RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.12.2016

Tagesmeldungen vom 21.12.2016

- Papst: Schafft Versöhnung und Frieden im Kongo! -
- Gedenken in Berlin: „Die Parolen gruseln mich“ -
- Gefangene des IS: Zwei junge Jesidinnen berichten -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: P. Bernd Hagenkord SJ
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Papstappell zu Kongo: Schafft alle Versöhnung und Frieden!
„Ich richte meine Bitte an alle Kongolesen in diesem wichtigen Augenblick ihrer Geschichte, dass sie Erbauer von Versöhnung und Frieden seien”: Zum Abschluss der Generalaudienz an diesem Mittwoch sprach Papst Franziskus noch einmal das Treffen an, dass er am Montag mit den Vorsitzenden der Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo hatte. Franziskus hatte mit ihnen die politische Krise in dem afrikanischen Land besprochen. Langzeit-Präsident Joseph Kabila will nach Ablauf seiner jüngsten Amtszeit nicht zurück treten, im Gegenteil, er hat ein neues Kabinett präsentiert. Im Land gibt es daraufhin viele Proteste und auch Tote. (rv)
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Generalaudienz: Eine sichtbare und verstehbare Hoffnung
Mit Weihnachten tritt die Hoffnung in die Welt, in der Menschwerdung des Sohnes Gottes: Papst Franziskus entwickelte während seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch den Gedanken der christlichen Hoffnung weiter und führte damit eine Katechesenreihe fort, die er nach dem Heiligen Jahr der Barmherzigkeit aufgenommen hatte. Genauso wie er die Verheißungen erfüllt habe, die der Prophet Jesaja verkündet habe, so gebe er den Menschen neue Hoffnung: das ewige Leben, so der Papst. Normalerweise ist Hoffnung unsichtbar. Aber die Geburt Christ spricht zu uns von einer anderen Hoffnung, einer zuverlässigen, sichtbaren und verstehbaren Hoffnung, die auf Gott aufbaue, so der Papst. (rv)
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Vatikan/Deutschland: Pater Max Cappabianca wechselt nach Berlin
Zehn Jahre war er im Vatikan, nun geht es für ihn nach Berlin: Pater Max Cappabianca, unseren Hörerinnen und Hörern ein Begriff. Der Dominikaner wirkte von 2006 bis 2009 als Redakteur von Radio Vatikan. Danach wechselte er an die vatikanische Ostkirchenkongregation, wo er 2011 auch zum Sekretär des katholischen Ostkirchenhilfswerks ROACO bestimmt wurde. Daneben blieb er immer auch Radio Vatikan treu, bestritt manchen Sonntagsdienst und Gottesdienstübertragungen. Pater Max ist nun designierter Leiter der Katholischen Studierendengemeinde Edith Stein in Berlin und wird sich ab April um die Studierenden und Lehrenden kümmern. (rv)
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BLICKPUNKT WELTKIRCHE:

Gedenken in Berlin: „Die Parolen gruseln mich“
Die evangelische Gedächtniskirche in Berlin stand bis Montagabend in der Mitte eines Weihnachtsmarktes, nach dem Anschlag mit bisher zwölf Toten ist sie ein Ort der Trauer und des Gedenkens geworden. „Wir lassen uns nicht zur Unmenschlichkeit verführen“ hatte der Pfarrer der Gedächtniskirche, Martin Germer, beim ökumenischen Gottesdienst an diesem Dienstag in der Gedächtniskirche gesagt. Parolen oder zu viele Worte seien ihm zum Glück noch nicht begegnet, berichtet Pfarrer Germer. Die Parolen und das Ausnutzen der Situation gibt es aber woanders. „Das gruselt mich einigermaßen. Da gibt es auch Dinge, die ich emotional nicht nachvollziehen kann.“ (domradio)
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Gefangene des IS: Zwei junge Jesidinnen berichten
„Es ist schwierig, davon zu erzählen, dass wir Sex-Sklavinnen gewesen sind. Aber wir wollen den Horror des Islamischen Staats anklagen!“ Das sagen Nadia Murad Basse und Lamya Haji Basher. Die beiden jungen Frauen waren monatelang in den Händen der Terroristen des sogenannten Islamischen Staats; vor ein paar Tagen haben sie den Sacharow-Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments erhalten. „Der IS hasst alles, was menschlich ist, und er verfolgt vor allem Jesiden und Christen. Ich glaube, wenn das so weitergeht, wird es immer mehr Vergewaltigungen geben, immer mehr Hinrichtungen, immer mehr Kindersoldaten... Der IS muss zur Rechenschaft gezogen werden. Und es ist Zeit, dem Terrorismus wirklich entgegenzutreten. Ich verstehe einfach nicht, dass es die geballte internationale Staatengemeinschaft nicht hinkriegt, eine eigentlich kleine Gruppe von männlichen Terroristen zu stoppen,“ sagt Nadia Murad Basse. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Nocturnal Animals
Eine Galeriebesitzerin, die sich in der aseptischen High Society von Los Angeles etabliert hat, erhält ein Romanmanuskript ihres Ex-Manns, das von einem Menschen erzählt, der in die Fänge eines mörderischen Trios gerät und Frau und Tochter verliert. Die Leserin versteht das Szenario voller Gewalt bald als Rachefantasie, kann sich deren Sog aber nicht entziehen. Der kunstvoll inszenierte, exzellent gespielte Thriller wechselt zwischen filmischer Wirklichkeit und der Erzählung des Romans und hält durch eingestreute Rückblicke die Interpretation reizvoll in der Schwebe. Eindrücklich warnt der Film dabei vor dem Verlust von Empfindungen. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus brauchte neue orthopädische Schuhe – und schaute am Dienstagnachmittag in einer römischen Apotheke vorbei, um welche anzuprobieren. Kunden machten Fotos und kleine Videos und teilten sie in den sozialen Medien. Darauf ist zu sehen, wie der Papst ein Kruzifix segnet und mit Apothekern in weißen Kitteln und verdutzten Kunden spricht. Vor der Tür der Apotheke in der Via del Gelsomino unweit des Vatikans wartet der dunkle Ford Focus, mit dem Franziskus üblicherweise unterwegs ist. Ob der Papst in der Apotheke passende Schuhe fand, geht aus den konsultierten Quellen nicht hervor. (rv)
Ein vatikanischer Gendarm und ein Feuerwehrmann werden während der Weihnachtsmesse die Figur des Jesuskindes in die Krippe auf dem Petersplatz legen. Das gab die Verwaltung des Vatikanstaats an diesem Mittwoch bekannt. Mit der Auswahl der Personen wolle man ein Zeichen der Anerkennung für diejenigen setzen, die sich für Menschen in Notlagen in Italien eingesetzt hätten. Sowohl die Gendarmerie als auch die Feuerwehr hatten sich nach den Erdbeben in Mittelitalien gemeinsam mit italienischen Rettungskräften und vielen Freiwilligen um Hilfe für die Betroffenen bemüht. (rv)
Lucio Ángel Vallejo Balda ist wieder auf freiem Fuß, wenn auch auf Bewährung. Nachdem er die Hälfte seiner Strafe abgesessen hat, hat Papst Franziskus ihm diesen Akt der Gnade gewährt, wie der Vatikan an diesem Dienstag bekannt gab. Der spanische Priester war zunächst im von Papst Franziskus geschaffenen Rat zur wirtschaftlichen Neustrukturierung des Vatikan (COSEA) beschäftigt. Vertrauliche Dokumente aus dem Wirtschaftsgeschehen des Vatikan waren an zwei Journalisten gegangen, die auf deren Grundlage Enthüllungsbücher veröffentlichten. Vallejo Balda ist nicht mehr für den Vatikan tätig, wie es ebenfalls heißt, sondern kehrt in die Zuständigkeit seines Heimatbischofs, des Bischofs von Astorga in Spanien, zurück. (rv)

Vatikan/El Salvador
Wegen sexuellen Missbrauchs hat der Vatikan einem ehemaligen engen Mitarbeiter des salvadorianischen Erzbischofs Oscar Romero (1917-1980) das Priesteramt entzogen. Die gleiche Sanktion wie den 78-jährigen Jesus Delgado traf zwei weitere Priester des Erzbistums San Salvador, wie die Vatikanzeitung Osservatore Romano meldet. Delgado, zeitweise Generalvikar des Erzbistums und Medienchef der katholischen Kirche in El Salvador, war Sekretär Romeros und später als Biograf maßgeblich an dessen Seligsprechung 2015 beteiligt. Der Entzug der Würde als Kleriker ist die schwerste Strafe der katholischen Kirche für Kleriker. (kna)

Europa

Europäische Union/Italien
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Unterstützung beim Wiederaufbau der Basilika San Benedetto im mittelitalienischen Norcia zugesagt. Die Kirche, die bei dem Erdbeben am 30. Oktober einstürzte, habe einen „hohen symbolischen Wert“, weil sie mit dem Schutzheiligen Europas verknüpft sei, schrieb Juncker an die Präsidentin der Region Umbrien, Catiuscia Marini, die den Brief am Dienstag auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Die Benedikts-Kirche solle „so schnell wie möglich" wiederhergestellt werden, so Juncker weiter. Die EU-Kommission stehe bereits mit italienischen Behörden in Kontakt, um die Maßnahmen zu erörtern. (kap)

Deutschland
Die Diskriminierung und Drangsalierung von Christen steht auch in diesem Jahr am zweiten Weihnachtstag wieder im Fokus der Kirche in Deutschland. Bereits seit 2003 wird der 26. Dezember als „Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen“ begangen, die Deutsche Bischofskonferenz hat an diesem Mittwoch Material dazu vorgestellt. In den Gottesdiensten am zweiten Weihnachtstag solle besonders der Glaubensgeschwister gedacht werden, die vielerorts in der Welt Opfer von Ausgrenzung und Unterdrückung sind, heißt es in einer Mitteilung. 2016 stehen besonders die Christen in Saudi-Arabien im Fokus, die ihren Glauben nur heimlich leben können. (pm)

