RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 23.8.2016

Tagesmeldungen vom 23.8.2016

- Ratzinger-Schüler denken über Europas Krise nach -
- Tagung der Säkularinstitute: Gott im Alltag leben -
- Franziskus bedankt sich bei der Kirche Polens -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Ratzinger-Schüler denken über Europas geistliche Krise nach
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist voller Sorge über Europa und lässt aus diesem Grund den Ratzinger-Schülerkreis in seiner bevorstehenden Jahrestagung über Auswege aus der spirituellen Krise des Kontinents debattieren. Das sagte Pater Stephan Horn, der langjährige Koordinator des Theologenzirkels, im Gespräch mit Radio Vatikan. Die Angehörigen des Ratzinger-Schülerkreises kommen von 25. bis 28. August wie bereits seit 2005 in Castel Gandolfo zusammen. „Wir wollen über Europa reden unter dem Aspekt, wie die innere Situation von Europa ist, und was das für Herausforderungen für uns Christen in sich trägt“, sagt der Salvatorianerpater. (rv)
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Gott im Alltag leben: Tagung der Säkularinstitute der Kirche
Es geht um Bildung und um Identität: In Rom treffen in diesen Tagen 140 Vertreter von Säkularinstituten zusammen, um diese für sie zentralen Themen zu besprechen. Säkularinstitute sind wie Orden Gemeinschaften geweihten Lebens, haben aber eine andere Lebensform, sie kennen zum Beispiel kein Kloster- oder Gemeinschaftsleben wie die Orden, folgen aber den evangelischen Räten. Bekannte Beispiele sind etwa die Schönstatt-Bewegung und die Johannes-Gemeinschaft. „Es geht uns um Bildung, wie es Papst Franziskus gesagt hat: ‚Ihr seid ohne Gemeinschaftsleben, ohne sichtbare gemeinsame Arbeiten’“, so Giorgio Maria Mazzola, Mitglied im Vorstand der Konferenz der Säkularinstitute. (rv)
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Italien: Pilger und Migranten - in der Toskana auf dem Weg
Was haben Migranten und Pilger gemeinsam? Den Weg. Aber was die einen freiwillig tun, ist für die anderen Not. In der Region Chianti in der Toskana rücken die beiden Wege aber nun zusammen, Anfang September wird dort ein Pilgerweg eröffnet, der die Parallelen betonen will und die Themen Gastfreundschaft und Integration aufgreift. „Es ist ein Rundweg von 36 Kilometern, durch das klassische Chianti“, erklärt Lia Ferrini von der Organisation Oxfam, einer der Institutionen hinter dem Projekt. „Es ist entstanden nach drei Jahren eines ‚Wanderweges der Solidarität‘, den Oxfam organisiert hat. (rv)
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Brasilien: „Die gleichen Herausforderungen wie vor den Spielen“
Nach Olympia ist vor Olympia: Bevor am 7. September die paralympischen Spiele in Rio de Janeiro beginnen werden, steht die Rückschau auf die olympischen Spiele auf dem Programm. Und glaubt man den internationalen Medien, dann steht es nicht gut. Doping und Korruption war immer wieder ein Thema, aber auch der Kontrast zwischen reichem Sport und den armen Stadtvierteln Rios ist immer wieder thematisiert worden, auch bei den Sportlern selber, wie Olympia-Seelsorger Rolf Faymonville dem Domradio berichtet: In einer Stadt wie Rio kann man auch an vielen Themen nicht vorbeischauen.“ (domradio)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus bedankt sich bei der Kirche Polens für den Weltjugendtag und die Gastfreundschaft dort. Ein Brief ging an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz des Landes, Erzbischof Stanislaw Gądecki, ein zweiter an den Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz. In beiden Briefen erinnert der Papst an einzelne Stationen seines Besuchs und besonders an seinen Vorgänger, Johannes Paul II.. Der Besuch in Tschenstochau, das Schweigen in Auschwitz und die Begeisterung der Jugendlichen aus der ganzen Welt hätten einen bleibenden Eindruck hinterlassen, so der Papst. (rv)
Die bisherige Zahl der Pilger zum Heiligen Jahr in Rom ist seit dem Frühjahr deutlich gestiegen. Wie das zuständige Vatikan-Büro am Dienstag auf seiner Internetseite mitteilte, pilgerten mittlerweile insgesamt 14.202.277 Gläubige ins Zentrum der katholischen Welt, um die Heiligen Pforten in den Papstbasiliken zu durchschreiten. Ende April waren noch wenig mehr als fünf Millionen Pilger registriert worden. Wegen Terrorangst und Berichten über die schleppende Fertigstellung der städtischen Infrastruktur war der Pilgerstrom nach Eröffnung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit am 8. Dezember 2015 zunächst nur allmählich in Fahrt gekommen; nach Ostern kamen dann bereits deutlich mehr Gläubige. (kna)
Der Papst ist Fußballfan, immer desselben Vereins, und das seit er ein Kind ist. Dieser Verein – Club Atletico San Lorenzo de Almagro aus Buenos Aires – tritt nun zu einem Freundschaftsspiel gegen den römischen Verein AS Roma an. Organisiert haben das Spiel der Vatikan und der italienische Verein, gespielt wird am 3. September im römischen Olympiastadion. Angekündigt hat das Spiel der Päpstliche Rat für die Neuevangelisierung, er ist für die Termine des vom Papst im vergangenen Dezember ausgerufenen „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ verantwortlich. Das Match am 3. September, 18 Uhr, ist Teil eines an diesem Tag abgehaltenen Heiligjahr-Festes der Familien. Bei dem Spiel werden die Trikots von AS Roma das Logo des Heiligen Jahres zeigen. Der Eintritt ist für Kinder unter 12 Jahren frei. (kna)

