RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.8.2016

Tagesmeldungen vom 14.8.2016

Papst: Kirche braucht leidenschaftliche Missionare -
Mittelmeer: EKD-Chef dankt für Flüchtlingshilfe -
Äthiopien: Patriarch Mathias ruft zum Frieden auf -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Angelus: Kirche braucht keine Bürokraten
Die Kirche braucht nach Worten des Papstes „keine Bürokraten und Funktionäre“. Vielmehr bedarf sie leidenschaftlicher Missionare. Das sagte Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. Das „Feuer des Heiligen Geistes“ führe dazu, dass die Christen berufen seien, „immer mehr eine Gemeinschaft von Menschen zu werden, die der Heilige Geist leitet und verwandelt“. Franziskus erinnerte an den heiligen Maximilian Kolbe, dessen Festtag an diesem Sonntag begangen wird. Er sei Märtyrer der Nächstenliebe gewesen. Deshalb bat er darum, dass dieser Heilige die Gläubigen lehren möge, „das Feuer der Liebe zu Gott und zum Nächsten zu leben“. (rv)
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Deutschland: Streit um Verschleierung
In den Debatten um schärfere Gesetze zur Terrorabwehr und die Integration von Flüchtlingen in Deutschland bleibt auch ein Burka-Verbot weiter Thema. Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach sagte, das Tragen einer Vollverschleierung sei „mit Sicherheitsrisiken verbunden, die man nicht unterschätzen sollte“. Der Vorsitzende des in Köln sitzenden Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, kritisierte die Diskussion und sprach von einer „Burkaisierung der Innenpolitik“. Die wirklich wichtigen Probleme blieben außen vor, sagte Mazyek dem Nachrichtenportal „RBB24“. Er äußerte sich überzeugt, dass es nur sehr wenige Frauen in Deutschland gibt, die in Vollverschleierung auf die Straße gehen. (kna)
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Deutschland/Italien: EKD-Vorsitzender dankt für Flüchtlingsrettung
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat sich bei der deutschen Marine im Mittelmeer für die Rettung der Flüchtlinge bedankt. Bedford-Strohm besuchte erstmals die Soldaten im Mittelmeer. Die Soldaten seien bei der Mittelmeermission „in ganz drastischer Weise mit dem Leid der Menschen konfrontiert“, sagte Bedford-Strohm. Jeder Tote habe eine persönliche Geschichte. Um jeden von ihnen trauerten ein Vater, eine Mutter oder Geschwister. „Für jeden dieser Menschen gilt der erste Satz des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ (pm/dw/ard)
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Kardinal Woelki: Hungernde bei uns sind „traurige Wahrheit“
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat auf das Schicksal hungernder Menschen auch in hoch entwickelten Ländern aufmerksam gemacht. „Menschen, die in unseren Wohlstandsmülleimern nach weggeschmissener Nahrung suchen, finden sich in allen europäischen Städten“, sagte er am Sonntag dem Kölner Domradio. Vor den karitativen Essensausgaben wie etwa beim Sozialdienst katholischer Männer bildeten sich regelmäßig lange Schlangen. „Eigentlich unvorstellbar - aber leider eine traurige Wahrheit“, so der Kölner Erzbischof.(domradio/kna)
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Frankreich: Musik von Migranten gegen Vorurteile
Die Augen und Ohren der Öffentlichkeit richten sich seit langem nicht mehr auf die Flüchtlinge in Calais, dem Grenzposten nach Großbritannien. Die französischen Behörden hofften noch Anfang des Jahres, dass sich der dortige „Dschungel“ der Flüchtlinge bis im Frühling beseitigen lasse. Diese Vorstellung entpuppte sich allerdings als Illusion. Die Zahl der illegalen Einwanderer an der Peripherie der Hafenstadt, die nach Großbritannien gelangen wollen, hat in den letzten Wochen wieder sprungartig zugenommen. Menschenrechtsorganisationen versuchen, für die Flüchtlinge da zu sein. Ein wichtiges Mittel dazu ist die Kultur wie zum Beispiel das Musikprojekt „The Calais Session“. (rv)
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AUSBLICK:

