RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 7.8.2016

Tagesmeldungen vom 7.8.2016

Papst: „So viele Wehrlose sterben in Aleppo“ -
Türkei erwartet aus Rom „Zeichen der Sympathie“ -
- Nachdenken über „Menschenpflichten“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: „So viele Wehrlose sterben in Aleppo“
Papst Franziskus hat das Töten von Zivilisten im Krieg in Syrien, besonders in Aleppo, verurteilt und abermals die Staatengemeinschaft zu entschlossenerem Einsatz gemahnt. „Es ist inakzeptabel, dass so viele wehrlose Menschen, auch so viele Kinder, den Preis des Konflikts zahlen müssen, den Preis der Verschlossenheit der Herzen und des Fehlens eines Willens zum Frieden vonseiten der Mächtigen, den Preis der Untätigkeit“, sagte der Papst unter spontanen Beifallskundgebungen beim Angelusgebet. Erneut rief er zum Gebet und zur Solidarität mit den Menschen in Syrien auf und sprach nach einem Augenblick der Stille mit den Gläubigen das Ave Maria für das vom Krieg heimgesuchte Land. (rv)
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Papst Franziskus: Das letzte Hemd hat keine Taschen
Sich auf das Jenseits vorzubereiten, befreit den Christen nicht von der Pflicht, das Diesseits gerechter und besser zu gestalten. Darauf hat Papst Franziskus die katholischen Gläubigen beim Angelusgebet an diesem Sonntag hingewiesen. Im Evangelium (Lk 12,32-48) spricht Jesus zu seinen Jüngern von der Haltung, die sie in Erwartung der Rückkehr des Herrn einnehmen sollen. Dazu gehöre der sorgsame, nicht von Egoismus geleitete Umgang mit den Gütern sowie das Almosengeben: „das letzte Hemd hat keine Taschen“, sagte der Papst mit einem geläufigen Sprichwort. (rv)
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Türkei erwartet vom Vatikan „ein Zeichen der Sympathie“
Die Türkei erhofft vom Vatikan Rückhalt in ihrem Vorgehen gegen Putschverdächtige. „Wir  erwarten ein Zeichen der Sympathie“, sagte der türkische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Mehmet Pacaci, im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur. Es gehe um „250 Märtyrer der Demokratie“, die wegen ihres Widerstands gegen den Umsturzversuch ums Leben gekommen seien. Pacaci sagte, er habe dem vatikanischen Staatssekretariat die Sicht der Regierung über den Putsch vom 15. Juli intensiv dargelegt, im Vatikan werde der Fall noch studiert. (kna)
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Europa braucht „Synthese aus Religion, Vernunft und Gefühl“, sagt Marx
Für eine neue Synthese aus Religion, Vernunft und Gefühl angesichts eines europäischen „Epochenwandels" hat sich der Erzbischof von München, Kardinal Reinhard Marx, bei einem Vortrag in Salzburg ausgesprochen. Die gegenwärtige europäische Krisensituation stelle Gesellschaft, Politik sowie die Kirchen vor die große Herausforderung, nach neuen Begründungsmustern für eine „Zivilisation der verantwortungsvollen Freiheit" zu suchen. Dieses seit dem Ende des Kommunismus etablierte europäische Selbstverständnis habe „keine Bestandsgarantie" und fordere heute eine Weiterentwicklung ohne restaurative Tendenzen, so Marx. Dazu könne auch der christliche Glaube einen Beitrag leisten. (kap)

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Aleida Assmann: Über Einführung von „Menschenpflichten“ nachdenken
Das Forscher-Ehepaar Jan und Aleida Assmann hat diese Woche den „Theologischen Preis“ der „Salzburger Hochschulwochen“ entgegengenommen. Die beiden deutschen Kulturwissenschaftler und Ägyptologen erhielten die Auszeichnung für ihr Lebenswerk im Blick auf dessen theologischen Ertrag. Mit ihren Arbeiten zur Theorie und Geschichte des „kulturellen Gedächtnisses“ leisteten beide Wissenschaftler einen wichtigen Beitrag auch zur „theologischen Theoriebildung“, heißt es in der Begründung der Jury. (rv)
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DAS SONNTAGSINTERVIEW:

Menschen in der Zeit - Christoph Schließmann
Was sind Werte, die uns tragen? Welche Werte kennzeichnen insbesondere unser Wirtschaften? Das fragte Aldo Parmeggiani für seine Sendung Menschen in der Zeit den deutschen Wirtschaftsanwalt Christoph Schließmann, der auch als Berater und Buchautor hervorgetreten ist. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat einen Laienangestellten bis auf weiteres beurlaubt, weil er intimen Kontakt zu einer Minderjährigen gesucht haben soll. Das bestätigte Vatikansprecher Greg Burke am Sonntag auf Anfrage der Katholischen Nachrichtenagentur. Burke betonte zugleich, der Fall sei außerhalb des Vatikans angesiedelt. Er widersprach damit der Darstellung der italienischen Tageszeitung „Il Mattino“, die den Beschuldigten in das Umfeld von Papst Franziskus und dessen Residenz Santa Marta gerückt hatte. Der Vatikan beschäftigt insgesamt rund 4.700 Angestellte, die Mehrheit von ihnen Laien. (kna/rv)
Eine leichte Arbeitswoche für Papst Franziskus: Als einziger großer Programmpunkt steht die Generalaudienz am Mittwoch an. Am Sonntag betet der Papst dann wieder den Engel des Herrn – das Angelusgebet – über dem Petersplatz. Dasselbe wird er auch am Hochfest am Montag, den 15. August tun, in Italien Ferragosto genannt, Mariä Aufnahme in den Himmel. Im Vatikan ist jeweils auch der 14. und der 16. August Feiertag. Am 14. wird Maximilians Kolbes gedacht, am 16. des Heiligen Stefanus, König von Ungarn. 
(rv)

Afrika

Sambia
Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 11. August wird die katholische Kirche eine Rolle als Beobachterin spielen. Die ostafrikanische Bischofskonferenz (AMECEA) sowie die Caritas entsenden Delegierte, die der nationalen Bischofskonferenz auf deren Bitte hin zur Seite stehen sollen, teilte AMECEA mit. Das Modell könnte auch bei Wahlen in anderen ostafrikanischen Ländern Schule machen. Sambia galt lange Zeit als afrikanisches Musterland in Sachen Demokratie und wirtschaftlicher Entwicklung. Zuletzt kam er zur Stagnation und zu einer hohen Geldentwertung. In den Wochen vor der Wahl fanden gewalttätige Zusammenstöße statt, die für Sambia eine Neuheit sind. Präsident Edgar Lungu tritt am 11. August zur Wiederwahl an. (cath.ch)

Naher Osten

Syrien
Klausurnonnen in Aleppo wollen in der schwer bombardierten Stadt an der Seite der noch verbliebenen Menschen ausharren. Die Situation sei kompliziert, es gebe widersprüchliche Angaben, „die einzige Wahrheit, die wir kennen, ist die, dass die Menschen hier leiden und sterben”, mit diesen Worten zitiert das Hilfswerk „Kirche in Not“ die französische Schwester Anne-Françoise von den Unbeschuhten Karmelitinnen in Aleppo. Das Kloster der kontemplativen Schwestern liegt im Universitätsviertel am Stadtrand, in einem Gebiet, in dem die schweren Kämpfe zwischen den syrischen Regierungstruppen und den gegnerischen Rebellen andauern. Von den 160.000 Christen in der Stadt im Jahr 2011 sind Schätzungen zufolge nur noch ein Viertel übrig geblieben. (Kirche in Not)

Asien

Philippinen
Manila will humanitäre Hilfe für 20.000 verarmende philippinische Gastarbeiter in Saudi-Arabien schicken und denkt an eine Heimholungsaktion. Aufgrund des niedrigen Ölpreises werden Tausende Ausländer in dem wichtigsten Ölförderland der Welt seit mehreren Monaten nicht bezahlt, berichtet Asianews. Die ersten hätten damit begonnen, auf der Straße von Abfällen zu leben. Auch Indien erwägt, 10.000 Gastarbeiter aus Saudi-Arabien heimzuholen. In dem streng muslimischen Land sind mehrere Millionen niedrig qualifizierte Gastarbeiter aus Asien beschäftigt. (asianews)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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