RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.4.2016

Tagesmeldungen vom 25.4.2016

- Überraschungsbesuch Franziskus’ bei Umwelt-Event -
- Outdoor-Seelsorge auf den Domtreppen -
- II. Weltkrieg: Datenbank zu Massakern in Italien -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Pia Dyckmans
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst besucht Umwelt-Event: Dass aus der Wüste ein Wald wird
Überraschungsgast bei einem Umwelt-Event in Rom: „Ich danke euch, weil ihr die Wüste in einen Wald verwandelt“! so Papst Franziskus beim Besuch im ‚Dorf für die Welt‘, einer Drei-Tages-Aktion in einem römischen Park. Ohne weitere Ankündigung kam der Papst gegen 17 Uhr nachmittags dort an und mischte sich unter die etwa 3.500 Menschen und hörte gemeinsam mit ihnen „Gen Verde“ zu, der Frauenband der Fokolarbewegung, er traf deren Präsidentin Maria Voce, und sprach mit den Menschen vor Ort. „Ihr alle, ihr nehmt die Wüste und wandelt sie in Wald um. Wo Wüste ist, wo keine Hoffnung ist, da geht ihr hin macht, dass aus dieser Wüste Wald wird. Der Wald ist voll von Bäumen, voller Grün, ungeordnet … aber so ist es eben, das Leben.“ (rv)
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Papst, Israel, Synagoge - 30 Jahre zwischen Lob und Tadel
Im April vor genau dreißig Jahren setzte zum ersten Mal ein Papst der Neuzeit seinen Fuß in eine Synagoge: Der heilige Johannes Paul II. besuchte das jüdische Bethaus am römischen Tiberufer. Heute erinnert eine Ausstellung an die historische Premiere. Auch Papst Franziskus hat, wie zuvor auch Benedikt, Johannes Pauls Geste wiederholt; Franziskus besuchte Roms „tempio maggiore“ am 17. Januar dieses Jahres. Eine interreligiöse Idylle also? Nicht ganz. Drei Monate nach Franziskus’ Visite bei den „Brüdern im Glauben“ gibt es auch unzufriedene Stimmen auf jüdischer Seite. Frage an unseren Kollegen Stefan von Kempis: Worum geht es bei dieser Unzufriedenheit? (rv)
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Deutschland: Kölner Weihbischof Puff bietet Outdoor-Seelsorge an
Immer wieder montags: Seelsorge unter freiem Himmel und mitten im Gedränge der Großstadt. Das bietet seit vergangener Woche der Kölner Weihbischof Ansgar Puff an. Jeden Montag um halb sechs setzt er sich auf die Treppe am Kölner Dom und wartet darauf angesprochen zu werden. An einem Ort, der nach seinen Worten für die Seelsorge ideal ist: „Mitten in der Welt. Das ist genau der Platz, wo ich als Weihbischof hingehöre. Ich fühle mich da pudelwohl.“ Bei der ersten „Outdoor-Sprechstunde“ vor dem Kölner Dom kam dieses Konzept sehr gut an: „Es gab eine Warteschlange. Ich habe eine Dreiviertelstunde ununterbrochen Gespräche geführt. Gute Gespräche, teilweise tiefe Gespräche. Spannend ist, dass das ein diskreter Raum ist. Man setzt sich hin, die Menschen gehen links und rechts vorbei. Es sind viele Leute da, aber es ist trotzdem irgendwie diskret. Man kann wirklich über persönliche Sachen sprechen. Mich hat sehr überrascht, wie viel Vertrauen die Leute mitbringen.“ (domradio)
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Zweiter Weltkrieg: Neue Datenbank zu Massakern in Italien
An diesem Montag, 25. April, ist in Italien „Tag der Befreiung“, die Italiener erinnern an den Abzug der Nationalsozialisten 1945. Dabei war das Jahr zuvor, 1944, noch das vielleicht blutigste Jahr des Krieges in Italien, mit tausenden zivilen Opfern insbesondere in der Toskana und Emilia Romagna. Beteiligt waren nicht nur Nationalsozialisten, sondern auch viele italienische Faschisten. Ein italienisches Forschungsprojekt hat nun – gut 70 Jahre später – eine Internet-Datenbank, den sogenannten Atlas der Gewalt der nazistischen und faschistischen Massaker erstellt. Das Projekt wurde auch vom deutschen Staat mitfinanziert. In der Datenbank „Atlas der Gewalt“ sind alle Massaker und einzelnen Tötungen von Zivilisten und Partisanen erfasst, die von deutschen Militärs und von Einheiten der Repubblica Sociale Italiana, also den Faschisten, nach dem 8. September 1943 begangen wurden. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Das wahre Maß der Zeit heißt Hoffnung!“ Diese Worte schreibt Papst Franziskus in einen Brief an die Insassen des Gefängnisses Velletri in der Nähe von Rom. „„Ihr erlebt eine Erfahrung, in der die Zeit still zu stehen schein, nie zu Ende zu sein scheint“, so der Papst. Er antwortet damit auf einen Brief, den wiederum die Insassen ihm geschickt und den sie dem Bischof von Albano, Marcello Semeraro, mitgegeben hatten. „Lasst euch nicht in der Vergangenheit einsperren, sondern wandelt euch auf dem Weg des Wachstums, des Glaubens und der Liebe. Gebt Gott die Möglichkeit euch durch diese Erfahrung hindurch glänzen zu lassen.“ Betont Franziskus und erinnerte sie zum Schluss – wie es gute Tradition ist – für ihn zu beten. (rv)
Argentinische und Chilenische Bischöfe aus Patagonien haben Papst Franziskus eingeladen, bei einem möglichen Besuch in seiner argentinischen Heimat und in der benachbarten Andennation im kommenden Jahr auch Patagonien zu besuchen. Ein entsprechendes Schreiben unterzeichneten die Oberhirten der Regionen bei einem gemeinsamen Treffen am Wochenende. Ob Papst Franziskus im kommenden Jahr tatsächlich nach Argentinien und Chile reist, ist allerdings noch nicht bestätigt. Als Patagonien wird der geografische Teil Südamerikas bezeichnet, der sich südlich der Flüsse Rio Colorado in Argentinien und Rio Bio Bio in Chile sowie nördlich der Magellanstraße befindet. (kna)

