RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 20.8.2016

Tagesmeldungen vom 20.8.2016

Flüchtlingsabkommen mit Türkei: „Plan B“ gesucht -
Bischof fordert klare Haltung moderater Muslime -
Mörder von P. Jacques Hamel nahe Paris beigesetzt -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

EU: „Flüchtlingsrouten nicht Menschenhändlern überlassen“
Der Flüchtlings-Vertrag zwischen der Türkei und der Europäischen Union birgt große Unsicherheit, es braucht einen „Plan B“. Das sagt der Leiter der Stiftung „Migrantes“ Giancarlo Perego, gegenüber Radio Vatikan. Es braucht dringend eine Revision des so genannten Dublin 2 Vertrages, also der Übereinkunft der Länder Europas, wie mit Flüchtlingen umgegangen wird. Perego bezieht sich auf Gespräche in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana, bei denen es um eine mögliche Öffnung der Balkanroute im Herbst diesen Jahres geht. (rv)
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Gewalt und Islam: „Moderate müssen endlich Stellung beziehen!“
Europa darf die Flüchtlingsdebatte nicht ideologisieren. Davor warnt der katholische Bischof von Nord-Arabien, Camillo Ballin, im Gespräch mit Radio Vatikan. Er geht auf die Einladung des Papstes an das Katholiken-Treffen von Rimini ein, den Dialog gegen den Terror zu setzen. Dazu muss man die Menschen verstehen wollen, die sich auf den Weg machen, sagt Ballin: „Seit 47 Jahren lebe ich nun schon in muslimischen Ländern, zehn davon im Sudan, und immer unter Menschen in schlimmsten Lebensbedingungen“, so der Bischof, der selber am Treffen in Rimini teilnimmt, um von seinen Erfahrungen in Arabien zu berichten. (rv)
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Santiago de Compostela: Auf dem Weg zum Ziel und zu sich selbst
Seit 1.200 Jahren sind sie unterwegs, die Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Vor 1.200 Jahren genau sind die Gebeine des Apostels Jakobus nach Santiago übertragen worden, seitdem wird dort gebetet, und seitdem ist der Ort an der Nordost-Spitze Spaniens eines der beliebtesten Ziele des Betens. So will es jedenfalls die Tradition. Auch wenn sich im Laufe der Zeit die Form des Pilgerns geändert hat: Die Faszination des Pilgerns, des Betens mit den Füßen, ist geblieben. Unsere Kollegin Pia Dyckmans hat mit zwei Pilgern gesprochen, dem Ehepaar Monika und Reinhold Hanna, die beide in der IT-Branche arbeiten. (rv)
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Ein Sommer gegen die Mafia
Sommerferien machen gegen die Mafia: für tausende Jugendlicher aus Italien und angrenzenden Ländern ist das ihre Sommerbeschäftigung. In den süditalienischen Regionen Kalabrien, Apulien und auf Sizilien arbeiten sie als Freiwillige in Projekten, die auf enteigneten Mafia-Grund entstanden sind. E!State Liberi! heißt das Projekt, ein Wortspiel um die italienischen Ausdrücke für „Seid frei“ und „Sommer“: Befreiung von den kriminellen Strukturen. (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Eva, Maria und Co. - Frauen in der Bibel und ihre Geschichten
Renate Wind: Eva, Maria und Co. – Frauen in der Bibel und ihre Geschichten; topos Verlag, etwa 10 Euro.
Die Bibel ist reich an Frauengestalten, die die Fantasie nicht nur von Künstlern und Bibelforschern über die Jahrhunderte angeregt haben. Oftmals haben sich Deutungsmuster etabliert, die mit dem zugrunde liegenden biblischen Text nicht mehr viel gemein haben – und dennoch von der Allgemeinheit als Konsens akzeptiert worden sind. Darauf weist Renate Wind in ihrem Buch „Eva, Maria und Co.“ hin. (rv)
Hier die Rezension von Christine Seuss

