RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 13.12.2016

Tagesmeldungen vom 13.12.2016

Syrienkrieg: Assad liest Brief des Papstes -
Papstmesse: „Selig bist du, weil du geglaubt hast!” -
- Für Glückwünsche: Vatikan richtet Papst-Email ein -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Syrienkrieg: Assad liest Brief des Papstes
Papst Franziskus hat an Bashar al-Assad geschrieben: Er bittet den syrischen Präsidenten und die internationale Gemeinschaft, den Krieg in Syrien zu beenden und sich um eine friedliche Lösung des Konflikts zu bemühen. Der Brief ist schon in Assads Händen – Kardinal Mario Zenari, der Päpstliche Nuntius in Damaskus, hat ihn dem Präsidenten überreicht. Das sagte er am Montag in einem Interview mit Radio Vatikan. „Ich wurde heute morgen vom Präsidenten zu einem Höflichkeitsbesuch empfangen, weil ich als Kardinal (nach Damaskus) zurückgekommen bin und das etwas Einmaliges ist. Alle in Syrien, von der Regierung bis zu den einfachen Bürgern, haben verstanden, dass das eine Geste des Papstes ist, um seine Nähe zu den leidenden Syrern zu zeigen. Bei diesem Besuch habe ich einen Brief des Papstes überreicht.“ (rv)
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Papstmesse zu Ehren der Guadalupe: „Selig bist du, weil du geglaubt hast!”
Maria zu feiern, bedeutet das Kommen Gottes zu den Menschen zu feiern. Den Glauben Marias gilt es zu erlernen, so Papst Franziskus am Montag anlässlich des Festes der Muttergottes von Guadalupe. Er feierte am Montagabend eine Messe im Petersdom zu Ehren der Patronin Lateinamerikas. In seiner Predigt verband der Papst das Geschehen von damals mit der Situation vieler Menschen von heute. Gott besucht die Menschen im Inneren einer Frau, das bewegt diese Frau und sie singt ein Segens- und Loblied: Dieser Szene der Evangeliums, der Besuch Marias bei Elisabeth, trägt die gesamte Dynamik des Besuches Gottes in sich, so der Papst in seiner Predigt. „Wenn Gott zu uns kommt, dann bringt er unser Leben in Bewegung bis hin dazu, dass aus unserem ganzen Leben Segen und Lobpreis wird“, so der Papst. (rv)
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Morgenmesse: Klerikalismus treibt die Leute aus der Kirche
Auf den Tag genau seit 47 Jahren ist Papst Franziskus Priester, also Kleriker – und trotzdem teilte er an diesem Dienstag kräftig gegen den Klerikalismus aus. Die „Intellektuellen der Religion“, die „vom Klerikalismus Verführten“ werfen sich zu Herren über das einfache, demütige Volk auf, zu dem Gott sprechen will, rügte der Papst bei seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta. Zur Zeit Jesu hätten die Schriftgelehrten und Ältesten eine richtiggehende „Tyrannei“ ausgeübt. „Sie haben das Gesetz immer neu gefasst – so oft, dass sie zum Schluss bei 500 Geboten landeten. Alles war geregelt, alles! Ein weise konstruiertes Gesetz, denn diese Leute waren weise, die kannten sich aus. Aber es war ein Gesetz ohne Gedächtnis: Sie hatten das erste Gebot vergessen, das Gott unserem Vater Abraham gegeben hat. „Wandle in meiner Gegenwart...“ Sie wandelten nicht – sie standen still in ihren eigenen Überzeugungen.“ (rv)
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Österreich: Neue orthodoxe Gemeinde feiert auf Deutsch
