RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.12.2016

Tagesmeldungen vom 4.12.2016

Angelus: „Das Reich Gottes ist mitten unter uns!“ -
Wim Wenders: „Wenn, dann die Bergpredigt“ -
Peru: Indigene Tradition statt Marktlogik -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Angelus: „Das Reich Gottes ist schon nahe, mitten unter uns!
„Kehrt um, denn das Reich Gottes ist nahe!" Der Ruf Johannes des Täufers aus dem Evangelium zum zweiten Adventssonntag ist derselbe Ruf, mit dem Jesus sein Wirken in Galiläa beginnt, und ebenso der Ruf, den die Jünger und Apostel in ihrer Sendung weitertragen sollen. Auf diese rote Linie wies Papst Franziskus beim sonntäglichen Angelusgebet hin. „Der Evangelist Matthäus möchte auf diese Weise Johannes als denjenigen vorstellen, der den Weg für den kommenden Christus bereitet, und dann auch für die Jünger, welche die Verkündigung Jesu fortsetzen“, sagte der Papst zu den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen. Es sei dieselbe freudige Verkündigung, „das Reich Gottes kommt, es ist schon nahe, mitten unter uns! Mitten unter euch, wie Jesus sagt. Das ist die zentrale Botschaft jeder christlichen Verkündigung.“ (rv)
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Wim Wenders: „Wenn ein Film über Jesus, dann die Bergpredigt“
Wenn er aus dem Leben Jesu etwas verfilmen würde, dann wäre das die Bergpredigt. Wim Wenders hat als Regisseur immer wieder Kontakt mit Glauben und Religion. Erst wollte er Priester werden, dann Chirurg und schließlich Maler. Doch dann siegte seine Liebe zum Kino und er wurde Regisseur. Ein Film fängt für ihn immer mit dem Gefühl für den Ort an, „also eher mit dem Wunsch, eine Geschichte mit diesem Ort zu erzählen, als mit einer Geschichte selbst. Die Geschichte ist dann dazugekommen“, erzählt Wenders im Interview mit Radio Vatikan. „Ich habe versucht, aus dem Ort heraus zu finden, welche Geschichte nur da passieren kann. Und wenn ich mit dem Ort nicht zufrieden bin, nicht einverstanden bin, weiß ich ja nicht, wo ich meine Kamera aufstellen soll. Für mich ist der Ortssinn ein ganz grundlegender Sinn.“ (rv)
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Peru: Indigene Tradition statt Marktlogik
Bevor er 2014 sein Bischofsamt antrat, verbrachte er unter einfachsten Bedingungen einen Monat in einem Dorf von Indigenen in Peru: Bischof Gilberto Alfredo Vizcarra wollte erfahren, wie die Menschen leben und ihre Probleme kennenlernen. Der Partner der Adveniat-Weihnachtsaktion „Bedrohte Schöpfung, bedrohte Völker“ sieht als schwierigste Aufgabe, die Tradition der Indigenen und der Moderne in Frieden zusammenzubringen. Im Andengebiet machten derzeit Händler von außen den lokalen Bauern Konkurrenz, erzählt der Bischof im Interview mit dem Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat - das sei ein Problem: „Das Risiko liegt darin, dass dieses Gebiet von einer Marktlogik eingenommen wird. Hier konsumiert man bereits viele Nahrungsmittel, sogar Gemüsesorten, die von außerhalb kommen. Das hat bittere Auswirkungen für die lokalen Bauern und Produzenten. Ihre Produkte sind nicht mehr wettbewerbsfähig, obwohl sie meist sehr gut sind. Die Erde hier ist äußerst fruchtbar, so dass man hier eigentlich tolle Anbaumöglichkeiten hätte.“ (adveniat/rv)
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Es ist eine abwechslungsreiche Woche, die Papst Franziskus bevorsteht. Am Mittwoch steht wie üblich die Generalaudienz auf dem Programm, wie schon in der vergangenen Woche in der Audienzhalle, nicht auf dem Petersplatz. Und am Sonntag wird der Papst das Angelusgebet mit den Gläubigen vor der Peterskirche sprechen. Den Festtag der Unbefleckten Empfängnis an diesem Donnerstag wird der Papst wie üblich an der Mariensäule in der Nähe der Spanischen Treppe begehen, dort wird er beten und den traditionellen Blumenstrauß zu Füßen der Statue legen. Radio Vatikan überträgt ab 16 Uhr.(rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Besonders das Engagement der Frauen steht im Mittelpunkt der Würdigung des Ehrenamtes durch Bischof Franz-Josef Bode. Der Osnabrücker Bischof ist Vorsitzender der Pastoralkommission der deutschen Bischöfe und wandte sich anlässlich des internationalen Tages des Ehrenamtes vor allem an Frauen. „Das Engagement der Frauenverbände gegen Armut, Ausgrenzung, sozial oder sexistisch bedingte Benachteiligung von Mädchen und Frauen weltweit ist auch heute hoch aktuell.“ In ihrem Engagement machen die Frauenverbände deutlich, „dass wir an einen Gott glauben, der Männer wie Frauen mit der gleichen Würde und den gleichen Rechten ausgestattet hat“, so Bode laut Pressemitteilung. (pm)

