RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.12.2016

Tagesmeldungen vom 6.12.2016

- Syrien: Christen wollen Waffenruhe -
- Papstmesse: Wer Zärtlichkeit Gottes nicht kennt -
- Algerien: Massenabschiebungen und alle schauen weg -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Syrien: Christen wollen Waffenruhe
Russland hat eine Resolution des UN-Sicherheitsrats für eine einwöchige Feuerpause in der schwer umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo blockiert. Russlands UNO-Botschafter Witali Tschurkin nutzte bei einer Abstimmung zu einer entsprechenden Resolution am Montag in New York sein Veto-Recht. Auch China legte ein Veto ein. Die Christen in Syrien wollen aber, dass die Waffen ruhen, damit Hilfsgüter verteilt werden können und vor allem damit keine weiteren Menschen sterben. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Prior des syrischen Klosters Mar Elian, Pater Jacques Mourad. (rv/ap/kin)
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Papstmesse: Wer Zärtlichkeit Gottes nicht kennt, kennt nichts
Wer die Zärtlichkeit Gottes nicht kennt, hat auch keine Kenntnis von der christlichen Lehre. Dies sagte der Papst bei der Frühmesse von diesem Dienstag in der Casa Santa Marta. Der rote Faden seiner Predigt war die Figur des Judas. Ausgehend vom Tagesevangelium, in dem es um das verlorene Schaf und die Freude darüber ging, dass „der Herr nie aufhört, uns zu suchen“, sagte der Papst, dass Gott zwar ein Richter sei, aber einer, der einen „zärtlich streichelt“. Gott sei voller Zärtlichkeit, fügte er an. Gott liebe nicht einfach die Masse ohne Ansehen des Einzelnen, sondern persönlich jeden von uns. (rv)
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Algerien: Massenabschiebungen… und alle schauen weg
Was ist in Algerien los? Menschenrechtsorganisationen und Flüchtlingshilfswerk klagen das nordafrikanische Land an, derzeit gezielt tausende Flüchtlinge abzuschieben, und das mit Gewalt. So hätten die Sicherheitskräfte Algeriens bislang über 1.400 Migranten aus dem Land ausgewiesen, berichten französische Medien. Massenabschiebungen seien in Algerien jedoch nichts Neues, sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der katholische Geistliche Mussie Zerai, Präsident des Flüchtlingswerkes Habeshia. „Das ist gerade das, was von den europäischen Ländern gewünscht wird. Algerien führt sozusagen die ,Hausaufgaben´ aus, die von der EU ihr aufgetragen wurden.“ (rv)
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Nahost: Viele Pilger für Bethlehem
Die Geburtsstadt Jesu erlebt an diesem Weihnachtsfest ein kleines Wunder. Trotz der unsicheren politischen Lage sollen in diesem Jahr insgesamt zwei Millionen Touristen nach Bethlehem gepilgert sein. Aus dem kleinen Dorf zu Jesu Zeiten ist mittlerweile eine Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern geworden. Der Ort liegt im Westjordanland. „Dieses Jahr ist eindeutig besser als früher“, sagt die Bürgermeisterin von Bethlehem, Vera Baboun, gegenüber der Nachrichtenagentur „Afp“. „Unsere Hotels sind für die Weihnachtszeit bereits zu über 85 Prozent besetzt. Es ist wichtig, dass viele Touristen und Pilger zu uns kommen. Wir sind auf sie angewiesen.“ Trotzdem muss sie feststellen, dass sich hier alle unsicher fühlten. (afp/kna)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Päpstliche Kommission für den Schutz von Minderjährigen hat eine Homepage eingerichtet. Die Seite mit dem Titel „Protectionofminors.va“ soll über die Arbeit der von Papst Franziskus eingerichteten Kommission informieren und Schutzprogramme für einzelne Ortskirchen anbieten. Gestartet ist die Seite auf Englisch, später soll es auch eine spanische, italienische, portugiesische und französische Fassung geben. (ansa)
Der Welthandel sollte aufs Tempo drücken, um die Ziele der neuen „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ zu erreichen. Das sagte der Vatikandiplomat Ivan Jurkovic am Montag auf einer UNO-Handelskonferenz in Genf. Zwar hätten in den letzten Jahrzehnten viele Entwicklungsländer Zugang zur Welthandelsorganisation erhalten, und damit besseren Zugang zu den Märkten. Doch lasteten die Folgen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise seit 2008 vor allem auf den ärmeren Ländern, kritisierte der Erzbischof, der Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei UNO-Einrichtungen in Genf ist. (rv)
Der italienische Jesuit Antonio Spadaro hat sich in die Debatte um den Brief der vier Kardinäle an den Papst eingeschaltet. Der Papst liebe den Dialog, „wenn dieser loyal und ehrlich und zum Besten der Kirche“ geführt werde, sagte der Direktor der Jesuitenzeitschrift „Civiltá Cattolica“ in einem Interview. Der Brief der vier Kardinäle stellt u.a. die Frage, wie denn jetzt genau die Regelung für wiederverheiratete Geschiedene aussehe. Auch hier hat „Amoris Laetitia“ nach Spadaros Ansicht „die Antwort schon gegeben, und auf klare Weise“. (askanews)
Radio Vatikan sendet nicht mehr auf Mittelwelle. Stattdessen sollen künftig die UKW-Frequenzen sowie das Digitalradio DAB gefördert werden. Das betonte der Präfekt des vatikanischen Mediensekretariats, Dario Edoardo Viganò. Das vatikanische Fernsehzentrum CTV wird hingegen künftig mehr auf die neuen Technologien 4K- und HDR-Produkte von Sony setzen. Schon bei der Öffnung sowie der Schließung der „Heiligen Pforte“ im Petersdom war 4K/HDR-Technik im Einsatz. (rv)

