RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.8.2016

Tagesmeldungen vom 26.8.2016

Kapellari: Europa braucht „realistischen Idealismus" -
Syrien: Kriege der Mächtigen und Leiden der Kinder -
Johannes Paul I.: Demut ist zentrale Botschaft -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Kapellari: „Zu sagen, wir schaffen nicht alles, ist nicht herzlos"
Österreichs langjähriger „Europabischof“ Egon Kapellari warnt vor Naivität im Umgang mit der Flüchtlingskrise. Die Bergpredigt mit ihrer Einladung zu bedingungsloser Nächstenliebe sei zwar ein „unverzichtbarer Zielhorizont“ christlichen und politischen Handelns, könne aber nicht „eins zu eins auf die Ebene einer Staatsverfassung heruntergebrochen werden“, sagte Kapellari im Gespräch mit Radio Vatikan. Realistisch zu sagen, „wir schaffen nicht alles“, sei nicht herzlos, „sondern eine Synthese von Glaube und Vernunft“. Zugleich forderte der Bischof von den Christen „Engagement, bis es wehtut“. Nur wer hier an seine Grenzen gehe, habe das Recht, in der Frage von Migration und Integration mitzureden. (rv)
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Syrien: Die Kriege der Mächtigen und das Leiden der Kinder
Die Türkei greift militärisch in Syrien ein, mit der Hilfe der USA. Aber während die USA die Kurden dort unterstützen, als Kämpfer gegen den IS, richtet sich der türkische Angriff auch gegen die Etablierung einer kurdischen Zone. Aber auch die Türkei ist gegen den IS, aber während man früher deutlich gegen Syriens Präsidenten Assad Stellung bezogen hat, ändert sich das nun. Russland und der Iran, Kurden in Syrien, in der Türkei und im Irak, die USA und die verschiedenen Oppositionen, mittendrin der so genannte Islamische Staat: Es ist schwer, den Überblick zu behalten, wer mit wem gegen wen agiert und kämpft. Wöchentlich scheint sich das zu ändern, dabei dauert der Krieg im Land seit fünfeinhalb Jahren. (rv)
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Johannes Paul I.: Die Demut ist die zentrale Botschaft
Er war nur 33 Tage im Amt, dennoch werden sein Wirken und seine Botschaft nun in einem Museum gewürdigt: Papst Johannes Paul I., für den seit 2007 ein Seligsprechungsverfahren läuft. An diesem Freitag wird in seinem Heimatort Canale d’Agordo in Norditalien das Museum mit Studienzentrum eingeweiht. Mit hohem Besuch aus Rom: Kein geringerer als Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin feiert am Nachmittag die Eröffnungsmesse.

Albino Luciani, wie Johannes Paul I. mit bürgerlichem Namen hieß, wurde am 17. Oktober 1912 in dem kleinen Ort geboren. Damals hieß das Dorf noch Forno di Canale, dort waren wichtige Metallschmieden. Die Region war aber auch von sozialen Problemen und Arbeitslosigkeit geprägt. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Gewaltlosigkeit – Ein Politikstil für den Frieden“ – so lautet der Titel für den nächsten Weltgebetstag für den Frieden, der immer am 1. Januar begangen wird. Der Vatikan stellte das Motto an diesem Freitag vor. Die Vermehrung der vielen kleinen Brandherde der Gewalt habe schwerwiegende Folgen, diese Entwicklung habe der Papst schon öfters als „Dritten Weltkrieg in Stücken“ bezeichnet. Gewaltlosigkeit werde in diesem Spannungsverhältnis zu einer Methode realistischer Politik, dadurch könnten gewaltsame Konflikte überwunden werden, heißt es weiter. Sie setze nicht auf das Recht der Macht, sondern auf die Macht des Rechtes, präzisiert der Vatikan-Text. (rv)
Klarissen aus dem Kloster Santa Maria di Vallegloria in Spello waren am Donnerstag bei Papst Franziskus in der Casa Santa Marta zu Gast. Das Treffen war eine Initiative im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Gemeinsam mit den Schwestern betete Papst Franziskus für die Opfer des Erdbebens in Mittelitalien, bei dem mindestens 241 Menschen ums Leben kamen. Das Klarissenkloster in der Diözese Foligno wurde um 1560 gegründet und erlitt 1997 selbst bei einem Erdbeben in der Region starke Schäden, sodass die Klosterschwestern vierzehn lange Jahre gezwungen waren, in einem Container zu leben. (rv)
In der Welt und doch von der Logik Gottes bewegt: Die Mitglieder der Säkularinstitute leben eine ganz besondere Berufung beim Aufbau der „neuen Menschheit, die Gott will.“ So heißt es in einem Schreiben, das der Vatikan an diesem Freitag veröffentlicht hat. Das von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnete Schreiben ist an die Präsidentin des Vorstandes der Vereinigung der Säkularinstitute, Nadége Védie, gerichtet. Die Institute hatten vom 21. bis zum 25. August in Rom ihre Generalversammlung abgehalten. Die Originalität und die Besonderheit der Lebensform der Säkularinstitute zeige sich immer dann, wenn „säkular“ und „geweiht“ im Leben des Einzelnen eine Vereinigung eingingen. (rv)