Europa

Auf das Konzil von Kreta folgt eine interorthodoxe Vermittlungs-Kommission: Weil die Frage nach Zuständigkeiten und Rechten der einzelnen Kirchen beim Konzil im Juni diesen Jahres nicht gelöst werden konnten, soll nun diese Kommission helfen. Die Patriarchate von Antiochia und von Moskau hatten aus Ärger über ungelöste innerorthodoxe Jurisdiktionskonflikte in Arabien und in der Ukraine ihre Teilnahme am Orthodoxen Konzil von Kreta abgesagt. Nun sollen die streitenden Parteien an einen Tisch: Vertreter der Streitparteien Antiochia (Syrien) und Jerusalem (Heiliges Land), dazu sollen „Schlichter“ kommen, und zwar aus Alexandria und Moskau sowie der Kirchen Zyperns und Polens. Inhaltlich geht es vor allem um den Jurisdiktionskonflikt und damit die kirchliche Zuständigkeit auf der Arabischen Halbinsel. (kna)

Deutschland
„Kirche ist ohne Caritas nicht Kirche“: Mit diesen Worten würdigte im Namen der deutschen Bischöfe deren Vorsitzender Kardinal Reinhard Marx die Arbeit der Caritas. Er äußerte sich zum 100. Jahrestag der offiziellen Anerkennung des Deutschen Caritasverbandes durch die Bischöfe am 23. August 1916. Der Deutsche Caritasverband ist derzeit der größte Wohlfahrtsverband in Deutschland. Aktuell arbeiten 590.401 Menschen in den 24.248 Einrichtungen und Diensten, die der Caritas bundesweit angeschlossen sind. Sie werden von rund 500.000 Ehrenamtlichen und Freiwilligen unterstützt. Zu dem Verband hatten sich 1897 zahlreiche katholische Sozialverbände und lokale Caritasvereinigungen zusammengeschlossen. Marx betonte auch mit Blick auf das Katastrophenhilfswerk „Caritas international“ und den internationalen Zusammenschluss der Caritasverbände, aus der Anfangsidee sei ein weltumspannendes Netzwerk geworden. (kna)

Österreich
„Bildung ist die beste Armutsprävention!“ - Unter diesem Motto startet die Caritas Österreich auch in diesem Jahr wieder ihre Hilfe zum Schulstart. Ab sofort können in den Wiener caritas, den Second-Hand-Läden der Caritas, preisgünstige Schulartikel erworben werden. Das Angebot richtet sich an jene Familien, für die der Schulstart jedes Jahr aufs Neue eine große finanzielle Belastung bedeutet. „Für viele Eltern kann das zu einer echten, jährlich wiederkehrenden Herausforderung werden“, so Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien. Bildungsarmut werde auch nach wie vor vererbt, so Schwertner. Zugleich gelte, „je geringer die Bildung, desto höher die Armutsgefahr“. Rund 300.000 Kinder und Jugendliche in Österreich leben in einkommensarmen Haushalten. (kap)