In Wien entsteht Österreichs erste deutschsprachige orthodoxe Gemeinde. Priester ist der Wiener Nikolaus Rappert, ein verheirateter, ursprünglich katholischer Theologe, der zur orthodoxen Kirche übertrat und weiterhin seinem Brotberuf Bibliothekar nachgeht. Metropolit Arsenios (Kardamakis) hatte Rappert mit dem Aufbau und der seelsorglichen Begleitung der neuen Gemeinde beauftragt. Seit einigen Wochen findet jeden Samstagabend entweder in der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale oder der St. Georgskirche ein deutschsprachiger orthodoxer Gottesdienst, die Göttliche Liturgie, statt. Rappert begründete die Notwendigkeit der neuen deutschsprachigen Gemeinde damit, dass es zum einen immer wieder auch Übertritte von Österreichern zur orthodoxen Kirche gibt. (kap)
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Amerikanische Mönche in den Trümmern von Norcia
Der Geburtsort des heiligen Benedikt von Nursia liegt in Trümmern: Auch die nach ihm benannte, tausendjährige Basilika in Norcia krachte beim Erdbeben vom 30. Oktober ein. Aber die etwa zwanzig Benediktiner bleiben. Sie sind in der Regel Ausländer, fast alle US-Amerikaner, und haben ihr Kloster hier vor noch nicht einmal zwanzig Jahren gegründet. Jetzt wollen sie deprimierten Einwohnern Mut machen und denken darüber nach, wie sie am besten Geld für den Wiederaufbau sammeln können. „Hier herrscht noch viel Sorge, weil immer noch Menschen in Zelten untergebracht sind, und die Temperaturen sind sehr niedrig, es könnte sogar bald schneien“, sagt der Prior der Gemeinschaft, Pater Benedict. „Aber gleichzeitig gibt es auch viel Solidarität. Leute kommen jetzt nach Norcia und sagen, sie wollen uns helfen, so etwas haben wir in der Form noch nie erlebt.“ (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Franziskus will an seinem 80. Geburtstag nächsten Samstag eine Messe mit Kardinälen feiern. Das teilte das Vatikanische Presseamt am Dienstag mit. Alle in Rom residierenden Kardinäle sind zu dem Gottesdienst in die Paulinische Kapelle des Apostolischen Palastes eingeladen, die der Papst nur zu besonderen Anlässen nutzt. Von dem Gottesdienst abgesehen, will Franziskus am Samstag einen gewöhnlichen Arbeitstag einlegen. Sein Kalender führt eine Reihe von Audienzen auf, unter anderem empfängt der Papst den Churer Bischof Vitus Huonder. Wenn Sie selbst Papst Franziskus zu seinem Geburtstag gratulieren wollen, können Sie das ab heute via Email tun, der Vatikan hat dazu eine eigene Email-Adresse eingerichtet. (rv)
Vier Jahre nach dem Eintritt in die Social-Media-Welt ist der päpstliche Twitter-Account weiter aktiv: 31,94 Millionen Follower empfangen derzeit täglich eine Botschaft von Papst Franziskus über den Kurznachrichtendienst. Mit seiner Abonnentenzahl befindet sich der Papst unter den 30 meistgefolgten Twitter-Accounts weltweit. Nach wie vor gibt es den Papst auf Twitter in neun Sprachausgaben. Die meisten Follower hat mit 12,4 Millionen der spanischsprachige "@pontifex"-Kanal, gefolgt von Englisch (10 Mio), Italienisch (4 Mio) und Portugiesisch (2,4 Mio) Die deutsche Version seiner Botschaften haben 408.000 Nutzer abonniert, die lateinische Übersetzung 729.000. (kap)
Der Leiter des Opus Dei ist tot: Bischof Javier Echevarría starb am Montagabend in Rom an den Folgen einer Lungenentzündung. Der 84-jährige Spanier war der zweite Nachfolger des heiligen Josemaría Escrivá de Balaguer (1902-1975), der das „Werk Gottes“ 1928 gegründet hatte. Echevarría stand seit 1994 an der Spitze der Personalprälatur. Papst Franziskus stand in einer herzlichen Beziehung zum Prälaten des Opus Dei, den er noch am 7. November 2016 zu einer Privataudienz empfangen hatte. Am Dienstagmorgen um 8.15 Uhr rief Papst Franziskus den Vikar des Opus Dei in Rom an und drückte seine Betroffenheit angesichts der Nachricht vom Tod Bischofs Echevarria aus. (rv/pm)