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Kardinal Vinko Puljic wird den Papst als Sondergesandten für die Dankesfeier in Mazedonien anlässlich der Heiligsprechung von Mutter Teresa vertreten. Das teilte der Vatikan an diesem Samstag mit. Der Erzbischof von Sarajevo reise am 11. September zum Tag der Danksagung für die Heiligsprechung der Ordensgründerin in die makedonische Hauptstadt Skopje, teilte das vatikanische Presseamt am Samstag mit. Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) wurde als Agnes Gonxha Bojaxhiu im heutigen mazedonischen Skopje geboren. Papst Franziskus wird Mutter Teresa von Kalkutta am 4. September auf dem Petersplatz heiligsprechen. (kap/rv)

Europa

Deutschland
Die Thüringer AfD hat einen zweiten Versuch gestartet, mit einem Bürgerbegehren den in Erfurt geplanten Moscheebau zu verhindern. Der Antrag greife die rechtlichen Einwände auf, derentwegen die Stadt Ende Juli die erste Version derselben Antragsteller abgelehnt hatte, so die AfD in einer Stellungnahme. Zur Begründung hatte die Stadt Erfurt angeführt, dass der Antrag gegen das Bauplanungsrecht verstoße: „Ein Bebauungsplan, der ohne städtebauliches Konzept der bloßen Verhinderung eines Vorhabens dient, ist unzulässig und gesetzwidrig“. Der Antrag sah vor, mit einer Änderung des Bebauungsplans zu erreichen, „dass Anlagen für kirchliche und kulturelle Zwecke nicht errichtet werden dürfen“. Für das Moscheeprojekt hat die Ahmadiyya-Gemeinde bei der Stadt Erfurt bereits einen Bauvorantrag gestellt. (kna)

Frankreich
Einer der beiden Mörder des französischen Priesters Jacques Hamel ist auf einem muslimischen Friedhof bei Paris beigesetzt worden. Das berichten französische Medien an diesem Samstag. Der 19-jährige Adel Kermiche hatte den katholischen Geistlichen bei der Morgenmesse in der Kirche von Saint-Etienne-du-Rouvray Ende Juli auf brutale Weise getötet. Ein zweiter Mittäter half ihm. Beide Attentäter wurden von der Polizei erschossen. Die Beisetzung fand am Freitagabend in Puiseux-Pontoise in aller Stille statt, wie die örtlichen Behörden mitteilten. (afp/reuters)

Afrika

Äthiopien
Angesichts der jüngsten Unruhen rufen die Kirchen in dem ostafrikanischen Land sowie der Weltkirchenrat (ÖKR) zum friedlichen Dialog und zur Zurückhaltung auf allen Seiten auf. Man trauere um die Todesopfer und bedauere die Verhaftungen und die Gewalt gegen Demonstranten in verschiedenen Teilen Äthiopiens, stellte Peter Prove, Direktor der Weltkirchenrats-Kommission für internationale Angelegenheiten, am Wochenende fest. „Wir appellieren an die Sicherheitsbehörden, keine exzessive Gewalt gegen unbewaffnete Zivilisten anzuwenden und ermutigen die Demonstranten, auf offenen Dialog zu setzen.“ Prove lud zum Gebet für die Menschen Äthiopiens ein, damit alle Seiten „für eine bessere Zukunft auf der Basis sozialer Gerechtigkeit und menschlicher Würde zusammenarbeiten“. (kap)

Asien

Pakistan
Im Stadtgefängnis von Karachi ist eine Kapelle für christliche Häftlinge eröffnet worden. Dies gilt als Seltenheit im mehrheitlich islamischen Pakistan, wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Freitag berichtete. Obwohl die pakistanische Verfassung offiziell die Religionsfreiheit garantiert, wird der Bau nicht-muslimischer Gotteshäuser auf öffentlichem Land üblicherweise nicht erlaubt. Im aktuellen Fall sei eine Ausnahme gemacht worden. Die Kapelle wurde mit finanzieller Hilfe der Nichtregierungsorganisation Angel Patient Care Services nur wenige Meter neben der Moschee des Gefängnisses erbaut. Etwa 100 der 4.500 Häftlinge seien Christen, hieß es. (ucanews/kna)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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20.20 Uhr „Magazin“

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