Katholiken feiern Mariä Himmelfahrt
Katholiken in aller Welt feiern an diesem Montag das Fest Mariä Himmelfahrt. Es erinnert an die „leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“. Diese wird zwar nicht in der Bibel beschrieben, wurde aber 1950 als bislang letztes katholisches Dogma von Papst Pius XII. verkündet. Papst Franziskus wird wie an Sonn- und Feiertagen üblich mittags auf dem Petersplatz das Angelus-Gebet mit den Gläubigen beten. Der 15. August, „Ferragosto“, ist ein Feiertag, an dem in Rom fast alles stillsteht. (kna)
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Wochenvorschau: Franziskus trifft Hollande
Dreimal wird Papst Franziskus in dieser Woche öffentlich auftreten: Zusätzlich zum Angelus-Gebet an diesem Sonntag und zur Generalaudienz vom Mittwoch will er auch am Montag, 15. August, den Angelus am Petersplatz beten. Ansonsten bildet wohl die Audienz für den französischen Präsidenten Francois Hollande den wichtigsten Papst-Termin dieser Woche. Sie findet am Mittwochnachmittag um 17 Uhr in einem Saal neben der vatikanischen Audienzhalle statt. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Österreich
Zur Überwindung gegenseitiger Vorurteile und des gegenseitigen Misstrauens zwischen Roma und der Mehrheitsbevölkerung hat der Linzer Bischof Manfred Scheuer aufgerufen. Scheuer stand am Sonntag dem Festgottesdienst in der Mariazeller Basilika bei der traditionellen Roma-Wallfahrt vor. In seiner Predigt sprach er ungeschminkt zahlreiche Probleme an, mit denen Roma in Österreich und Europa zu kämpfen hätten und warb zugleich für mehr gegenseitiges Verständnis. Dabei nahm er die Mehrheitsbevölkerung wie auch die Roma in die Pflicht. Die Roma-Wallfahrt fand am Sonntag bereits zum 21. Mal statt. (kap)

Schweiz
Der Westschweizer Bischof Charles Morerod hat einen im Kanton Fribourg wohnhaften Priester per Ende Juli von seinem Dienst suspendiert. Dem Priester werden „unsittliche Berührungen“ vorgeworfen, wie die Informationsbeauftragte des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg, Laure-Christine Grandjean, gegenüber kath.ch sagt. Der Priester war im Ruhestand, übte aber noch gelegentlich priesterlichen Dienst aus, wie es in der Mitteilung des Bistums heißt. Die Diözese habe eine Untersuchung auf Ebene des Kirchenrechts in die Wege geleitet. Diese wird durch die vatikanische Glaubenskongregation durchgeführt, die sich bei ihrem Entscheid auf Informationen seitens des Bistums stützt. (kath.ch)
Der Film „Godless“ der bulgarischen Regisseurin Ralitza Petrova hat den Preis der Ökumenischen Jury von Locarno erhalten. Dies teilte die Jury am Samstagabend zum Ende des Filmfestivals Locarno mit. Der Film über eine junge Frau in Bulgarien stelle die Frage nach dem Weg, der aus einer zerstörerischen und korrupten Gesellschaft führt, schreibt die Jury. Der Film von Ralitza Petrova wurde auch mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung, die am Filmfestival Locarno vergeben wird. (kat.ch)

Afrika

Äthiopien
Der äthiopisch-orthodoxe Patriarch Mathias I. hat zu einer friedlichen Lösung der jüngsten Konflikte im Land aufgerufen, wie die Stiftung „Pro Oriente“ berichtet. Er appellierte an „Regierende und Protestierende“ in Äthiopien, sich für den Frieden im Land einzusetzen, um die politische Krise mit ihren sozialen und regionalpolitischen Ursachen zu überwinden. Aufeinander zu schießen und öffentliches Eigentum zu zerstören oder zu beschädigen, sei jedenfalls keine Lösung. Die Welle von Protesten in Äthiopien gegen die Regierung ebbt nicht ab, wobei die Regierung gegen Demonstranten mit äußerster Härte vorgeht. Die Proteste hatten im vergangenen November in der Oromia-Region begonnen, da die Bewohner fürchteten, dass die geplante Ausweitung des Gebiets der Hauptstadt sie um ihr Ackerland bringen würde. (kap)

Simbabwe
Tausende Menschen haben bei einer Großkundgebung der Opposition am Samstag den Rücktritt des Präsidenten Robert Mugabe gefordert. Der 92-Jährige regiert das Land seit Jahrzehnten und will auch bei den nächsten Wahlen 2018 wieder antreten. Im Gegensatz zu früheren Jahren äußerten sich die Bischöfe des Landes nicht zu den politischen Forderungen. Vor acht Jahren zählten die Bischöfe zu den schärfsten Kritiker Mugabes. Zur Kundgebung hatten der langjährige Oppositionsführer Morgan Tsvangirai und Ex-Vizepräsidentin Joice Mujuru, die jetzt eine eigene Oppositionspartei anführt, gemeinsam aufgerufen. Mugabe ist seit der Unabhängigkeit an der Spitze des Landes, war zunächst Regierungschef, bevor er 1987 Präsident wurde. (nzz)