Europa

Europäische Union
Die Europäische Bürgerinitiative „Mutter, Vater, Kind“ zum Schutz von Ehe und Familie erkennt das von der EU-Kommission mit 11. Dezember festgelegte Ende ihrer Sammelfrist nicht an. Man werde die Unterschriftensammlung wie geplant bis zum 3. April 2017 fortsetzen. Dies habe man auch Kommissions-Vizepräsident Frans Timmermans in einem Schreiben mitgeteilt, teilte die Präsidentin des Bürgerkomitees von „Vater, Mutter, Kind“, die Ungarin Edit Frivaldszky mit. Hintergrund ist ein seit einigen Monaten andauernder Streit über den offiziellen Beginn der auch von vielen Kirchenvertretern unterstützten Bürgerinitiative und den damit verbundenen zwölfmonatigen Zeitraum für die Sammlung von EU-weit mindestens einer Million Unterstützungserklärungen. (kap)

Schweiz/Russland
Der russische Patriarch Kyrill besucht an diesem Dienstag und Mittwoch die Schweiz. Am Nikolaustag nimmt er an einem Konzert in Zürich teil, wie kath.ch berichtet. Der Moskauer Patriarch besucht die Zwingli-Stadt, um an den Feierlichkeiten des 80-Jahre-Jubiläums der russisch-orthodoxen Kirche in Zürich teilzunehmen. Kyrill werde auch einer Liturgiefeier vorstehen, an der das Präsidium der Schweizer Bischofskonferenz teilnimmt, bestätigte deren Sprecher Walter Müller. Kyrill kam aus Frankreich, nachdem er am Wochenende an der Eröffnungsfeier des russischen Zentrums in Paris teilgenommen hatte. (kath.ch)

Italien
Die katholische Basisgemeinschaft Sant’Egidio aus Rom hat jetzt einen Beobachter-Status bei der Internationalen Migrations-Organisation (OIM). Das wurde bei einer Ratssitzung der Organisation am Dienstag in Genf bekannt gegeben. Die OIM hat 166 Mitgliedsstaaten; Sant’Egidio arbeitet seit Jahren mit ihr zusammen. In den vergangenen Monaten hat die von Rom aus operierende Bewegung in Absprache mit anderen christlichen Einrichtungen und der italienischen Regierung mehrfach humanitäre Korridore für Flüchtlinge aus dem Nahen Osten nach Europa organisiert. (askanews)

Norwegen
Die katholische Kirche und das staatliche Kulturamt stehen sich derzeit wegen einer Forderung nach einer Millionen-Rückzahlung von 40 Millionen Kronen – umgerechnet 4,4 Millionen Euro – vor Gericht gegenüber. Wie „RP-Online“ berichtet, handele es sich um einen „aufsehenerregenden Prozess“, da die landesweit verantwortliche Diözese Oslo zwischen 2010 und 2014 die Anzahl der Katholiken in Norwegen „kräftig nach oben frisiert“ habe. Gemäß der Statistik stieg nämlich die Anzahl der katholischen Gläubigen von 66.000 auf 140.000 an. (rp-online)

Naher Osten

Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., hat die Anführer der nationalistisch-palästinensischen Klerikerfraktion seiner Kirche sanktioniert. Das berichten internationale Medien am Dienstag. Betroffen sind u.a. der Erzbischof von Sebastia, Atallah Hanna, und der Abt von Mar Saba, Archimandrit Christophoros Atallah. Erzbischof Hanna wurde von der Gehaltsliste gestrichen, Abt Atallah von seinem Kloster abberufen und nach Jerusalem beordert. Palästinensischen Stimmen zufolge handelt es sich um eine Racheaktion des zu Kooperation mit Israel neigenden Patriarchen gegen die beiden prononciert antiisraelischen Kirchenführer. (kna)

Amerika

Venezuela
Die Gespräche zwischen Regierung und oppositionellen Kräften stehen auf wackligen Beinen. Die Regierung von Präsident Nicolas Maduro wirft dem Vatikan, der eine Art Mittlerrolle zu spielen versucht, Parteilichkeit vor. „Es ist unverantwortlich vom Vatikan, zu glauben, er könne Venezuela bevormunden“, sagte der prominente chavistische Politiker Diosdado Cabello als Reaktion auf einen Brief aus dem Vatikan. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hatte dem venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro einen vertraulichen Brief geschrieben. Darin fordert er dem Vernehmen nach Maduro dazu auf, politische Gefangene auf freien Fuß zu setzen, dem von der Opposition beherrschten Parlament entgegenzukommen und humanitäre Hilfe für die unter einer schweren Wirtschaftskrise leidende Bevölkerung ins Land zu lassen. (ansa/rv)

Panama
Im Erzbistum Panama-Stadt starten die Vorbereitungen für den katholischen Weltjugendtag, der dort 2019 stattfinden wird. Der Präfekt des neuen Vatikandikasteriums für Laien, Familie und Leben, Kardinal Kevin Farrell, ist am Montag in Panama eingetroffen. Dort wird sich der aus den USA stammende Kurienkardinal schon mal mögliche Örtlichkeiten ansehen, die für die Ausrichtung des Weltjugendtags in Frage kommen. Farrell will auch mit Jugendlichen aus Panama sprechen. Vor seiner Abreise am 8. Dezember wird er auch die Presse treffen. (efe)

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16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

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