RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 18.12.2016

Tagesmeldungen vom 18.12.2016

- „Nicht an der Börse, sondern in den Himmel investieren“ -
- Kein prinzipielles Verbot von Homosexuellen im Priesteramt -
- Auch Benedikt XVI. gratulierte Franziskus -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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TOP-THEMEN AUS DEM VATIKAN:

Papst: Nicht an der Börse, sondern in den Himmel investieren
Für eine „Kultur der Barmherzigkeit“ hat Papst Franziskus geworben. „Manchmal sagt man mir: Aber Padre, Sie reden wirklich ständig von den Armen und von der Barmherzigkeit. – Ja, sage ich, das ist ja auch keine Krankheit! Das ist einfach die Art und Weise, wie Gott sich offenbart hat... Wenn man darum Handwerker Barmherzigkeit wird, dann investiert man. Nicht an der Börse, sondern im Paradies.“ (rv)
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Kein prinzipielles Verbot von Homosexuellen im Priesteramt
Ein Artikel in der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ widerspricht dem Eindruck, dass Homosexuelle von der Priesterweihe ausgeschlossen seien. Sowohl eine Instruktion der Bildungskongregation von 2005 als auch ihre neuesten Richtlinien „vermeiden ein generelles Verbot der Zulassung von Menschen, bei denen es homosexuelle Gefühle gibt, zum Priesterseminar oder zu den Weihen“. (or)
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Angelus: „Stellt euch den Weg nach Bethlehem vor...“
Warum bemühen wir uns diese Woche nicht ein bisschen um Besinnung und Vorbereitung auf Weihnachten? Papst Franziskus ermuntert uns dazu: „Nächsten Sonntag ist Weihnachten“, sagte er am Sonntag beim Angelusgebet am Petersplatz. „Darum versuchen wir diese Woche doch mal, einen Moment innezuhalten, eine Weile still zu sein und uns Maria und Joseph vorzustellen, wie sie nach Bethlehem gehen...“ (rv)
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Auch Benedikt XVI. gratulierte Franziskus
Zum achtzigsten Geburtstag von Papst Franziskus hat auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. gratuliert. Nach Angaben des Vatikanischen Pressesaals hat Benedikt dem amtierenden Papst einen „sehr freundlichen“ Brief geschrieben, über den sich das Geburtstagskind „sehr, sehr gefreut“ habe. Außerdem machte er Franziskus „drei kleine Geschenken“, die „für alle beide sehr persönliche und bedeutsame“ Dinge seien. (rv)
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KRIEG IN SYRIEN:

Aleppo: „Werden wir morgen noch leben?“
Die unterbrochene Evakuierung von Menschen aus Aleppo-Ost wird an diesem Sonntagabend offenbar wieder aufgenommen. Am Samstag konnte niemand die Stadtteile verlassen, in denen zuletzt noch am heftigsten gekämpft worden war. „Die Menschen leiden auf der einen wie der anderen Seite“, sagt uns ein Salesianerpater aus Aleppo. Jugendliche fragten ihn öfters: „Werden wir morgen noch leben?“ (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der vatikanische „Innenminister“, Erzbischof Angelo Becciu, hat Kritik am Brief der vier Kardinäle geübt, die von Papst Franziskus mehr Klarheit im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen fordern. Er wolle nicht auf die Polemiken eingehen; die Tradition der Kirche habe ihn jedoch gelehrt, dass ein demütiger Mitarbeiter zwar die Pflicht habe, dem Papst aufrichtig seine Meinung zu sagen, solange eine Entscheidung vorbereitet werde. Wenn diese jedoch einmal getroffen sei, müsse er in absolutem Gehorsam folgen, so Becciu. (kna)
Der emeritierte Kurienkardinal Renato Raffaele Martino stellt sich hinter den Brief der vier Kardinäle an den Papst. Er sehe darin „nichts Schlechtes“, sagte er im Gespräch mit einer Internetseite namens „La Fede Quotidiana“. Es sei „legitim, in Fragen der Doktrin dem Papst eine Meinung zu unterbreiten“, und es sei „auch gerecht, zu antworten“. Zur Frage des Kommunionempfangs für wiederverheiratete Geschiedene sagt Kardinal Martino Nein: „Die Lehre hat sich nicht geändert... Dieses Von-Fall-für-Fall, von dem Amoris Laetita spricht, kann zu zweifelhaften Interpretationen führen, auch wenn ich die pastorale Optik verstehe.“ (la fede quotidiana)
Papst Franziskus hat am Freitag privat den Oberrabbiner der sephardischen Juden von Buenos Aires, Isaac Sacca, empfangen. Das berichtet der Rabbiner, der auch den Verband „Menora“ leitet, auf seiner Internetseite. Er habe mit dem Papst etwa eine Stunde lang über den interreligiösen Dialog und natürlich über Argentinien gesprochen. Als früherer Erzbischof von Buenos Aires hat Franziskus viele Kontakte zu den dortigen jüdischen Gemeinden, vor allem zum Rabbiner Abraham Skorka, mit dem er u.a. ein Gesprächsbuch herausgegeben hat. (cath.ch)
„Papst Franziskus hat nie gesagt, dass er zurücktreten will.“ Das erklärte der italienische Jesuit Antonio Spadaro am Sonntag im italienischen Fernsehen. Franziskus sei „ein entschlossener Mensch“, der das Alter als „großes Potential“ der Weisheit ansehe, so der Vertraute des Papstes und Direktor der Jesuitenzeitschrift „Civiltà Cattolica“. Es bringe ihn zum Lachen, dass man ihm eine Äußerung zuschreibe, nach der Papst Franziskus mit dem Gedanken des Rücktritts spiele. „So etwas hat es nie gegeben“, sagt Spadaro. „Es wäre auch unmöglich, denn Papst Franziskus geht Tag für Tag mit Unterscheidung voran.“ (rv)
Die Woche unmittelbar vor Weihnachten ist nach heutigem Stand eine eher ruhige im Vatikan. Am Montag empfängt Papst Franziskus noch einige Persönlichkeiten in Audienz, so den Vorsitzenden der kongolesischen Bischofskonferenz und seinen Stellvertreter; im Kongo spielen die Bischöfe derzeit eine wichtige Rolle als Vermittler im politischen Konflikt um die Nachfolge des Langzeit-Herrschers Joseph Kabila, dessen Amtszeit just am Montag ausläuft. Am Mittwoch findet wie üblich die Generalaudienz mit dem Papst statt. Am Donnerstag begrüßt Franziskus die Mitarbeiter der Kurie und des Governatorats zum Austausch der Weihnachtswünsche. Am Samstag schließlich, Heiliger Abend, feiert der Papst um 21.30 Uhr die Christmette im Petersdom. Den großen feierlichen Segen Urbi et Orbi erteilt Franziskus am Sonntag, dem Hochfest Christi Geburt, von der Mittelloggia des Petersdoms aus. (rv)

