RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 22.8.2016

Tagesmeldungen vom 22.8.2016

- Schritt der Ökumene: Papst schreibt an Waldenser -
Syrien: Neue Konfliktfront tut sich auf -
Jerusalem: Überraschung in der Grabeskirche -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst schreibt an Waldenser: Flüchtlingen und Umwelt helfen
Zum Auftakt der Synode der Waldenser und Methodisten hat Papst Franziskus eine Grußbotschaft gesendet. Darin schreibt der Papst, dass er Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Katholiken und Protestanten in der Flüchtlingshilfe und beim Umweltschutz sehe. Katholiken und Methodisten könnten gemeinsam Armen, Kranken und Migranten helfen. Gleichzeitig sei der gemeinsame Einsatz für den Umweltschutz und die Glaubensverkündung wichtig.

Man dürfe nicht leugnen, dass es weiterhin Unterschiede zwischen den Kirchen gebe, doch er bete für den „Weg zur vollen Einheit“, heißt es in dem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Schreiben zum Auftakt der Synode. (rv/kna)
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Syrien: Neue Konfliktfront tut sich auf
Die ganze Welt schaut nun auf die Kriegshandlungen im syrischen Aleppo. Doch in den vergangenen Stunden hat sich eine neue Front in einer anderen Stadt gebildet. Truppen des Regimes von Bashar al-Assad und Kurdenmilizen kämpfen in der nordsyrischen Stadt Hasaka. Bemerkenswert daran ist, dass sie sich in den letzten Jahren in Ruhe gelassen hatten. Das hat sich nun geändert. Um Hasaka, wo rund 180.000 Menschen leben, toben seit einer Woche heftige Kämpfe. Für den UNO-Beauftragten für Syrien, Staffan De Mistura, bleibt der Dialog die einzige Lösung des Konflikts. (rv/afp)
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Österreich: Eine Welle der Solidarität für George
Bilder von blutverschmierten Kindern, die in Syrien oder im Irak durch Bombenangriffe verletzt wurden, sind in diesen Tagen weltweit verbreitet worden. Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat sich nicht damit abgefunden, diese Bilder nur anzuschauen. Auf seine Initiative hin wurde ein zwölfjähriger Halbwaise aus dem Irak nach Österreich zur ärztlichen Behandlung gebracht. Für den zwölfjährigen schwer kranken George Mansoor gab es im Irak keine Chance auf Heilung. „Wir können nicht alle Not der Welt lindern, aber wir können dort helfen, wo wir direkt davon berührt sind“, so der Wiener Erzbischof. (kap)
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Jerusalem: Überraschende Entdeckung in der Grabeskirche
Eine Sensationsmeldung aus dem Heiligen Land: Am Heiligen Grab von Jerusalem wurden möglicherweise Teile von Jesu Grab entdeckt. Das klingt zunächst paradox, denn jeder geht ja davon aus, dass die Grabeskirche dort liegt, wo Jesus begraben wurde. Doch das war bisher wissenschaftlich nicht geklärt worden. Angefangen hat es mit einem ökumenischem Erfolg: In einer gemeinsamen Anstrengung verständigten sich die christlichen Konfessionen in Jerusalem auf eine Restaurierung der Kapelle innerhalb der Grabeskirche. Die Mühe hat sich anscheinend gelohnt: Es treten bei den Arbeiten spannende Entdeckungen zutage. (rv/kna)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Italien
Jeder Christ ist dazu aufgerufen, die eigene Boshaftigkeit zu überwinden und den Mitmenschen zu vergeben. Das schreibt der Papst in einer Botschaft an die Teilnehmer der 67. Italienischen „Woche der Liturgie“, die in der umbrischen Ortschaft Gubbio eröffnet wurde. Thema der diesjährigen „Liturgie-Woche“ ist die Barmherzigkeit. „Uns wird vergeben, damit wir anderen vergeben können“, so der Papst. Dies sei das Geschenk der Göttlichen Barmherzigkeit. Die Woche wird jeweils von der Italienischen Bischofskonferenz (CEI) organisiert und gilt als „Debattenwoche“, um über die Bedeutung der Liturgie in der heutigen Zeit zu sprechen. (rv)

Europa

Deutschland
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, will sein politisches Engagement zurückfahren. Zur Landtagswahl von Nordrhein-Westfalen im kommenden Jahr trete er nicht mehr an, kündigte der CDU-Politiker am Montag an. Stattdessen wolle er sich auf sein Amt an der Spitze des höchsten Gremiums der katholischen Laien in Deutschland konzentrieren und den Katholikentag 2018 in seiner Heimatstadt Münster „mit Sorgfalt und Kraft“ vorbereiten, so Sternberg. Sternberg sitzt seit 2005 im Landtag in Düsseldorf. (kna)

