RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 8.12.2016

Tagesmeldungen vom 8.12.2016

- Vatikan: Für eine „belebte“ Priesterausbildung -
- Papst nimmt Rücktritt von Kardinal Dziwisz an -
- Mariä Empfängnis: „Die Sünde macht uns alt“ -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Priesterausbildung: „Belebt, erneuert und neu zentriert“
Die Priesterausbildung muss „belebt, erneuert und neu zentriert“ werden: Die Kleruskongregation hat an diesem Donnerstag eine neue Ausbildungsordnung für Priester veröffentlicht. Unter dem Titel „Das Geschenk der priesterlichen Berufung“ werden auf knapp 90 Seiten die Rahmenbedingungen für die Ausbildung festgelegt. (rv)
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Der Frage nach dem Schutz Minderjähriger muss bei der Priesterausbildung „größte Aufmerksamkeit“ geschenkt werden. Das ist eine der aktualisierten Regelungen, wie sie in der neuen Rahmenordnung vorgelegt wird. Für wichtig hält die Ausbildungsordnung auch die Einbeziehung von Frauen in die Priesterausbildung. (rv)
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Papst nimmt Rücktritt von Kardinal Dziwisz an
Kardinal Stanislaw Dziwisz geht in den Ruhestand: An diesem Donnerstag veröffentlichte der Vatikan, dass der Papst die Rücktrittsbitte des Erzbischofs von Krakau angenommen habe. Dziwisz ist im April diesen Jahres 77 Jahre alt geworden. Bekannt wurde er vor allem als langjähriger Sekretär und Vertrauter von Erzbischofs Karol Wojtyla, nach dessen Wahl zum Papst folgte er ihm als persönlicher Sekretär nach Rom. (rv)
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Indonesien: Christlicher Politiker unter Blasphemieverdacht
Indonesiens populärster christlicher Politiker muss sich vor Gericht gegen den Vorwurf der Blasphemie verteidigen. Der Prozess gegen den Gouverneur von Jakarta findet am 13. Dezember statt, wie der vatikanische Fidesdienst berichtet. Indonesien, der größte Staat mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit, erlebt seit Anfang November eine noch nie dagewesene Welle interreligiös motivierter Proteste, aber auch Gegendemonstrationen für Frieden und Toleranz zwischen den Religionen. (fides)
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HOCHFEST MARIÄ EMPFÄNGNIS:

Angelus: „Die Sünde macht uns alt“
Das „Nein“ aus Angst führt weg von Gott, das „Ja“ führt zu ihm hin: Darüber hat Papst Franziskus beim Angelus zum Hochfest Maria Empfängnis gesprochen. Er ermutigte zu einem jeweils neu gesprochenen „Ja“ zu Gott, das zugleich ein „Nein“ zur Sünde sei. (rv)
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Papstgebet an Roms Mariensäule: Nächstenliebe ohne Masken
Anlässlich des Hochfestes Mariä Empfängnis hat Papst Franziskus am Donnerstagnachmittag in der römischen Altstadt an der Marienstatue gebetet. Dabei standen Kinder und Familien in Schwierigkeiten sowie Arbeitslose im Zentrum seiner Andacht. Weiter rief der Papst wenige Wochen vor dem Weihnachtsfest zu Solidarität und Versöhnung auf. (rv)
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Unbefleckte Empfängnis: Was ist das?
Der Begriff unbefleckte Empfängnis spricht nicht - wie oft vermutet - die Jungfrauengeburt an, mit der unbefleckten Empfängnis ist nämlich die Gottesmutter Maria selbst gemeint. Es geht um ihre Empfängnis, also den ersten Augenblick ihrer Existenz im Leib ihrer Mutter. (domradio)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Ein heil gebliebenes Bauteil der vom Erdbeben zerstörten Basilika des Heiligen Benedikt in Norcia flankiert in diesem Jahr die Krippe auf dem Petersplatz. Restaurateure der Vatikanischen Museen brachten das gotische Türmchen aus der Erdbebenregion auf den Petersplatz, hieß es in einer Mitteilung des vatikanischen Governatorats. Die Spenden, die Pilger und Besucher traditionsgemäß an der vatikanischen Krippe lassen, kommen den Menschen zugute, die bei der Naturkatastrophe in Mittelitalien in diesem Jahr alles verloren haben. Auch die derzeit laufende vierte Auflage der Papst-Lotterie gilt den umbrischen Erdbebenopfern. Lotteriekarten können online bestellt werden. Der Christbaum und die Krippe auf dem Petersplatz werden am kommenden Freitagnachmittag zum ersten Mal beleuchtet. (rv)

Vatikan/Indonesien
Papst Franziskus betet für die Erdbebenopfer in Indonesien. Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz an diesem Donnerstag sicherte Franziskus den Opfern und ihren Angehörigen, den Verletzten und den obdachlos Gewordenen sein Gebet zu. „Der Herr möge die Bevölkerung stärken und die Hilfsarbeiten unterstützen“, so der Papst. Auf der indonesischen Insel Sumatra starben bei dem Beben an die 100 Menschen, Hunderte sind verletzt. (rv)