Europa

Deutschland
Kirche und Medizin müssen nach Ansicht von Kardinal Reinhard Marx im Gespräch über ethische Fragen am Beginn des Lebens bleiben. Angesichts der „Herausforderungen in der Forschung, die uns Sorgen machen“, müsse Kirche „immer wieder unterstreichen, dass das, was rechtlich erlaubt ist, nicht automatisch auch moralisch erlaubt ist“. Das sagte der Erzbischof von München und Freising bei einem Gottesdienst in der Münchner Universitätsfrauenklinik am Sonntag. „Dieses Haus soll Leben ermöglichen und nicht verhindern, soll Leben frei machen, möglich machen, wo immer es möglich ist.“ (pm)
„Wenn die Erde als riesige Mülldeponie einer Wegwerfgesellschaft missbraucht wird“, dann hat das nach den Worten von Erzbischof Stephan Burger von Freiburg Auswirkungen und Konsequenzen für alle und jeden. „Am meisten aber leiden die Ärmsten der Armen darunter“, sagte der Erzbischof am Sonntag in einem Gottesdienst zum 4. Advent im Freiburger Münster. Burger feierte dieses Pontifikalamt gemeinsam mit einem Bischof aus Peru, der im Rahmen der Adveniat-Aktion in Deutschland zu Gast ist. (pm)
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Österreich
Die gegenwärtigen gewaltsamen Konflikte im Nahen Osten können nur gelöst werden, wenn es zu innerislamischen Entwicklungen kommt. „Die Religionsparteien im Islam müssen einander tolerieren lernen“ und islamische Zuwanderer müssen die Religionsfreiheit ohne Abstriche akzeptieren. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn im Interview mit dem „Kurier“ am Sonntag. (kap)
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Modernisierung der Fristenregelung und bessere Unterstützung für Schwangere - diese Anliegen stehen im Zentrum, wenn Jugendliche mit dem „Marsch fürs Leben“ ein Zeichen setzen. Nach Veranstaltungen in Innsbruck, Linz, Salzburg und Graz fand der diesjährige fünfte „Marsch fürs Leben“ am Samstagabend in der Wiener Innenstadt statt. Aufgrund von Gegendemonstrationen und Störaktionen musste er aber als Standkundgebung abgehalten werden. (kap)
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Amerika

Brasilien
Brasilien ist vom Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte zu Schadensersatzzahlungen an zahlreiche Arbeiter verurteilt worden, die wie Sklaven behandelt worden waren. Das bereits am Donnerstag in Costa Ricas Hauptstadt San José verhängte Urteil ist die erste Verurteilung eines Staates wegen moderner Formen der Sklaverei. Über Jahre waren demnach Dutzende Landarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen auf einer Farm in Nordbrasilien gefangen gehalten worden, ohne dass die Behörden einschritten. Der Gerichtshof sprach den während einer Inspektion im Jahr 1997 erfassten Arbeitern jeweils 30.000 US-Dollar Entschädigung zu, den im Jahr 2000 bei der Befreiung angetroffenen Arbeitern jeweils 40.000 US-Dollar. Brasilien ist zwar Gründungsmitglied der OAS, erkennt die Urteil des Gerichtshofes aber nicht automatisch an. Deswegen ist es noch fraglich, ob die Sklavenarbeiter dem Urteil gemäß entschädigt werden. (kna)

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