletzt, 130 gelten noch als vermisst. Den Angaben zufolge wurden durch die Erdstöße denen mehrere Nachbeben folgten mehr als 26.000 Menschen obdachlos. Staatspräsident Rafael Correa ordnete acht Tage Staatstrauer an. (kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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20.20 Uhr „Magazin“

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