Italien
Die italienische Erzdiözese Chieti-Vasto hat in zehnjähriger Arbeit eine Datenbank aller Kunstwerke in kirchlichen Gebäuden erstellt. Eine Kopie des digitalen Katalogs wird kommende Woche an die Kulturbehörde der Region Abruzzen übergeben, wie die Online-Zeitung „Chieti Today" meldete. Das rund 16.300 Einträge umfassende Verzeichnis soll in Katastrophenfällen wie Erdbeben helfen, kunsthistorisch wertvolle Stücke zu orten und zu bergen. Die Datenbank wird dem Bericht zufolge bei der Italienischen Bischofskonferenz hinterlegt. Kirchliche Einrichtungen der Adria-Erzdiözese Chieti können die Einträge über einen passwortgeschützten Zugang verwalten. (kna)
Im Streit um Arbeitszeiten an Weihnachten bitten Roms Busfahrer Papst Franziskus um Hilfe. Der erneuerte Fahrplan „schändet ein heiliges Fest wie den Weihnachtsabend zum Schaden der Arbeiter", schrieb der Chef der Gewerkschaft Faisa-Confail, Claudio De Francesco, in einem Tweet an den Papst. Während in den vergangenen Jahren an Heiligabend und Weihnachten ein stark verkürzter Schichtbetrieb galt, sollen Busse, Straßenbahnen und Metro jetzt wie an normalen Werktagen verkehren. Am 14. Dezember wollen die Mitarbeiter deswegen streiken.

Polen/Europäische Union
Der Menschenrechtskommissar des Europarates hat eine von Polens Unterhaus beschlossene Bevorzugung von staatlichen und religiösen Veranstaltungen im Demonstrationsrecht kritisiert. Das Gesetz schränke die Möglichkeit eines großen Teils der Bevölkerung unnötig ein, eine Demonstration abzuhalten, erklärte Nils Muiznieks. Nach dem bereits im Unterhaus verabschiedeten Gesetz haben Versammlungen, die durch Organe der staatlichen Gewalt sowie von Kirchen und anderen Glaubensgemeinschaften organisiert würden, Vorrang vor allen anderen Kundgebungen, wenn sie zur gleichen Zeit am gleichen Ort stattfinden sollen. (kna)

Asien

Malaysia
In einem Bruch mit dem Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines ASEAN-Mitgliedslands hat Malaysias Regierung von Myanmar ein Ende der Gewalt gegen die muslimischen Rohingya gefordert. Muslime wie Nicht-Muslime wollten der Regierung von Aung San Suu Kyi sagen „genug ist genug“, sagte Ministerpräsident Najib Razak am Sonntag vor rund 20.000 Teilnehmern einer Solidaritätskundgebung mit den Rohingya in Kuala Lumpur. Najib forderte demnach die Organisation Islamischer Staaten (OIC) sowie die Vereinten Nationen zum Eingreifen gegen die Rohingya in Myanmar auf. (kna)

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