RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 12.8.2016

Tagesmeldungen vom 12.8.2016

Religionsfreiheit: Dramatische Entwicklung -
Gaza: „Wir warten auf unsere Auferstehung“ -
Vatikan: Ökologie-Vesper am 1. September -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

„Nächstes Mal laden wir den Papst ein!“
Es war sehr familiär: Papst Franziskus hatte an diesem Donnerstag 21 syrische Flüchtlinge zum Mittagessen eingeladen, man unterhielt sich über ihr Leben in Italien, und es gab Geschenke für die Kinder. Es waren die Flüchtlinge, die der Vatikan aufgenommen hat. Im Namen des Vatikans kümmert sich die Gemeinschaft Sant’Egidio um diese Menschen. Daniela Pompei, Verantwortliche für die Flüchtlingsarbeit der Gemeinschaft, war beim Essen dabei und berichtet von den Integrationserfolgen dieser Menschen: „Die Menschen haben seit April die Sprache gelernt und dann von ihrem Leben erzählt: woher sie kommen, von ihrem Land, ihren Städten, aber auch davon, was sie in Rom machen.“ (rv)
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Religionsfreiheit: Eine dramatische Entwicklung
In jedem vierten Land der Welt ist das Recht auf freie Religionsausübung eingeschränkt; in diesen 24 Prozent der Länder leben aber 75 Prozent der Weltbevölkerung. Das geht aus Zahlen hervor, welche das US-Außenministerium in dieser Woche veröffentlicht hat. „Diese Zahlen sind nicht neu und sie wachsen weiter“, kommentiert Brian Grim, Präsident der Religious Freedom & Business Foundation. Der Bericht dokumentiert „den Status des universellen Menschenrechts auf Religionsfreiheit in 199 Ländern“. (rv)
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Chile: Mapuche, Staat und Konzerne streiten um das beste Land
Siebzehn Kirchen hat es in Chile getroffen, katholische und auch protestantische: Sie fielen Brandanschlägen im Süden des Landes zum Opfer. Zugerechnet wird das radikalen Vertretern der Ureinwohner des Landes, der Mapuche, die gegenwärtig für ihre Rechte streiten. Aber die offiziellen Vertreter der Mapuche verurteilen diese Anschläge; die Kirche stehe nicht wie behauptet auf der Seite der Großgrundbesitzer, heißt es, sie sei vielmehr in den Dialog zwischen Mapuche und der Regierung in der Region Araucanía sehr konstruktiv einbezogen. (rv)
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Finanztransaktions-Steuer: 0,01 Prozent gegen Armut
Es geht auch anders: In Montreal wird derzeit an alternativen Wirtschaftsmodellen gearbeitet. Dort trifft sich das Weltsozialforum, die größte Veranstaltung ihrer Art. Erstmals findet sie in einem Land des globalisierten Nordens statt, es gibt weniger mediale Aufmerksamkeit und auch weniger Teilnehmer als in den vergangenen Jahren. Dabei sind die Themen so aktuell wie nie. Da ist zum Beispiel die auch in Deutschland debattierte Finanztransaktionssteuer, also eine kleine Steuer von 0,01 Prozent auf Finanztransfers. Andreas Luttmer-Bensmann ist Bundesvorsitzender der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und entschieden für diese Steuer, wie er dem Kölner Domradio erklärt. (domradio)
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POLITIK UND MENSCHENRECHTE:

Gaza: „Wir warten auf unsere Auferstehung“
Zwei Jahre nach dem letzten Krieg bereiten sich die Bürger in Gaza und im Westjordanland auf die palästinensischen Kommunalwahlen im Oktober vor. Im Gazastreifen sind die „Wunden“ des letzten Konflikts mit Israel noch auf Schritt und Tritt sichtbar, wie der Leiter von Caritas Jerusalem, Pater Raed Abusahlieh, im Interview mit Radio Vatikan sagt. Die Menschen in Gaza warteten weiterhin auf den Wiederaufbau vieler Häuser, die im Sommer 2014 bei Luftschlägen zerstört wurden. Die verarmten Stadtviertel in Gaza und die eingestürzten Gebäude sind das Resultat von israelischen Vergeltungsschlägen, nachdem die Hamas vor zwei Jahren monatelang Raketen in Richtung Israel gefeuert hatte. (rv)
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Kongo: Zukunft der NGOs ungewiss
Die Zukunft von Hilfsorganisationen und allgemein von NGOs in der Demokratischen Republik Kongo ist ungewiss, nachdem eine langjährige Expertin von Human Rights Watch das Land verlassen musste. Die Regierung in Kinshasa gab keinen Grund dafür an, aus welchen Gründen das Visum für Ida Sawyer nicht verlängert wurde. Die Menschenrechtsorganisation geht davon aus, dass sich die Behörden nicht länger die Kritik ausländischer Organisationen anhören wollen. Ende des Jahres endet das zweite Mandat von Präsident Josef Kabila, neue Wahlen sind bisher (noch) nicht geplant. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Franziskus wird am 1. September abends im Petersdom eine Vesper für die Bewahrung der Umwelt feiern. Das wurde an diesem Freitag im Vatikan bekannt. Seit letztem Jahr begeht die katholische Kirche den 1. September als Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung. Sie schließt sich damit einer Initiative des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios von Konstantinopel an. Der Papst hat im Sommer 2015 zum ersten Mal die Bewahrung der Schöpfung zum Thema einer Enzyklika gemacht. Das Anliegen wird von Bartholomaios, dessen Spitzname „der grüne Patriarch“ lautet, seit langem geteilt. (rv)

