RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 28.8.2016

Tagesmeldungen vom 28.8.2016

Papst Franziskus will ins Erdbebengebiet reisen -
- Vatikan: Chefdiplomat wünscht sich neue Diplomatie -
- Nigeria: Acht Christen wegen „Blasphemie“ verbrannt  -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst Franziskus will ins Erdbebengebiet reisen
Papst Franziskus will in das mittelitalienische Erdbebengebiet reisen, in dem vergangene Woche fast 300 Menschen unter den Trümmern starben. „Ich hoffe, euch so bald wie möglich besuchen zu können, um euch persönlich den Trost des Glaubens, die Umarmung als Vater und Bruder sowie die Unterstützung der christlichen Hoffnung zu überbringen“, sagte der Papst beim Angelusgebet an diesem Sonntag, an die Menschen von Amatrice, Accumoli, Arquata del Tronto und Norcia gewandt. (rv)
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Papst: Suppenküchen sind „Fitness-Studios der Nächstenliebe“
Christen sollen danach trachten, freigiebig zu sein und sich in ihren Handlungen nicht von eigennütziger Berechnung leiten zu lassen. Das sagte Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet im Vatikan vor Zehntausenden Gläubigen. „Wenn du zur Hochzeit eingeladen bist, setz dich auf den untersten Platz“, empfiehlt Jesus im Sonntagsevangelium (Lk 14,1.7-14), und: „Wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein.“ Franziskus dankte hier den vielen Freiwilligen in den Suppenküchen. In diesen „Fitness-Studios der Nächstenliebe“ werde „die Kultur des Schenkens verbreitet“. Der Dienst an den Armen durch diese Freiwilligen mache die Liebe Gottes „glaubwürdig und sichtbar“. (rv)
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Vatikan: Neue Form von Diplomatie
Barmherzigkeit ist ein zentraler Wert der Diplomatie. Das hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in einer Lectio Magistralis im italienischen Pordenone hervorgehoben. „Hinter den Kategorien und Kürzeln, Interessen und Beschlüssen, lässt die Diplomatie den Wunsch nach Beziehung, Sicherheit, Frieden und Gerechtigkeit der internationalen Akteure erkennen“, so Parolin. In diesen Rahmen gliedere sich auch die päpstliche Diplomatie ein, die heute für einen weiteren Wert werbe, den der Barmherzigkeit. Der Kardinal forderte einen Paradigmenwechsel in der heutigen Diplomatie, die nicht mehr nur die Konfliktparteien in den Blick nehmen dürfe, sondern darüber hinaus die Opfer von Kriegen. (rv)
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Österreich: Mit Schwarzenegger-Motto auf „Missio“-Mission
Wenn am 1. September die Leitung der Päpstlichen Missionswerke in Österreich offiziell an Pater Karl Wallner übertragen wird, so übernimmt damit einer der wohl prominentesten und agilsten Ordensmänner Österreichs dieses renommierte Werk. Konkrete Zukunftsvisionen für seine neue Tätigkeit habe er nicht, räumte Wallner im Gespräch mit der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ (aktuelle Ausgabe) ein: „Um Gottes Willen warum? Da werde ich unglücklich. Ich gehe durch die Tür, die Gott öffnet". Und er trete an mit einer zentralen Motivationsregel von Arnold Schwarzenegger im Gepäck: „Hab nie Angst zu scheitern". (kap)
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BLICKPUNKT MUTTER TERESA:

 Mutter Teresa: „Ich muss die Menschen nur lieben“
„Ich war Übersetzer, ich war Chauffeur, ich war Kofferträger, ich war Priester“: Leo Maasburg beschreibt im Rückblick seine Rolle an der Seite von Mutter Teresa als sehr vielschichtig. Sechs Jahre lang hat er sie begleitet, und anlässlich ihrer Heiligsprechung erzählt er ausführlich von „seiner" großen Heiligen. Wobei: so im Tiefsten überzeugt war er am Anfang nicht von Mutter Teresa. „Ich habe sie kennengelernt und war sehr skeptisch – ich dachte aha, eine von diesen römischen Heiligen. Aber das wurde dann mein Lehrgang.“ (kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Wochenvorschau im Vatikan: Am Mittwoch wird Franziskus die Generalaudienz auf dem Petersplatz abhalten. In der Messe Rom begegnet er danach 35.000 ärztlichen Herz-Spezialisten. Am Donnerstagnachmittag feiert Papst Franziskus anlässlich des Weltgebetstages für die Schöpfung eine Vesper im Petersdom. Radio Vatikan überträgt live ab 17 Uhr. Am Samstag wird Papst Franziskus zum Heilig-Jahr-Jubiläum der Freiwilligen auf dem Petersplatz eine Katechese halten. Im Zentrum werden wohl die Helfer des Erdbebens in Mittelitalien stehen. Abends um 18 Uhr findet im römischen Olympiastadion ein Freundschaftsspiel zwischen dem AS Rom und Franziskus‘ Lieblingsmannschaft aus Argentinien, San Lorenzo de Almagro, statt, mutmaßlich ohne den Papst statt. Am Sonntag folgt die Heiligsprechung von Mutter Teresa. Radio Vatikan überträgt die Messe mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz live ab 10.30 Uhr. Darauf folgt wie gewohnt das Angelusgebet. (rv)

