RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.4.2016

Tagesmeldungen vom 26.4.2016

- Papst Franziskus: „Weg von einer klerikalen Elite“ -
- Deutschland: Neue Einheitsübersetzung -
- Papst Emeritus spendet 35.000 Euro -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Papst zu Kirche in Lateinamerika: „Weg von einer klerikalen Elite“
Papst Franziskus macht sich stark für Laien und warnt vor einem elitären Klerikalismus insbesondere in Lateinamerika. In dem Schreiben an den Vorsitzenden der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, Kardinal Marc Ouellet, bezieht sich Franziskus auf eine Plenarversammlung der Kommission über das Engagement von Laien im öffentlichen Leben in Lateinamerika, deren Teilnehmer er am 4. März im Vatikan getroffen hat. Franziskus warnt in dem Schreiben vor einer der schlimmsten Deformierungen, der sich die lateinamerikanische Kirche stellen müsse: Einem Klerikalismus, einer „Elite der Priester, Ordensleute und Bischöfe“, die sich über die Laien stelle. Vielmehr bildeten alle zusammen das gläubige Volk Gottes. (rv)
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Vatikan-Konferenz zu Regenerativer Medizin: „Keine Angst davor“
Eine wahre Moraltheologie hat keine Angst vor der Naturwissenschaft. Das gelte insbesondere im Bereich der medizinischen Entdeckungen. Das betonte der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, an diesem Dienstag bei der Vorstellung eines Kongresses in Rom. Der Kulturrat wird diese Woche ab Donnerstag Experten und Theologen dazu einladen, über die sogenannte Regenerative Medizin nachzudenken. Hierbei sollen auch die neusten Entdeckungen angesprochen werden, kündigte Kardinal Ravasi bei Radio Vatikan an. (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Deutschland: Neue Einheitsübersetzung im Herbst
Nach Abschluss eines zehnjährigen Arbeitsprozesses ist es nun soweit: Im Herbst erscheint die revidierte Einheitsübersetzung der Bibel. Das gab die Deutsche Bischofskonferenz an diesem Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt. Theologen, Bibel- und Sprachwissenschaftler sowie weitere Fachleute waren an der Überarbeitung und behutsamen Modernisierung des Bibeltextes beteiligt. Es gab mehrere Gründe für die Überarbeitung der 1979 erschienenen Einheitsübersetzung: Zum einen gab es neue Erkenntnisse zu frühen Textzeugen, zum anderen sollten Änderungen im aktuellen Sprachgebrauch berücksichtigt werden. Außerdem soll sich die Revision enger am Urtext orientieren. (pm/kna)
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Papst-Gastgeber wird neuer Erzbischof in Havanna
Juan de la Caridad García Rodríguez, bisheriger Erzbischof von Camagüey, wird neuer Erzbischof der Hauptstadt Havanna. An diesem Dienstag teilte der vatikanische Pressesaal seine Ernennung durch Papst Franziskus mit. Die beiden kennen sich gut, da Franziskus bei seiner Kuba-Reise auch die Diözese Camagüey besucht hatte. García Rodríguez folgt auf Kardinal Jaime Lucas Ortega y Alamino, der wohl in der Geschichte als maßgebende Persönlichkeit bei der Annäherung zwischen den sozialistisch-kommunistischen Machthabern – sprich den Castro-Brüdern – und der Kirche gewirkt. Auch bei der politischen Annäherung zwischen den USA und Kuba war er mit dabei. (rv)
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Südsudan: Angst vor der Rückkehr des Rebellen-Chefs
Lange Zeit war es still um den jüngsten Staat der Welt, doch die Krise im Südsudan war auch in den vergangenen Monaten da, auch wenn die internationalen Scheinwerfer nicht mehr auf das Land gerichtet waren. Jetzt könnte es wieder zu Gewaltausschreitungen kommen, nachdem der Rebellen-Chef Riek Machar in sein Land zurückgekehrt ist. Die Bischöfe des Südsudan haben zu einer landesweiten Gebetsaktion aufgerufen, wie uns der Erzbischof der Hauptstadt Juba, Paulino Lukudu Loro, sagt. Diese haben das Ziel für den Frieden im Land zu beten. Das habe man bewusst zur Rückkehr des Vizepräsidenten Riek Machar getan, da viele Menschen Angst hätten vor seiner Rückkehr, so Loro. (rv/afp)
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AUS UNSEREM ABENDPROGRAMM:

Radioakademie: Man soll Fremde nicht ertragen - man soll sie lieben
Man soll sie also nicht nur ertragen, meinetwegen auch unterstützen, die Fremden. Man soll sie lieben! Und das Neue Testament haut in dieselbe Kerbe. Wenn Jesus das Gleichnis vom barmherzigen Samariter so baut, dass sich ausgerechnet dieser fremde, verachtete Samariter als der „Nächste“ erweist, oder wenn er ein Gebot der Feindesliebe aufstellt – dann entgrenzt er das Gebot der Nächstenliebe so weit, dass Fremde hineinpassen. Sogar feindliche Fremde. Vier Wochen lang hat sich Radio Vatikan in einer „Radio-Akademie“ mit dem Thema „Fremde, Flüchtlinge und die Bibel“ beschäftigt. Die Ergebnisse können sich hören lassen. Wenn Sie sich dafür interessieren, schicken Sie doch einfach eine Mail. Gegen einen kleinen Unkostenbeitrag schicken wir Ihnen dann die Sendereihe gerne auf CD zu. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat 35.000 Euro für Afrika-Projekte von Missio-München gespendet. Das teilte die Organisation am Montag mit. Zuvor hatte Benedikt XVI. eine Delegation unter der Leitung von Missio München-Präsident Wolfgang Huber in seinen Privaträumen im Vatikan empfangen. Dabei würdigte der emeritierte Papst die Arbeit des katholischen Hilfswerks. Bei den beiden Projekten handele es sich um eines in Uganda und ein zweites in Burkina Faso. Die Ausbildung der Katechisten, vor allen Dingen in Afrika, sei für die Kirche eine lebensnotwendig Aufgabe, sagte Benedikt XVI. (kap/kna)
Eine besondere Gebetsvigil mit dem Papst: am kommenden 5. Mai findet im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit eine Vigil mit Franziskus im Petersdom statt. Das Motto der Feier lautet „Die Tränen wegwischen“ und will ein Gebetsmoment für all jene sein, die physisch und geistlich leiden. Damit wolle der Papst ein „Zeichen der Hoffnung und Solidarität“ mit den Notleidenden ausdrücken. Die Feier beginnt um 18 Uhr. Radio Vatikan überträgt live und mit deutschem Kommentar diese Vigil mit Papst Franziskus. Die Übertragung können Sie auf unserem Vatikan-Player mitverfolgen. (rv)
Hinter der „Aufhebung“ des Vertrages des Heiligen Stuhls mit dem Rechnungsprüfungsunternehmen „PricewaterhouseCooper“ (PwC) stehen „Klärungsabsichten“ von Seiten des Vatikans. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Dienstag. Vergangene Woche teilte der Vatikan mit, die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bis auf weiteres auszusetzen. Dies führte zu Spekulationen. Dazu hat nun Vatikansprecher Lombardi Stellung genommen. Der Vertrag sei nicht aufgehoben worden, weil kein Vertrauen in das Unternehmen oder weil der Wille nach Transparenz im Vatikan fehle, so der Vatikansprecher. Vielmehr wolle der Vatikan den Vertrag mit dem Prüfungsunternehmen genauer klären, da externe Experten zu einer genaueren Untersuchung des Umfangs der Wirtschaftsbereiche des Heiligen Stuhls geraten hätten. (rv/ansa/agi)
In drei Jahren hat das vatikanische Geldinstitut „IOR“ rund 4.800 Konten gesperrt. Das geht aus einer Zwischenbilanz des Instituts hervor, wie das Nachrichtenportal „Vaticaninsider“ an diesem Dienstag berichtet. In den meisten Fällen sei ein Konto gesperrt worden, weil der Kunde nicht den neuen Richtlinien nach Transparenz entsprach. Gleichzeitig habe sich im selben Zeitrahmen – also von 2013 bis 2015 – die Zahl von Beanstandungen wegen einzelner Transaktionen auf 370 Fälle im Jahr 2015 verdreifacht. (vaticaninsider)

