RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.12.2016

Tagesmeldungen vom 14.12.2016

- Generalaudienz: Flinke Füße für die Botschaft -
- Aleppo: Geeinte Stadt, apokalyptische Szenen -
- Indonesien: Christen erwarten Freispruch -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Generalaudienz: „Genau das bedeutet ‚Gott herrscht’“
Auf Weihnachten zugehen bedeutet, sich der Hoffnung zu öffnen. Das war die Botschaft von Papst Franziskus während der Generalaudienz. Eine Hilfe bei dieser Öffnung sei der Prophet Jesaja, der die Adventszeit liturgisch in den Lesungen begleite. Israel solle erwachen und Prunkkleider anziehen, den Staub abschütteln und seinen Retter aufnehmen, zitierte der Papst aus dem 52. Kapitel des Jesaja-Buches. Und dann zitierte der Papst ausführlich den Lobpreis, den Israel singt: Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt. Diese Worte des Jesaja sprechen vom Wunder des Friedens, und zwar dadurch, dass sie den Blick auf die Füße des Boten richten, die schnell laufen. (rv)
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Kardinalsrat: Missionarischer Antrieb und Synodalität
Ein weiterer Schritt in Richtung Kurienreform: Der Kardinalsrat saß dieser Tage zum 17. Mal mit Papst Franziskus zusammen, um die Struktur der Vatikanverwaltung unter die Lupe zu nehmen. An diesem Mittwoch informierte Vatikansprecher Greg Burke über die neuen Entwicklungen. Ein Thema sei das Staatssekretariat gewesen, das als Zentralbehörde fungiert. In der Vergangenheit war wiederholt die Idee eines „Kurienmoderators“ ins Spiel gebracht worden, wie er in Bistümern existiert, Einzelheiten seien aber nicht besprochen worden, so Burke. Außerdem hat der K9-Rat über drei große und traditionsreiche Behörden gesprochen: die Kongregationen für Mission, Bischöfe und Ostkirchen. (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Bischof: „Aleppo ist wieder eine geeinte Stadt“
Es ist eine bittere Wende im Syrienkrieg: Das Assad-Regime hat den Aufstand in Aleppo niedergeschlagen, Russland – Assads Verbündeter – hat, wenn auch vielleicht etwas voreilig, das Ende der Kämpfe verkündet. Gleichzeitig häufen sich Berichte über apokalyptische Szenen in der Stadt. Getötete Zivilisten, brennende Leichen an Straßenrändern, Flüchtlinge in Ruinen. Ein kleiner Rest von Aleppo-Ost, in dem sich noch Rebellen aufhalten sollen, wird an diesem Mittwoch noch bombardiert; zuvor war ein mehrstündiger Waffenstillstand, bei dem Rebellen und Zivilisten evakuiert werden sollten, abgelaufen. Der maronitische Erzbischof von Aleppo berichtet im Interview, was in Aleppo geschieht. (rv)
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Indonesien: Christen erwarten Freispruch für Gouverneur
Fünf Jahre Haft drohen dem Gouverneur Jakartas und prominentem christlichen Politiker Basuki Tjahaja Purnama. Es geht um Blasphemie, und ganz Indonesien schaut auf den Prozess, der an diesem Dienstag begann. Er habe im Wahlkampf aus dem Koran zitiert und diesen dabei herabgewürdigt, so der Vorwurf, schon vor dem Prozess kam es zu Demonstrationen für und gegen den Angeklagten in der Hauptstadt. „Die meisten Menschen bei uns sagen aber, dass das nichts wird mit der Anklage“, sagt Theophilus Bela, Generalsekretär der Organisation Religionen für den Frieden, den Radio Vatikan in Jakarta erreichte. „Die allgemeine Stimmung in Jakarta ist die, dass er frei gesprochen werde.“ (rv)
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Martin Luther: Zeuge, Erneuerer, Verkünder
Papst Benedikt XVI. hat es 2011 in Erfurt getan, Papst Franziskus 2016 in Lund in Schweden, viele Bischöfe und Theologen tun es derzeit: Sie werfen einen würdigenden Blick auf Reformation und Reformatoren. Die Reformation hat bei allem Leid und Unrecht, das sich katholische und protestantische Christen gegenseitig angetan haben, auch für die katholische Kirche viele positive Aspekte mit sich gebracht. Insofern gebe es auch einiges, wofür man der Reformation ganz generell und Martin Luther im Besonderen dankbar sein kann. Das betonen nun die beiden österreichischen Bischöfe Benno Elbs und Manfred Scheuer auf der offiziellen Website der Evangelischen Kirchen in Österreich zum Reformationsjubiläum. (kap)
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BARRIEREFREIER PAPST:

