RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.8.2016

Tagesmeldungen vom 5.8.2016

Kardinal: Mit Islam „fruchtbaren Dialog vertiefen“ -
Syrien: Humanitäre Korridore in Aleppo notwendig -
Nächster Event: Heiligsprechung Mutter Teresas -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Vatikan-Kardinal: Kann der Islam sich moderne Werte aneignen?
Die große Herausforderung für den Islam ist heute die Frage, ob er sich die Werte der Moderne zu eigen machen kann, die „unzweifelhaft christliche Wurzeln“ haben. Das denkt Kardinal Mauro Piacenza, der Großpönitentiar der Kirche; er äußerte sich in einem Interview mit dem Portal „Acistampa“ nach der jüngsten Warnung von Papst Franziskus, Islam und Gewalt gleichzusetzen. Piacenza sprach von einer beständigen Spannung im Christentum zwischen Treue zur Tradition und Öffnung hin auf die Werte der Moderne, die freilich christlich geprägt seien. Mit dem Islam könne das Christentum „einen großen und fruchtbaren Dialog vertiefen, weil viele menschliche Werte geteilt werden können“, sagte Piacenza. (rv)
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Syrien: „Wir brauchen humanitäre Korridore in Aleppo!“
Der Krieg in Aleppo geht mit unverminderter Härte weiter: Erst an diesem Freitag seien zehn Personen durch einen Bombenabwurf getötet worden, darunter sieben Kinder und eine Frau, berichtet die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Mittlerweile sind auch die letzten Versorgungswege in die komplett von russischen und syrischen Streitkräften umschlossenen Stadt abgeschnitten. Sollte es allerdings tatsächlich humanitäre Korridore geben, wie von russischen Medien in den vergangenen Tagen berichtet wurde, so haben die Menschen vor Ort davon noch nichts mitbekommen. Das berichtet Janine Lietmeyer im Gespräch mit Radio Vatikan unter Berufung auf lokale Partner. (rv)
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Südsudan: Massenflucht und drohender Hungertod
Im jüngsten Staat der Welt, dem Südsudan, bleibt die Lage angespannt. Die Zahl der Flüchtlinge steigt, 60.000 Menschen sind nach UNO-Angaben vor der Gewalt der Regierungstruppen gegen Zivilisten aus dem Land geflohen. In der Hauptstadt Juba erreichten wir Pater Daniele Moschetti, den aus Italien stammenden Provinzoberen der Komboni-Missionare im Südsudan. (rv)
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RÜCKBLICK PAPST IN ASSISI:

„Irgendwas war anders“
Er kam als Pilger unter Pilgern. Papst Franziskus hat seinen Besuch am Donnerstag in der Portiuncula-Kapelle unaufgeregt und kurz halten wollen, es sollte fast schon privaten Charakter haben. Der 55-jährige Franco lebt in Assisi und wohnt gleich neben der Basilika, die Papst Franziskus besuchte. In den Jahren hat er schon viele Päpste hierherkommen sehen, auch den Heiligen Johannes Paul II., dieses Mal aber sei es anders: „Es ist sehr bewegend, es ist eine spontanere Begegnung, näher bei den Menschen.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan bereitet sich auf die wichtigste Heiligsprechung des Jahres vor: am Sonntag, den 4. September, wird Papst Franziskus Mutter Teresa im Vatikan zur Ehre der Altäre erheben. Die Heiligsprechung der Ikone der Nächstenliebe gilt - neben dem am Sonntag zu Ende gegangenen Weltjugendtag - als größtes weltkirchliches Ereignis im laufenden Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Der heutige Papst Franziskus lernte Mutter Teresa 1994 während einer Bischofssynode im Vatikan persönlich kennen. Damals saß sie direkt hinter dem heutigen Papst. Er habe ihre Kraft und die Entschiedenheit ihrer Wortmeldungen bewundert, sagte Franziskus später. Sie habe sich nicht von den Bischöfen einschüchtern lassen. Mutter Teresa sei eine Frau gewesen, „die immer das sagte, was sie sagen wollte“. (rv/kap)

Europa

Deutschland
Das Bistum Regensburg hat die südosteuropäischen Flüchtlinge angezeigt, die sich seit Wochen weigern, aus dem Pfarrheim Sankt Emmeram in Regensburg auszuziehen. Die „intensiven, stundenlangen Gespräche" mit einigen Personen der 25-köpfigen Gruppe seien gescheitert, verlautet am Freitag aus der Bischöflichen Pressestelle in Regensburg. Generalvikar Michael Fuchs bezeichnete die Anzeige als „letztes Mittel“. Die aus Albanien und dem Kosovo stammenden Menschen wollen ein Bleiberecht in Deutschland erwirken. Im Zusammenhang mit der Strafanzeige will das Bistum ab Samstag die bisher gewährleistete Gratisversorgung mit Nahrungsmitteln einstellen. Ein Notarzt sei weiter erreichbar. (kap)