Europa

Deutschland
Papst Franziskus empfängt am Freitag den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, in Audienz. Das meldet die deutsche Presseagentur, aus dem Vatikan gibt es dazu vorerst keine offizielle Bestätigung. Der katholische Grünen-Politiker wolle mit dem Papst über dessen Enzyklika Laudato Si vom Juni 2015 sprechen, die Konsumrausch, Umweltzerstörung und eine Unterwerfung der Politik unter die Wirtschaft anprangert, schreibt die Agentur unter Berufung auf Kretschmann selbst. Der Papst fordere zu Recht ein neues Verhältnis von Wirtschaft, Fortschritt und Lebensstil, sagte der Politiker. Kretschmann ist Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken. (diverse/dpa)

Afrika

Nigeria
In Nigeria herrscht Entsetzen über die gezielte Verbrennung von acht Menschen wegen angeblicher Blasphemie. In der nordnigerianischen Stadt Zamfara hat eine Gruppe aufgebrachter Muslime einen Studenten verfolgt, dem sie Beleidigung des Propheten Mohammed vorwarfen, weil sich der junge Mann zum Christentum hingezogen fühlte. Die Angreifer setzten schließlich das Haus in Brand, in das sich der Student mit Helfern flüchten konnte. Acht Menschen verbrannten bei lebendigem Leib. Eines der Grundprobleme in Nigeria sei die Koexistenz zweier Gesetzesordnungen, zitieren Agenturen einen Sprecher der Vereinigung der Christen in Nigeria (CAN): Im Norden herrsche die Scharia, im Rest des Landes das säkulare Recht der nigerianischen Verfassung. Ein solcher juristischer Dualismus öffne den Weg für Christenverfolgung. (rv)

Asien

Indonesien
Auf Nordsumatra hat ein mutmaßlich vom „Islamischen Staat“ inspirierter Attentäter  einen Priester bei einer Messerattacke verletzt. Der Vorfall ereignete sich bei der Sonntagsmesse in Medan, berichten Agenturen. Zeugen zufolge saß der Attentäter unter den Kirchgängern und versuchte zunächst, eine Ladung Sprengstoff in seinem Rucksack zu entzünden. Daraufhin rannte er mit einem Messer auf den Priester zu und verletzte diesen leicht. In der Tasche des Mannes fanden die Einsatzkräfte Material mit dem Logo des „Islamischen Staates“. Indonesien ist das größte Land weltweit mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit. Frieden zwischen den Religionen war bis vor einigen Jahren die Norm. (rv)

Philippinen
Zu den massiven außergerichtlichen Hinrichtungen von Suchtkranken und Dealern meldet sich nun nach den philippinischen Bischöfen auch die Vereinigung der Ordensoberen zu Wort. Die von der Regierung angestoßenen und gebilligten Fälle von Morden auf offener Straße scheine „außer Kontrolle geraten“, man zähle mittlerweile rund tausend Todesfälle, „alle ohne ein Mandat der Festnahme und ohne Schulderweis“, heißt es in einer Mitteilung der Ordensoberen. Man unterstütze zwar die Kampagne der Regierung gegen Drogen, sei aber sehr besorgt über das Schweigen der Behörden und der Gesellschaft über diese Form von Mord. (rv)

Amerika

Paraguay
Die Bischöfe verurteilen scharf das Attentat einer  Guerillagruppe gegen Armeeangehörige, bei dem acht Militärs starben. In einer kurzen Erklärung fordern sie den Stopp solcher Attentate „gegen das Leben und die Würde der Menschen, was auch immer ihre Funktion ist“. Bei dem Attentat in Horqueta, 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Asunción, legte die marxistische Kampfgruppe „Paraguayische Volksarmee" (EPP) eine Bombe und eröffnete dann das Feuer auf die Armeeangehörigen. Während mit dem Friedensschluss in Kolumbien zwischen der Regierung und den ebenfalls linksgerichteten FARC-Rebellen der älteste und blutigste Guerilla-Konflikt in Südamerika vor der Beilegung steht, macht die EPP in Paraguay immer wieder mit Attacken von sich reden. (rv)

Vereinigte Staaten
Die Bischofskonferenz der USA hat zum Tod der beiden Ordensfrauen kondoliert, die vor wenigen Tagen in Mississippi mutmaßlich Opfer eines Raubmordes wurden. Die beiden Schwestern Margaret Held und Paula Merrill hinterließen ein Erbe der Hingabe an das Ordensleben und des tiefen Mitleids für den Nächsten, schreibt der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz Joseph Kurtz in einer offiziellen Mitteilung. Die beiden 68-jährigen Ordensfrauen wirkten als Krankenschwestern in einer Klinik in Durant. Ein mehrfach vorbestrafter 46-jähriger Mann schwarzer Hautfarbe, Rodney Earl Sanders, hat die Tat Presseberichten zufolge mittlerweile gestanden. (rv)

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Die Quellen unserer Nachrichtensendung sind u.a. die Agenturen Kna, Kathpress, Ansa, Efe, Afp, Kath.ch, Reuters, Ap, Adnkronos, Asianews, Fides, Cns, Ucanews, Misna, Osservatore Romano, – die Vatikanzeitung in deutscher Sprache, sowie vatikaninterne Quellen. Der Newsletter ist nur zur persönlichen Information bestimmt. Grundlage für Zitate oder Übernahmen aus unserem Programm kann nicht unser Internetauftritt oder der Newsletter, sondern nur unser Radio-Programm sein. Die jeweils aktuelle Nachrichten- oder Magazinsendung von Radio Vatikan können Sie u.a. auf unserer Internetseite hören.

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