RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 9.12.2016

Tagesmeldungen vom 9.12.2016

Franziskus: Krippe verkörpert Werte -
Papst: Ein guter Priester ist fröhlich wie ein Kind -
Vatikan/UNO: Kampf gegen Bioterrorismus -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Pia Dyckmans
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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IN EIGENER SACHE:

Papst Franziskus wird 80!
Am 17. Dezember hat Papst Franziskus Geburtstag, 80 Jahre wird er alt. Das ist schon Gratulationen wert. Und zwar von Ihnen! Nehmen Sie Ihre Glückwünsche für Papst Franziskus´ 80. Geburtstag auf und schicken Sie uns Fotos, Videos oder Audios per E-Mail an facebook.rv.tedesco@gmail.com. Eine Auswahl aus den Zusendungen werden wir am Geburtstag des Papstes am 17. Dezember ausstrahlen und posten. Wir gratulieren dem Papst gemeinsam!
Ihre RV Redaktion

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BLICKPUNKT WEIHNACHTEN:

Papst: Krippe verkörpert Werte
Die Krippe an Weihnachten verkörpert die Werte Brüderlichkeit, Teilen, Willkommen und Solidarität. Dass diese Werte neu entdeckt werden, darauf hofft Papst Franziskus. Am Freitagmorgen waren Mitglieder aus den Gemeinden zur Audienz geladen, die den Weihnachtsbaum und die Krippe auf dem Petersplatz gespendet haben. Die 25 Meter hohe Fichte kommt aus den Wäldern von Trentino aus dem Norden Italiens. Die Krippe ist erst vor wenigen Tagen fertig gestellt worden. Was die Pilger nun sehen können, hat der Künstler Manwel Grech gestaltet. Die Figuren kommen aus Malta, so wie auch das gesamte Szenario, das typisch maltesische Anklänge hat. (rv)
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Assisi: Eine Krippe aus Steinfragmenten einer zerstörten Kirche
Nicht nur im Vatikan auf dem Petersplatz steht nun eine besondere Krippe, sondern auch in Assisi. Diese wurde am Donnerstagabend eingeweiht; auch Bruder Thomas Freidel von den Franziskaner-Minoriten war dabei. Er berichtet, dass es eigentlich eine normale Weihnachtskrippe mit den Figuren Mario, Josef und dem Christuskind ist. Eigentlich. „Aber diese Figuren stehen auf mehreren Steinfragmenten der eingestürzten Kirche der Benediktiner in Norcia. Dabei ist auch ein Schutzhelm von einem Mitarbeiter des technischen Hilfswerks, das nach dem Beben dort geholfen hat.“ Die Stadt Norcia in Mittelitalien wurde in den vergangenen Monaten durch Erdbeben schwer getroffen. (domradio)
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VATIKAN UND WELTKIRCHE:

Papstmesse: Ein guter Priester ist fröhlich wie ein Kind
Sie sind wie Kinder, denen man geben kann, was man will, sie sind nie zufrieden: In seiner Morgenmesse sprach Papst Franziskus an diesem Freitag von Christen, die sich genau so verhalten. Um das dann noch zuzuspitzen: Vor allem ging es ihm um Priester, die sich so verhalten. Die Predigt wirkte wie ein Kommentar auf die an diesem Donnerstag vorgestellten Richtlinien zur Priesterausbildung, auch dieser Text richtet sich gegen Rigidität und dagegen, dass Priester vor allem um sich selber drehen. (rv)
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Myanmar: Unruhen flammen wieder auf
Im Norden Myanmars herrscht Unruhe. Bei wieder aufgeflammten Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und bewaffneten Aufständischen kamen in den vergangenen Tagen mindestens elf Menschen ums Leben. Insgesamt wurden nach Angaben der Staatsmedien seit dem jüngsten Wiederaufflammen der Gewalt mindestens 30 Soldaten und Zivilisten getötet. Georg Winterberger leitet seit 2011 als Geschäftsführer die Abteilung Ethnologie an der Universität Zürich und forscht derzeit über die Transitionsphase in Myanmar. Im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert er neben der aktuellen Lage auch die Unterdrückung von Angehörigen verschiedener Ethnien und Religionen wie jener der sogenannten Rohingya. (rv)
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Ruhiges Heiliges Jahr im Heiligen Land
Nun ist auch die Heilige Pforte in Nazareth geschlossen. Am Donnerstagabend wurde das Heilige Jahr im Heiligen Land mit einer Messe beendet. Der Gemeindepfarrer Mario da Silva hatte die Pforte beantragt, damit auch seine weniger als 200 Gemeindemitglieder das Heilige Jahr feiern können. Andernfalls wäre dies nicht möglich gewesen, sie kommen nämlich nicht aus dem Gazastreifen heraus. Üblicherweise ist der Ritus der Heiligen Pforte mit den vier Papstbasiliken in Rom verbunden. Papst Franziskus hatte jedoch gewünscht, dass möglichst viele Katholiken weltweit diese Frömmigkeitsübung vollziehen können. Wie sich das Heilige Land da eingereiht hat, erzählt Pater Nikodemus Schnabel im Interview mit Radio Vatikan. Er ist Prior-Administrator der Dormitio-Abtei in Jerusalem. (rv)
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KOMMENTAR:

Postfaktisch ist „Wort des Jahres“
Die Gesellschaft für die deutsche Sprache hat entschieden, „postfaktisch“ ist das Wort des Jahres. Das Kunstwort postfaktisch verweise darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten gehe, heißt es in der Erklärung. Und weiter: Immer größere Bevölkerungsschichten seien in ihrer Ablehnung gegen „die da oben“ bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren.

Ein Kommentar unseres Redaktionsleiters Pater Bernd Hagenkord. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der Vatikan hat bei der UNO gemeinsame Anstrengungen gegen die Verbreitung von chemischen und biologischen Waffen eingefordert. Im Zuge der Abrüstung könne kein Staat diesen Kampf alleine gewinnen, mahnte Ivan Jurkovic, seit April Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, am Donnerstag bei der achten Überprüfungskonferenz des Übereinkommens des Verbots biologischer Waffen (BWC). Als Hintergrund sah der Diplomat die steigende Gefahr von Bioterrorismus und von Pandemien aufgrund der rasanten Fortschritte in der Biotechnologie. Besonders arme Länder, die am anfälligsten für Pandemien seien, bräuchten Hilfe von den 178 Vertragsstaaten, forderte Erzbischof Jurkovic. (kap)
Der Heilige Stuhl und die islamische Republik Mauretanien nehmen diplomatische Beziehung zueinander auf. Das gab der Vatikan an diesem Freitag bekannt. Es wurde vereinbart, dass man Botschafter austauschen werde. Das westafrikanische Land war einer der wenigen Staaten weltweit, mit dem der Vatikan bislang keine vollen diplomatischen Beziehungen unterhalten hatte. Seit 1973 gibt es einen päpstlichen Delegaten für Mauretanien. Derzeit hat diese Funktion der US-Amerikaner Michael Banach inne. Er ist Apostolischer Nuntius in Senegal, Kapverden und Guinea-Bissau. (rv/kna)
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos will dem Papst mit einem Geschenk für dessen Unterstützung beim Friedensprozess in dem südamerikanischen Land danken. Wie kolumbianische Medien am Donnerstag (Ortszeit) berichteten, soll Franziskus in den nächsten Tagen eine weiße Keramik-Skulptur der Künstlerin Ana Gonzalez Rojas erhalten. Das Kunstwerk zeige ein Friedenssymbol - geformt aus Orchideen und Bienen. Für seine Bemühungen um den Friedensvertrag mit der kolumbianischen Guerilla-Organisation FARC erhält Santos am Samstag in Oslo den Friedensnobelpreis. Während seiner Europareise wird er anschließend auch mit dem Papst zusammentreffen. Franziskus hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder öffentlich hinter den Friedensprozess gestellt. (kna)

