RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 12.12.2016

Tagesmeldungen vom 12.12.2016

Papstbotschaft: Gewaltfreiheit als Lebensstil -
Waffenexporte: Kirchen fordern mehr Kontrolle -
- Flüchtlinge auf dem Meer: „Es ist nie normal“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papstbotschaft: Gewaltfreiheit als Lebensstil
„Gewaltfreiheit – Stil einer Politik für den Frieden“: unter diesem Titel hat Papst Franziskus seine diesjährige Friedensbotschaft verfasst, Anlass ist der Weltfriedenstag am 1. Januar. Der Papst spricht darin Erscheinungsformen von Gewalt in der Welt an, den „schrecklichen stückweisen Weltkrieg“, wie er sagt: Kriege und Kriminalität, bewaffnete Übergriffe und Terrorismus, Menschenhandel und Vertreibungen sowie die Zerstörung der Umwelt. Zu den Missständen, die mit dem Phänomen verknüpft sind, zählt Franziskus auch die weltweite Zweckentfremdung von Ressourcen für „militärische Zwecke“ statt sie für das Gemeinwohl einzusetzen. Gewalt mündet in Unterdrückung und neue Gewaltspiralen, hält Franziskus fest, sie taugt nicht für die Zukunft des Planeten. (rv)
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Papst: Gewaltfreiheit - Stil einer Politik für den Frieden
Lesen Sie hier die Papstbotschaft zum 50. Weltfriedenstag am 1. Januar 2017. (rv)

Deutsche Waffenexporte: Kirchen fordern mehr Kontrolle
Ein einträgliches, aber ethisch bedenkliches Geschäft: der Waffenhandel ist eine wichtige Einnahmequelle der deutschen Wirtschaft. Die beiden großen Kirchen des Landes stellten an diesem Montag in Berlin ihren jährlichen Bericht zum Thema Rüstungsexporte vor. Sie fordern ein eigenes Gesetz, das die Ausfuhr von Waffen aus Deutschland künftig regeln soll. Den Sinn des Vorschlags erklärt Prälat Karl Jüsten, der Leiter des Katholischen Büros Berlin. „Wir fordern vor allem eine Umkehr der Beweislast: Die Regierung sollte fortan begründen müssen, warum ein Land Rüstungsexporte bekommen soll.“ (rv/kna)
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Libyen/Italien: „Es ist nie normal“
„Geboren 2016 auf der Aquarius, irgendwo im Mittelmeer“ – so beginnt die Geschichte zweier Flüchtlingskinder. Ihre Mütter waren in Libyen in ein Gummiboot gestiegen, und kurz bevor dieses sank las die „Aquarius“ die beiden Frauen aus den Wellen auf. Mathilde Auvillain arbeitet auf diesem Seenotretter, mehr als 10.000 Menschen habe man seit Beginn der Mission an Bord genommen, die meisten davon kämen aus Afrika. „Wir haben auch 92 Kinder unter fünf Jahren gerettet… Das berührt immer, wenn man diese Kleinen sieht, sie weinen und sind total traumatisiert, wenn sie an Bord kommen.“ (rv)
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Papstmesse für die „Morenita“
Mehr als 600 Priester werden an diesem Montagabend mit Franziskus im Petersdom die Messe feiern. Der Anlass ist ein lateinamerikanischer: Auf den 12. Dezember fällt nämlich das Fest der „Morenita“. Im Dezember 1531 erschien Maria da, wo heute Mexiko-Stadt liegt, einem Indio namens Juan Diego – und eroberte damit Amerika. „Das Fest Unserer Lieben Frau von Guadalupe bedeutet den Menschen in Lateinamerika viel“, sagt Guzmán Carriquiry von der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, „denn ihr Erscheinung war so etwas wie der Gründungsakt des Christentums in unseren Breiten.“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus betet für die koptische Gemeinschaft in Ägypten. In einem Telefonat drückte er an diesem Montag dem koptischen Papst Tawadros II. sein Beileid für die Opfer des Anschlages vom Sonntag aus. Er fühle mit der ganzen koptischen Gemeinschaft und denke vor allem an die getroffenen Frauen und Kindern, die die meisten Opfer der Bombenattacke stellten, versicherte darin Franziskus laut Vatikanangaben. Patriarch Tawadros habe seinerseits an die „Ökonomie des Blutes“ erinnert, von der der Papst bei der letzten Begegnung der beiden Kirchenführer im Vatikan gesprochen habe. (rv)
Und weiter geht es, mit den Beratungen zur Kurienreform. Zu diesem Zweck treffen sich ab diesem Montag im Vatikan wieder die neun Kardinäle, die vom Papst mit Vorschlägen zur Reform beauftragt worden waren. Die bis Mittwoch gehende Sitzung ist das 17. Treffen des sogenannten „K9“-Kardinalsrates. Papst Franziskus ist mit dabei. Weitere Details gab der Vatikan nicht bekannt. Dem Beraterkreis gehört auch der Münchner Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz an, Kardinal Reinhard Marx. (rv)

Europa

Europäische Union
Die EU-Bischofskommission (COMECE) fordert einen ganzheitlichen Ansatz bei der Armutsbekämpfung in Europa. „Im heutigen Europa hat Armut viele Gesichter und ist infolge der Krise von der Peripherie in die Mitte unserer Gesellschaft gerückt“, erklärten die Bischöfe am Montag in Brüssel. Wenn die Menschen und insbesondere die Armen wieder im Zentrum politischer Maßnahmen ständen, würden die Gesellschaften nicht nur inklusiver, sondern zugleich widerstandsfähiger gegen künftige Krisen. (kna)

Österreich
Überraschender Besuch in Mariazell: Alexander Van der Bellen besuchte knapp eine Woche nach der gewonnen Bundespräsidentenwahl Österreichs populärsten Wallfahrtsort. Es war nach Angaben der Agentur Kathpress seine erste innerösterreichische Visite als designierter Staatspräsident. Van der Bellen besuchte die Mariazeller Basilika und das angrenzende Superiorat, und er kam „ohne Anmeldung“, sagte der Superior von Mariazell, Pater Michael Staberl, am Montag. (kap)

Italien
Das Urteil zu einem der größten Schiffsunglücke im Mittelmeer dürfte laut italienischen Medien für diese Woche zu erwarten sein. In dem für Dienstag anberaumten Prozess im sizilianischen Catania geht es um die Havarie eines Flüchtlingsbootes vor der libyschen Küste am 18. April 2015 mit rund 700 Toten und nur 28 Überlebenden. Angeklagt sind der mutmaßliche Bootsführer, ein 27-jähriger Tunesier, und dessen 25-jähriger syrischer Helfer. (kna)

Afrika

Ägypten
Nach dem schweren Anschlag auf eine Kirche bei der orthodoxen Markus-Kathedrale in Kairo haben Christen in der ägyptischen Stadt gegen die Regierung demonstriert. Ägyptens Führung sei es nicht gelungen, Christen zu schützen, lautete der Vorwurf an den Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi. Die Demonstranten forderten den Abtritt des Regimes, wie 2011 bereits bei Protesten gegen den damaligen Präsidenten Hosni Mubarak zu hören gewesen war. Die Regierung hatte den Anschlag auf die koptische Gemeinde vom Sonntagmorgen als Terrorakt verurteilt, Gerechtigkeit versprochen und eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. (reuters/rv)

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