Naher Osten

Irak
Kurden haben Dörfer in der Nähe der von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beherrschten Stadt Mossul angegriffen. In diesem Gebiet leben auch Christen. Vier Ortschaften seien befreit worden, sagte der kurdische General Dedewan Churschid Tofik am Sonntag. Ziel der kurdischen Peschmerga-Kämpfer ist es, Mossul einzukreisen, und so einen Großangriff auf die Stadt zu ermöglichen. Mossul ist die letzte größere Stadt im Irak, die der IS noch kontrolliert. (ap/afp)

Syrien
Bei Angriffen in Aleppo und Umgebung sind am Wochenende nach Angaben von Aktivisten mindestens 51 Zivilisten getötet worden, darunter vier Kinder. Hinter den Angriffen stehen verschiedene Truppen. Bei Angriffen der syrischen Luftwaffe auf den von Rebellen kontrollierten Ostteil Aleppos wurden am Samstag 15 Personen getötet, neun starben im von Damaskus kontrollierten Westteil durch Beschuss der Rebellen. Dies teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. 27 weitere Zivilisten seien bei russischen und syrischen Luftangriffen auf drei Städte und ein Dorf im Westen der Provinz Aleppo getötet worden. (ap/afp)

Asien

China
Der von der Regierung in Peking nicht anerkannte katholische Bischof Joseph Wei Jingyi hofft auf ein baldiges Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl. Je eher beide Staaten eine konkrete und für beide Seiten gute Vereinbarung erreichten, desto besser, sagte der Bischof von Qigihar in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang dem Internetportal „Vatican Insider“. Gleichzeitig warnte der 48-Jährige vor übertriebener Eile. Wichtiger sei, dass der Prozess stetig voranschreite. Über Details der laufenden Verhandlungen sei er zwar nicht informiert; „aber wir wissen, dass die Arbeit vorangeht“. Das mögliche Abkommen könnte auch die sogenannten Untergrundbischöfe in China betreffen, also vom Papst ernannte Bischöfe, die die Volksrepublik nicht anerkennt. (vaticaninsider/kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Ein bewaffneter Mann hat am Wochenende in New York einen Imam und seinen Assistenten erschossen. Die Tat ereignete sich am Samstagnachmittag nahe einer Moschee im Stadtteil Queens. Der Täter habe den Imam in den Kopf geschossen, sagte ein Polizeisprecher. Beide seien kurz darauf ihren Verletzungen erlegen. Der Täter ist auf der Flucht. Über das Motiv gab es zunächst keine Informationen, auch der mutmaßliche Täter sei noch nicht identifiziert, wie die Polizei mitteilte. „Nach ersten Erkenntnissen lässt nichts darauf schließen, dass sie wegen ihrer Religion zum Ziel wurden“, sagte ein New Yorker Polizeisprecher. In der muslimischen Gemeinde von Queens dagegen vermuteten viele Mitglieder ein Hassverbrechen. Hunderte von Personen versammelten am Samstagabend in der Nähe des Tatorts und verlangten Aufklärung. (afp/ap)

Peru
Es waren über 50.000 Menschen: In der peruanischen Hauptstadt Lima haben sie gegen die im Land verbreitete Gewalt gegen Frauen protestiert. An dem Protestzug beteiligte sich am Samstag auch Präsident Pedro Pablo Kuczynski. „Nie wieder Gewalt gegen Frauen und Kinder“, so Kuczynski. Justizministerin Marisol Pérez Tello sagte, für eine erfolgreiche Politik der Gleichberechtigung müsse das Land mit seiner traditionellen Macho-Kultur brechen. Im vergangenen Jahr registrierten die peruanischen Behörden 95 Frauenmorde, in diesem Jahr sind es bereits 54 sowie 118 Mordversuche. Zuletzt hatte eine Äußerung des peruanischen Kardinal Juan Luis Cipriani zu Frauenrechten großes Aufsehen erregt. Der Kardinal hatte gesagt, junge Mädchen provozierten sexuellen Missbrauch durch Zurschaustellung ihrer Körper durch unangemessene Kleidung. Cipriani räumte ein, er habe seine Worte „unglücklich gewählt“. (afp/rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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