Norwegen
Über 15.000 Mitglieder sind in den vergangenen Tagen aus der lutheranischen Landeskirche Norwegens ausgetreten. Das meldet die Luzerner Zeitung. Die Austritte seien erfolgt, nachdem die Kirche für ihre Mitglieder Mitte August einen Online-Zugang eingerichtet hat. Mit diesem können sich die Norweger einloggen und ihre Daten im Kirchenregister überprüfen – oder per Mausklick austreten. Vorher war es nötig gewesen, für einen Austritt die lokale Kirchgemeinde zu kontaktieren; dies hatten bisher im laufenden Jahr in den Monaten Januar bis August 24.000 Personen getan – nun traten auf dem elektronischen Weg gleich an einem Tag mehr als 10.000 Personen aus. (luzerner zeitung)

Naher Osten

Israel
Die christlichen Schulen in Israel befinden sich nach Ansicht des Lateinischen Patriarchats in einer „beispiellosen Krise“. Den landesweit 47 kirchlichen Privatschulen mit 33.000 Schülern und 3.000 Lehrern drohe der „finanzielle Kollaps“, heißt es in einer Mitteilung des Lateinischen Patriarchats. Zum einen seien die staatlichen Zuschüsse für diese Schulen in den vergangenen sechs Jahren um 45 Prozent heruntergefahren worden. Zum anderen sei das Bildungsministerium der nach einem Schulstreik vom Herbst 2015 zugesagten Nachzahlung von umgerechnet 11,4 Millionen Euro bis heute nicht nachgekommen, so der Beitrag auf der Website des Patriarchats von Jerusalem. An den von Katholiken, Orthodoxen, Anglikanern und Baptisten geführten Schulen werden christliche, drusische, aber auch jüdische Kinder und Jugendliche unterrichtet. Einer jetzt kurz vor Schulbeginn veröffentlichen Statistik zufolge, haben diese Privatschulen einen vergleichsweise hohen Standard. Die „Terra-Santa“-Schule in Akko gehöre in die oberste Kategorie des israelischen Bildungssystems. (kna)

Asien

Pakistan
Pakistan will den Missbrauch des Blasphemiegesetzes untersuchen. Die Menschenrechtskommission des Senates des Landes will dazu Rechtsexperten und Vertreter der Religionen anhören. Christliche Aktivisten gegen das Gesetz sehen darin ein „ermutigendes Zeichen“. Nach dem ersten Zusammentreffen der Kommission zu dieser Frage wurde deutlich gemacht, dass es nicht um Änderungen am Gesetz gehe, sondern lediglich um die richtige und nicht missbräuchliche Anwendung. 80 Prozent der unter diesem Gesetz angeklagten seien zu Unrecht vor Gericht, zitiert die Nachrichtenagentur einen der Senatoren, das dürfe nicht so weiter gehen. (fides)

Amerika

Venezuela
In Venezuela hat nach lokalen Medienberichten ein katholischer Priester einen Marsch für Frieden und die Versöhnung gestartet, der ihn durch verschiedene Provinzen bis in die Hauptstadt Caracas führen soll. Er könne das Leiden der Menschen nicht mehr ertragen, die auf der Suche nach Lebensmitteln und Medikamenten durch Venezuela umherirrten, sagte Lenin Bastidas Villegas aus einer Pfarre in der Provinz Anzoategui dem römischen katholischen Portal „Aleteia“: „Ich kann nicht die Hände in den Schoß legen und nichts tun.“ Sein 600 Kilometer langer Marsch sei ein Aufruf an alle Politiker einen Weg zu finden, die aktuelle politische Krise zu beenden. In Venezuela herrscht seit Monaten eine Versorgungskrise. Grundnahrungsmittel und Medikamente stehen nicht mehr zur Verfügung. (kap)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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