RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.12.2016

Tagesmeldungen vom 11.12.2016

- Anschlag auf koptische Kathedrale in Kairo -
- Franziskus kondoliert dem koptischen Papst -
- „Papst weiß, dass Reformprozess Spannung schafft“-

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst bestürzt über Anschlag auf koptische Kathedrale in Kairo
Franziskus hat nach einem blutigen Anschlag auf die koptische Kathedrale in Kairo dem Papst der Kopten Tawadros II. und dessen Gemeinde seine besondere Nähe ausgedrückt. Am Sonntagmorgen war in einem Nebengebäude der orthodoxen Markus-Kathedrale von Kairo, dem Bischofssitz des koptischen Papstes, ein Sprengsatz detoniert, der mindestens 20 Menschen in den Tod riss – Reaktionen darauf hier. Beim Angelusgebet am Sonntag rief der Papst aber auch zum Gebet für die Menschen von Aleppo auf und mahnte die Verantwortlichen, eine „Wahl des zivilen Anstands“ zu treffen: „Nein zur Zerstörung, ja zum Frieden, ja zu den Menschen von Aleppo und Syrien.“
(rv)
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Angelus: „Wer als Christ nicht jubelt, dem fehlt was!“
Ein Christ, der nicht jubelt und sich nicht freut, ist ein Christ, dem etwas fehlt. Das hat Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz angemerkt. Die Kirche begeht am dritten Advent den sogenannten Gaudete-Sonntag, das lateinische Wort „gaudete“ bedeutet: freut euch – der Herr ist nahe. „Diese Freude hat nichts Oberflächliches und rein Gefühliges“, sagte Franziskus, erst recht entspringe sie natürlich nicht der seichten Fröhlichkeit des Konsumismus, im Gegenteil: „Der Herr kommt in unser Leben als Befreier.“ Franziskus segnete beim Angelus auch die Jesuskind-Figuren, die Kinder ihm brachten. (rv)
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Vatikan: Kritik an „Amoris Laetitia“-Brief der vier Kardinäle
Der Vatikan hat indirekt Kritik am offenen Brief der vier Kardinäle geübt, die von Papst Franziskus mehr Klarheit im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen fordern. Seine offiziöse Tageszeitung „Osservatore Romano“ veröffentlichte in ihrer Sonntagsausgabe einen Gastbeitrag, der die von den Kardinälen geäußerten Zweifel als „eingebildet“ bezeichnet. „Einige ehrenwerte Herren leiden, weil sie nicht verstehen, was Franziskus in „Amoris Laetitia“ sagen wollte“, heißt es in dem Artikel des 86 Jahre alten spanischen Kardinals Fernando Sebastian Aguilar. (kna)
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Papst-Kenner: „Er weiß, dass Reformprozess Spannung schafft“
Für den Papst ist sein bevorstehender 80. Geburtstag „ein Tag wie jeder andere“. Das verrät im Gespräch mit Radio Vatikan der Jesuitenpater Antonio Spadaro. Der Leiter der italienischen Jesuiten-Zeitschrift „Civiltá Cattolica“ gilt als Vertrauter von Franziskus und präsentiert an diesem Sonntagabend auf dem italienischen TV-Sender Sky-Atlantic einen Doku-Film über den Papst. Franziskus begeht seinen Geburtstag am 17. Dezember. (rv/kna)
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Papst an künftige Priester: „Seid bei euren Schäfchen“
Papst Franziskus hat angehende Priester aufgerufen, bei „ihren Schäfchen“ zu sein. In einer freigehaltenen Rede sagte der Papst am Samstag im Vatikan vor Priesteramtskandidaten aus der süditalienischen Region Apulien, ein guter Priester solle den Zugang zu den Gläubigen aufrecht erhalten. Überdies warnte er die Seminaristen vor Standesdünkeln gegenüber ihren Altersgenossen. „Haltet euch nicht für etwas Besseres als andere junge Leute, lernt mit allen zusammen zu sein, habt keine Angst davor, euch die Hände schmutzig zu machen“, sagte er. (rv)
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UNICEF: Universale Hilfe für Kinder
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, feiert runden Geburtstag: Vor 70 Jahren, am 11. Dezember 1946, wurde die Organisation mit dem Ziel gegründet, den Kindern im vom Krieg verwüsteten Europa zu helfen. Die Hilfswerke der katholischen Kirche zählen heute zu den bedeutendsten Partnern von UNICEF, sagte uns der Sprecher von UNICEF Deutschland, Rudi Tarneden. (rv)
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LIVE-ÜBERTRAGUNG:

Zum Fest Unserer Lieben Frau von Guadalupe, der Patronin Lateinamerikas, feiert Papst Franziskus am Montag, den 12. Dezember eine Heilige Messe im Petersdom. Radio Vatikan überträgt ab 17:55 Uhr auf Deutsch über unseren Vatikan-Player. (rv)

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Bereits zum vierten Mal hat Papst Franziskus die „Nummer zwei“ der russischen Orthodoxie empfangen. Der Außenamtsleiter des Moskauer Patriarchats, Hilarion, kam am Samstag in den Vatikan, wie der Pressesaal ohne weitere Einzelheiten mitteilte. Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. von Moskau war indes Mitte der Woche zu Besuch in Zürich. Zuletzt hatte Franziskus Metropolit Hilarion im September in Rom empfangen. Vorangegangen war im Februar die historische Begegnung zwischen Papst Franziskus und Kyrill I. auf Kuba. (rv)