Europa

Deutschland
Die Frauenfeindlichkeit unter neu eingewanderten Migranten ist aus Sicht der muslimischen Religionspädagogin Lamya Kaddor weit verbreitet. Politik und Gesellschaft müssten gegenüber Flüchtlingen frühzeitig auf die hiesigen Werte pochen und dürften nicht zurückweichen, sagte sie der „Schwäbischen Zeitung“. Nach Kaddors Worten reichen Sprach- und Integrationskurse nicht aus, um Flüchtlinge mit frauenfeindlicher Sozialisation vom Wert der Geschlechtergerechtigkeit zu überzeugen. Hier müsse die Präventionsarbeit breiter ansetzen, etwa in Schulen und bei der Erwachsenenbildung. (kna)

Niederlande
Immer weniger Kirchen in den Niederlanden werden für ihren ursprünglichen Zweck genutzt. Von rund 6.000 Gotteshäusern werde mindestens ein Drittel in den kommenden 15 Jahren seine religiöse Funktion verlieren, berichten niederländische Medien jetzt unter Berufung auf den staatlichen Dienst für Kulturerbe. Bereits im Jahr 2013 hatte Kardinal Willem Eijk, Erzbischof von Utrecht, angegeben, zwei Drittel der Kirchen würden bis 2025 schließen. An diesem Donnerstag beraten Kirchengemeinden, Experten und Politiker nahe Amsterdam über die Weitergabe von Wissen zur Umwidmung von Kirchen in den Niederlanden. (kna)

Türkei
Die türkische Führung nimmt offenbar die Kontakte des Predigers Fethullah Gülen zum Vatikan unter die Lupe. So habe Selcuk Ozdag, Vizepräsident der von Präsident Erdogan eingesetzten Untersuchungskommission zum gescheiterten Putsch-Versuch vom vergangenen Juli, Nachforschungen in diese Richtung angekündigt. Unter Verweis auf regierungsnahe türkische Zeitungen zitiert der Nachrichtendienst Fides den AKP-Abgeordneten mit den Worten: „Bevor Fethullah Gülen die Türkei verließ, hat er Papst Johannes Paul II. im Vatikan getroffen. Wer hat sie in Kontakt gebracht? Darüber müssen beim Außenministerium und im Vatikan Informationen eingeholt werden.“ Fethullah Gülen hatte Johannes Paul II. 1998 im Vatikan getroffen. (fides)

Naher Osten

Irak
Angesichts der Zerstörung antiker und christlicher Kulturgüter durch Krieg und Terror im Irak schlägt der chaldäische Patriarch von Bagdad Alarm. Patriarch Louis Raphael Sako fordert ein „entschiedenes Vorgehen“ der internationale Gemeinschaft, um Kirchen, Klöster und archäologische Stätten im antiken Mesopotamien zu schützen. Die in der Region wütenden Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) trieben eine regelrechte „Zerstörungskampagne“ dieser Kulturgüter voran, sagte Sako laut Asianews auf einer Konferenz der UNESCO zum Schutz von Kulturgütern des Irak, die Anfang Dezember in Abu Dhabi stattfand. Ergebnis der Tagung, an der Teilnehmer aus über 40 Staaten teilnahmen, ist ein geplanter Fonds im Wert von 100 Millionen Dollar, der zum Schutz des kulturellen Erbes im Irak eingesetzt werden soll. (asianews)

Libanon
Der Patriarch der Maroniten im Libanon, Kardinal Bechara Rai, fordert die Bildung einer neuen Regierung bis Weihnachten. Mit der Präsidentenwahl habe der Libanon eine schwierige Phase überstanden, sagte Rai laut einem Bericht der libanesischen Zeitung „Naharnet“. Die Wahl von Michel Aoun zum Präsidenten sei das Ergebnis „eines Abkommens, von dem wir nicht mal zu träumen wagten“, so der Kardinal mit Blick auf Maroniten und Sunniten. Er äußerte die Hoffnung, dass dieser „nationale Konsens, die intermaronitische und die maronitisch-sunnitische Versöhnung“, nun auch zur Wahl einer Regierung führen könne. (kna)

Asien

Philippinen
Mehr Einsatz gegen den Missbrauch von Kindern als Kindersoldaten durch Rebellengruppen im Süden des Landes fordert der Erzbischof von Ozamis auf Mindanao. Martin Jumoad wandte sich mit einem Aufruf an die Regierung in Manila, ihre Anstrengungen in diese Richtung „zu verdoppeln“, berichtet die Agentur „Asianews“. Zu den Forderungen des Kirchenmannes zählen eine Verbesserung der Lebensumstände und der Bildung von Kindern auf Mindanao. Armut und Vernachlässigung trieben die jungen Menschen in die Arme von Rebellengruppen, die sie für ihren Unabhängigkeitskampf rekrutierten. (asianews)

Amerika

Venezuela
Kardinal Jorge Urosa Savino von Caracas hat einen Brief des vatikanischen Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin an die Führung des Landes bestätigt. Darin habe Parolin auf die Freilassung der „vielen politischen Gefangenen“ gedrängt, die „unrechtmäßig“ festgehalten würden, zitiert der Nachrichtendienst Fides den Wortlaut des Schreibens laut Kardinal Urosa Savino. Die Kirche sei weiter zum Dialog bereit, die im November ausgehandelten Abmachungen müssten aber eingehalten werden, mahnt die Nummer Zwei des Vatikans. Die venezolanische Bischofskonferenz stellte sich derweil hinter die Forderungen des Vatikans. Kardinalstaatssekretär Parolin habe in seinem Brief die „Bedingungen eines echten Dialoges“ aufgezählt, darunter die Einhaltung des Wahlplans und den Respekt der Nationalversammlung, sagte der Kardinal von Caracas. (fides)

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