Österreich
Die „Jugend für das Leben“ startet am 20. August mit ihrem diesjährigen Pro-Life-Marsch in Innsbruck. Dieser wird zwei Wochen dauern, die Distanz von 243 Kilometern nach Bregenz wird dabei zu Fuß zurückgelegt. Mit einem bunten Mix aus insgesamt drei Bischofs-Festmessen, 37 öffentlichen Veranstaltungen und 140 Programmpunkten wollen die Teilnehmer für das Menschenrecht auf Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod eintreten, hieß es am Freitag in einer Aussendung. Kardinal Christoph Schönborn unterstützt den zweiwöchigen Marsch von Innsbruck nach Bregenz. Der Marsch weise insbesondere junge Menschen auf das „Evangelium vom Leben“ hin. (kap)

Spanien
Der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Ricardo Blazquez, hat die führenden Politiker des Landes zu einer raschen Regierungsbildung aufgefordert. Die Gesellschaft verlange von der Politik, dass sie sich endlich verständige, betonte der 74-jährige Erzbischof von Valladolid laut der spanischen Kirchenzeitung „Vida Nueva“. Der Geistliche mahnte die Parteiführer, „weniger Reden zu halten und mehr miteinander zu sprechen und dem anderen zuzuhören“. Die Konservativen gewannen die Parlamentswahlen am 20. Dezember, finden aber seither keine Koalitionspartner für eine Regierungsmehrheit. Die politische Blockade zwischen dem linken und rechten Block blieb auch nach den Neuwahlen Ende Juni bestehen. (kna)

Griechenland
Mönchsein hält jung: Im Alter von 101 Jahren ist nun ein langjähriger russischer Abt auf Athos verstorben. Schema-Archimandrit Jeremiah, der lange Zeit dem russischen Agios-Panteleimon-Kloster vorstand, starb am Donnerstag, wie „Interfax“ berichtet. Archimandrit Jeremiah kam bereits in kommunistischer Zeit - 1976 - aus der Sowjetunion auf den Berg Athos. Er war der älteste Klostervorsteher der Halbinsel. Im Mai hatte er den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei dessen Athos-Besuch aus Anlass des 1.000-jährigen Bestehens des Panteleimon-Klosters empfangen. Agios Panteleimon liegt im Südwesten der Athos-Halbinsel. (kap)

Naher Osten

Jemen
Im Fall des seit April im Jemen entführten katholischen Priesters warnt der zuständige Bischof vor voreiligen Hoffnungen. Bisher gebe es „keine sichere Nachricht", dass der Geistliche noch lebe, sagte Bischof Paul Hinder, Apostolischer Vikar für Südarabien, dem vatikanischen Pressedienst Asianews. Indiens Außenministerin Sushma Swaraj hatte am Vortag laut Medien erklärt, dem aus Kerala stammenden Priester Tom Uzhunnalil gehe es gut. Die Regierung tue alles Notwendige, um seine sichere Freilassung zu erreichen. Der Ordenspriester Uzhunnalil, einer von zwei katholischen Geistlichen im Jemen, war im April von mutmaßlichen Islamisten bei einem Angriff auf ein katholisches Seniorenheim in Aden verschleppt worden. Dabei wurden 16 Menschen getötet. (kap)

Asien

Philippinen
Die katholische Kirche auf den Philippinen hat eine Kampagne gegen die Mordserie an Drogenhändlern und suchtkranken Menschen gestartet. Unter dem Motto des fünften Gebots „Du sollst nicht töten“ widersetzt sich die Kirche der um sich greifenden Welle von staatlich offenbar gebilligten Lynchmorden. Seit der Amtseinführung des neuen Präsidenten Rodrigo Duterte am 30. Juni sind nach Schätzungen von Menschenrechtlern rund 500 Menschen Opfer außergerichtlicher Tötungen geworden, berichtet der katholische Pressedienst „Ucanews“. „Verbrechen kann man nicht durch andere Verbrechen bekämpfen“, sagte Broderick Pabillo, Weihbischof in Manila, zum Auftakt der landesweiten Kampagne. (fides/ucanews)

Pakistan
Ein muslimischer Mann sieht einem Gerichtsurteil wegen der Vergewaltigung einer 16-jährigen Christin entgegen. Dass eine solche Straftat ein Urteil nach sich zieht, kommt in Pakistan selten vor, heißt es in einer Mitteilung der Britisch-Pakistanischen Christlichen Vereinigung. Der 22-jährige Mann hatte die Vergewaltigung des christlichen Mädchens ist in der Stadt Farroqabad im Punjab vor der Polizei zugegeben. 2014 hatte eine muslimische Nichtregierungsorganisation in Pakistan eine Zahl von rund 700 Fällen entführter, vergewaltigter und zwangsweise zum Islam konvertierter christlicher Mädchen angegeben. Christlichen Organisationen zufolge liegt die Zahl mindestens doppelt so hoch. (ucanews/rv)

Amerika

Chile
In der Region Araukanien haben Unbekannte in der Nacht auf Donnerstag eine Kirche abgefackelt. Damit steigt die Zahl der attackierten Kirchengebäude in der Region auf mehr als zehn, berichtet der vatikanische Fidesdienst. Hinter den nächtlichen Brandanschlägen, bei denen meist keine Menschen zu Schaden kommen, stecken Auseinandersetzungen radikalisierter Angehöriger der Mapuche mit der Regierung. Die Täter hinterlassen meist entsprechende Botschaften am Tatort, so auch hier. Bei dem Konflikt geht es um die natürlichen Ressourcen Wald und Wasser, auf die die Ureinwohner Araukaniens seit jeher Anspruch erheben. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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