Vatikan/Europäische Union
Papst Franziskus hat den Karlspreis verdient. Dieser Meinung ist EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. Er wolle Gemeinsamkeiten vertiefen und nicht Unterschiede stärken, sagte Schulz am Montag im Interview der KNA in Brüssel. Am 6. Mai wird der Papst in Rom mit dem Karlspreis ausgezeichnet. Nach den Worten von Schulz hat der Papst kürzlich bei seinem Besuch auf Lesbos noch einmal gezeigt, was die „wertegeleitete“ Demokratie und offene Gesellschaft leisten müsste, aber derzeit nicht leiste. Franziskus habe dort jenen Regierungschefs eine Lektion erteilt, die keine Flüchtlinge aufnähmen mit der Begründung. (kna)

Vatikan/Niederlande
Das niederländische Königspaar Willem-Alexander (48) und Maxima (44) haben am Montag Papst Franziskus getroffen. Der Vatikan bestätigte nach der Begegnung am Montag, dass „Ihre Majestät Willem-Alexander und Königin Maxima aus den Niederlanden mit Gefolge“ zur Audienz im Vatikan gewesen seien. Bei der Begegnung mit dem Papst waren auch die Töchter des katholisch-protestantischen Königspaares, Catharina-Amalia Beatrix Carmen Victoria (12), Alexia Juliana Marcela (10) und Ariane Wilhelmina Maxima Ines (9) beim Papstbesuch dabei. (rv)

Europa

Deutschland
Die Rentenverpflichtungen der Kirche sind auf Jahrzehnte hin abgesichert. Das meldet die deutsche Bischofskonferenz anlässlich der Beratungen der Bischöfe zur Kirchlichen Zusatzversorgungskasse (KZVK). In der vergangenen Woche hatte die Zeitung FAZ wiederholt von einer großen Deckungslücke berichtet. In der Pressemeldung wies der Bischofskonferenz auf die Auswirkungen der anhaltenden Phase historisch niedriger Zinsen auf die Pensionskassen hin. Die Bischöfe, die sich zur Vollversammlung des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) getroffen haben, bekräftigten, dass sie eine Reform der Organ- und Aufsichtsstrukturen umsetzen wollten. (pm)

Schweiz
Die Kommission für Bioethik der Schweizer Bischofskonferenz lehnt das neue Fortpflanzungsmedizin-Gesetz ab, über das die Schweizer Bevölkerung am 5. Juni per Referendum abstimmen soll. Die Änderung beinhalte „mehrere ethisch gesehen sehr problematische Aspekte“, erklärte das Gremium laut Angaben der katholischen Nachrichtenagentur „Kath.ch“ am Montag. Kritisch sieht die Kirche vor allem die Aufhebung des Verbots der umstrittenen Präimplantationsdiagnostik (PID). Bei der PID werden im Reagenzglas gezeugte Embryos vor der Einpflanzung in den Mutterleib untersucht. (kath.ch)

Frankreich
Kardinal Philippe Barbarin von Lyon soll Fehler im Skandal um sexuellen Missbrauch eingeräumt haben. In einer Pressemitteilung des Erzbistums Lyon heißt es, die Diözese habe laut dem Erzbischof Fehler bei der Ernennung einiger Priester gemacht. Verschiedene französische Zeitungen (Dienstag) berichten, dass Barbarin jedoch zugleich klargestellt habe, dass die Verantwortung bei der Ernennung von Priestern nicht allein bei den Bischöfen liege, sondern auch bei Mitarbeitern einer Diözese. Demnach müssten auch Fehler bei der Ernennung gemeinsam verantwortet werden. (kna)

Naher Osten

Irak
Patriarch Louis Raphael I. Sako hat die Zerstörung der historischen Dominikanerkirche in Mossul durch die Terroristen des sogenannten Islamischen Staates verurteilt. Angriffe auf Gotteshäuser seien „eine Sünde gegen Gott und die Menschheit", sagte Sako laut einem Bericht des christlichen arabischsprachigen Nachrichtenportals „Abouna.org“. Die Terroristen hatten das christliche Gotteshaus am Sonntag gesprengt. Laut Angaben von Bewohnern der Stadt evakuierten sie die Umgebung zuvor. Danach hätten die Terroristen die Kirche noch geplündert und die Sprengsätze gezündet. (kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

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