Österreich
Weihnachten ist Spitzenzeit für die Telefonseelsorge. Daran erinnert die Leiterin der Telefonseelsorge Wien, Marlies Matejka, gegenüber der Agentur „Kathpress“. Rund 130.000 Gespräche führen die Mitarbeiter österreichweit jedes Jahr, „zu Weihnachten scheinen alle Probleme wie unter einem Vergrößerungsglas noch deutlicher sichtbar und spürbar zu sein", so Matejka. Besonders zu Weihnachten wolle man die Menschen mit ihren Sorgen nicht alleine lassen. Die freiwilligen Mitarbeiter des Dienstes sind auch in der Weihnachtszeit unter der kostenlosen Rufnummer 142 rund um die Uhr erreichbar. (kap)

Italien
Nach dem Attentat von Berlin erhöht Roms Polizei die Wachsamkeit vor den Weihnachtsfeierlichkeiten. Da Nachahmertaten nicht auszuschließen seien, sollten Wach- und Sicherheitsmaßnahmen unter anderem um Kirchen und Diplomatensitze verstärkt werden, teilte Italiens Innenminister Marco Minniti nach Anti-Terror-Beratungen am Dienstag in einem Behördenrundschreiben mit. Besonderes Augenmerk gelte besucherstarken Veranstaltungen und Gottesdiensten zu Weihnachten, aber auch touristischen Sehenswürdigkeiten und Einkaufszentren. (kna)

Italien/Pakistan
Der Dialog und die muslimisch-christlichen Beziehungen basieren auch der gegenseitigen Teilnahme an den wichtigsten Festen der jeweils anderen Religion. Deshalb veranstalteten die Franziskaner in Lahore eine interreligiöse Feier zum Geburtstag des Propheten Mohammed, in deren Rahmen Christen und Muslime auch Weihnachtsglückwünsche austauschten. Dies berichtet Pater Victor Sawera OFM, der die Feier organisierte. Pater Sawera erinnert daran, dass der „interreligiöse Dialog und die Förderung von Frieden und Harmonie in der DNA der franziskanischen Spiritualität verankert sind“. (fides)

Naher Osten

Heiliges Land
Eine „vollständige Tragödie“: Anders kann man die Situation der Christen in Syrien und im Irak nicht bezeichnen. Pierbattista Pizzaballa, Apostolischer Administrator des lateinischen Patriarchats von Jerusalem, spricht vor dem Weihnachtsfest davon, dass es einen Teufelskreislauf ohne Hoffnung und ohne Ende gebe. „Syrien und Irak sind zerstört, Kriege und Gewalt waren nicht in der Lage, Frieden und Gerechtigkeit zu bringen, sondern haben nur noch mehr Gewalt, Tod und Zerstörung gebracht“, so Pizzaballa während einer Pressekonferenz in Jerusalem. Für Frieden brauche es Politik, aber die sei nicht in Sicht, beklagte er: „Unsere Zukunft ist verschwommen, wir haben keine Vision.“ (abouna.org)

Amerika

Bolivien
Die Bischöfe in Bolivien haben angesichts einer möglichen erneuten Kandidatur von Präsident Evo Morales die sozialistische Regierungspartei MAS aufgerufen, das Ergebnis der Volksabstimmung zu respektieren. Am 21. Februar hatte sich eine knappe Mehrheit gegen eine Verfassungsänderung ausgesprochen, die für eine erneute Kandidatur Morales 2019 nötig wäre. Bei ihrem Parteitag am Wochenende hatten die MAS-Delegierten über alternative Möglichkeiten diskutiert und Morales zu einer erneuten Kandidatur aufgefordert. Der erste indigene Präsident Lateinamerikas ist seit 2006 im Amt und kann laut gültiger Verfassung nicht erneut antreten. (kna)

Amazonien
Mit mehr als 3,2 Millionen Euro hat das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat in den vergangenen zwölf Monaten Projekte im Amazonasgebiet gefördert. Das Teilte die Organisation an diesem Mittwoch mit. Das Leben der indigenen Völker dort sei in Gefahr, die Zerstörung ihrer Lebenswelt käme einer Ausrottung dieser Völker gleich, wird Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka zitiert. Schuld daran sei der „rücksichtlose Abbau von Rohstoffen, Abholzungen oder Staudammprojekte“. „Schützt unser gemeinsames Haus“, lautet deshalb auch das Motto der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion. (pm)

Mexiko
Priester in Mexiko leben gefährlich: In dem Land hat sich die Zahl der Morde an Geistlichen in 25 Jahren nahezu vervierfacht. Insgesamt starben seit 1990 ein Kardinal, 41 Priester, ein Diakon und vier Ordensmitglieder, aber auch neun Laien und ein katholischer Journalist durch Mord. Mehr als 80 Prozent der Fälle sind bis heute nicht aufgeklärt, heißt es in der Studie des Katholischen Multimedialen Zentrums. Auffallend ist nach einer Analyse der Zeitung ‚Milenio’, dass Gewalt gegen Priester vor allem seit Beginn des Krieges gegen die Drogen 2006 stark zunahm. Im Einzelnen stieg die Zahl der Morde an Geistlichen im Zeitraum von 1990 bis 2016 um 375 Prozent.  (kna)

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