Europa

Deutschland
Laser, Elektrosounds und ein eigens kreierter Duft: Der Kölner Dom wird an diesem Wochenende Teil der Veranstaltung „Gamescom“, einer Messe für Computerspiele. Unter dem Titel „Silent.MOD“ öffnet das Kölner Domkapitel die Kathedrale von Donnerstag bis Samstag zusätzlich von 22.00 bis 2.00 Uhr für die Besucher der Messe und für andere Interessenten. Zur Gamescom werden von Mittwoch bis Sonntag rund 500.000 vor allem junge Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet. (kna)
Die Journalistin und Schriftstellerin Güner Yasemin Balci kritisiert die Islamverbände in Deutschland. „Die liberalen muslimischen Stimmen, die es gibt, arbeiten im Verborgenen, weil sie von uns als Gesellschaft und von der Politik nicht ausreichend geschützt werden“, sagte sie der Zeitung Die Welt. Imame, die etwa keinen Widerspruch darin sähen, als Muslimin einen nichtreligiösen Freund zu haben, gingen „jeden Tag ein Risiko ein“.(kna)

Deutschland/China
Die „Christliche Gesellschaftslehre“, ein grundlegendes Werk des verstorbenen deutschen Kardinals Joseph Höffner, ist jetzt online in chinesischer Sprache verfügbar. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Asianews“. Eine frühere chinesische Ausgabe des Werks, das als einer der Schlüsseltexte für das Verständnis der katholischen Soziallehre gilt, ist vergriffen. Die neue Übersetzung wird vom Verband „Ordo Socialis“ mit Sitz in Deutschland zum kostenlosen Download angeboten. Höffner (1906-87) war von 1969 bis kurz vor seinem Tod 1987 Erzbischof von Köln. Seine „Christliche Gesellschaftslehre“, ein weltweit verbreitetes Lehrbuch, stammt aus dem Jahr 1962; damals war er Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Münster. (rv)

Österreich
„Eine Schrift für uns Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter“: So ordnet ÖGB-Bildungsreferentin Karin Petter das päpstliche Lehrschreiben Laudato Si’ ein. Die Sprache des Papstes sei „klar und schonungslos", die angesprochenen Probleme wie etwa Umwelt, Soziales und Zusammenleben der Menschen seien „alles Themen, mit denen wir uns tagtäglich auseinandersetzen". Alles, was Franziskus schon lange in Zeichen und Symbolen ausgedrückt habe, sei in der Enzyklika nun „in Worte gefasst vor uns“, so die Theologin gegenüber der Kärntner Kirchenzeitung ‚Sonntag’. Im Österreichischen Gewerkschaftsbund stoße Laudato Si’ auf große Dankbarkeit, „wenn man einmal die ersten Hürden überwindet“, berichtete Petter, die in ihrem im ÖGB-Verlag erschienenen Buch „Zusammenhänge erkennen“ das Papstschreiben für Gewerkschafter darlegt. (kap)

Türkei
Nach sechs aufeinanderfolgenden Jahren, in denen die türkischen Behörden die Feiern zum Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August im historischen Kloster der Gottesmutter von Sumela in der Region von Trapezunt erlaubt hatten, ist für dieses Jahr ein Verbot erlassen worden. Die Behörden rechtfertigen das Verbot mit Restaurierungsarbeiten an den Gebäuden und „Stabilitätsproblemen“, berichtete das französische Ostkirchenportal orthodoxie.com. Zu den Feiern am 15. August hätte der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. aus Istanbul anreisen sollen. An der Liturgie mit dem Patriarchen in den Ruinen der 1922 durch Freischärler niedergebrannten Abtei hatten vor einem Jahr tausende orthodoxe Christen aus der Türkei, Griechenland, Georgien, Russland und der Ukraine teilgenommen. (kna)

Naher Osten

Syrien
Im syrischen Aleppo spitzt sich die Situation der Bevölkerung weiter zu. Seit vier Tagen ist die Hauptversorgungsroute zwischen Aleppo und anderen syrischen Städten blockiert. Das teilte das katholische Hilfswerk Misereor am Donnerstagabend unter Berufung auf den in Aleppo tätigen Franziskanerorden mit. Es herrsche akuter Wassermangel. Nach Aussage des Franziskanerbruders Firas Lufti, der als Projektpartner von Misereor tätig ist, wird es in der Stadt immer schwieriger, an Nahrungsmittel zu gelangen. Sein Orden verteile jeden Monat Essenspakete an mehr als tausend Familien. „Wir sind besorgt, dass es nächsten Monat nichts mehr gibt. Wenn die Hauptstraße nicht wieder geöffnet wird, wird es wirklich schlimm“, warnte er. Missio München stellt 100.000 Euro für die notleidenden Menschen in Aleppo zur Verfügung. Dadurch sollen 130 besonders bedürftige Familien Essenspakete, Trinkwasser, Decken, Matratzen und Kleidung erhalten. In der umkämpften nordsyrischen Stadt leben bis zu zwei Millionen Menschen im Belagerungszustand. (kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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