Europa

Deutschland
Der Passauer Bischof Stefan Oster hat die Pflicht der Kirche betont, sich in die Politik einzumischen. Das gelte nicht für jede tagespolitische Frage. Aber wenn es um Menschenrechte, Menschenwürde, das Recht auf Arbeit oder Leben sowie um ökologische Dinge gehe, „ist es unsere Pflicht zu sagen, was Kirche denkt", erklärte Oster im am Samstag auf dem bayerischen Hörfunksender B5 aktuell ausgestrahlten „Interview der Woche“. Kirche sei ein wichtiger Mitgestalter des sozialen Lebens. (kna)

Österreich
Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände (AKV) hat an Außenminister Sebastian Kurz appelliert, das Thema Christenverfolgung verstärkt auf die Agenda der internationalen Politik zu setzten. Die Jahre 2015 und 2016 zählten diesbezüglich zu den „schlimmsten Ereignissen in der Kirchengeschichte", stellte der AKV-Vorsitzende Helmut Kukacka in einer Aussendung am Sonntag fest. „Gerade das christlich geprägte Europa muss den verfolgten und vertriebenen Christen eine moralische und politische Stütze sein, damit ihre Präsenz in der Urheimat des Christentums auch in Zukunft gesichert bleibt", so Kukacka. (kap)

Afrika

Ägypten
Die katholische Kirche in Ägypten verurteilt kategorisch das Attentat in der koptisch-orthodoxen Kirche Peter und Paul in Kairo, die an die orthodoxe Markus-Kathedrale angrenzt. Der Sprengsatz war am Sonntagmorgen in der Hauptstadt Ägyptens detoniert und hat mindestens 25 Menschen in den Tod gerissen. „Wir sind tief erschüttert und in Tränen über das, was unseren orthodoxen Geschwistern geschehen ist“, heißt es in einer Stellungnahme von Pater Rafic Greiche, dem Sprecher der katholischen Kirche in Ägypten. Auch die Universität Al Azhar, die höchste Lehrautorität des sunnitischen Islam, verurteilte die Bluttat und setzte die Feiern zur Geburt des Propheten Mohamed aus, die am Sonntagabend stattfinden sollten. Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. unterbrach seine Griechenland-Reise und kehrte nach Kairo zurück. (asianews)

Ghana
Die Bischofskonferenz Ghanas hat dem Sieger bei der Präsidentenwahl gratuliert. Der bisherige Oppositionsführer Nana Akufo-Addo hatte die Wahl am Donnerstag mit einer deutlichen Mehrheit für sich entschieden. Nun solle der Politiker seine Wahlversprechen einlösen, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Philip Naameh von Tamale, gegenüber Fides. Der neue Präsident hatte im Wahlkampf versprochen, mehr Arbeitsplätze für junge Menschen zu schaffen und gegen das verbreitete Übel der Korruption vorzugehen. Die Bischöfe dankten auch dem scheidenden Präsidenten John Mahama, weil er die Wahlniederlage nach Art eines „echten Staatsmanns“ ruhig zur Kenntnis genommen habe. (fides)

Kenia
Seit einer Woche streiken in Kenia Ärzte, Pfleger und anderes Personal in öffentlichen Krankenhäusern, zum Missfallen auch der Bischöfe. In einer gemeinsamen Stellungnahme weisen die kenianischen Bischöfe nun auf die „unvorstellbaren Auswirkungen“ des Ärztestreiks auf die Bevölkerung hin. Kranke, Senioren und Kinder, darunter auch Frühgeborene oder Unfallopfer, würden schlecht versorgt oder müssten gar „unter schrecklichen Bedingungen leiden und sterben, während Ärzte und Regierungsbeamte nur an sich selbst denken“, heißt es in der bischöflichen Verlautbarung, aus der die vatikanische Agentur fides zitiert. Grund für die Arbeitsniederlegung ist das Ausbleiben einer eigentlich vorgesehenen Gehaltserhöhung. (fides)

Nigeria
Mindestens 100 Menschen sind am Samstag durch den Einsturz eines Kirchendaches in Uyo im Südosten Nigerias gestorben. Mehr als 200 Verletzte wurden in die Universitätsklinik gebracht. Die protestantische Kirche „Reigners Bible Ministry” war nach Agenturangaben noch im Bau. Der Gouverneur des Bundesstaates, Emmanuel Udom, befand sich unmittelbar vor Ort, als das Unglück geschah, konnte sich aber retten. Er rief zwei Tage Staatstrauer in dem Bundesstaat aus. (cath.ch)
 

Amerika

Brasilien
Die katholische Kirche hat in den vergangenen Jahrzehnten in und rund um die Wirtschaftshauptstadt Sao Paolo rund die Hälfte ihrer Gläubigen verloren. Das geht aus einer Studie der Universität São Caetano hervor. Mehr als ein Drittel der Katholiken seien zu Freikirchen abgewandert. Sao Paolo zählt rund 20 Millionen Einwohner und gilt als die wichtigste Industriestadt des Landes. Stark zugenommen haben der Studie zufolge auch die Menschen ohne religiöses Bekenntnis in der Region. Während 1960 nur ein halbes Prozent der Bewohner angaben, kein Credo zu haben, waren es zuletzt rund zehn Prozent. (cath.ch)

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