RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.8.2016

Tagesmeldungen vom 13.8.2016

- Barmherzigkeit: Papst bei Ex-Zwangsprostituierten -
- „Dschungel“ von Calais: unmenschliche Zustände -
Auf Papstkosten ans Meer -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst besucht Ex-Zwangsprostituierte
Es war eine der Gesten der Barmherzigkeit, die Papst Franziskus für das Heilige Jahr angekündigt hatte: Barmherzigkeit zum Nachmachen. In diesem Monat war es ein Überraschungsbesuch in einem Haus am Stadtrand von Rom, wo zwanzig ehemalige Zwangsprostituierte leben, ein Haus voller körperlichem und seelischem Leid. „Der Papst ist extra zu ihnen gekommen, um sie zu sehen und ihre Geschichten anzuhören“, sas sagt der geistliche Verantwortliche des Frauenhauses, Don Aldo Bonaiuto. „Es waren wirklich ungewöhnliche Momente des Weinens, aber auch des Trostes durch die Umarmung des Heiligen Vaters. Der Papst hat im Namen aller Christen um Vergebung gebeten für die Gewalt und all das Böse, das diese jungen Frauen haben erleiden müssen.“ (rv)
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„Dschungel“ von Calais: Nur 60 Duschen für 9.000 Menschen
9.000 Migranten im „Dschungel“ von Calais: Zwar hatten die Behörden das Flüchtlingslager im Februar schließen lassen. Doch das ändert nichts daran, dass hier weiter und wieder Flüchtlinge hausen und versuchen, durch den Ärmelkanal-Tunnel nach Großbritannien zu gelangen. 9.000 Migranten also derzeit, im sogenannten „Dschungel“; allein im Juli waren etwa 2.000 neue Migranten angekommen, darunter 865 Kinder – und davon die meisten ohne Begleitung durch einen Familienangehörigen. Viele französische NGOs machen auf die unsäglichen hygienischen und sonstigen Umstände aufmerksam, die im „Dschungel“ herrschen und die unter den Flüchtlingen regelmäßig für Krawall sorgen. (rv)
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Vor 75 Jahren: Das Opfer des Maximilian Kolbe
In Zeiten des IS-Terrors klingt diese Geschichte auf einmal wieder bestürzend aktuell: Am 14. August vor genau 75 Jahren opferte sich der heilige Maximilian Kolbe (1894-1941). Der polnische Franziskaner starb im Hungerbunker des KZ Auschwitz anstelle eines Familienvaters, der von den Nazis eigentlich zum Hungertod bestimmt worden war.