Päpstliche Weihnachtsgrüße für Gehörlose
Franziskus hat sich in einem Video an Gehörlose gewandt und ihnen in Gebärdensprache ein frohes Weihnachtsfest gewünscht. In dem Film, der von seinem Privatsekretär Prälat Yoannis Lahzi Gaid veröffentlicht wurde, spendet der Papst Gehörlosen zudem seinen Segen und bittet sie um ihr Gebet.
Das Video können Sie hier sehen

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LIVE BEI UNS:

Papst feiert 80. Geburtstag mit großer Messe
Seinen 80. Geburtstag begeht Papst Franziskus am Samstagmorgen mit einem Gottesdienst. Er feiert ihn mit allen in Rom residierenden Kardinälen in der Paulinischen Kapelle im Apostolischen Palast. Wir übertragen diese Feier live auf Deutsch ab 7.55 Uhr. Unser Kommentator ist Mario Galgano. Sie können die Übertragung auf unserem Vatikan-Player mitverfolgen. (rv)

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UNSER FILMTIPP:

Das unbekannte Mädchen
Eine junge, emphatische Ärztin aus der belgischen Provinz fühlt sich am Tod eines schwarzafrikanischen Mädchens mitschuldig und schenkt der Toten ihre ganze Aufmerksamkeit. Zumindest will sie deren Namen erfahren, doch als die Behörden den Fall allzu routiniert abwickeln, gerät sie zunehmend in die Rolle einer Ermittlerin. Mit großer Meisterschaft verknüpft das hochkonzentrierte, in der Hauptrolle glänzend gespielte Drama die individuelle Geschichte mit der Erkundung eines sozialen Panoramas. Dabei aktualisiert der Film die Instanz des Gewissens und erzählt exemplarisch von moralischer Integrität und der schwierigen Suche nach gesellschaftlicher Gerechtigkeit. - Sehenswert ab 12. (FilmDienst)
Hier zur Rezension

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat zwei Untersekretäre für das neue „Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen“ ernannt, die ihm im Bereich Migration direkt zuarbeiten werden. Es handelt sich um zwei Ordenspriester, einer ist der kanadische Jesuit Michael Czerny, der schon bisher als Berater im päpstlichen Friedensrat wirkte, der andere ist der italienische Scalabrini-Missionar Fabio Baggio, Präsident eines Forschungsinstituts seines Ordens an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom. Beide Geistliche werden ab 1. Januar 2017 als Untersekretäre der neuen Kurieneinrichtung arbeiten. (rv)

Vatikan/Österreich
Österreichs designierter Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigt sich begeistert vom Oberhaupt der katholischen Kirche. „Papst Franziskus ist ein Glücksfall, finde ich, auch international gesehen“, sagte er in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“. Der Papst imponiere ihm sehr „in seinen öffentlichen Äußerungen und ebenso in seinen Handlungen“, so Van der Bellen. Er wünsche ihm zum 80. Geburtstag am Samstag weiter viel Gesundheit und Kraft. Van der Bellen, ein Wirtschaftsprofessor und Grün-Politiker, ist vor Zeiten aus der Kirche ausgetreten, zeigte aber zunehmend Sympathien für die Religion. (kap)

Europa

Europäische Union
Der Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS) lehnt das sogenannte „Dublin IV“-Asylsystem ab. Der JRS sprach sich zusammen mit weiteren Organisationen vor dem für Donnerstag anberaumten EU-Gipfeltreffen gegen die Kommissionsvorschläge zum europäischen Asylsystem aus. Die Organisationen kritisierten am Mittwoch in einer Resolution, dass mit den vorgeschlagenen Regeln die Ersteinreisestaaten am Rande Europas auf ewig für Asylsuchende zuständig bleiben würden. Zudem werde eine Prüfung der Asylanträge auf Unzulässigkeit verpflichtend eingeführt. Das könne dazu führen, dass Menschen ohne Prüfung ihrer Fluchtgründe in einen Nicht-EU-Staat, über den sie eingereist sind, abgeschoben werden. (kna)