Europa

Österreich
Die Österreichische Ärztekammer unterstützt die Einführung einer landesweiten anonymen Statistik über Schwangerschaftsabbrüche. „Datenerhebung bildet eine wichtige Grundlage moderner evidenzbasierter Medizin. Davon sollte kein medizinischer Bereich ausgespart bleiben“, schreibt Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger in einer aktuellen Stellungnahme an das Parlament zur Bürgerinitiative „Fakten helfen!“ der „aktion leben“. Anders als fast alle anderen Länder Europas führt Österreich bisher keine Statistik über Schwangerschaftsabbrüche. Bisher unterzeichneten knapp 54.000 Unterstützer die Bürgerinitiative „Fakten helfen!“, die sich für eine anonyme Erhebung von Abtreibungszahlen einsetzt. (kap)

Italien
In der Erdbebenstadt Amatrice steht nach Angaben des Bürgermeister keine einzige Kirche mehr, in der Beerdigungsfeiern stattfinden könnten. Er wisse nicht, wo und wann die Toten beigesetzt werden können, zitieren italienische Medien den Bürgermeister, Sergio Pirozzi. Sicher sei nur, dass sie in ihrer Heimatstadt bestattet würden. Nach Angaben des Zivilschutzes starben bei dem Beben in der Nacht auf Mittwoch allein in Amatrice 207 Menschen. Unterdessen ist die Zahl der tot Geborgenen auf 267 gestiegen. (kna)

Afrika

Ghana
Afrika produziert viele Lebensmittel, die aber anderen Kontinenten zu Gute kommen. Darauf weisen die Caritas Ghana und die Bischofskonferenz des Landes in einer Konferenz hin. Sie befasst sich mit dem so genannten „Land grabbing“. Afrika sei der Kontinent, auf dem die meisten Grundstücke gekauft würden, sagt Aniedi Okure, Direktor des Africa Faith and Justice Network. Dort würden Lebensmittel für den Nahen Osten oder biologische Treibstoffe für Indien, China oder Europa angebaut. Viele Gemeinden könnten sich nach dem „Land grabbing“ nicht mehr selbst versorgen und seien von Gehältern abhängig, die Investoren hätten nicht das Gemeinwohl vor Ort im Sinn sondern Gewinne. (fides)

Amerika

Kolumbien
Die Kirche des Landes drängt die zweitgrößte Rebellengruppe des Landes, die ELN, sich in den Friedensprozess einzuschalten. Zuvor waren die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos und der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC erfolgreich zu Ende gegangen. Die ELN wurde 1964 von Studenten, katholischen Radikalen und linken Intellektuellen aus Protest gegen die Armut der Kleinbauern gegründet. (kna)
In der kolumbischen Hauptstadt Bogota wird ab Samstag unter breiter Beteiligung amerikanischer Kardinäle, Bischöfe und Gläubiger für den Friedensprozess in Kolumbien gebetet. Dies ist Teil einer Reihe von Feiern zum außerordentlichen Jubiläum der Barmherzigkeit auf dem amerikanischen Kontinent, die in den kommenden Tagen ihren Höhepunkt finden. An diesem Samstag wird der Vatikan eine Videobotschaft des Papstes an die Feierlichkeiten veröffentlichen. Die Feiern, die bis Dienstag dauern, wurde vom lateinamerikanischen Bischofsrat CELAM und den Bischofskonferenzen der USA und Kanadas gemeinsam organisiert. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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