Europa

Österreich
Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., hat am Sonntag in Wien die älteste orthodoxe Kirche Österreichs nach einer Generalrenovierung neu geweiht. In der orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale am Fleischmarkt feierte der 76-jährige Kirchenführer zunächst die „Göttliche Liturgie“ zum orthodoxen Palmsonntag. Im Anschluss fand die Feier zur Wiedereröffnung der, in unmittelbarer Nachbarschaft der Kathedrale gelegenen, Georgskirche in der Griechengasse statt. Das orthodoxe Gotteshaus, das auf die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurückgeht, war in den vergangenen Monaten das ersten Mal seit mehr als 100 Jahren grundlegend renoviert worden. (kap)

Türkei
Die orthodoxe Kirche in der Türkei will Besitzstreitigkeiten mit dem Staat in einem Spitzentreffen klären. Patriarch Bartholomaios I. kündigte an, er wolle mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan persönlich jüngste Enteignungsklagen gegen die Kirche und die Lage der religiösen Minderheiten erörtern, wie der vatikanische Pressedienst Fides meldete. Bei einer Pressekonferenz im Sitz des Patriarchats beklagte Bartholomaios I. eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen den türkischen Behörden und religiösen Minderheiten. Wie einheimische Beobachter berichten, will sich Bartholomäus I. in einem Schreiben an den Präsidenten um einem Gesprächstermin vor Ende Mai bitten, um gemeinsam mit ihm im Allgemeinen über die Lage der religiösen Minderheiten in der Türkei zu sprechen. (fides/kna)

Asien

Nepal
Nepals Regierung behindert nach den Worten des Internationalen Roten Kreuzes (IRK) den Wiederaufbau des Landes nach dem schweren Erdbeben vor gut einem Jahr. „Wir haben an sich die Kapazitäten - aber wir fahren mit angezogener Handbremse“, sagte der Delegationsleiter der internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in Nepal, Max Santner, am Montag im Deutschlandradio Kultur. Es gebe es kein Programm für Hilfsorganisationen, an dem sie sich „entlang arbeiten“ könnten. Zudem gebe es einen „Bürokratie-Dschungel“. Bei dem Erdbeben am 25. April vergangenen Jahres waren rund 9.000 Menschen gestorben. Rund zwei Millionen Familien verloren ihre Häuser und Wohnungen. (kna)

China
Parteimitglieder müssen „unbeugsame marxistische Atheisten“ sein, erklärte Chinas Präsident Xi Jinping laut staatlichen Medien bei einer Tagung zum Thema Religion am Wochenende. Man müsse sich resolut gegen eine Infiltration aus dem Ausland durch die Religionen schützen, wird der Präsident zitiert. Damit verstärkt China seinen Druck auf Christen und andere Gläubige, denn religiöse Gruppen müssten dem atheistischen Regime der kommunistischen Partei gehorchen, betonte Jinping. Religiöse Aktivitäten im Internet sollten zudem streng beobachtet werden. An dem zweitägigen Treffen in Peking nahmen zahlreiche hochrangige Parteimitglieder teil. (kap)

Amerika

Ecuador
Die Zahl der Opfer des jüngsten Erdbebens in Ecuador steigt: über 710 Tote und Vermisste wurden bisher registriert, von den rund 16.600 Verletzten befinden sich noch viele in einem kritischen Zustand. Dies teilt das National Amt für Krisenbewältigung mit. In sechs Provinzen wurde der Notstand ausgerufen: Esmeraldas, Manabí, Santa Elena, Guayas, Santo Domingo und Los Ríos. Unter den Folgen des Erdbebens leiden insbesondere Menschen mit Behinderung. Die Sterblichkeits-Rate sei bei ihnen doppelt so hoch wie bei allen anderen Gruppen. Die Helfer versorgen Opfer mit Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten, Gehhilfen und Unterkünften. (fides)

Honduras
Ein Ende des Mordens in Honduras hat Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga gefordert. Man dürfe sich nicht mit den täglichen Morden abfinden, „bei denen sich ein Volk selbst umbringt“, mahnte der Erzbischof von Tegucigalpa laut einem Bericht des Nachrichtenportals „Tiempo“. Der Geistliche nannte die außergewöhnlich hohe Mordrate ein „Ausbluten“ des Landes in Mittelamerika. In dem von Drogen- und Bandenkriegen beherrschten Honduras hat die Kriminalitätsrate im laufenden Jahr einen Höhepunkt erreicht. Zwei Metropolen - San Pedro Sula und die Zwillingsstädte Tegucigalpa-Comayagüela - zählen aufgrund ihrer jährlichen Tötungsraten von 111 beziehungsweise 73 Morden pro 100.000 Einwohner zu den zehn gefährlichsten Städten weltweit. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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