Deutschland/Irak
Es sind neue Flüchtlingsströme aus der irakischen Stadt Mossul zu verzeichnen. Das meldet der deutsche Zweig der weltweiten Malterserhilfe, „Malteser International“ in Köln. Einige Mitarbeiter des Hilfswerkes hätten „verstärkte Fluchtbewegungen“ in der Region festgestellt, erklärte der Programmdirektor der Hilfsorganisation, Sid Peruvemba, am Montag in einer Pressemitteilung. Das deute auf eine baldige Offensive zur Befreiung der Stadt Mossul aus den Händen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) hin. (pm/kap)

Schweiz
Der Präsident der Schweizer Sozialdemokraten, Christian Levrat, schlägt vor, den Islam wie die christlichen Landeskirchen anzuerkennen. Auch sollen die Kantone ein Burka-Verbot aufstellen können, sagte Levrat im Interview mit der Schweizer „Sonntags-Zeitung“. Mit Anerkennung des Islam in der Schweiz meint der SP-Präsident auch dessen Kontrolle. „Wir sollten überlegen, ob wir den Islam als offizielle Religion anerkennen wollen, um damit auch die Ausbildung und Finanzierung der Imame nicht ausländischen und vielleicht fundamentalistischen Kreisen zu überlassen“, sagte Levrat. (kath.ch)

Afrika

Südsudan
Die Steyler-Missionare haben ihre 2012 errichtete Missionsstation im Südsudan aufgegeben. „Wir fühlten uns am Ende wie hilflose Zuschauer, gefangen in einem Wirbelwind aus Neid, Hass und nicht enden wollender Gewalt“, sagte Pater Francis Joseph Naduviledathu laut Mitteilung der deutschen Steyler-Ordensprovinz an diesem Montag. „Der Frieden bleibt ein ferner Traum im Südsudan“, so der Ordensmann. Ende Juli seien Soldaten über das Missionsgelände hergefallen. „Sie schüchterten uns mit ihren Waffen ein, wählten zwei der Ugander aus, schleppten sie in die Nähe der Kirche und feuerten auf sie. Einer der Ugander war sofort tot.“ Eine Rückkehr in absehbarer Zeit sei „unwahrscheinlich“. (kap/pm)

Kenia
Die Bischöfe rufen die Priester auf, jenen Schülern und Studenten zu helfen, die aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen oder Waisen sind. Das sagt der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für Bildung und Religionsunterricht, Bischof Maurice Muhatia Makumba von Nakuru vor Vertretern katholischer Schulen. Die bischöfliche Kommission habe „mit Sorge“ festgestellt, dass an den meisten Brandanschlägen in den Schulen Schüler beteiligt gewesen seien, die aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen. (fides)

Naher Osten

Iran
Ein schiitischer Geistlicher aus dem Iran hat Papst Franziskus für dessen Abgrenzung vom Islam zum Terror gedankt. Mit Freude habe er Ende Juli bei der Polenreise des Papstes dessen Statement „Islam ist nicht gleich Terrorismus“ vernommen, heißt es in einem Brief des iranischen Großayatollahs Naser Makarem Shirazi an den Papst. Der Großayatollah von Ghom forderte sämtliche Religionsführer auf, „gegenüber Gewalt und Barbarei in der Welt, besonders wenn dies im Namen der Religion geschieht“, klar und deutlich Stellung zu beziehen. Zudem verurteilte er den terroristischen Anschlag auf den französischen Priester Jacques Hamel Ende Juli. (kna)

Asien

Philippinen
„Hoffnungsvoll und zuversichtlich“, so äußert sich die Bischofskonferenz mit Blick auf die bevorstehenden Friedensgespräche zwischen der philippinischen Regierung und der Guerillabewegung NFD. Die Gespräche sollen vom 22. bis 28. August in Oslo stattfinden, berichtet der vatikanische Fidesdienst an diesem Montag. Den Gesprächen ging ein Waffenstillstand zwischen der Regierung und den Rebellen voraus. Präsident Rodrigo Duterte hatte einen unilateralen Waffenstillstand der Armee in seiner jüngsten Ansprache zur Lage der Nation vor dem Kongress des Landes angekündigt. (fides)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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