Europa

Deutschland
Sechs Monate nach dem Start von „Kirche im Mentoring – Frauen steigen auf“ ziehen die am ersten Durchlauf teilnehmenden Mentees auf ihrem Halbzeitseminar in Essen eine positive Zwischenbilanz: „Die Zusammenarbeit mit meiner Mentorin in den vergangenen Wochen hat mir gezeigt, wie ich mich auf eine Führungsposition bei der katholischen Kirche vorbereiten kann“, drückt es eine der Teilnehmerinnen aus. „Die Selbstverständlichkeit, die sie als weibliche Führungskraft ausstrahlt, und das Handwerkszeug, das sie mir vermittelt, zeigen mir: Frauen leiten – auch in der Kirche!“ (pm)
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Vatikan-Erzbischof Georg Gänswein spricht sich für eine Beibehaltung des Zölibats aus. Eine Aufhebung wäre nicht die richtige Antwort auf den Priestermangel in Deutschland, sagte der Präfekt des Päpstlichen Hauses und Sekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI. am Montagabend in Freiburg. Er habe zwar auch kein Patentrezept für die schwierige Seelsorgesituation; „aber eine Chance liegt sicher im vielfältigen Engagement der vielen Ehrenamtlichen”, so Gänswein. Kirche sei kein Club von Priestern und Hauptamtlichen (kna)
Mit einem Großaufgebot an Sicherheitskräften und kulturellen Angeboten bereitet sich Köln auf den Jahreswechsel vor. Rund 1.500 Kölner Polizeibeamte sollen die Umgebung von Bahnhof, Dom und Rheinufer schützen, wie Polizeipräsident Jürgen Mathies am Montag vor Journalisten erläuterte. Das seien zehnmal mehr als in der letzten Silvesternacht, als es zu zahlreichen sexuellen Übergriffen auf Frauen durch Gruppen junger Männer vornehmlich aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum kam. (kna)

Österreich/Ägypten
Zur Solidarität und zum Gebet für die koptischen Christen hat Kardinal Christoph Schönborn aufgerufen. In einem Grußwort an die Teilnehmer des traditionellen „Fackelzuges für Religionsfreiheit“ durch die Wiener Innenstadt am Montagabend zeigte er sich zutiefst erschüttert über das jüngste Attentat auf eine koptische Kirche in Kairo. Der Fackelzug stand unter dem Motto „Stopp Christenverfolgung“ und nahm vor allem die Lage im Nahen Osten in den Blick. (kap)

Afrika

Demokratische Republik Kongo
Ein Oppositionsbündnis in dem afrikanischen Krisenland setzt auf das Vermittlungsgeschick von Bischöfen: Die „Union für Demokratie und Sozialen Fortschritt“ (UDPS) spricht von möglichen Erfolgen bei den laufenden Verhandlungen zwischen Opposition und Regierung dank der Begleitung durch Kirchenmänner. Die Verhandlungen sollen am Donnerstag enden, meldet der vatikanische Fides-Dienst. Die kongolesische Opposition macht seit Monaten gegen Präsident Joseph Kabila mobil, weil dieser sich weigert, Wahlen für seine Nachfolge anzusetzen. Seine zweite Amtszeit endet am 19. Dezember, er selbst darf der Verfassung gemäß nicht mehr antreten. (fides)

Nigeria
Nach den jüngsten Anschlägen von Maiduguri geht unter Christen die Angst vor weiteren Attacken der islamistischen Terrorsekte Boko Haram um. Man befürchte, dass die zwei Selbstmordattentate vom Sonntag Beginn einer ganzen Terrorserie der Islamisten zur Weihnachtszeit sei, sagte Pater Gideo Obasogie gegenüber dem Nachrichtendienst Fides. Obasogie ist der Sprecher der getroffenen Diözese, die in der Hauptstadt des Bundesstaates Borno ihren Sitz hat. Für die beiden Selbstmordattentate auf dem Markt von Maiduguri hatte Boko Haram zwei Mädchen eingesetzt; neben den Kindern starb mindestens ein weiterer Zivilist.  (fides)

Asien

Indonesien
In einem aufgeheizten Klima hat der Blasphemieprozess gegen den christlichen Gouverneur von Jakarta begonnen. Basuki Tjahaja Purnama beteuerte vor Gericht unter Tränen seine Unschuld: Es sei nicht seine Absicht gewesen, den Koran zu beleidigen, sagte der Angeklagte laut Medienberichten. Vor dem Gerichtsgebäude in Jakarta demonstrierten lautstark Befürworter und Gegner Purnamas. Die nächste Anhörung findet am 20. Dezember statt. Dem Politiker wird Blasphemie vorgeworfen, weil er in einer Wahlrede im September aus einer Koran-Sure zitiert und betont hatte, jeder indonesische Bürger habe das Recht, nichtmuslimische Politiker zu wählen. (al jazeera/asianews/kna)

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