Deutschland
Kardinal Karl Lehmann kann die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten nicht nachvollziehen. Ihm sei es „ein Rätsel, was die Amerikaner sich dabei gedacht haben“, sagte der emeritierte Mainzer Bischof am Dienstag vor Journalisten in Duisburg. Wenn es eine Beeinflussung der Wahl aus dem Ausland gegeben haben sollte, sei dies erschreckend. Unmittelbare Angst um den Weltfrieden habe er aber nicht. Vieles werde auch unter der neuen amerikanischen Führung nicht so heiß gegessen wie gekocht und stelle sich mit der Zeit nüchterner dar. Allerdings sagte der Bischof auch: „Wenn unsere Demokratie wehrhaft und selbstbewusst werden muss, dann ist jetzt die Stunde.“ (kna)

Schweiz
Die Regierung des Kantons Zürich muss weiterhin auch das Schulfach „Religion und Kultur“ bezahlen. Das beschloss der Kantonsrat (Parlament) am Montag, wie „Kath.ch“ berichtet. Der Kanton müsse somit für die Lohnkosten der Lehrer für das Pflichtfach aufkommen, beschloss der Kantonsrat. Die Regierung wollte hingegen die Sparschere anwenden. Wie die Nachrichtenagentur „SDA“ am Montag meldete, werden die Zürcher Gemeinden seit zwölf Jahren für dieses Fach auf der Mittelstufe finanziell unterstützt. Und dies obschon 2005 mit dem Volksschulgesetz solche Staatsbeiträge gestrichen wurden. Diesen Staatsbeitrag wollte die Zürcher Regierung streichen. (kath.ch)

Weißrussland
Die orthodoxe Kirche in Weißrussland hat sich für eine Aussetzung der Todesstrafe ausgesprochen. „Ein Christ darf kein Henker sein“, sagte der Sprecher der weißrussisch-orthodoxen Kirche, Erzpriester Sergej Lepin, nach Angaben einer Minsker Online-Zeitung vom Dienstagabend. Weißrussland ist der einzige Staat Europas und der ehemaligen Sowjetunion, der noch Todesurteile verhängt und vollstreckt. In diesem Jahr gab es laut weißrussischen Menschenrechtlern vier Hinrichtungen. Anlass für die Stellungnahme der Kirche war die vom Europarat und dem weißrussischen Außenministerium organisierte Konferenz. (kna)

Afrika

Ägypten
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat sich zu dem Anschlag auf die koptische Markus-Kathedrale in Kairo bekannt. Ein IS-Selbstmordattentäter habe 80 „Kreuzfahrer“ getötet und verletzt, heißt es in einem Bekennerschreiben. Bei dem Bombenanschlag nahe dem Amtssitz des koptischen Papstes wurden am Morgen des dritten Adventsonntag mindestens 25 Menschen getötet und 49 verletzt, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Die Bombe ging in einer den Heiligen Peter und Paul geweihten Kapelle hoch, die direkt an die Kathedrale grenzt. Es handelt sich um das schlimmste Attentat auf Christen in Ägypten seit sechs Jahren. (apic)

Asien

Indien
Inklusion als ethische Pflicht: Unter diesem Motto startet die indische Bischofskonferenz eine neue Initiative zur Unterstützung der Dalit, der sogenannten Kastenlosen. Es geht darum, in Indien „Praktiken der Diskriminierung von Kasten auf allen Ebenen“ zu bekämpfen, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Baselios Cleemis. Die Lebensbedingungen der Menschen, ihr Schutz und ihre Gleichberechtigung müssten gefördert werden. Unter den Kastenlosen, die meist der indischen Urbevölkerung angehören, sind viele Christen. Nahezu zwei Drittel der Katholiken in Indien sind Dalit. (fides)

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