Europa

Deutschland
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat im Vatikan bei einem internationalen Bürgermeistertreffen für eine bessere Integration von Flüchtlingen und für Kooperation zwischen den Kommunen geworben. Ein gerechtes und humanes Europa nach der Vision von Papst Franziskus sei möglich, „wenn wir weniger Energie in die Abschottung investieren und uns gemeinsam für einen humanen Umgang mit den Geflüchteten stark machen“, sagte Müller am Freitag. Müller nimmt mit mehr als 70 Stadtoberhäuptern aus Europa und Nordafrika an einer Tagung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften zur Flüchtlingsfrage teil. Am Samstag ist eine Audienz bei Papst Franziskus vorgesehen. Müller gehört der evangelischen Kirche an. Insgesamt sind aus Deutschland 21 Bürgermeister angereist. (kna)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) empfängt im Januar 108 Sternsinger in Berlin. Jeweils vier Sternsinger aus allen 27 deutschen Diözesen vertreten am 9. Januar im Bundeskanzleramt die Mädchen und Jungen, die sich am Dreikönigssingen beteiligen. Aus allen Himmelsrichtungen reisen die Sternsingerdelegationen in die Hauptstadt – mit funkelnden Kronen, Sternen und ihren Gewändern. Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Bundeskanzleramt. Merkel heißt die kleinen und großen Könige zum zwölften Mal willkommen. „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit!“ heißt das Leitwort der kommenden Aktion, Beispielland ist Kenia. Bundesweit eröffnet wird die Sternsingeraktion am 29. Dezember in Neumarkt in der Oberpfalz. (kna)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Die katholischen Bischöfe im Kongo unternehmen einen erneuten Versuch, zwischen der Opposition und den Anhängern von Präsident Joseph Kabila zu vermitteln. Die Gespräche hätten zum Ziel, die angespannte Lage zu beruhigen und über Wahlen einen Wechsel im höchsten Amt des Staates herbeizuführen, „wie er in der Verfassung vorgeschrieben ist“, zitiert der UN-Sender Radio Okapi am Donnerstag den Vorsitzenden der Kongolesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Marcel Utembi Tapa. Mit Verweis auf entsprechende Äußerungen von Papst Franziskus sagte Utembi, die politischen Akteure im Kongo hätten die Aufgabe „Brücken zu bauen, keine Mauern“. Am 19. Dezember endet die zweite Legislaturperiode des seit 2001 amtierenden Staatspräsidenten Joseph Kabila. Eine dritte Amtszeit des 45-Jährigen wäre verfassungswidrig. (kna)

Asien

Bangladesch
Kinder, die in Slums in Bangladesch leben, müssen oft bis zu 64 Stunden pro Woche in Textilfabriken arbeiten, die große internationale Unternehmen beliefern. Dies geht aus einer Untersuchung des britischen Overseas Development Institute (ODI) hervor, die vor kurzem veröffentlicht wurde. Rund 15 Prozent der Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren aus den Armenvierteln in Dacca besuchen keine Schule, weil sie den ganzen Tag arbeiten müssen. In der Altersgruppe ab 14 Jahre sind es sogar 50 Prozent. Zwei Drittel der arbeitenden Mädchen sind in der Textilindustrie beschäftigt, die einen Umsatz von 30.000 Millionen Dollar macht, Tendenz steigend. Viele Minderjährige würden gerne eine Schule besuchen, „doch die Armut zwingt Eltern dazu, eine Arbeit für ihre Kinder zu suchen, obschon sie wissen, dass dies langfristig schwerwiegende Folgen haben wird”, heißt es in der Untersuchung. Die bengalesischen Behörden und die Textilindustrie hätten jedoch kein Interesse daran, die Dinge zu ändern. (fides)

Amerika

Argentinien
In Argentinien hat ein katholischer Bischof zu einer Debatte über die Zukunft des Zölibats aufgerufen. Anlass ist der Verlust von gleich vier Priestern in der Diözese San Francisco in Cordoba, die laut einem Bericht der Tageszeitung „El Periodico“ (Donnerstag Ortszeit) wegen Liebesbeziehungen ihr Amt aufgaben. „Diese Fälle verpflichten uns zum Nachdenken“, wird Bischof Sergio Buenanueva zitiert. Die Gesellschaft verändere sich. Alle Institutionen, darunter auch die Kirche, würden infrage gestellt. Junge Priester würden heutzutage vor andere Herausforderungen gestellt als vor 50 Jahren. Er sei sicher, dass es irgendwann möglich sein werde, verheiratete Männer zu Priester zu weihen, so Buenanueva. (kna)

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