Der US-amerikanische Franziskanerpater James McCurry ist ein Maximilian-Kolbe-Experte, er hat eine neue Biographie über ihn geschrieben. „Maximilian Kolbe ist ein Kind des 20. Jahrhunderts“, erklärt er im Interview. „Er selbst verkörperte die Freiheit des Evangeliums gegenüber all diesen –ismen, welche die moderne Wissenschaft de-humanisiert haben.“ (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Martin W. Ramb und Holger Zaborowski: Jenseits der Ironie - Dialoge der Barmherzigkeit. Eine Besprechung von Pater Bernd Hagenkord
Was gibt es noch zu sagen über das Thema Barmherzigkeit? Ist da nicht schon alles gesagt? Und gepredigt? Nein, finden zwei Autoren und haben Schriftsteller versammelt, um „Jenseits der Ironie“ – so der Titel des Buches – das Thema neu zu verhandeln. „Wir haben viel Neues gelernt”, sagt Martin Ramb, einer der Herausgeber. „Am meisten überrascht und berührt bin ich nach wie vor vom Beitrag von Martin Walser. Einer seiner Sätze ist zum Beispiel, dass Barmherzigkeit für ihn die grandioseste Einbahnstraße ist. Das grenzt er gegenüber der Liebe ab, die ja auch mal ein Tauschgeschäft sein kann. Für mich der berührendste Beitrag im ganzen Buch.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Auf Papstkosten ans Meer: Der Leiter des päpstlichen Almosenamts fährt im heißen römischen August immer wieder mit Obdachlosen einen Strand in der Nähe Roms. Das berichtet die italienische Tageszeitung „La Stampa“ an diesem Samstag. Bislang hätten etwa hundert Wohnungslose an diesen Ausflügen teilgenommen. Die Ausflüge, die jeweils mit einem Pizza-Essen enden, werden aus der Schatulle des Papstes bezahlt. Ihm sei klar, dass solche Initiativen „nicht die Welt retten“ könnten, so Krajewski. Es gehe ihm darum, den Menschen „etwas von ihrer Würde zurückzugeben“. (la stampa)
Papst Franziskus fordert seine Landsleute zu Einsatz für die Armen auf. In einem von Kardinalstaatssekretär Parolin unterzeichneten Schreiben für die Spendenaktion „Más por Menos“ [Mehr für Weniger] in Argentinien heißt es, die Argentinier sollten „auf den Schmerzensschrei“ der Armen hören, die „an den Rand gedrängt und weggeworfen“ würden. Die Kollekte für die Armen findet am 10. und 11. September statt. (rv)
Der französische Kurienkardinal Jean-Louis Tauran betont, „dass die Religionen Friedens-Faktoren sind“. In einem Artikel der Vatikan-Zeitung „L’Osservatore Romano“ erzählt der Leiter des päpstlichen Dialogrates, er sei Ende Juli in Frankreich gewesen, als IS-Terroristen in der Normandie den Priester Jacques Hamel töteten. Natürlich „untergraben“ solche Mordtaten „die Glaubwürdigkeit des Dialogs der Religionen“, so Tauran. Aber die Fortführung dieses Dialogs sei umso wichtiger, „damit nicht der Hass gewinnt“. Ihm werde immer klarer, „dass viele Probleme mit der Ignoranz auf der einen wie auf der anderen Seite zu tun haben“. Und „aus Ignoranz entsteht Angst“. (or)
Die Nummer Zwei im Vatikan, Kardinal Pietro Parolin, ruft zur Bewahrung des Friedens in Venezuela auf. Bei einer Messe in der italienischen Provinz Teramo bat der vatikanische Kardinalstaatssekretär an diesem Samstag seine Zuhörer darum, für Venezuela zu beten. Das Land, in dem Parolin vor seinem Wechsel in den Vatikan päpstlicher Nuntius war, macht seit Monaten eine schwere politische, soziale und wirtschaftliche Krise durch. Es gelte, „friedliche Lösungen für die gegenwärtige Krise zu finden“. Dazu müsse bei allen der „Sinn für das Gemeinwohl“ an erster Stelle stehen. (rv)

Europa

Deutschland
Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach spricht sich für ein Verschleierungsverbot in Deutschland aus. „Keine Toleranz gegenüber der Intoleranz", sagte Bosbach der Passauer Neuen Presse: Das Tragen der Burka sei „sowohl Ausdruck mangelnder Gleichberechtigung von Frauen" als auch ein ganz bewusstes Zeichen einer zivilisatorischen Abgrenzung gegenüber den Normen und Werten der deutschen Gesellschaft. „Weltoffen, tolerant und liberal wollen wir gerne sein und bleiben", betonte der Politiker weiter: "Aber bitte nicht auch tolerant sein denen gegenüber, die selber gar nicht daran denken, auch uns gegenüber tolerant zu sein." (kna)

Frankreich
Für eine mögliche Seligsprechung des von Islamisten getöteten Priesters Jacques Hamel wird derzeit Material gesammelt. Sein Tod sei „das ultimative Zeugnis für seinen Glauben an Christus, den er lebenslang bekundet hat“, so der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun. Der Erzbischof verwies auf das Beispiel des 2010 seliggesprochenen polnischen Priesters und Märtyrers Jerzy Popieluszko, der 1984 vom kommunistischen Geheimdienst ermordet worden war. Der 85-jährige Pfarrer Jacques Hamel wurde Ende Juli bei einem Überfall zweier Islamisten auf seine Kirche im nordfranzösischen Saint-Etienne-du-Rouvray mit einem Messer ermordet. Die beiden Angreifer wurden von der Polizei erschossen. (kna)

Afrika

Nigeria
Eigentlich galt seit letztem Oktober ganz Afrika offiziell für Polio-frei. Doch jetzt ist die Kinderlähmung in Nigeria wieder aufgetaucht. Zum ersten Mal nach zwei Jahren wurden wieder zwei Polio-Fälle diagnostiziert – und zwar in einem Gebiet, das vor kurzem aus der Hand islamischer Extremisten befreit wurde. Das teilen die nigerianische Regierung und die Weltgesundheitsorganisation mit. In dem Gebiet, der Provinz Borno, hatte es immer wieder Überfälle der Terrorgruppe Boko Haram auf freiwillige Helfer von Impfkampagnen gegeben. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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