RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.12.2016

Tagesmeldungen vom 3.12.2016

- Papst: „Den Schrei der Armen nicht überhören“ -
- Vatikan: Grundsatzpapier zu Synodalität in Arbeit -

Jordanien: Christen dürfen nicht aufgeben -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst: „Den Schrei der Armen nicht überhören“
„Diese Wirtschaft tötet“ gehört zu den bekanntesten Sätzen von Papst Franziskus. An diesem Samstag hat er nachgelegt und einen neuen Sozialpakt für das 21. Jahrhundert gefordert. Die Welt brauche dringend „inklusivere und gerechtere Wirtschaftsmodelle“ – nichts „Abstraktes“, sondern „konkrete Ideen und effizientes Handeln“. „Ich bitte Sie, in Ihre Anstrengungen die mit einzubeziehen, denen Sie zu helfen versuchen“, so der Papst zu einer Versammlung von Wirtschaftsvertretern, die er an diesem Samstag in Audienz empfing. „Schauen Sie auch mitten in den Herausforderungen von heute denen ins Gesicht, denen Sie zu helfen versuchen!“ (rv)
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Theologenkommission plant Grundsatzpapier zu Synodalität
Das Thema Synodalität bleibt im Vatikan weiter ganz oben auf der Tagesordnung, auch wenn die nächste reguläre Bischofssynode erst wieder im Herbst 2018 stattfindet. Aus der Glaubenskongregation wird jetzt bekannt, dass die ihr zugeordnete „Internationale Theologische Kommission“ an einem Grundsatzpapier zum Thema Synodalität der Kirche arbeitet. „Wir streben die Veröffentlichung eines Dokuments zu diesem Thema an, und dieser Text ist schon zur Hälfte fertig, viele Stellungnahmen dazu sind schon eingearbeitet – er ist schon ziemlich reif,“ erklärt im Interview mit RV der brasilianische Bischof Luiz Catelan Ferreira, Mitglied der Kommission. (rv)
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Jordanien: Christen dürfen nicht aufgeben
Nicht Deutschland oder Österreich haben die meisten Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak aufgenommen – sondern deren Nachbarländer: Jordanien, Libanon, Türkei. Allein aus den christlichen Dörfern der Niniveh-Ebene des Irak sind Tausende von Familien nach Jordanien gekommen, sie leben jetzt in Amman, Madbah, Zarqa oder Balqa. „Diese Brüder aus dem Irak sind ab dem August 2014 hierhin geflüchtet, der Islamische Staat hat sie vertrieben“, erklärt Wael Suleiman, der Direktor der jordanischen Caritas. „Ich glaube, dass Jordanien ein Vorbild für die ganze Welt ist. Es zeigt, wie eine christliche Minderheit von gerade mal zwei Prozent mit den Muslimen zusammenlebt“. (rv)
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Vatikan: Weihnachtskonzert in der Sprache Jesu
Während Christen im Westen sich mal mehr oder weniger besinnlich auf Weihnachten voller Vorfreude vorbereiten, ist es für die Christen in Syrien weniger besinnlich. Um für die Christen in Syrien etwas zu tun, gab es deswegen am Freitagabend im Vatikan ein Weihnachtskonzert mit ungewohnten und eigentlich doch vertrauten Klängen. Die Sängerin des Weihnachtskonzerts, Sarah Ego mit Künstlernamen Eliyo, singt auf aramäisch: „Das ganz besondere daran ist, dass aramäisch die Sprache Jesu ist und die Sprache der Urchristen. Das ist etwas ganz besonderes und ich bin total stolz, dass das gleichzeitig auch meine Muttersprache ist, dass ich diese Sprache beherrsche und sprechen darf.“ Sarah wurde zwar in Augsburg geboren, ihre Wurzeln sind aber in Mesopotamien [Irak], wo noch heute aramäisch gesprochen wird. (rv)
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Wenn Sie einen Eindruck vom Konzert bekommen möchten, können Sie hier das gesungene Vaterunser sehen und hören. (rv)

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UNSER BUCHTIPP:

Geo Epoche Heft 81: Das Christentum
Die Geschichte der größten Weltreligion. Gelesen und besprochen von Pater Bernd Hagenkord.
Wenn man sich einen Menschen vorstellt, der vielleicht noch nichts oder wenig vom Christentum gehört hat oder der seinen Religionsunterricht nur noch nebelig erinnert, der wird mit dem Heft eine interessante Lektüre finden. Es ist nicht die Bibel, es ist historisch manchmal etwas krude, aber als interessanter Lesestoff über 2.000 Jahre hinweg ist das Heft durchaus attraktiv. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Achtzig Bürgermeister wichtiger Metropolen werden in der kommenden Woche zum Thema Flüchtlinge und Migranten tagen, der Vatikan richtet eine Konferenz zum Thema aus. Das wurde an diesem Samstag bekannt. Sie findet am 9. und 10. Dezember in der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften in den Vatikanischen Gärten statt. Unter den Teilnehmern sind die Bürgermeisterinnen von Madrid, Barcelona, Paris und Rom: Manuela Carmena, Ada Colau (beide Mitgliederinnen der Protestpartei Podemos), Anne Hidalgo (Sozialistin) und Virginia Raggi (Mitglied der Protestpartei „Fünf Sterne“). Aus Berlin kommt Michael Müller (SPD), aus Manchester Tony Lloyd (Labour) und aus Brüssel Yvan Mayeur (Sozialist). (rv)

Europa

Deutschland
Der lutherische Altbischof Wolfgang Huber hat die Kirchen dazu aufgerufen, sich auch um die Menschen zu kümmern, die Flüchtlingen skeptisch gegenüberstehen. Hinter den unhaltbaren Vorwürfen müssten sie versuchen herausfinden, was die Menschen eigentlich bewege, sagte Huber am Freitag in Berlin. Diese müssten aus ihrem „beharrlichen Selbstmitleid“ herausgeholt werden. (kna)

Naher Osten

Das Lateinische Patriarchat Jerusalem und alle Kirchen im Heiligen Land verurteilen die Schändung eines christlichen Friedhofs in Kfar Yassif in Galiläa. Auf der Mauer rund um den Friedhof und auf mehreren Grabsteinen seien am Donnerstag blasphemische und obszöne Schriftzüge in arabischer Sprache sowie Graffiti aufgetaucht. Das Patriarchat bekundet seine Verbundenheit mit den Familien der Verstorbenen, die auf dem geschändeten Friedhof begraben sind, und fordert Ermittlungen. (fides)

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